Während hierzulande festgelegt wird, welche Technologien in Zukunft zur Energieerzeugung benutzt werden sollen, wird woanders an einer ganz anderen Zukunft gearbeitet. Bei ReportLinker und Visiongain wird eine Studie vorgestellt in der ein Ausblick in Richtung der Zukunft der synthetischen flüssigen Brennstoffe, wie Diesel, gewagt wird. Und die sieht mehr als rosig aus. Ab etwa einem Rohölpreis von 40 USDollar rechnet sich das Verfahren, welches unter der Bezeichnung Fischer-Topsch bekannt ist.
Dabei handelt es sich bei diesen hergestellten flüssigen Brennstoffen nicht um minderwertige Produkte, sondern um qualitativ hochwertige Güter, wie THE AMERICAN OIL&GAS REPORTER berichtet (pdf | 189KB). Hergestellt aus gereinigtem Erdgas, verbrennt dieser Diesel viel sauberer als vergleichbarer konventioneller Brennstoff.
Peak Oil muss als weiter warten, und wie es aussieht, gibt es nicht einmal einen Peak Oil wenn denn das Erdöl tatsächlich alle wäre. Das Substitut ist vorhanden, und wie es aussieht ist es sogar noch billiger und besser als das Original.
Las Raffan, wo die Pearl GTL momentan Energiegeschichte schreibt, ist nur 80 Kilometer von Doha entfernt. Ob die Klimaretter, die sich hier momentan versammelt haben, wissen was da ganz in der Nähe geschieht, und vor allem welche Bedeutung es haben wird? Wohl kaum, so etwas sieht man nicht wenn die Welt retten will. Will man diese unsere Erde aber nur verbessern, dann muss man nach Las Raffan schauen und nicht nach Doha.
Siehe auch:
Royal Dutch Shell ramps up Qatari gas to diesel machine
Shell Oil’s Gas to Liquids Plant in Qatar could Earn $ 10 Billion a Year
Quentin Quencher zuerst erschienen auf Glitzerwasser
26 Kommentare
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Möchte eine Methanol nach Fischer-Tropsch-Verfahrenwie in südafrika aus Restholz herstellen für ein aufbau einer Fern/Nawäemnetz mit bhkw-Methanolbetrieben was kostet sowas.
gruß mike
#1: Dietmar Fürste sagt:
„Noch Fragen?“
Eigentlich nicht!
Sehr kompakte Zusammenfassung aus nur einem Bereich.
Wer einen Krieg beginnt muss allerdings die Bedingungen akzeptieren wenn er diesen dann verliert.
Zuerst drohte Morgenthau aber Dank der UDSSR wurde nach Marshall umgeschwenkt. Eine politische und wirtschaftliche Entscheidung der USA, deren Industrie sich zu diesem Zeitpunkt auf einem Hoch befand.
Der Marshall Plan schlug die 2 grössten Fliegen unter dem Namen einer 3.Fliege mit einer Klappe (für das halbe Deutschland).
Eine Siegermacht, deren Produkte für die europäischen Märkte, mit Ausnahme von CocoCola und dem Duft der Grossen Weiten Welt zu schlecht waren, musste seine Industrie schützen. Deshalb haben die US in vielen Wirtschaftsbereichen auf dem kleinen Dienstweg interveniert. Manche der „Interventionen“ sieht man inzwischen im Museum. Zumindest war das in den 70er Jahren so. Was ist denn kein kriegswichtiges Produkt?
Die Kriegs- und „Infrastrukturkosten“ von Afghanistan, dem Irak und der übrigen Golfregion sollte man nicht vergessen, wenn man als BWLler schon zu rechnen beginnt.
Nach dem derzeitigen Trend scheint es nach der Kommunikation, dem Schienenverkehr und der Energie nur noch eine Frage der Zeit, bis auch Polizei, Schule, Gerichtsbarkeit, Verteidigung und der Bundestag offiziell privatisiert werden.
Vor dieser Entwicklung hatte Niccolo Machiavelli schon im 15. Jahrhundert gewarnt.
Paul Gogo
Fischer-Tropsch, entwickelt 1926, ist nur die Endstufe der jeweiligen Verfahren. Durch Wahl des Katalysators, Druck und Temperatur können verschiedene Kraftstoffe hergestellt werden. Am interessantesten ist XTL. Dazu gehören auch GTL (Gas to Liquid) und BTL (Biomass to Liquid) als synthetische Dieselkraftstoffe. Die Shell stellt seit 1993 GTL in Malaysia her und hat in Katar groß investiert, weil sich GTL weitaus leichter verschiffen läßt als das in riesigen Mengen vorhandene Erdgas.
Fischer-Tropsch ist lediglich die Endstufe des jeweiligen Verfahrens. Mit Erdgas als „Futter“ sind die Vorstufen relativ einfach. Biomasse und Kohle verlangen nach der Trocknung eine erste Vergasungsstufe, der eine zweite Hochtemperaturvergasung folgt, um das Synthesegas für F-T zu gewinnen. Alle Ausgangsprodukte haben nach F-T die gleiche Zusammensetzung, nämlich einen hervorragenden Dieselkraftstoff für bessere Verbrennung im Motor. Zudem erlaubt XTL die deutliche Weiterentwicklung des Diesels zu noch geringerem Verbrauch.
#19: „Schön, dass das Fischer-Tropsch-Verfahren in abgewandelter Form nun auch in Doha für die Verflüssigung von Erdgas zur Anwendung kommt. Ich hatte Anfang der 60iger Jahre u.a. in der DDR Chemie studiert und da wurde dieses Verfahren zur Kohleverflüssigung natürlich noch ausführlich behandelt. Ich bin sicher, dass dieses Verfahren auch in Deutschland wieder zum Zuge kommt wird, sobald dauerhaft die Kosten für das importierte Erdöl bzw. die daraus gewonnenen Treibstoffe und chemischen Produkte wie Plaste usw. höher sind als die über die Kohleverflüssigung produzierten.“
Sehr geehrter Herr Reimer, in der DDR hatte die Kohleverflüssigung einen besonderen Charme, weil die Braunkohle ausreichend vorhanden war, während kaum andere Rohstoffe vorhanden waren. Obwohl wir das Erdöl lange Zeit von den „Freunden“ unter Weltpreisniveau bekamen (und ohne Devisen zu zahlen), wollte man sich verständlicherweise unabhängiger vom Energieimport machen.
Aber Sie sprechen da auch einen interessanten Punkt an, es ginge nicht nur um die Herstellung von Treibstoffen sondern auch um ein Grundprodukt der chem. Industrie. Kohlenstoffe bzw. Kohlenwasserstoffe tief aus dem Erde zu holen, um es dann anschliessend nur zu verbrennen, ist ein ziemlicher Luxus, den wir uns da leisten. Kohlenwasserstoffe sind ein wertvoller Grundstoff in der Chemie. Das wird hier in den Diskussionen fast ignoriert.
Ein Aspekt beim Fischer-Tropsch- und allen analogen Verfahren muss auch genannt werden. Steigt der Kohlepreis an, werden alle genannten Verfahren unwirtschaftlicher. Wenn der schon vorhandene Run vorallem auf die Steinkohle zunimmt, ist stark davon auszugehen, dass auch die Weltmarktpreise steigen. Und wenn man die Preisentwicklung von Erdöl und Steinkohle der letzten 20-30 Jahre vergleicht, dann war die Kohle nicht so preisstabil, wie oft behauptet wird. Der Einkaufspreis für die Kraftwerke hat sich in ca. 8 Jahren nahezu verdoppelt. D.h. sobald man denkt, der Ölpreis ist jetzt hoch genug, um die Kohleverflüssigung in Angriff zu nehmen, sind auch schon wieder die Kohlepreise gestiegen.
zu #20 Dietmar Fürste
Sie schreiben: „Bei einer Senkung der Mineralölsteuer für Kohle-Benzin um wenige Pfennige wäre die Kohlehydrierung schon damals wettbewerbsfähig gewesen!“ – Das mag eben im Ermessensspielraum der Politik liegen. Peak-Oil war damals noch nicht erfunden, wozu also Steuern auf ein Substitut senken?
Die in den 80er Jahren errichteten Kleinanlagen waren damals sicher erfolgreich, allerdings begann bereits damals die Ökologisierung der Politik. So wurde zb das schwachsinnige Wasserstoffauto oder die nutzlose Solartechnik massiv gefördert. Die Einschränkung der Lebensqualität der Menschen galt nun als Ziel, Autos mit Verbrennungsmotor wurden als „Stinker“ verunglimpft.
Zu #17 Horst Trummler
Gute Rechnung, allerdings sehr konservativ. Wenn ich annehme das die Kohle- und Betriebskosten ca $40/Barrel betragen, mach das durchaus Sinn. Einzige Vorraussetzung: Rohstoffkauf zum Förder- statt Marktpreis und/oder mehr Finanzierung mit Eigenkapital.
Die Annuität sinkt auch auf $46/Barrel wenn sie 5% Realzins (realistischer) und 25 Jahre Abschreibung (machbar) annehmen.
Zusammen dann bei meiner Rechnung $90-100/Barrel, bei der ihren $100/Barrel ohne Strom u Logistik.
Zur Ehrenrettung von Beitrag Nr. 1 (Dietmar Fürste) ist anzufügen, dass mit Gesetz des Alliierten Kontrollrats Nr. 23 vom 10.4.1946 die Herstellung von synthetischen Treibstoffen in Deutschland verboten wurde; erst ab dem 1.5.1955 wurde dieses Gestz von der Hohen Kommision für Deutschland wieder aufgehoben. Es lag also nicht an den niedrigen Erdölpreisen, dass – zumindest zwischen 1945 und 1955 – in Deutschland keine Kohleverflüssigung in industriellem Rahmen mehr praktiziert wurde.
Zu #19 Burkard Reimer
Leider ist nur der von Ihnen behauptete Sozialstaat die Theorie. Empfehle dazu
„Asoziale Marktwirtschaft“ ISBN 3-462-03412-X
@admin
Das Folgende übersteigt sicher das Kommantar-Volumen. Stelle Ihnen anheim, zu kürzen.
Thesen zur Diskussion:
Noch 1960 beschäftigte der Steinkohlebergbau über eine halbe Million Menschen in mehr als 150 Bergwerken und mehr als 50.000 in der Zulieferindustrie. Betrachtet man die Summe der heute und künftig notwendigen Subventionen gem. EEG und Folgeverordnungen sowie die Kosten des Ausstiegs aus der Kernenergie mit der Gesamtbilanz der damaligen Subventionen für die Steinkohle, war die Entscheidung für das Steinkohle-Aus falsch.
Sie stützte sich auf die damaligen Weltmarktpreise für Öl, Gas, Steinkohle und Koks, die sich allesamt vervielfacht haben und den Anstieg des weltweiten Verbrauchs widerspiegeln.
Die Folgekosten des Ausstiegs, z.B. für Massenarbeitslosigkeit und Umschulungen, die Umstrukturierung ganzer Landstriche (Saarland, NRW), „Ewigkeitskosten“ der Schächte, Wegfall der Steuereinnahmen und das Sinken der Beiträge zu den Sozialkassen blieben unberücksichtigt. Ebenso die Preisgabe der weltbesten Sicherheitstechnologie und Bergbauausrüstung.
Zitat:
„Souveränität, politische Handlungsfähigkeit und Macht eines Staates hängen direkt vom Besitz und Zugriff auf die Primärenergien ab.“
Anton Zischka: „Weltmacht Öl“
Um nur einige wenige Belege für meinen Kommentar anzuführen:
„In den vergangenen beiden Jahrzehnten stiegen die Einfuhrpreise von Rohöl, Erdgas und Steinkohle …Bezogen auf das Basisjahr 1991 (=100) stieg der Preisindex für Einfuhren von Rohöl bis 2008 auf 376 ….Seit Beginn 2009 zogen die Preise allerdings kräftig an, so dass der Preisindex 2011 mit 460 sogar weit über den Preisen von 2008 lag.“
Quelle:
http://www.umweltbundesamt-daten-zur-umwelt.de/umweltdaten/public/theme.do?nodeIdent=3605
Zitat zum Verbot der CtL Technik:
„Hiermit sind in Deutschland verboten und werden als gesetzwidrig erklärt:…Anlagen für strategische Grossversorgung mit Treibstoff, Öl und Schiermitteln…“
Kontrollratsgesetz Nr.23(10.April1946, Art. 2 u. 5)
Nachdem das Verbot von der alliierten Hohen Kommission mit dem Gesetz A-38 vom 5.5.1955 aufgehoben wurde, hätte man mit der großtechnischen Hydrierung starten können: Schon 1969 legte Dr.-Ing. Herbert Barking, MdL, einer der anerkanntesten Fachleute der damaligen Bundesregierung, eine Studie über die Kosten von Kohle-Benzin vor. Beim damaligen Kohlepreis von 60 DM je Tonne hätte ein Liter Kohle-Benzin 18,2 Pfennig gekostet. Bei einer Senkung der Mineralölsteuer für Kohle-Benzin um wenige Pfennige wäre die Kohlehydrierung schon damals wettbewerbsfähig gewesen!
Von 1977 bis 1980 zeigten sieben im Kleinstmaßstab errichtete Pilotanlagen zur Kohleverflüssigung unter Weiterentwicklung der vor 1945 betriebenen Anlagentechnik positive Versuchsergebnisse auf. Daraufhin wurde im Januar 1980 ein Programm zur großtechnischen Kohlevergasung und -verflüssigung aufgelegt. Es sah 14 Projekte zur großmaßstäblichen Kohleveredlung mit einem Investitionsbedarf von 13 Milliarden DM und einem Einsatz von 10 Millionen Tonnen Stein- und 12 Millionen Tonnen Braunkohle vor.
Diese auf heimischen Reißbrettern entwickelte Kohleverflüssigung gilt weltweit als führende Technologie. Aber nichts geschah. Im Gegenteil:
Die modernste Pilotanlage der Bergbauforschungsanstalt DMT (Essen) wurde 2004 – ähnlich wie die Kokerei Kaiserstuhl – fein säuberlich abgebaut und nach China verkauft.
„Der Präsident der EU-Kommission, Romano Prodi, [hat] …vorgeschlagen, alle Subventionszahlungen für fossile Energieträger ab 2010 zu beenden.“
WAZ Pressemeldung v. 17.5.2001
In 2011 musste bereits für 6,2 Mrd Euro Kohle importiert werden, Tendenz wegen des Rückbaus einheimischer Förderung steigend.
Quelle:
http://www.gvst.de/dokumente/fachbeitraege/m+g_2_2012_van_de_Loo_et_al.pdf
Meine Schlussfolgerung:
Das war also kein peinlicher Fehler laienhafter Politiker, sondern wurde genau so geplant und – zur Überwindung nationaler Energie-Autarkie durch die EU kontrolliert – umgesetzt, Der ursprünglich bis 2018 geplante Ausstieg wurde beschleunigt und eine für 2012 vorgesehene Überprüfung (lt. Müntefering: „… nehmen wir sehr ernst“) wurde kurzerhand gekippt.
„Südafrika deckt heute einen Teil seines Treibstoffbedarfs aus der Kohleverflüssigung. Das CtL-Werk des Sasol in Secunda produziert derzeit etwa 170000 Barrel Treibstoff pro Tag – und verdient gut dabei.“
Quelle:
http://www.scilogs.de/wblogs/blog/fischblog/technik/2009-08-10/mit-kohleverfl-ssigung-weg-vom-erd-l
Zum Schiefergas:
„EXXON MOBIL hat sich in Niedersachsen Konzessionen zur Erforschung des Bodens gesichert und Probebohrungen durchgeführt“
Antwort NRW-Wirtschaftsminister Harry Voigtsberger an die WAZ
und dazu
„Wir sind überrascht. Wir wussten von nichts. Die Claims wurden still und heimlich abgesteckt“
Oliver Krischer, Energieexperte der Grünen im BT
Quelle:
„Riesige Gasvorkommen in NRW“
03.11.2010, 8:46 Uhr | oca, dapd
Schön, dass das Fischer-Tropsch-Verfahren in abgewandelter Form nun auch in Doha für die Verflüssigung von Erdgas zur Anwendung kommt. Ich hatte Anfang der 60iger Jahre u.a. in der DDR Chemie studiert und da wurde dieses Verfahren zur Kohleverflüssigung natürlich noch ausführlich behandelt. Ich bin sicher, dass dieses Verfahren auch in Deutschland wieder zum Zuge kommt wird, sobald dauerhaft die Kosten für das importierte Erdöl bzw. die daraus gewonnenen Treibstoffe und chemischen Produkte wie Plaste usw. höher sind als die über die Kohleverflüssigung produzierten.
Noch zu #1: Dietmar Fürste: Sie bauen Verschwörungszenarien auf wie angloamerikanische Mineralölkonzerne, die Ölmultis, die Finanz-Industrie, Spekulation an der Börse oder verantwortliche Politiker wie Gerhard Schröder, die für angeblich alles Negative verantwortlich sind. Sie fordern, dass der Staat wieder alles übernehmen soll. Das klingt sehr nach Sozialismus und DDR-Nostalgie. Wohin das geführt hat, ist bekannt. Allerdings ist die Turbo-Energiewende der schwarz-gelben Regierung mit der ehemaligen Planwirtschaft der DDR vergleichbar und insofern ist sie in dieser Form auch zum Scheitern verurteilt. Der große Unterschied ist allerdings, dass, solange die Demokratie und Marktwirtschaft nicht generell abgeschafft wird, solche Fehlentwicklungen früher oder später korrigiert werden. Die soziale Marktwirtschaft ist zum Glück äußerst effektiv und damit in der Lage, nicht nur ein völlig heruntergewirtschaftetes Land wie die DDR wieder aufzubauen sondern auch die technischen Fehlentwicklungen und wirtschaftlichen Schäden in Milliardenhöhe, die durch die Energiewende verursacht werden, zu beseitigen.
Viel Erfolg der EIKE-Konferenz, die heute in München beginnt.
Die New York Times schreibt: „Pearl could earn Shell $10 billion per year, justifying its nearly $20 billion cost.“ Leider ist der Link oben verloren gegangen:
http://tinyurl.com/crun6rx
Linde berichtete 2006: „ In der Pearl GTL-Anlage sollen pro Tag rund 140.000 Barrel flüssige Kohlenwasser-stoffe einschließlich Naphtha, Flüssiggas-Kraftstoffe, Paraffin, Kerosin und Schmieröle aus Erdgas gewonnen werden. Zusätzlich werden in der Anlage pro Tag rund 120.00 Barrel Kondensate, flüssiges Petroleumgas und Ethan produziert.
Linde Engineering stellt für dieses Großprojekt den enormen Sauerstoffbedarf von rund 860.000 Kubikmetern pro Stunde sicher. Der Auftrag in Katar ist damit der größte, der je für Luftzerlegungsanlagen ausgeschrieben wurde.“
http://tinyurl.com/bs86m8a
Da die Eike Redaktion immer wieder CTL und GTL Kosten nennt die mir ein wenig unrealistisch erscheinen, bzw. bei den genannten Kosten von 40$/barrel Oel sehr wahrscheinlich Dutzende Anlagen im Bau wären, habe ich es mir erlaubt eine grobe Kostenschätzung für CTL vorzunehmen:
Ausgehend von einem Anlagepreis von 10 Mrd. $ für 50000 barrel/day (soviel soll die Anlage gekostet haben), 2 Mrd$ für die Zwischenfinanzierung, Planung und Infrastruktur, ergibt sich ein Anlagenpreis von 12 Mrd. $
Annahme: 6% Zins und 20 Jahre Abschreibungsdauer
Annahme: Kohlepreis 80$/to
Annahme: Kohlebedarf je Barrel Diesel inklusive Prozessenergie 0,4to
Annahme: Technische Verfügbarkeit 85%
Annahme: Kohlepreis 80$/to
Annahme: Allgemeine Betriebskosten, Wartung und Reperatur 3% des Anlagepreises jährlich
Kalkulation:
Die Kohlekosten je Barrel Diesel betragen 32$/barrel
Die Betriebskosten betragen 360 Mio. $, oder 23$/barrel Diesel.
Jährliche Ausbringung: 15,5 Mio barrel/Jahr
Die Annuität beträgt 9%, entsprechend 1080 Mio. €/Jahr. Damit betragen die Anlagenkosten 70$/barrel Diesel
Resultat:
Ohne Strom und Logistik ergeben sich Kosten von 125$/barrel Diesel.
Das ist nicht prickelnd bei einem Dieselpreis von 3$/gal. , entsprechend 120$/barrel Diesel in den USA.
Vandale
@A.Bauer #11
Ich gehe davon aus, dass die politischen Entscheider in Deutschland schlechte „manipulierte“ Berater haben.
Es gibt im ganzen Bundestag keine wissenschaftlich-technische neutrale Beratung mehr. Es gibt auch keinen mehr im Bundestag, der über seinen Horizont hinausdenken kann. Dies betrifft vorallen die wirtschaftlichen und finzellen Folgen eines Gesetzes wie des EEG für eine industriebasierende soziale Wohlstandsgesellschaft wie es Deutschland nun mal noch ist.
Genauso wenig wird bei der Euroschuldenländerrettung weiter gedacht. Es werde Millarden von EUros in diese wirtschaftlich insolventen Länder gepumpt und zum Schluss wird uns selber das Geld fehlen, weil unser Sozialstaat die Rechnung uns Bürgern erst noch präsentieren wird. Und diese Sozialstaatrechnung wird als großén Posten die gesetzliche Rente und Pensionen auflisten, danach die Kranken- und Pflegekosten, danach die Erziehungs- und Ausbildungskosten, danach die Infrastrukturkosten usw.usw.
Deutschland wird in Zukunft mit extrem hohen Sozialkosten und Infrastrukturkosten zu kämpfen haben.
Um so ärgerlich macht es einen Wissenden Bürger, wenn er so eine deutsche ideologische gesellschaftsverachtende Energie- und Wirtschaftspolitik mit erleben muss.
Es wird weltweit in tausenden Jahren immer noch die Kernkraftwerke geben, es wird die Kohlekraftwerke geben, es wird die Gaskraftwerke geben, es sind heute schon neue Verfahren getestet, die uns einen Ersatz für das Erdoel und Erdgas bieten. Aus rein wirtschaftlichen Gründen sind diese Techniken noch in den Schubläden und werden später erst marktreif.
All dieser technische Fortschritt ist und bleibt in Zukunft wirtschftlich marktfähig.
Die Energieversorgung einer industriellbasierenden Wohlstandsgesellschaft mit Windmühlen und Sonnenmodule wird es NIE geben!
Diese Technik hat einen sehr großen Mangel gegenüber den anderen Techniken, diese ist einfach unzuverlässig in ihrer Stromerzeugung. Und dieses Manko wird die Windmühlen und Sonnenmodultechnik nie verlieren. Eine von den Launen der Natur abhängig Stromversorugung ist einfach nicht Industrietragend und damit ist Technik nur was für 3-Welt-Länder oder eben grünsozialistische Traumwelten.
Technisch machbar ist alles aber es ist zum Schluss immer eine Frage der Wirtschaftlichkeit und diese Wirtschaftlichkeit muss sich weltweit vergleichen. Zusammengefasst heißt das…Hohe Energiepreise = weniger Wohlstand.
@ Thomas Mayer
Klasse!
Der Hauptgrund warum sich die Verflüssigung von Kohle und Erdgas bislang nicht durchsetzen konnte sind die hohen Kapitalkosten.
Gem. Veröffentlichungen kostet die Anlage in Khatar 10 Mrd. $, Durchsatz 50000 barrel/day.
Das bedeutet, Shell, Exxon u.s.w. werden nur dann in derartige Anlagen investieren wenn der Ölpreis sehr stabil auf hohem Niveau verharrt und das Land in dem eine solche Anlage zu bauen ist politisch, wirtschaftlich und steuerlich stabil ist.
Die Rentabilität könnte bei einem Ölpreis der dauerhaft über 100$/barrel liegt und einem Kohlepreis von < 80$/to SKE gegeben sein. Vandale
In Deutschland gab es auch mal den Traum, mit nuklearer Hitze die Braunkohle im Bergius-Pier-Verfahren oder Fischer-Tropsch-Verfahren zu veredeln. Dies war der eigentliche Sinn des Hochtemperaturreaktors in Hamm-Uentrop (Kernkraftwerk THTR-300).
Wenn man das Konzept weiterverfolgt hätte, könnte Deutschland heute das Saudi-Arabien Europas sein. (Oder das Norwegen Mitteleuropas.)
@ D. Fürste #1
Auch ein Dipl.-Ing. ist vor Irrtümern ebenso wie ein Nur-Ökonom – ich denke da an Sinn – nicht gefeit, wenn er sich auf fremdes Terrain begibt.
Wenn Sie schreiben: „Sicherheitshalber hat man auch gleich noch für das Ende unserer Steinkohle gesorgt.“, so ist das Unfug. Steinkohleförderung in D ist schlichtweg derzeit unrentabel und das bereits seit den 60er Jahren. Braunkohleförderung und Stromproduktion in höchsteffizienten Kraftwerken ist rentabler als die Stromproduktion mit Importsteinkohle oder mit Erdgas in GuD-Kraftwerken.
Die Synthese von unter normalen Druck- und Temperaturbedingungen flüssigen Kohlenwasserstoffen aus den gasförmigen Kohlenwasserstoffen beruht zwar chemisch-theoretisch auf den Fischer-Tropsch-Verfahren, ist aber wegen des Fehlens von Kohlenmonoxid (oder Sauerstoff wie bei der Kohleverflüssgung) im Prozeß nicht mit diesem identisch.
Was da übrigens umgewandelt oder veredelt wird, wird m.W. LPG genannt. An deutschen Tankstellen kann man das als „Autogas“ kaufen.
Entweder sind nahezu alle unsere Politiker unglaublich dumm, oder es gibt eine Verschwörung – Es gibt nur diese beiden Möglichkeiten! Ich will keinen Politiker beleidigen oder unterschätzen, also nehme ich normalerweise an, daß diese nicht dumm sind und genau wissen was sie tun!
@ Dietmar Fürste
Da sie diese Behauptungen aufgestellt haben schlage ich vor, dass sie diese erstmal belegen. Die Wikipedia weiß zumindest mehr:
„In Westdeutschland wurde nach dem Krieg die Kohleverflüssigung wegen der konkurrenzlos niedrigen Erdölpreise nicht fortgeführt. In der DDR wurde sie, obwohl ebenfalls „untragbar unwirtschaftlich“, dagegen erst Anfang der 1970er Jahre endgültig aufgegeben, war aber bis zum Zusammenbruch der DDR Bestandteil der strategischen Planung des Ministerrats. In der Bundesrepublik Deutschland kam es in der Folge der ersten „Ölkrise“ von 1973 im von der Bundesregierung 1974 beschlossenen Programm Energieforschung zur Errichtung von sieben Pilotanlagen zur Kohleveredelung (Vergasung und Verflüssigung), die von 1977 bis 1980 in Betrieb gingen. Die letzte noch betriebene sehr kleine Anlage in Essen mit einer Produktion von ca. 200 kg/Tag wurde 2004 demontiert und für China Shenhua Energy in China wiederaufgebaut.“
Eher ein Problem der „Endergiewende“
@#5: Quentin Quencher
Soll ich Ihre aufgeregte Beschimpfung als die bessere ‚Gesprächskultur‘ verstehen, müßten Sie sich schon dazu herablassen, meinen Beitrag zu widerlegen. Bei Ihren vielen Veröffentlichungen zur Thematik sind Sie sicher besser informiert als jemand, der sich seit Jahren systematisch mit Energiepolitik hierzuland befasst und viele Dutzend Quellen ausgewertet hat.
Dipl.-Ing. D. Fürste
Das GtL-Verfahren ist tatsächlich ein alter Hut, und wie das CtL-Verfahren fast 100 Jahre alt. Beide Prozesse sind bei einem Rohölpreis von etwa $40/Barrel wirtschaftlich.
Peak Oil hat damit wenig zu tun. Der ökoreligiöse Glaube, dass das Ende des klassischen Öls einen gesellschaftlichen / wirtschaftlichen Zusammenbruch bedeutet, und man deshalb möglichst früh naturnah Mobilität (Ökostrom, Biomasse) erzielen müsse, ist Käse.
Da es sich um eine grüne Erfindung handelt wird vergessen, dass Ressoucen nur Bedürfnisse erfüllen, und kein Selbstzweck sind. Theoretisch sind auch Gasturbinenautos mit Ammoniakverbrennung denkbar, um das Bedürfnis nach individueller Mobilität zu erfüllen.
Aus verschiedenen Gründen war ein Mangel an Öl(produkten) nie absehbar. Die Kohlevorräte der Erde sind so groß, dass auch für Jahrhunderte CtL betrieben werden kann. Südafrika ist hier ein Vorreiter.
Nun ist GtL eben auch wirtschaftlich geworden. Prima. Mit einer Wende hat das aber nix zu tun, eher einem Trend.
Mann kann aus allen kohlestoffhaltigen Produkten Oel gewinnen. Es gab/gibt sogar aus dem fränkisch/thüringeschen einen Erfinder, der aus Haushaltsabfällen Oel/Benzin/Diesel herstellen kann/konnte.
Technisch machbar ist das alles. Es ist nur die Frage, ob dies auch zum jetzigen Zeitpunkt wirschaftlich zu betreiben ist.
Das gleiche Problem haben ja die Windmühlen und Solaranlagen. Diese haben sich und werden sich nie wirtschaftlich am Markt halten können. Erst das Zwangsabgabegesetz EEG gaugelt eine wirtschaftliche Marktsituation vor auf Kosten des Stromendverbrauchers. Der darf diese Marktillusion der „Erneuerbaren Energien“ mit EEG-Zwangsabgaben und EE-Netzentgeltkosten zwangsfinanzieren. Zum Nachteil seiner Wohlstandschancen. Immer schön kleinen halten den deutschen Michl. Könnte ja übermütig werden, wenn er wenig für das Allgemeingut „Energie“ zahlen dürfte.
@ Dietmar Fürste
Sie reden einen kompletten Unsinn und ich bin nicht gewillt, an einer Diskussion in diesem Stil teilzunemen.
@ Admin, bitte sorgen Sie hier für eine Gesprächskultur die den Namen auch verdient, anstonst bestehe ich darauf, dass der Artikel wieder entfernt wird.
Wie in #1 schon erwähnt, ist die Fischer-Tropsch-Synthese schon seit fast 100 Jahren bekannt und in Anwendung (siehe deutsche Wikipedia, ausführlicher als verlinkte englische).
Eine Frage sollte der Autor des Artikels trotzdem beantworten, warum aus Erdgas Benzin gewinnen, wenn der Erdgasantrieb für Fahrzeuge bereits existiert? Ist es da nicht besser gleich auf Erdgasantrieb zu setzen? Zudem ist die Liste der Katalysatoren bei der Synthese auch nicht gerade das, was in Massen vorkommt.
Gruß Holger Burowski
Der Bau und Betrieb einer solchen Anlage ist sehr zu begrüssen. Es gab vor einigen Jahren schon einmal eine Versuchseinrichtung zur Dieselproduktion in Brunei, wenn ich mich richtig erinnere, an der u. a. auch VW zusammen mit Shell beteiligt war. Hinsichtlich der Verbrennung des Dieselkraftstoffs waren die Ergebnisse hervorragend und unterboten sämtliche EU-Normen auch die geplanten bei weitem.
MfG
H. Urbahn
Bevor wieder nicht über Inhaltliches diskutiert wird, bitte den funktionierenden Link auch richtig „Fischer-Tropsch“ nennen.
Sehr interessant und von nicht zu unterschätzender Bedeutung für die Zukunft der Energieversorgung .Kleine Ergänzung dazu :Das
Verfahren wurde schon 1926 in den Leunawerken
entwickelt ! Exakt: Fischer-Tropsch-Verfahren.
Heinz Draheim
Das Fischer-Tropsch-Verfahren und verwandte Prozesse sind ein alter Hut. In Deutschland wurde allerdings nach dem 2. WK die Benzin-aus-Kohle-Synthese verboten und auf Wunsch der angloamerikanischen Mineralölkonzerne auch nicht wieder aufgenommen. Sicherheitshalber hat man auch gleich noch für das Ende unserer Steinkohle gesorgt.
Auch künftig dürfen wir nicht autark sein, weil das den Interessen der Ölmultis und der am Energiegeschäft mitverdienenden Finanz-„Industrie“ zuwiderläuft: So werden bereits Lizenzen für Erkundung, Erschließung und Ausbeutung unserer Schiefergasvorkommen wieder an ausländische Konzerne vergeben, während wir täglich neue EEG – Pirouetten drehen.
Indem seit der Deregulierung und Privatisierung des Energiemarktes unser Strom zu Spekulationszwecken an der Börse gehandelt wird und seine Erzeugung und der Netzbetrieb in vorsätzlich getrennten Unternehmen erfolgen, hat sich der Staat auch hier aus seiner Pflicht der Grundversorgung selbst entlassen, wofür verantwortliche Politiker, wie Gerhard Schröder, durch Exclusiv-Posten in der Energiewirtschaft belohnt werden.
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