In zwei Wochen ist es wieder so weit: Die alljährliche Klimagipfelkonferenz tagt. Man darf gespannt sein, welche Schreckensbilder das Treffen 2012 in Doha, der Hauptstadt des Wüstenstaates Katar, mit sich bringen wird. Werden unsere Medien wieder 14 Tage lang den Alarmzustand ausrufen, wie es in früheren Jahren der Fall war, in Bali, Bangkok und vor allem in Kopenhagen? Natürlich: Das ZDF und sein notorischer Moderator des Weltuntergangs, Claus Kleber, gewiss. Aber die anderen?
Eines ist heute schon klar, und offenbar will es auch niemand bezweifeln: Formell herauskommen wird nichts außer viel heißer Luft, die sich ja immer dort bildet, wo sich 20.000 bis 25.000 Experten, Regierungsvertreter, Journalisten und andere Beobachter treffen, zwangsläufig. Es ist schon eine ziemliche Unverfrorenheit und zeigt einmal mehr die Unbeweglichkeit der internationalen Klimamaschinerie und vor allem derer, die daran verdienen, dass solche Treffen mit Kosten in Höhe von bald einer halben Milliarde Dollar auch nach jahrzehntelanger nackter Erfolglosigkeit nie ernsthaft in Frage gestellt werden.
Die Frage ist, wie dramatisch das allfällige Rahmenprogramm ablaufen wird: Szenarien, Simulationen, Projektionen darüber, dass alles noch viel schlimmer werden wird als bisher schon angenommen. Die Strategen dieses Pfades werden uns mithilfe „neuer Studien“ wieder glanzvoll ihre bekannte Gratwanderung vorführen: Wachrütteln mit dem Ruf, es sei eigentlich alles bereits zu spät, aber bei Laune halten mit dem
Hinweis, ein Zeitfenster zum Handeln im Sinne des Klimaschutzes bliebe eine kurze Zeit noch offen – jenes Zeitfenster, das ja inzwischen seit Jahrzehnten von Konferenz zu Konferenz mitwandert, aber wundersamerweise nicht kleiner und nicht größer wird, rechnergestützt, versteht sich (kein Wunder, an der globalen Temperatur ändert sich seither ja auch nichts wirkliches, könnte man boshaft hinzufügen).
Klar ist: Das Kyoto-Protokoll läuft Ende des Jahres aus und es wird ganz sicher kein Folgeabkommen beschlossen werden, in Doha nicht, und nächstes Jahr auch nicht. Außer der EU will das auch niemand, und selbst innerhalb der Gemeinschaft gäbe es genügend Länder – vor allem in Osteuropa – die sich nicht als Vorkämpfer einer noch schärfer bindenden internationalen Vereinbarung beweisen wollten. Klar ist aber auch, dass die EU hier ihre internationalen Verpflichtungen einlösen wird, 20 Prozent Minderung des CO2-Ausstoßes bis 2020 gegenüber 1990 sind so gut wie geschafft.
Statt dies zu loben und – ihrer Logik folgend – das Hinterherhinken der anderen Länder zu brandmarken, werden die Agitatoren der Nichtregierungsorganisationen nach Kräften draufsatteln und von der EU die Erhöhung der eigenen freiwilligen Ziele einklagen. Würde die EU 25 Prozent zusagen, käme die Forderung nach 30 Prozent, und so weiter, zur Not auch hier ein deutscher Alleingang mit viel mehr Prozent, wohl wissend, dass dies am CO2-Aufkommen in der globalen Luft vielleicht ab der achten oder neunten Stelle hinterm Komma bei den Prozentangaben wirksam würde. Aber darauf kommt es nicht an. Politisch nicht, stofflich schon gar nicht.
Natürlich ist es für die Propheten des Weltuntergangs frustrierend, dass außerhalb Europas niemand so recht mitziehen will – das diesjährige Gastgeberland sicher auch nicht, es ist das Land mit dem höchsten Prokopf-Ausstoß von Kohlendioxid, das obendrein an diesem Stoff auch noch glänzend verdient. Indes wäre es wohl nicht falsch, bei den Verweigerern internationaler Verpflichtungen nicht nur ökonomische Zwänge zu vermuten, sondern auch wachsenden Zweifel daran, dass die Erde auf absehbare Zeit verglühen könnte, in Russland, Kanada, China – und sogar auch in Großbritannien und vielen anderen Ländern. In den USA hat bis kurz vor Schluss das Thema Klimaschutz im Präsidentschaftswahlkampf zum ersten Mal gar keine Rolle mehr gespielt. Die Entwicklung der globalen Temperatur über die letzten eineinhalb Jahrzehnte geht mit dieser Entwicklung einher.
Greenpeace und seine Freunde könnten, ja müssten deshalb auf alle diese Staaten als Frevler, als „unheilbare Skeptiker“ eindreschen. Doch um nicht den brisanten Eindruck aufkommen zu lassen, die Zweifel an den deutschen Weltuntergangsszenarien würden international wachsen, werden alle zarten Knospen von Bekenntnissen aus diesen Ländern gepäppelt. Wenn etwa China – ein Land, in dem jeden Tag ein Kohlekraftwerk in Dienst gestellt wird – laut darüber nachdenkt, die Solarindustrie und die Windkraft zu fördern, um die Volkswirtschaft zu modernisieren, reihen die Regenbogenkrieger das Land schon fast rührend in die großen internationalen Vorbilder ein. Sogar China habe es jetzt eingesehen, heißt es. Propaganda ist eben alles.
Und dann ist da immer noch eine ganze Staatengruppe, die sich noch besser einsetzen lässt, gewiss auch in Doha: Die kleinen Inselstaaten und anderen Länder, die sich als Lobbygruppe der Klimaopferstaaten zusammenfanden. Sie schlagen schon lange Alarm, und sie müssten es ja am besten wissen, heißt es da, was in ihren Ländern vor sich geht. Der klare Beweis also, dass der Klimawandel längst dabei sei, den Weltuntergang herbeizuführen, im Wortsinne; natürlich, der Meeresspiegel. Also wird die Gruppe dieser Länder wieder eine herausragende Position einnehmen in der öffentlichen Darstellung. Ein Schelm, der hier vermuten würde, die Vertreter der kleinen Inselstaaten sprechen deshalb im selben Wortlaut wie Greenpeace und Gleichgesinnte, weil es ihnen um Transferleistungen der Industriestaaten geht, um Klimaausgleichsgelder. Eine win-win-Situation: Greenpeace kassiert durch ihre Solidarität mit Vanuatu Spendengelder, Vanuatu dafür Klimaausgleichsgelder.
Natürlich werden in diesem Zusammenhang auch wieder die angeblichen Auswanderungsverträge zwischen den kleinen, angeblich absaufenden Atollen und Australien oder Neuseeland hervorgezaubert werden, die schon heute den großen Strom von Klimaflüchtlingen lenken würden. Dass diese Verträge seit vielen Jahrzehnten bestehen, weil die äußerst kargen, unfruchtbaren Koralleninseln einfach lange Zeit unter einem untragbaren Bevölkerungswachstum litten, und dass sie mit dem Meeresspiegelanstieg nichts zu tun haben, hat dieser Lesart noch nie einen Abbruch getan. Wie auch die nicht ganz unbedeutende Erkenntnis aus Luftaufnahmen, die Wissenschaftler vor vier Jahren veröffentlichten und rund um die Welt unwidersprochen verbreiteten, dass nämlich die meisten jener Südseeinseln, um die es in dieser Diskussion geht, in ihrer Ausdehnung in den letzten 50 Jahren gewachsen sind statt geschrumpft – ähnlich übrigens wie das vielzitierte Bangladesch.
Die Argumentationslinien sind inzwischen zu einem Ritual geworden. Alles ist absehbar. Auch dass man als Ersatz für ein aussichtsloses Klimarahmenabkommen wieder über Emissionszertifikate sprechen wird und daraus womöglich einen Erfolg strickt, wäre nichts wirklich Neues. Irgendwie muss die halbe Milliarde an Kongresskosten ja gerechtfertigt werden.
Der Rahmen ist also abgesteckt. Das heißt nicht, dass es langweilig wird. Eine Konferenz mit einem derartig hohen Anspruch und gleichzeitig derart absehbarer Erfolglosigkeit wird zwangsläufig wilde Blüten treiben. Im Vorfeld der Konferenz und während der Tagung. Wir werden also genügend zu diskutieren haben, auch hier im Blog „Donner und Doria“ in den nächsten Tagen und Wochen. Ich freue mich darauf.
Ulli Kulke, Die WElt; zuerst erschienen auf seinem Blog "Donner und Doria"
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
#10: S.Hader
„Ähm, auch heute stehen konv. Kraftwerke nicht mitten in der Stadt. Es gibt Stromleitungen, um die Produktion bedarfsgerecht zu verteilen.“
Eben, genau das ist der Punkt: Verteilung von den KW in Richtung Verbraucher – und nicht in umgekehrter Richtung. Deshalb gibt es ja die Probleme mit nicht dafür vorgesehener Infrastruktur.
@ Herr Demmig
Keine Ahnung, was Lesch sagt und was nicht.
Ich wüsste auch nicht, warum man selbst das tun soll/darf, was man an anderen verabscheut.
„Der hat aber angefangen“ erinnert mich nur an Kindergarten.
@Andreas Demmig, #9: „Auch nicht dem Mainstream verfallen: Prof. Graß, Ohm-Hochschule, Nbg. der genau technisch- physikalisch die Probleme der NIE dargestellt hat. Maximale Erzeugung (WK, PV) auf dem Land, Stromverbrauch aber in den Städten.“
Ähm, auch heute stehen konv. Kraftwerke nicht mitten in der Stadt. Es gibt Stromleitungen, um die Produktion bedarfsgerecht zu verteilen.
#5: Axel NF
Herr Dr. Paul hat recht, ich habe diesen Vergleich „Taliban gleich Klimaskeptiker / Klimawandelleugner“ selbst in einem Vortrag von Prof. Lesch gehört.
#8: Gerald Pesch
Auch nicht dem Mainstream verfallen: Prof. Graß, Ohm-Hochschule, Nbg. der genau technisch- physikalisch die Probleme der NIE dargestellt hat. Maximale Erzeugung (WK, PV) auf dem Land, Stromverbrauch aber in den Städten. Black-out Mch. wäre dann nur der Anfang.
Der Link zu seinem Vortrag am 15.11.12 folgt.
Nur schon mal vorab: Die Ziele der Bundesregierung sind nun 6 Mio E-Autos bis 2030. Das wären dann bei 10kW Ladeleistung bis zu 6GW an den Steckdosen, und die natürlich vorzugsweise nachts, da tags das Auto gebraucht wird. Egal ob es nur die Hälfte wäre.
#3: Rainer Olzem
Ich wohne auch in der Region, und kann mich Ihnen nur anschließen; es ist zum Heulen! Dabei brauchte der Mann nur ein paar km aus Aachen heraus zu fahren, zum Braunkohlekraftwerk Weisweiler. 660 kg CO2/sec und NULL mikroklimatische Auswirkungen. An der Strasse stehen Warnschilder „Achtung Glätte – Kühltürme“, wegen dem Strahlungsfrost gerade bei der aktuellen Wetterlage, den es aber lt . „Gegenstrahlungsmodell“ an diesem hot-spot der CO2 Freisetzung gar nicht geben dürfte!!!
Zum Glück gibt es aber auch ermutigende Vorbilder in der Region; Prof. Helmut Alt von der FH Aachen ist da zu nennen, der sich konsequent der „Energiewende“ verweigert, weil er als E-Techniker diesen Kreuzzug gegen die Physik und Technik nicht mitmachen will, der als „Energiewende“ den Wirtschaftsstandort Deutschland zu ruinieren droht.
#5: Norbert Fischer der Talibanvergleich wurde erstmals von Harald Lesch gegen die „Klimaskeptiker“ verwendet.
Allerdings grundlos,
das ist der kleine Unterschied.
mfG
@#4: J.Kowatsch,
beleidigen Sie bitte die Dilettanten nicht.
Aus Wiki:
Ein Dilettant (italienisch dilettare aus lateinisch delectare „sich erfreuen“) ist kein Fachmann, sondern ein Amateur oder Laie. Der Dilettant übt eine Sache um ihrer selbst willen aus, also aus Interesse, Vergnügen oder Leidenschaft. Dabei kann er vollendete Kenntnisse und Fertigkeiten erlangt haben; solange er aber die Tätigkeit nicht beruflich für den Lebensunterhalt ausübt oder eine entsprechende, anerkannte Ausbildung absolviert hat, gilt er als Dilettant.
Diese Professoren sind berufsmäßige Scharlatane.
@ O. Hartmann
„ökofaschistischen Klimataliban“, „Klima-Taliban“
Und alles, was der Admin bemerkt, ist „Bitte Tinyurl verwenden“… Wir hatten gerade vor wenigen Tagen hier die Diskussion über Schmähbegriffe, die man besser lassen sollte. Danke für ihre Anschauungsbeispiele.
PS:
Die übernächste WM ist auf der arabischen Halbinsel. Werden Sie die Fußballer und ihre Fans dort dann als „Fußball-Taliban“ bezeichnen?
PPS:
Die Taliban sind in Afghanistan und Pakistan. Aber was soll’s, ist Ihnen wohl sowieso egal.
Herr Olzem
das ist unglaublich, mit den Dilettantenprofessoren an Ihrer Hochschule. Da fallen die Temperataturen seit 12 Jahren und dieser Märchenerzähler Vallée nennt die Folgen der Erwärmung der letzten Jahre und warnt, dass noch alles schlimmer kommen wird. Ob der jemals ein Thermometer gesehen hat. Ich nehme an, er hat es umgekehrt gehalten und die Abkühlung als Fortsetzung der Erwärmung interpretiert. Haben Sie seine Mailadresse? Man sollte ihm wenigstens das Bild eines Thermometers schicken mit den Beschriftungen „Rauf“ und „Runter“.
Kurz vor Doha treibt der Klimawahn auch regional wieder seine Blüten:
http://tinyurl.com/cavxb58
Ich schäme mich für diese „Wissenschaftler“ meiner Hochschule.
Auf ihr ökofaschistischen Klimataliban nach Doha, Katar zur nächsten UN-Klimagipfelkonferenz!
Die alarmistischen Klima-Taliban besuchen in Katar den islamistischen Staat, der die terroristische Al Qaida unterstützt!
….Katar war immer wieder Fluchtpunkt von Terroristen. Auch Chefplaner des 11. September wurde von Katar unterstützt. Der Innenminister von Katar, Scheich Abdullah bin Khalid al-Thani, unterstützt seit Jahren den Führungskader des terroristischen Netzwerkes Al-Qaida. Das belegen umfangreiche Recherchen des ARD-Magazins Panorama…..
http://tinyurl.com/ban7l23
….Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International kritisieren die zahlreichen Menschenrechtsverletzungen, die im Berichtsjahr in Katar begangen wurden. Freedom House schätzt die Lage in Katar grundsätzlich als nicht frei ein…..
http://tinyurl.com/a6l5une
Warum gerade dort, im islamisch-wahabitischen Katar, wo der orthodoxe sunnitisch-wahhabitischen Islam Staatsreligion ist?
….Homosexualität in Katar ist, im Einklang mit der traditionellen islamischen Moral, verboten. Es gibt keine rechtliche Anerkennung gleichgeschlechtlicher Ehen …..
Vielleicht sollte der IPCC-Chef seinen schwulen KlimatologInnen raten, wie 2010 Fifa-Boss Sepp Blatter: Schwule sollen in Katar auf Sex verzichten …
Und warum dort?
Nur, weil dort ein Kälteeinbruch wie in Kopenhagen nicht zu erwarten ist?
http://tinyurl.com/cxbc6dn
[IMG]http://tinyurl.com/cxbc6dn[/IMG]
Na prima!
Guten Urlaub, ihr 25.000 steuerfinanzierten Klima-Taliban!
Es ist schon eine Unverfrorenheit wie man in Deutschland mithilfe der Medien vorgeht. Tatsache ist, dass seit 12 Jahren die Temperaturen zurückgehen, aber von Mal zu Mal nimmt dank Müncher Rück und all den anderen Märchenerzählern die drohende Gefahr zu. Überall geben die Propheten Ratschläge wie man der Erwärmung der letzten Jahre entgegenwirken könnte: Blühender Unsinn wird an die Weinbauern, die Spargelbauern, die Forstleute und die Küstenstädte verteilt, um sich mit Nonsensweisheiten auf die starke Erwärmung der letzten und der weiteren Jahre einzustellen.
Mein Bundestagsabgeordneter hat es nun jedenfalls begriffen. Er sagte mir in etwa: “ egal, ob die Welt sich um gar nichts erwärmt, wie Sie sagen, oder um drei bis vier Grad, der deutsche Anteil beträgt höchstens 0,001 Grad und kostet den Steuerzahler mindestens 200 Milliarden. Das wäre der Ruin der Volkswirtschaft.“ Ein kleiner Hoffnungsschimmer unter den Politikern.