Roy W. Spencer und William D. Braswell zufolge, beide vom Earth System Science Center (ESSC) an der University of Alabama in Huntsville, ist die Magnitude der Reaktion der Bodentemperatur im Klimasystem auf ein herbei geredetes Ungleichgewicht bei der Strahlungsenergie – die Klimasensitivität – heute genauso unsicher wie sie es vor Jahrzehnten auch schon war. In einer atemberaubenden Studie unter dem Titel „On the Misdiagnosis of Surface Temperature Feedbacks from Variations in Earth’s Radiant Energy Balance“ [etwa: Über die Fehldiagnose der Feedbacks der Temperatur auf Variationen in der Bilanz der Strahlungsenergie der Erde], die im Journal Remote Sensing veröffentlicht worden ist, wird das Fehlen von Fortschritten bei der Verbesserung der Genauigkeit von Klimamodellen auf die Komplexität des Systems zurück geführt sowie auf die Unfähigkeit, Feedbacks im realen Klimasystem zu quantifizieren. In der Kurzbeschreibung (abstract) werden die von den Autoren gefundenen Ergebnisse gut zusammengefasst:

Die Sensitivität des Klimasystems hinsichtlich eines Strahlungsungleichgewichtes ist nach wie vor die größte Quelle der Unsicherheit bei Projektionen der zukünftigen anthropogenen Klimaänderung. Hier präsentieren wir weitere Beweise, dass diese Unsicherheit aus einer Beobachtungsperspektive hauptsächlich auf die Maskierung des Feedback-Signals durch den internen Strahlungsantrieb zurückzuführen ist, möglicherweise aufgrund natürlicher Veränderungen der Bewölkung. Dass diese internen Strahlungsantriebe existieren und wahrscheinlich die Diagnose des Feedback verschleiern, wird mit einer phasenverschobenen Regressionsanalyse und damit gekoppelten Klimadaten gezeigt und mit einem einfachen Feedback-Modell interpretiert. Während die satellitengestützten Messungen im Zeitraum 200 bis 2010 wesentlich in Richtung einer geringeren Klimasensitivität von den gleichen, von gekoppelten Klimamodellen simulierten Daten abweichen, sehen wir, dass es mit herkömmlichen Methoden nicht möglich ist, diese Diskrepanz hinsichtlich Feedbacks zur Klimasensitivität zu quantifizieren. Daraus schließen wir, dass die Diagnose des atmosphärischen Feedbacks zur Bestimmung der Klimasensitivität ein ungelöstes Problem bleibt, hauptsächlich wegen der Unfähigkeit, zwischen Strahlungsantrieb und –feedback aus dem mit Satelliten ermittelten Strahlungshaushalt zu unterscheiden.

Sie glauben, dass die wesentliche Schwierigkeit bei der Diagnose des Klimafeedbacks in der „Verunreinigung des Feedback-Abdrucks“ durch unbekannte Strahlungsfaktoren besteht, die intern erzeugt werden. Ein Beispiel eines solchen ‚unerzwungenen’ Feedbacks ist die natürliche Veränderung der Bewölkungsmenge. „Einfach gesagt, Strahlungsänderungen hervorgerufen durch Temperaturänderungen (feedback) können nicht so leicht von den Strahlungsänderungen getrennt werden, die eine Temperaturänderung verursachen (Antrieb)“, stellen die Autoren fest.

Zur Durchführung ihrer Analyse unterzogen die Autoren die Temperatur und die Strahlungsflüsse einer phasenverschobenen Regressionsanalyse. Die sich daraus ergebenden Regressions-Koeffizienten werden unten in der Abbildung dargestellt. Auflistungen der globalen Anomalien (a) und Anomalien, die nur aus Daten der globalen eisfreien Ozeane (b) stammen, werden separat gezeigt.


Phasenverschobene Regressionen zwischen der Temperatur und dem Strahlungsfluss

Die offensichtlichste Schlussfolgerung aus der obigen Abbildung lautet, dass die Satellitenbeobachtungen und die Klimamodelle ein markant unterschiedliches zeitabhängiges Verhalten zeigen. Temperaturunterschiede im Vergleich mit Variationen der Strahlung zeigen sich besonders über den Ozeanen. Man beachte die Änderung des Vorzeichens des Strahlungsungleichgewichtes, welches davon abhängt, ob die Strahlung[sänderung] vor oder nach der Temperatur[änderung] liegt. Die Modelle stimmen mit den realen Messungen ganz klar nicht überein. Die Daten, die für diese Studie genutzt worden sind, waren monatliche Anomalien des globalen Mittels der Temperatur von HadCRUT3 und Strahlungsflüsse gemessen von Terra CERES SSF Edition 2,5; und zwar im Zeitraum März 2000 bis Juni 2010.

Klimasensitivität wird allgemein so definiert: wie stark wird sich der Planet erwärmen, falls sich das Niveau des atmosphärischen CO2-Gehaltes verdoppelt? Die Beobachtungen von Spencer und Braswell lassen Versuche als albern erscheinen, die Klimaänderung auf nur einen einzigen Grund zu reduzieren. Natürlich ist dies nicht der erste Beitrag, aus dem hervorgeht, dass Klimamodelle keine akkurate Repräsentation des realen Klimasystems darstellen (siehe “The Sensitive Kind”).

Jüngste Untersuchungen haben gezeigt, dass die Modelle katastrophale Änderungen nicht vorhersagen können (hier). Jetzt haben Spencer und Braswell gezeigt, dass die Modelle nicht einmal in der Lage sind, die Änderungen von Tag zu Tag korrekt wiederzugeben. In der abschließenden Diskussion zu dieser Studie drücken sie es so aus:

Ein einfaches Modell des Antriebs-Feedbacks [?] zeigt, dass dies das Verhalten ist, das man von strahlungsbedingten Temperaturänderungen erwarten kann, und es ist mit Überlegungen hinsichtlich der Energieerhaltung konsistent. In solchen Fällen ist es schwierig, die Feedback-Parameter mit Regressionsverfahren abzuschätzen.

Im Gegensatz dazu würden vorherrschend nicht strahlungsbedingte Temperaturänderungen eine relativ genaue Diagnose der Feedback-Parameter mit Regressionen ohne Zeitverzögerung erlauben, da der größte Teil der Strahlungsvariabilität aus dem Feedback kommen würde. Unglücklicherweise scheint dies weder in Satellitenbeobachtungen noch in gekoppelten Klimamodellen der Fall zu sein.

Dies führt die Autoren zu der Schlussfolgerung, dass es eine „ziemlich große Diskrepanz“ zwischen dem Einfluss der Strahlung, wie sie das reale Klimasystem zeigt und von Satelliten gemessen wird, und den Klimamodellen gibt. Was bedeutet das für die Abschätzung der Klimasensitivität, einem der Lieblingsspiele der Klimawissenschaftler? „Während diese Diskrepanz nominell in Richtung einer geringeren Klimasensitivität des realen Klimasystems geht, gibt es eine Reihe von Parametern abweichend von Feedback, die die phasenverschobene Regressionsstatistik beeinflussen, so dass es schwierig ist, das genaue Feedback zu diagnostizieren.“ Mit anderen Worten, obwohl es schwierig ist, das zu beziffern, sagt ihre Analyse, dass sie niedriger liegt als die Angaben, die von den Alarmisten benutzt werden.

 „Die Satellitenbeobachtungen weisen darauf hin, dass viel mehr Energie während und nach einer Erwärmung in den Weltraum abgestrahlt wird als die Klimamodelle zeigen“, sagt Spencer in einer Presseerklärung der University of Alabama. „Es gibt eine gewaltige Diskrepanz zwischen den Daten und der Vorhersage, die über den Ozeanen besonders groß ist“.

 „Auf die Spitze getrieben zeigen die Satelliten, dass Energie verloren geht, während die Klimamodelle immer noch davon ausgehen, dass Energie gewonnen wird“, sagte Spencer. Also sind die Modelle falsch, aber können sie mit lediglich einigen weiteren Optimierungen verbessert werden, wie die Modellierer behaupten? „Das Hauptergebnis dieser Untersuchung besteht darin, dass es keine Lösung für die Messung des atmosphärischen Feedbacks gibt, hauptsächlich wegen unserer Unfähigkeit, zwischen dem Strahlungsantrieb und dem –feedback in unseren Beobachtungen zu unterscheiden“. Mit anderen Worten, die Modelle werden weiterhin falsch sein.

Diese Ergebnisse belegen ein weiteres Mal, wie inadäquat heute Klimawissenschaft betrieben wird: Die Modelle sind falsch; unser Wissen des Systems Erde steckt voller Lücken und Fehler; und die Komplexität des Systems macht jeden Versuch akkurater Vorhersagen zunichte. Die Studie illustriert auch die Überlegenheit von realen Daten über computererzeugte Ratereien. Die Zeloten der globalen Erwärmung sind vor eine harte Wahl gestellt – entweder sie bestehen weiterhin darauf, dass ihre Modelle genau sind, und geben alle Ansprüche auf, echte Wissenschaftler zu sein, oder sie geben zu, dass ihre Vorhersagen der zukünftigen Klimakalamität keinerlei Grundlage haben.

Wenn ein Arzt eine Krankheit falsch diagnostiziert und mit einer Behandlung fortfährt, die dem Patienten schadet, nennt man das Fehldiagnose. Ein weltumspannendes Kader von Klimapfuschern hat das irdische Klimasystem fehldiagnostiziert und Regierungen gedrängt, drakonische Maßnahmen durchzuführen, um die Krankheit der globalen Erwärmung zu „heilen“. Es ist höchste Zeit, dass diese wissenschaftlich Inkompetenten der Fehldiagnose bzgl. der Klimaänderung angeklagt werden, und dass sie für die Schäden, die sie damit angerichtet haben, bestraft werden.

Alles Gute, genießen sie das Interglazial und bleiben Sie skeptisch!

Doug L. Hoffman

Link: http://theresilientearth.com/?q=content/climate-malpractice

Übersetzt von Chris Frey für EIKE

 

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