„Nordeuropa hatte negative Abweichungen [der Temperatur] um mehr als 4°C, während es im Gebiet der Hudson Bay positive Abweichungen des Monatsmittels von mehr als 10°C gab. Die extreme Wärme hängt unzweifelhaft damit zusammen, dass die Hudson Bay praktisch noch eisfrei war. Aus diesem Grunde traten einige der größten positiven Anomalien der  Temperatur auf dem Planeten in der Arktischen See  auf, da die Ausdehnung des Meereises in den letzten Jahren abgenommen hat.

Die Kälteanomalie hat sich im November fortgesetzt und in der ersten Hälfte des Dezember noch verstärkt. Zusammen mit dem ungewöhnlich kalten Winter 2009/2010 in den Mittleren Breiten der Nordhemisphäre hat die Kältewelle zu weit verbreiteten Kommentaren geführt, dass die globale Erwärmung geendet hat. Dies ist aber nicht der Fall“.*

 * Update 27.12.10: Der Focus Redakteur Michael Odenwald ging James Hansen prompt auf den Leim und trompetet laut:  Wetter CHRONIK: 2010 war das wärmste Jahr!  Details dazu hier Kommentare auf FOCUS erwünscht!

Bob Tisdale hat dazu relevante Beiträge auf Watts Up With That hier veröffentlicht, die zeigen, wie NASA GISS Wassertemperaturdaten aus der Arktischen See und den Südlichen Ozeanen entfernt haben und diese Daten durch Landstationen mit einem Umkreis von 1200 km zu ersetzen (was zu einer Erwärmung führte); und hier, wie das restliche Warmwasser eines starken El Niño in den Meeresströmen Kuroshio-Oyashio (KOE) aufging, wo es weiterhin Wärme freisetzte, die half zu erklären, warum sich die ‚globale Wärme‘ bis in das Frühstadium des gegenwärtigen La Niña hingezogen hat.

Siehe auch diesen Beitrag von Steve Goddard hier, wie Hansen die Abkühlung der letzten Jahre der La Niña in die Schuhe schob und die Erwärmung durch El Niño dem globalen Treibhauseffekt zugeordnet hatte.

Sogar Kevin Trenberth, der Leiter der Abteilung Klimaanalyse am National Center for Atmospheric Research in Colorado, gab zu (hier): „wir haben kürzlich eine rapide Erwärmung gesehen, aber es handelt sich dabei um ein Beispiel einer natürlichen Variation mit Änderungen im Pazifik und weniger um Klimawandel“.

Wir haben gezeigt, wie die NASA und andere Datenzentren die Daten – neue und alte – manipuliert haben, damit sie die offensichtliche Erwärmung bekräftigen. Dies schließt eine Abkühlung ein (bis zu 0,25°C oder mehr) in der ärgerlichen Warmperiode von den zwanziger bis zu den fünfziger Jahren bis 1980. Dies schließt auch die Bezugsperiode von NASA GISS für die Anomalien von 1951 bis 1980 ein. Zahlreiche Datensätze nach 1980 haben die Wärme übertrieben.

 

Die Erwärmung in diesem Herbst, die die NASA in Nordostkanada und der Hudson Bay angesprochen hatte, ist die Folge einer sehr stark negativen arktischen Oszillation, die man während der letzten Jahre beobachten konnte, die teilweise im Zusammenhang mit dem langen solaren Minimum und Vulkanen in höheren Breiten (high latitude volcanoes) steht.

Der positive Zustand der AO ist gekennzeichnet durch einen ungewöhnlich intensiven Polarwirbel, in dessen Bereich die arktische Kaltluft quasi gefangen ist. Die dabei korrespondierend auftretenden genauso intensiven zonalen Jet-Streams transportieren maritime Luft vom Pazifik nach Nordamerika und milde atlantische Luftmassen nach Europa, oftmals bis hin zum Ural-Gebirge. Im negativen Zustand liegt über der Polarregion und dem Nordatlantik häufig hoher Luftdruck, wobei arktische Luft aus Kanada über Nordamerika weit nach Süden sowie sibirische Kaltluft nach Westen in Richtung Westeuropa weht.

Die Treibhausgasmodelle nehmen alle eine Zunahme von Häufigkeit und Stärke einer positive arktischen Oszillation an, die meist (zu etwa 2/3) die 90%-Marke natürlicher Variabilität überschreiten soll.

Eine positive AO würde zu steigenden Temperaturen auf den Kontinenten der Nordhemisphäre führen, während gleichzeitig kalte Luft in der Arktis gefangen wäre, deren Bereich nicht weiter südlich als bis nach Nordkanada und dem Gebiet der Hudson Bay reichen würde. Die folgende Abbildung zeigt die Wärme in Eurasien.

Im vorigen Winter zeigte sich die stärkste negative AO seit 1950:

Die globalen Anomalien eines Winters mit einer negative AO sehen in etwa so aus:

Man beachte, wie sehr dies für den vergangenen Winter zutraf. Man braucht keine Treibhausgase dafür.

Wie bekannt, variiert die Nordatlantische Oszillation, eine wichtige Komponente der gesamten arktischen Oszillation, mit der Temperaturschwingung im Atlantik, bekannt unter dem Namen AMO oder Atlantische Multidekadische Oszillation. Befindet sich der Atlantik in der warmen positiven Phase der AMO, wie es gegenwärtig der Fall ist, tendieren die NAO und die AO dazu, in der negativen Phase zu sein.

 

Wenn die AMO positiv ist mit warmem Wasser im Nord- sowie dem tropischen Atlantik, war die NAO überwiegend negativ (wie in den sechziger Jahren). Als der Nord- und tropische Atlantik in den achtziger Jahren in die Kaltphase wechselten, war die NAO hauptsächlich positiv (Datensatz in der oben stehenden Karte für das Jahr 1999). Man beachte den Sprung der AMO in die positive (warme) Phase im Jahre 1995 mit einer markanten Abnahme der NAO. Betrachte die inverse Beziehung mit der AO in der unten stehenden Graphik. In beiden Darstellungen sind die Werte von Dezember bis März gemittelt und standardisiert worden.

Bisher in diesem Spätherbst war die AO überwiegend negativ und soll den Ensemble-Rechnungen der Modelle zufolge während der nächsten Tage 5 Standardabweichungen [?] negativ ausfallen.

Dies erklärt nicht nur die brutale Kälte in Europa und Asien, sondern auch die erstaunliche Abweichung um 11 K im Südosten der Vereinigten Staaten [und in Cancun! Ergänzung des Übersetzers!]

PDF dieses Berichtes hier.

Übersetzt von Chris Frey für EIKE

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