Was bedeutet überhaupt angepasst? Nun das GHCN (Global Historical Climate Network) nennt dies homogenisieren und versteht darunter Messfehler, Ortsveränderungen der Messstationen etc. zu entfernen. Hierzu werden die nächsten fünf Stationen ausgewählt, wenn sie we-nigstens eine 20 Jahre lange übereinstimmende Messreihe haben und wenn die Korrelation zwischen beiden 0.8 oder größer ist. Dies klingt sehr vernünftig, scheint aber in der Praxis anders gehandhabt zu werden. Einige Beispiele sollen dies illustrieren.
1. Darwin zero (Australien) von Willis Eschenbach.
Die blaue Kurve beinhaltet die gemessenen Werte, während die rote aus der Homogenisierung folgt. Aus einer Abnahme von 0.7°C wurde ein Anstieg von 1,2°C pro Jahrhundert gemacht. Die nächste Station, die die obigen Kriterien erfüllt ist aber 500km entfernt. Eschenbach, der dies herausfand, spekulierte, dass dies ein Einzelfall sein könnte. Hier ist die ganze Story
http://wattsupwiththat.com/2009/12/08/the-smoking-gun-at-darwin-zero/:
Es gibt aber offensichtlich mehr Einzelfälle.
Zum Beispiel Neuseeland. Die folgende Graphik stellt den angepassten Temperaturverlauf dar, welcher einen deutlichen Anstieg besitzt.
Die ganze Dramatik verschwindet allerdings, wenn man sich die gemessenen Werte ansieht.
Quelle: http://wattsupwiththat.com/2009/11/25/uh-oh-raw-data-in-new-zealand-tells-a-different-story-than-the-official-one/
Dies hat mich veranlasst selber die GHCN-Daten näher zu betrachten.
Die folgende Graphik zeigt die gemessene und die korrigierte Kurve für Orenburg (früher Russland) im Juni. Die Stadt hat ihre Einwohner zwischen 1930 und 1960 verdoppelt und hat heute über eine halbe Million Bewohner. Laut Goggle befindet sich die Station jetzt 10km vom Zentrum entfernt. Dies lässt den Anstieg von 1.58°C durch den Wärmeinseleffekt wahrscheinlich sein.
Die nächsten Stationen befinden sich in Aktjubinsk und in Uralsk und sind 212km bzw. 269km entfernt. Da nach dem Verfahren des GHCN der starke Anstieg eine Folge der Tempe-raturkorrektur mit den, zwar ziemlich weit entfernten, nächsten Stationen ist, ist in den fol-genden zwei Graphiken die jeweilige Temperaturdifferenz aufgetragen. Ein ausgemachter Aufwärtstrend ist aus keiner der beiden Darstellungen zu entnehmen. Woher die zusätzlichen 2.72°C bei dem Anstieg kommen, bleibt zumindest fraglich.
Orenburg besitzt aber eine viel längere Temperaturreihe, die eine noch merkwürdigere Korrektur aufweist, wie die nächste Graphik zeigt.
Wie man sich einen 70jährigen konstanten Temperaturabzug von 1.6°C erklären kann, bleibt wohl ein Geheimnis vom GHCN. Sieht man sich weitere korrigierte Reihen an, so lässt sich ein Trend erkennen.
Dass die Anpassung vom GISS in die gleiche Richtung verläuft wundert niemand ernsthaft.
Auch für diese Station sieht die Differenz der Temperaturen merkwürdig aus.
Allen ist aber gemeinsam, dass die Temperatur in der Vergangenheit nach unten in der jüngeren Zeit nach oben angepasst wird. Naiv würde man in Folge der Urbanisierung eher das Gegenteil erwarten. Der Verdacht, dass hier ein Trend hineinkorrigiert wurde, ist nicht von der Hand zu weisen. Dies wird auch durch die merkwürdige Selektion der Messstationen untermauert.
Immer weniger statt mehr Stationen werden zur Bestimmung der globalen Temperatur ausgewählt, was besonders für die ländlichen gilt.
Die Landfläche der Erde beträgt 148.490.000km2. Verteilen wir die derzeit (2008) noch verbliebenen rund 2.000 Stationen gleichmäßig, dann bestimmt jede Station die Temperatur für ein Gebiet von rund 75.000km2, was etwas größer als die zweifache Fläche von Baden-Württemberg ist. Mit anderen Worten ein Thermometer soll die Temperatur in BW und, sagen wir, im angrenzenden Hessen widerspiegeln. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt z.B. in Freiburg 10.4°C, während der Feldberg nur 3.3°C aufweist. Welche Temperatur gilt nun für BW und Hessen? Da die Stationen in Wirklichkeit aber sehr inhomogen verteilt sind, gibt es für die größten Teile der Erdoberfläche gar keine belastbaren Aussagen. Diese Asymmetrie wird noch verstärkt, wenn man die Verteilung der verbliebenen Stationen betrachtet.
Sie stehen überwiegend im dicht besiedelten Europa, an der chinesischen Ostküste und in den USA. In Sibirien gibt es Gebiete von der Größe Deutschlands, wo keine einzige Station zu finden ist. Dass dies nicht ohne Auswirkung auf die globale Temperatur ist, folgert unmittel-bar aus der nächsten Abbildung, die die Temperaturtrends für unterschiedlich stark bewohnte
Gebiete Kaliforniens zeigen. Es gibt den erwarteten positiven Zusammenhang zwischen Urbanisierung und Temperaturänderung. Das GHCN muss eine negative Korrelation zwischen beiden Grüßen gefunden haben, die es aber bisher weder publiziert noch begründet hat.
Kürzlich wurde eine Studie im „Geophysical Research Letters“ publiziert. Die Autoren kamen zu dem Ergebnis:
“After examining climate data extending back nearly 100 years, a team of Government scientists has concluded that there has been no significant change in average temperatures or rainfall in the United States over that entire period.” (Hervorhebung durch mich)
Dr. Hansen, einer der führenden Klimahysteriker, sagte dazu:
“he had ”no quarrel” with the findings in the new study. He noted that the United States cov-ered only 1.5 percent of Earth. ”If you have only one degree warming on a global average, how much do you get at random” when taking measurements in such a relatively small area, he asked rhetorically.”
Quelle: http://wattsupwiththat.com/2010/03/01/flashback-u-s-data-since-1895-fail-to-show-warming-trend/#more-16839
Wenn schon die USA mit der noch vorhandenen größten Anzahl von Stationen nicht aussagekräftig ist, woher kennt Herr Hansen dann eigentlich die globale Temperatur? Außerdem dürfte Herrn Hansen bekannt sein, dass selbst die amerikanischen Stationen überwiegend falsch messen, wie bei surfacestation.org nachgelesen werden kann. Hier nur die Graphik dazu. Bisher wurden knapp 82% aller amerikanischen Stationen untersucht. Gerade einmal 10% der Stationen haben einen tolerablen Fehler. Alle anderen messen zu hohe Temperaturen. Da die „Welttemperatur“ durch die Dominanz der amerikanischen Stationen wesentlich geprägt wird, kommen Zweifel auf.
Worin besteht aber nun das Dilemma? Das Dilemma besteht darin, dass offensichtlich nicht nur die Proxydaten manipuliert worden sind, sondern auch die schon fehlerbehafteten Messreihen und zwar so, dass im Mittel ein Temperaturanstieg im 20. Jahrhundert herauskommt. Es ist somit auf der einen Seite überhaupt nicht mehr klar, ob es eine mittlere globale Temperaturänderung gab und wenn ja in welche Richtung. Es scheint somit momentan nicht möglich zu sein eine Theorie zur Klimaentwicklung experimentell zu überprüfen und sie entweder zu verifizieren oder zu falsifizieren. Die Datenfälscher haben der Menschheit und der Klimaforschung einen Bärendienst erwiesen und sollten u. a. dafür belangt werden.
Auf der anderen Seite zeichnete sich das 20. Jahrhundert durch eine besonders aktive Sonne aus. Dies müsste gemäß dem Inhalt der zwei Reporte „Klima, Sonnenflecken und kosmische Strahlung“ mit einem Temperaturanstieg verbunden sein, welcher durch ein Absinken in diesem Jahrhundert in Folge einer Ruhephase der Sonnenaktivität fortgesetzt werden sollte. In der nächsten Graphik ist die Stärke des interplanetaren Magnetfeldes (IMF) abgebildet. Man erkennt eine relativ ruhige Phase in den 70ger Jahren, zu der Zeit wurde der Kältekollaps pro-phezeit („Die Abkühlung hat schon hunderttausende Menschen getötet. Wenn sie weiter voranschreitet und keine Maßnahmen ergriffen werden, wird sie weltweite Hungernöte, weltweites Chaos und Weltkrieg hervorrufen und das kann alles noch vor dem Jahr 2000 eintreffen“, sagte zum Beispiel Lowell Ponte 1976 in „The Cooling“), und dann einen starken Anstieg, der mit einer Temperaturerhöhung verbunden war.
Da das interplanetare Magnetfeld derzeit so niedrige Werte hat, wie sie noch nie gemessen worden sind, müsste es kälter werden. Ob dies global so gilt, ist aus dem obigen Grund nicht sicher. Zumindest stehen die reduzierte Sonnenaktivität und der Rekord bei der Schneebede-ckungder Nordhalbkugel nicht im Widerspruch zu einander.
Rutgers University Global Snow Lab
Dies trifft aber nicht für die Vorhersagen der Klimamodelle zu, die eine Abnahme der Schneefälle prophezeiten oder für den englischen Wetterdienst (Met office), der basierend auf Modellrechnungen mit 80%er Wahrscheinlichkeit einen milden Winter prognostizierte. Die Realität hielt sich aber nicht daran. Es war der kälteste Winter seit mehr als 30 Jahren.
Dipl. Physiker Dr. Bernd Hüttner für EIKE
Die pdf Version finden Sie im Anhang
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Wetter zeigt sich wie alles – keine Normalität mehr
Herr Matthes,
um mich zu diesem Satz äußern zu können, müssten Sie schon den Kontext angeben.
Was wurde in dem paper untersucht und wie?
@#5: Norbert Fischer
Zurück zum Thema:
„In the vast majority of stations we did not see indications for a global warming of the atmosphere.“
H.J. Schellnhuber, Physical Review E68, 046133 (2003)
@Alois Egon
Deutlicher kann man es wohl nicht sagen. Das war die richtige Antwort !!!
Sehr geehrter Herr Baecker,
Sie lassen aber wirklich KEIN Thema, fast keinen klimaskeptischen Leserbeitrag unkommentiert. Ich mache mir wirklich Sorgen, ob Sie zum Essen und Trinken kommen.
Sie sind – wenn ich mal annehmen darf – ein junger Mensch und – ein Akademiker oder fast Akademiker, der hauptberuflich den Klimaskeptikern, insbesondere EIKE das Wasser abgraben gedenkt.
Weil bei diesem Ihren eifrigen Einsatz dürften Sie für eine ganz normale hauptberufliche Tätigkeit, gar für ein Privatleben mit Familie nach meiner Einschätzung keine Zeit haben. Dies fällt mir nur auf, obgleich mich obige Umstände nicht zu interessieren haben.
Ich würde mich gerne mit Ihrer Denkweise identifizieren. Nehmen wir mal an, die CO2-Hysterie wird in den nächsten Jahrzehnten komplett durchgedrückt, Kritiker geben genervt auf.
Dann befinden wir uns im Wind- und Sonnenreich BRD á la Franz Alt, wo Milch und Honig fließt. Pardon, keine Milch! Mit der CO2-Hysterie wird auch die Tierzucht abgeschafft, weil die Kühe Methan produzieren. Schweinezucht, Geflügel, etc. fallen zwangsläufig der Sonnenreich-Ideologie zum Opfer. Die Sattgrüne Ideologie wird Tierzucht grundsätzlich ächten. Veganismus ist Sonnenreich Stufe II. Zukunftsliteratur hierüber gibt es.
Gottseidank, dann haben wir aber auch keine Gülle. Biogasanlagen geht aber Futter verloren.
Man könnte den Gedankengang sehr weit fortsetzen. Aber ich will hypothetisch fragen: wer, welcher Staat in Europa oder auf der Welt wird diesen Weg gehen wollen?
Meinen Sie wirklich, dass die CO2-Hysterie, die Sie 24 Stunden am Tag bei EIKE wissenschaftlich weitegehend unterstützen und verteidigen, tatsächlich eine lebenswerte Zukunft verspricht?
MFG. Ivanfi
21.4.2010
„Wenn ein Unternehmen trotz steigender Umsätze abnehmende Gewinne hat und diese Daten vertauscht, dann nennt man dies Bilanzfälschung.“
Bleiben wir also beim Vergleich der Baumringdaten mit Unternehmensdaten und denken diesen mal richtig durch:
Ein Unternehmen, das erst seit einigen Jahrzehnten sauber die Umsätze in Büchern verzeichnet, interessiert sich plötzlich für die Umsatzzahlen der Vorjahre. Es versucht diese durch Umfragen bei potenziellen Kunden zu rekonstruieren, die Ergebnisse der Umfragen stimmten bis vor wenigen Jahren auch gut mit den in den Büchern verzeichneten überein. In den letzten Jahren allerdings ergaben die Umfragen viel kleinere Umsatzzahlen, als das Unternehmen tatsächlich erzielt hat.
In einer Graphik, die die gesamte Unternehmensgeschichte abdecken soll, entschließt man sich deshalb, diese seltsamen Daten durch die richtigen Buchdaten zu ersetzen, was in der Graphik auch vermerkt wird.
Skandal?
Überraschenderweise steht dann doch noch im weiteren Einführungstext etwas sinnvolles, nämlich die Frage, wie zuverlässig dann die Daten aus Baumringen überhaupt sind?
Genau das ist die Kernfrage, mit der sich die Dendrochronologie seit Jahren intensiver befasst. Und wären wir nicht bei EIKE, sondern würden uns woanders informieren, dann könnten wir bestimmt auch erfahren, zu welchem Ergebnis mit welchen Begründungen die Wissenschaft kommt.
PS:
Bitte nicht vergessen, auch die Ozeane der Irreführung und Verschwörung zu überführen. Seit Jahrzehnten thermische Expansion, obwohl es gar nicht wärmer wird??
Ach, fast hätte ich die Bande der Gletscher vergessen, die trotz ständiger Abkühlung einfach weiter schmelzen.
Böse, böse, böse…
PS:
JEDER Skeptiker, auch Watts, kann sich selber die Rohdaten herunterladen, seine eigene Zusammenstellung der Stationen wählen, seine eigenen Auswerteverfahren anwenden und uns ein Ergebnis präsentieren. Entweder es macht keiner (Faulheit?) oder man macht es, kommt aber zu Ergebnissen, die nicht zur Skeptikerweltsicht passen.
Dann doch lieber mal ein paar Cent für eine Briefmarke investieren, die Arbeit vom GISS oder CRU anfordern und ein bisschen herumstänkern.
@NicoBaecker
Auch wenn Sie es wohl nie begreifen werden, Ihnen mache ich es gerne immer wieder deutlich.
Wie glaubhaft die Informationen, die als Nachweiß für höchste wissenschaftliche Seriosität durch die Peer-Review-Prozesse gelaufen sind, zeigen uns die immer noch fast täglich neuen Enthüllungen nun wirklich in aller Deutlichkeit. Gerade diesen Informationen haftet doch durch die aufgedeckten Fehler und Mängel der Status von grundsätzlich angepassten Informationen der Klimareligion an.
Allein deshalb ist der obige Artikel schon grundsätzlich glaubwürdiger.
Hören Sie also auf, die Glaubwürdigkeit von Wissenschaftlern an den Meßmethoden der Klimareligion zu orientieren. Dieser unermessliche Schaden, den diese Scharlatane der Wissenschaft damit zugefügt haben, kann nur durch eine umfangreiche und vor allen Dingen neutrale und unabhängige Aufklärung wieder gut gemacht werden.
Das Ihnen als Mittäter oder Sympathisant der Klimareligion an einer seriösen Klimawissenschaft auch nicht im Geringsten etwas gelegen ist, zeigt Ihr Vorgehen, jeden hier auf EIKE veröffentlichten Artikel auf unterschiedlichste Art und Weise als unglaubwürdig oder falsch in Frage zu stellen. Dazu zählt auch die von Ihnen ebenso systematisch betriebene ständige Verlagerung der Diskussion auf unbedeutende Nebenschauplätze.
In diesen Zusammenhang muss es ja gerade für Sie ein Stich ins Herz bedeutet haben, dass auf der politischen Ebene der wissenschaftliche Beirat des Bundesfinanzministeriums der Regierung ein Gutachten vorgelegt hat, wonach eindeutig ein Umdenken von Emissionsverminderung zur Anpassung gefordert wird.
http://tinyurl.com/2666gaz
Wenn auch das Kind nicht direkt beim Namen genannt wird, gelangen offensichtlich doch die Erkenntnisse über die Machenschaften der Klimareligion Einzug in die Entscheidungsprozesse der Politik.
Das heißt auch, dass Leute wie Sie nicht mehr lange auf der Lohnliste diverser Institute stehen werden.
Lieber Herr Hüttner,
wen Sie sich schon die Mühe machen, können Sie mir mal erklären, warum Sie keine wissenschaftlichen Publikationen übersetzen, stattdessen aber Untersuchungen von Leuten, die ihre Arbeiten niemals kritisch von anderen Experten wissenschaftlich begutachten ließen und offensichtlich nur das Ziel damit haben, tendenzielle Aussagen abliefern wollen, die mit dem inhaltlichen Thema wenig zu tun haben?
Und nun zu Ihnen: Sind Sie sich sicher, dass Sie das Thema objektiv sehen? Wie müsste ich dann aber Ihren Einleitungtext interpretieren?
Kein Kommentar, aber eine Anfrage: Wo finde ich denn im Netz die komplette Datenreihe der von Satelliten gemessenen Temperaturen über die Jahre, in denen diese Messungen erfolgten?
Dr. Hüttner:
„Was bedeutet überhaupt angepasst?“
Das ist ein Synonym für’s EU-Sprachkomstrukt „Harmonisierung“. Harmonisierung bedeutet: Alles wird gut. Qualitätsjournalismus klärt auf:
„Fachleute wie Karl Otto Schallaböck vom Wuppertal Institut sieht in einer höheren Mineralölsteuer den einfachsten Ansatzpunkt. „Die Kraftstoffpreise müssten in Europa aber harmonisiert werden“, sagt er.“
(derwesten.de)