Dieser Oxburgh-Bericht besteht aus fadenscheinigen und beschämenden 5 Seiten.
Sie haben mich nicht interviewed, (so viel ich weiß, auch keinen weiteren CRU-Kritiker oder Zielpersonen). Der Ausschuss war am 22. März angekündigt worden und sein "Report" ist auf den 12. April datiert – drei Wochen durchgehend – weniger Zeit als der Parlamentsausschuss sich genommen hatte. Es gab keine Beweisaufnahme. Sie beziehen sich auf 11 CRU-Papiere, fünf über die Baumringe, sechs über CRUTEM. Bezeichnenderweise fehlen in ihren "Stichpro ben" die 1000jährigen [Temperatur-] Rekonstruktionen: Jones et al. 1998, Mann and Jones 2003, Jones and Mann 2004, usw.
Sie haben sich im Besonderen nicht weder mit einem der Vorfälle von willkürlichen [Temperatur-] Anpassungen ("Pfuschereien") beschäftigt, noch haben sie darüber berichtet, auch nicht über die einseitige Auswahl und das Löschen von widersprüchlichen Daten, noch haben sie meine Eingaben an das "Science and Technology Committee" und an das "Muir Russell Committee" erwähnt. Darüber werde ich später berichten, weil für deren Bearbeitung noch ein wenig Zeit nötig ist. Zunächst aber zu Oxburghs Trick beim Verstecken des "Tricks".
Schon lange vor Climategate wussten die Leser von Climate Audit, dass man auf die Erbse unter dem Hütchen aufpassen muss, wenn man es mit dem [CRU-]Team zu tun hat. Das gilt auch für Oxburgh von Globe International. [http://www.globeinternational.org/]
Oxburgh von Globe International geht auf den "Trick … zum Verstecken der Abnahme" in wolkigen Ausdrücken wie folgt ein:
Die CRU – Veröffentlichungen betonen wiederholt die Diskrepanz zwischen gemessenen und den auf Baumringdaten beruhenden Stellvertreter-Temperaturrekonstruktionen während des ausgehenden 20. Jh., aber die Darstellungen dieser Arbeit durch das IPCC und Andere haben es manchmal versäumt, darauf besonders hinzuweisen. Während wir dies für bedauerlich halten, sehen wir dieses Versäumnis nicht in den fachbegutachteten Papieren, die wir geprüft haben.
Ohne den berüchtigten "Trick … zum Verstecken der Abnahme" besonders zu erwähnen, tut Oxburgh den "Trick" als "bedauerliche Nachlässigkeit" des IPCC und Anderer ab.
Doch man passe [wie beim Hütchenspiel] auf die Erbse unter Oxburghs Hütchen auf!
Der Oxburgh-Bericht hat leider nicht auf die Tatsache hingewiesen, dass die CRU-Wissenschaftler Briffa und Jones zusammen mit Michael Mann die verantwortlichen Autoren für die "bedauerliche Nachlässigkeit" im Dritten Auswertebericht [IPPC TAR] waren. Leider wurde auch nicht erwähnt, dass der CRU-Wissenschaftler Briffa der verantwortliche IPCC-Autor für den entsprechenden Abschnitt im AR4 war.
Oxburgh gibt vor, dass der Fehler beim "IPCC und Anderen" gelegen hätte, aber das ist selbst ein Trick. Das CRU war bis unter die Halskrause in die entsprechenden IPCC-Darstellungen verstrickt, welche es "bedauerlicherweise vernachlässigt" hätten, die widersprüchlichen Messdaten in ihren Grafiken zu zeigen.
Es ist auch unwahr, dass die CRU-Autoren in ihrer Eigenschaft als IPCC-Autoren es "bedauerlicherweise verabsäumten" die abweichenden Messdaten in den IPCC-Grafiken zu zeigen. Die Klimagate-Emails zeigen, dass sie dies absichtlich taten – man schaue sich zum Beispiel "IPCC and the Trick" an [http://climateaudit.org/2009/12/10/ipcc-and-the-trick/], woraus sich ergibt, dass die CRU-Wissenschaftler sich bewusst waren, dass die Abnahme bei den Temperaturmessdaten die "Botschaft verwässern" würde, welche das IPCC aussenden wollte. Die hier schon vielmals herangezogene entsprechende IPCC-Darstellung sandte eine falsche Botschaft über den Wahrheitsgehalt der Stellvertreter-Temperaturrekonstruktionen.
Climate Audit – Leser wissen auch sehr wohl, dass das IPCC und Briffa kategorisch von einem AR4 Gutachter (von McIntyre nämlich) gebeten worden waren, die abweichenden Daten zu veröffentlichen. Briffa vom CRU weigerte sich und sagte, dass es "unangemessen" wäre, diese Daten zu bringen. Das war eine vorsätzliche Entscheidung in bezug auf den AR4, trotz der betonten Kritik.
Zugegeben, die "Abnahme" war in der "fachbegutachteten Literatur" veröffentlicht worden. Deswegen bin ich [McIntyre] ja erst auf den Trick gekommen – und lange vor Klimagate hatte ich als AR4-Fachgutachter das IPCC aufgefordert, den Trick nicht noch einmal im AR4 anzuwenden.
IPCC Darstellungen sind die Sprache, mit der die Wissenschaftler die Welt informieren. Klimatologen, die CRU-Wissenschaftler eingeschlossen, haben eine weit größere Verpflichtung für vollständige und wahre Veröffentlichungen in IPCC-Berichten als in der Spezialliteratur. Oxburgh gibt vor, dass (die teilweise) Veröffentlichung von abweichenden Ergebnissen durch das CRU in der Spezialliteratur genüge. Das genügt nicht. Es gab eine fortwährende Verpflichtung auf Veröffentlichung abweichender Forschungsergebnisse in den IPCC-Grafiken.
Die CRU-Wissenschaftler handelten als IPCC-Autoren. Die Beschwerden über den Trick entstanden um die Frage, auf welche Art und Weise CRU-Wissenschaftler ihre Pflicht als IPCC-Autoren erfüllten.
In dieser Hinsicht ist der Oxburgh-Bericht ein dürftiger Taschenspielertrick, mit dem die Öffentlichkeit glauben gemacht werden soll, dass der "Trick" nur "bedauerliche Nachlässigkeit" von Seiten des "IPCC und Anderen" gewesen wäre, der nichts mit dem CRU zu tun hätte. Mit anderen Worten, Oxburgh trickst selbst, um den "Trick" zu verstecken.
Wer einmal trickst … !
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Nachtrag: Der Daily Telegraph schreibt:
Professor Hand sagte ausdrücklich, dass "unangemessene Methoden" von einer anderen Universität benutzt worden wären, um die berüchtigte "Hockeyschlägerkurve" zu zeichnen, welche den Anstieg der globalen Temperatur im Verlauf von mehr als 1.000 Jahren darstellte.
Wie bitte? Notiz an Oxburgh: Das CRU hat zum Beispiel in: Jones et al. 1998 und Mann and Jones 2003, seine eigene Hockeyschlägerkurve produziert. Aus irgendeinem Grund haben Oxburgh und sein Mitarbeiterstab es bedauerlicherweise verabsäumt, diese Artikel zu berücksichtigen.
Hier weitere Details:
* His name is Lord Oxburgh and, as Bishop Hill reports, he is:
- President of the Carbon Capture and Storage Association
- Chairman of wind energy firm Falck Renewables
- A member of the Green Fiscal Commission
#5
Sehr geehrter Herr Fischer,
danke für den Link,
„They still think they can act with impunity.“
Übersetzt: „Sie glauben noch immer, sie könnten ungestraft handeln.“
… die von mir befragten Engländer, sehen zwar auch „british understatement“, aber eher nicht im von Ihnen gemeinten Sinne.
@ „Wie gesagt, ich liebe die Kommentare schlechter Verlierer!“
Dem ist nichts hinzu zufügen.
Nein, lieber Herr/Frau Savoyen, ich amüsiere mich prächtig, z.B.
Darüber, dass die Oxburgh-Komission inzwischen auch schon ihre Erfahrungen mit Wort- und Sinnverdrehungen durch Presse und andere „Organe“ sammeln musste und der Bericht inzwischen 6 Seiten umfasst. Ergänzt wurde nämlich:
Addendum to report, 19 April 2010
For the avoidance of misunderstanding in the light of various press stories, it is
important to be clear that the neither the panel report nor the press briefing intended to
imply that any research group in the field of climate change had been deliberately
misleading in any of their analyses or intentionally exaggerated their findings.
Rather, the aim was to draw attention to the complexity of statistics in this field, and
the need to use the best possible methods.
– Darüber, dass hier zwar versucht wird, Oxburgh zu kritisieren, aber übersehen wird, dass man die gesamte Kommission diskreditieren müsste, als da wären:
Prof Huw Davies, ETH Zürich
Prof Kerry Emanuel, Massachusetts Institute of Technology
Prof Lisa Graumlich, University of Arizona.
Prof David Hand FBA, Imperial College, London.
Prof Herbert Huppert FRS, University of Cambridge
Prof Michael Kelly FRS, University of Cambridge
Darüber, dass nach der dritten (!) Entlastung (ich rechne auch die Untersuchung der PennState-Uni gegen M.Mann dazu) immer noch das Wort „climategate“ verwendet wird.
Darüber, dass die Presse langsam auch über die Absurdität mancher FOIA-Anfragen berichtet, siehe http://tinyurl.com/y564kwr
Darüber, dass Sie in meinem zitierten Teil des Berichts einen Konjunktiv sehen, wo erfahrenere Anglizisten eher British understatement heraushören.
Wie gesagt, ich liebe die Kommentare schlechter Verlierer!
#1 – Norbert Fischer
Die Stelle, die Sie zitieren, ist eine Meinungsäußerung, die auch noch im Konjuktiv gehalten ist.
Eine andere Meinungsäußerung ist z.B., dass Jones, Mann, Briffa und die ganze Blase politisierende Wissenschaftler und Fälscher sind und Oxburgh ein Lobbyist, ein adliger zwar, aber auch nur gewöhnlicher Lobbyist.
Die beiden Meinungen stehen gegeneinander. Da aber McIntyre, der ja den zweiten Standpunkt vertritt, bisher meistens Recht gehabt hat, stehen die Chancen gut, dass Sie wieder einmal Unrecht haben.
Übrigens: ist es echt peinlich, wenn Sie sich über selektive Wahrnehmung aufregen. Ich sage Ihnen das jetzt mal ganz unter uns im Vertrauen: Sie und Ihre Freunde verstehen vieles nicht, über das wir hier sprechen. Und daher habe Sie auch eine sehr einseitige Wahrnehmung, was Sie aber ja nicht merken können, weil Sie das ja nicht verstehen. Vielleicht ist das einfach die falsche Seite für Sie. Versuchen Sie es doch lieber mal bei cyberzwerge.de. Die Teilnehmer da verstehen Sie vermutlich eher. Ich sag auch keinem was, versprochen…
Das Vorgehen des Lords erinnert mich an einen
Staatsanwalt,dessen Akte nach den „Ermittlungen“
lediglich das Bestreitungsschreiben enthielt.
Eigene Ermittlungen: null. Rückfragen: null
Es ging um Vorfälle in einem renommierten
Institut,also geräuschlos einstellen.Warum
sollte es in England anders sein?
Michael Weber
Parole an fast alle
Kommentare von NB, NF und Konsorten mit Fleiß ignorieren. Dann kann man sich hier vielleicht irgendwann zum Thema austauschen.
Ich freue mich schon auf den Bericht zum letzten, noch ausstehenden Bericht der Muir-Kommission.
Wie nennt man im Fußball Spieler, die hinterher immer die Schuld beim Schiedsrichter suchen?
Ach ja, schlechte Verlierer!
Ergänzen möchte ich noch die Kritik im Bericht an den MacIntyres et al:
„but it seems that some of these criticisms show a rather selective and uncharitable approach to information made available by CRU. They seem also to reflect a lack of awareness of the ongoing and dynamic nature of chronologies, and of the difficult circumstances under which university research is sometimes conducted.“
Böser, böser Schiedsrichter…