Außerdem erschwere sie es, zu umfassenden internationalen Abmachungen zum Klimaschutz zu kommen. Daher rät sie zu einer Politik der Anpassung überall dort, wo konkrete negative Folgen einer Klimaerwärmung festzustellen sind. Nur da, wo der finanzielle Aufwand in unmittelbarem Verhältnis zum Erfolg einer Maßnahme stehe, sei dies wirtschaftlich sinnvoll und gerechtfertigt. Zu diesen bemerkenswerten Schlüssen kommt der Sachverständigenrat, obwohl er an die anthropogene Verursachung einer Erderwärmung durch vom Menschen produziertes CO2 glaubt. Immerhin hat er ein Trostpflästerchen bereit: es sei sinnvoll neben der Politik der Anpassung auf eine internationale, umfassende Einigung hinzuwirken.

Das renommierte Handelsblatt (15.03.2010, Seite 12) schreibt dazu:

Kalte Reaktion auf brandneue Klimastudie 

Ökonomen können manchmal ganz schön nerven, vor allem wenn man sie, wie Wolfgang Schäuble, im Wissenschaftlichen Beirat des Bundesfinanzministeriums Politikempfehlungen austüfteln lässt. Das jüngste Ergebnis, eine Studie zur Effizienz der Klimapolitik, geriet jedenfalls so gar nicht nach dem Geschmack von Schäuble, Merkel & Co.: Die Ökonomen um Clemens Fuest und Kai Konrad kommen auf 36 Seiten Gutachten zu dem Schluss, dass die Regierung im Interesse der heimischen Volkswirtschaft eigentlich alles anders machen sollte als bisher: Deiche bauen, sich also an den Klimawandel anzupassen, bringe Deutschland mehr, als weiterhin den Vorreiter beim Abbau des CO2-Ausstoßes zu spielen.

Der ziemlich banale Grund dafür: Wenn Deutschland CO2 spart, muss es die Technologiekosten allein tragen, es profitiert aber die ganze Welt davon. Der Nutzen von Anpassungsmaßnahmen an ein wärmeres Klima dagegen bleibt im Lande. Zudem schade ja der Klimawandel Deutschland – im Vergleich etwa zu Bangladesch – eher wenig.

Im Ministerium war man wenig begeistert. In einer langweiligen Pressemeldung verbreitete man die Ansicht der Ökonomen. Zur Klimaverbesserung zwischen Schäuble und seinem Beirat schlägt das Handelsblatt eine Erweiterung der Studie vor: um den Nutzen niedrigeren Energieverbrauchs etwa oder die Vorzüge der Weltmarktführung bei Effizienztechnologien. dri

Das Gutachten ist sensationell! (Sie finden es hier) Die 29 renommierten Professoren  bescheinigen damit unseren Politikern auf allen Ebenen eine falsche, wirtschaftlich nicht vertretbare Klimapolitik. Wenn die Bundesregierung und die Länderregierungen das gleiche Vertrauen in den  Wissenschaftlichen Beirat haben wie in das Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und den ins Zwielicht geratenen IPCC, dann müssen sie sofort die Konsequenzen ziehen.

B.L. und Michael Limburg EIKE

* Aus der Eigendarstellung des Beirates: 

Mit dem Wissenschaftlichen Beirat verfügt das Bundesministerium der Finanzen über ein Beratergremium, das der Wirtschafts- und Finanzpolitik [GLOSSAR] in den vergangenen 60 Jahren immer wieder Denkanstöße vermittelt hat.

Wikipedia: Das Bundesministerium selbst betrachtet den Beirat als „wissenschaftliches Gewissen“ seiner Arbeit.

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