Bild rechts: Mit den immer noch lediglich 3,2% Anteil der Windkraft an britischem Strom geht das Land in den Winter mit einer winzigen Reserveerzeugung von gerade mal 4%.
Dies klingt nicht eingängig. Dank der Milliarden Subventionen durch die Steuerzahler drehen sich über britischen Gewässern mehr Windräder als im gesamten Rest der Welt zusammen. Aber hinter der Schlagzeile wird ein immer nuancierteres Bild sichtbar.
Die Platzierung von Windturbinen im Meer ist der teuerste Weg, Strom zu erzeugen. Ein modernes Gaskraftwerk gleicher Kapazität kann zu einem Fünftel des Preises gebaut werden und rund um die Uhr laufen, unbehelligt von der unsicheren Natur des Windes. Und dennoch packt das Department of Energy and Climate Change die Offshore-Windenergie mit nuklearen Reaktoren in das Zentrum ihres 200 Milliarden Pfund teuren Planes, mit fossilen Treibstoffen betriebene Kraftwerke durch sauberere Alternativen zu ersetzen.
Diese Stromerzeugungswerke der nächsten Generation sind gewaltig teuer, doch werden diese Kosten auf drei Wegen kompensiert, wie die Regierung lange argumentiert hat. Erstens, Britannien wird seine Abhängigkeit von importierten Treibstoffen drastisch senken und folglich eine größere „Versorgungssicherheit“ sicherstellen. Zweitens, die Revolution wird ein Füllhorn von neuen „grünen Jobs“ mit sich bringen; und drittens, die Kohlendioxid-Emissionen werden einbrechen.
Alle drei Versprechungen sehen heute sehr wackelig aus. Vorige Woche hat National Grind enthüllt, dass Britannien auf dem Weg in diesen Winter eine „Reserve-Marge“ – eine Maßzahl für den Stillstand in dem System – von nur 4% hat. Das ist der niedrigste Wert seit 2007.
Der Druck entstand durch die erzwungene Schließung verschmutzender alter Kraftwerke und durch den Unwillen der Industrie, neue zu bauen inmitten politischer Einmischungen hinsichtlich der Subventionen, die für deren Absicherung gebraucht werden.
Und was ist mit all den grünen Arbeitsplätzen? Sie sind mit Sicherheit nicht in der Weise entstanden, wie sich Gordon Brown das vorgestellt hatte, als er vorhersagte, dass durch die britische Energierevolution 400.000 neue Posten geschaffen werden würden.
Etwa zu der Zeit, als TAG einer teuren Überprüfung unterzogen wurde, hat das Schatzministerium begonnen, sich genauer dafür zu interessieren, was das Energieministerium eigentlich bezwecken wollte. George Osborne war alarmiert über die Schecks, die die Direktoren des Departments gezeichnet hatten. Seine Lösung war der Abgaben-Kontrollrahmen, welches die Subventionen bei 7,6 Milliarden Pfund deckelte, und zwar für sämtliche erneuerbaren Energien – Solar und Wind, Biomasse und Geothermie.
Bislang wurde den Offshore-Projektbetreibern 155 Pfund oder mehr für jede erzeugte Megawattstunde garantiert – das ist etwa das Dreifache des Marktpreises. Diese aufgeblasenen Raten wurden den Stromrechnungen für die Haushalte hinzugefügt.
Ausgelöst durch die Maßregelung des Schatzministers hat das Energie-Department sowohl die Dauer der Subventionsgarantien gekürzt – von 20 auf 15 Jahre – und auch das Niveau der Unterstützung von 155 Pfund pro Megawattstunde auf etwa 140 Pfund.
Diese Kürzungen der Unterstützung überzeugte viele Energie-Giganten davon, ihre Offshore-Pläne zu überdenken oder ganz davon Abstand zu nehmen.
Die Firma Centrica hat seinen Rückzug aus allen neuen Projekten im Juli abgeschlossen, als der britische Gaseigentümer seine geplanten 4 Milliarden Pfund Investitionen in Celtic Array bei Anglesey in die Tonne getreten hatte. Im vorigen Monat hat RWE Innogy sein Galloper-Schema vor der Küste von Suffolk gestrichen, nachdem sich dessen Partner SSE daraus zurückgezogen hatte, ebenso wie drei andere Partner, die unzureichende finanzielle Rückläufe geltend machten.
Mark Powell, Leiter der Abteilung Energie bei der Beratungsfirma AT Kennedy, sagte: „Das Schatzministerium scheint die Lust zu verlieren, die Entwicklung von Offshore-Windenergie in großem Maßstab weiter zu fördern. Angesichts der wachsenden Zweifel um die Bezahlbarkeit der Energie und der Wettbewerbsfähigkeit von UK muss man sich die Frage nach der Zukunft dieser Industrie stellen“.
Full story (subscription required)
Link: http://www.thegwpf.com/the-end-is-nigh-for-britains-wind-investors/
Übersetzt von Chris Frey EIKE
Anmerkung des Übersetzers: Und wann ist man in Deutschland soweit?
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
#3 Frau/Herr Spenkoch
Richtig! Ein Füllhorn von neuen „grünen Jobs“. Wie bei uns in Bayern in den 50er Jahren. Mangels bezahlbarer Maschinen waren jede Menge Erntehelfer bei den Bauern nötig. Bezahlt wurde in Naturalien, und damit war eine gewisse Grundversorgung gesichert.
Der grosse Vorteil war, bei den Erntehelfern war keine besondere Intelligenz erforderlich. Derartiges käme ja unserer derzeitigen Bildungsentwicklung sehr entgegen und würde auch die Eingliederung in den Arbeitsmarkt so mancher Immigranten sehr erleichtern.
Wie Sie sehen, eine win-win Situation für die „Unterschicht“.
halt wie bei allen rein planwirtschaftlich, sozialistischen Projekten; ob früher oder später…
Die (dummen) deutschen Politiker werden solange Windräder und Solarmodule installieren, bis das Netz zusammenbricht und die Industrie das Weite sucht, die Vernichtung der Industrie erscheint das erklärte Ziel tief-grüner Ideologen. Schaut man sich die Dummheit dieser Ideologen an, die „mit 80% Zustimmung der Bevölkerung“ unser Land zugrunde richten, kann man sich nur noch an den Kopf fassen. Wäre ich Unternehmer, würde ich um Europa, die USA mit ihrer Ober-Pfeife Obama und auch Australien einen weiten Bogen machen. Furchtbar ! So ähnlich muss die Indoktrination in Nazi-Deutschland gelaufen sein.
„Diese Stromerzeugungswerke der nächsten Generation sind gewaltig teuer, doch werden diese Kosten auf drei Wegen kompensiert, wie die Regierung lange argumentiert hat. Erstens, … Zweitens, die Revolution wird ein Füllhorn von neuen „grünen Jobs“ mit sich bringen; und drittens,…“
Ein Füllhorn von grünen Jobs als Kostenkompensation?!
Wenn die Energieversorgung nach Umstellung auf EE mehr Jobs als vorher bereithält, braucht sie mehr Manpower als vorher. Dieselbe Aufgabe bindet nachher mehr Arbeitskraft als vorher, die woanders volkswirtschaftlich sinnvoll hätte verwendet werden können.
Die neuen „grünen Jobs“ stellen also einen volkswirtschaftlichen Verlust bei der Resource Arbeitskraft dar – ganz unabhängig von ihren Kosten in Geld. Sie zählen also zu den Kosten der Energiewende.
„und durch den Unwillen der Industrie, neue zu bauen “
Ich wäre auch nicht willig Kraftwerke zu bauen, wenn ich den Strom aufgrund von Preisdumping bei den EE nicht verkaufen könnte.
Danke Hr. Frey für diesen aufschlussreichen Artikel.
Dieser Artikel macht einige Dinge anschaulicher.
1. Es zeigt sich immer mehr, dass Geschäftsmodelle (Volkswirtschaftliche Vorgaben), die auf staatliche Subentionen basieren (wie z.b. das EEG) auf Sand (Vernichtung,Abzocke,Verschleiß) und nicht auf einer nachhaltigen und werteschaffenden Marktwirtschaft gebaut sind.
2. Das die Grün-Sozailistische Klimaschutzhysterie und die damit verbundene CO2-Abgabenlast sich immer mehr gegen die Kohlekraft (siehe Umweltministerin Hendricks) richtet, sondern im Gegenzug über die Hintür die Kernkraft wieder belebt. Für viele andere Industrieländer (außer Deutschland) ist die Kernkraft nämlich auch ein Pfund mit dem diese ihre CO2 Abgabenlast mindern können.
3. Wird es immer einen Kraftwerkmixpark in einer Industriegesellschaft geben, wenn diese zuverlässig und sicher ihre Stromerzeugung und damit Verteilung halten will. Wenn Fr. Hendricks also damit anfängt die Kohlekraftwerke in Deutschland zu reduzieren, dann verhilft Sie den Kernkraftwerken weiter am Netz zu bleiben. Außer man will den kompletten Zusammenbruch unserer industriebasirenden Wohlstandsgesellschaft.