In dem Interview werden die alt-bekannten Katastrophen- und Angstmuster propagiert : gefährlicher Klimawandel, beschleunigter Temperaturanstieg auch im Meer, mehr und stärkere Stürme und Sturmfluten, mehr Überschwemmungen …und so fort ! Nur zwei Dinge – die Entscheidenden – werden den Lesern nicht mitgeteilt :

(1)            Selbst nach 150 Jahren Erderwärmung, deren Ursache keineswegs geklärt oder gar bewiesen ist, finden weder die Wetterdienste dieser Welt noch das stets dafür bemühte IPCC (Weltklimarat) Signale in dieser Hinsicht (vgl.w.u.) ;

(2)            Alle im Interview behaupteten Veränderungen sind keine statistisch signifikanten Beobachtungen, sondern Zukunfts-Projektionen. Jedoch – die  Klimamodelle rechnen noch nicht einmal Prognosen, die schon unsicher genug wären/sind, sondern die Klimamodelle rechnen sgn. Szenarien, die für wirtschaftliche und politische Schlußfolgerungen in gefährlicher Art unbrauchbar sind.

Zu den Interview-Äußerungen von Peter Höppe (PH) im Einzelnen:

(1) PH: Die Häufigkeit und die Intensität von wetterbedingten Naturkatastrophen nehmen weltweit gesehen drastisch zu.“

Anmerkung EIKE: Die Wetterdienste dieser Welt und selbst das IPCC sehen das ganz anders:

(a) IPCC[1] : "Das IPCC konnte auf globalem Niveau keinen Trend bei den Extremwetter-Ereignissen erkennen und zuordnen"

(b) Übereinstimmend damit ist auch die Aussage der Meteorologie-Professoren H.Kraus

und U.Ebel[2]: "Es gibt keine Beweise dafür, daß die extremen Wetterereignisse  –  global betrachtet  –  im 20. Jahrhundert zugenommen haben"

(c) Zum gleichen weltweiten Ergebnis kamen 5 Extremwetter-Kongresse[3] 2006-2010 in Hamburg und Bremerhaven! Dort wurden zwar im Rahmen der Vorträge allerlei Spekulationen zu Klima-Trends geäußert, aber keinerlei signifikante Daten und Beweise für einen nachgewiesenen Trend von Extrem-Ereignissen vorgelegt.

(d) Prof. Dr. Schönwiese auf einem dieser Kongresse[4]:

“Die Aussage, das Klima in Europa sei generell extremer geworden, läßt sich allerdings nicht halten“

(e) Das Nongovernmental IPCC[5] :

 “ Entgegen ständig anders lautenden Behauptungen der Medien sowie einiger Institute zeigen die Wetteraufzeichnungen des letzten Jahrhunderts: Es gibt weltweit keine Zunahme an Zahl und/oder Intensität bei Hurrikanen, Stürmen, Tornados, Unwettern aller Art; der seit Jahrtausenden (letzte Eiszeit) andauernde Meeresspiegel-Anstieg hat sich von Jahrhundert zu Jahrhundert verlangsamt, auf mittlerweile ca. 18 cm im 20. Jahrhundert  –  Tendenz weiter abschwächend!“

(2) PH: Sturmschäden ereignen sich zwei- bis dreimal häufiger.“

Anmerkung EIKE: Wenn es denn mehr Schäden bei Stürmen gibt, so hat das jedenfalls nichts mit zunehmenden Stürmen zu tun, denn einen solchen Trend gibt es weder in Deutschland noch weltweit:

(a)            DWD  (Seewetteramt)[6]:

„Es lässt sich für Mittel- und Westeuropa jedoch bisher keine langzeitliche Zunahme von Stürmen  –  an Stärke und/oder Häufigkeit  –  nachweisen“

(b)            BSH (Hamburg)[7]>: “Es gibt in Norddeutschland nicht mehr Sturmfluten als vor 50 Jahren. Ein generell steigender Trend bei der Häufigkeit und Intensität von Sturmfluten als Vorbote des globalen Klimawandels ist gegenwärtig nicht erkennbar. Schon jetzt sind Küstenschutz und Deiche so ausgelegt, dass sie auch höheren Sturmfluten Stand halten als den bisher eingetretenen"

(c)            Max-Planck-Instituts[8]>(Hamburg): "In unserem Computermodell brauen sich weder mehr Stürme noch stärkere Stürme über uns zusammen".

(d)            Das Nongovernmental IPCC[9] :

 “Es gibt weltweit keine Zunahme an Zahl und/oder Intensität bei Hurrikanen, Stürmen, Tornados, Unwettern aller Art…“

(e)            Landesregierung Niedersachsen[10] :

"Klimawandel nicht bemerkbar

Für einen steigenden Meeresspiegel an Niedersachsens Nordseeküste als Folge des Klimawandels sieht die Landesregierung keine Anzeichen.  Auch ein Trend zu höherer Sturmfluthäufigkeit sei nicht erkennbar, teilte Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) im Landtag mit. Danach liegt der Trend des Anstieges bei unverändert 25 cm je Jahrhundert. Ein schnellerer Anstieg sei nicht zu beobachten."

(3) PH: “Der Klimawandel ist auf jeden Fall ein Hauptverdächtiger. Das ist zwar nur ein Indizienbeweis, und den hundertprozentigen Beweis wird man auch nie führen können.“

Anmerkung EIKE: Zumindest vor Gericht  gilt der alte Grundsatz: “Ein Verdächtigter ist solange unschuldig, bis er überführt ist“ ! Dieser Grundsatz gilt nicht für die Münchner Rück ? Und das, obwohl zugestanden wird, daß ’…man den Beweis nie wird führen können’ ?? Auf welcher Basis werden denn da Policen kalkuliert ? Auf allerlei Vermutungen ?

(4) PH: Aber die Extreme, die wir jetzt überall erleben …  passen genau zu den Mustern, die wir nach den Klima-Modellen erwarten. Auch der Bericht des Weltklimarats kommt zu diesen Ergebnissen.“

Anmerkung EIKE: Der Weltklimarat kommt zu keinerlei solchen Ergebnissen, sondern rechnet SZENARIEN für eine virtuelle Zukunft von 100 Jahren ! Was sind die wert ? Einige Belege:

(a) Selbst das IPCC[11] weiß natürlich, daß Klima auf mathematisch-chaotischen Prozessen beruht, deren Differentialgleichungen bisher nur unvollständig bekannt und grundsätzlich nicht nach einfachen Ursache-Wirkungs-Ketten lösbar sind:

IPCC : "In climate research and modelling we should recognize, that we are dealing with a coupled non-linear chaotic system, and therefore that the long-term prediction of future climate states is not possible".

"In der Klimaforschung und -modellierung sollten wir beachten, daß wir es mit gekoppelten nichtlinearen chaotischen Systemen zu tun haben, und deswegen sind Langzeitprognosen von zukünftigen Klimazuständen nicht möglich"> 

(b)  Hans von Storch[12] (GKSS-Forschungs-Zentrum HH): "Wir Klimaforscher können nur mögliche Szenarien anbieten; es kann also auch ganz anders kommen"

(c)  MPI HH[13]

Noch weitergehend ist die Aussage der Direktors vom Hamburger Max-Planck-Institut Prof. Jochem Marotzke auf dem kürzlich in Bremerhaven abgehaltenen Wetter-Kongreß: “Unsere Arbeiten zeigen zum ersten Mal mit einem umfassenden gekoppelten Klimamodell, dass die Erde bei heutiger Sonneneinstrahlung und heutiger Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre sowohl den heutigen Klimazustand als auch den Eisballzustand annehmen kann“

(d)  Gerard Roe und Marcia Baker[14] (Univ. of Washington, Seattle) stellen in einer Studie zur Prognosegüte der Klimamodelle fest, daß man die Computermodelle so viel erweitern mag wie man will, nie wird man zu brauchbaren Ergebnissen kommen: „Kleine Unsicherheiten in vielen einzelnen physikalischen Parametern verstärken sich zu großen Unsicherheiten, und es gibt nichts, was wir dagegen tun können".

Anmerkung EIKE: Diese kleine Auswahl mag genügen, um die Belastbarkeit der Modell-gläubigen Aussagen  von Herrn Höppe zu beleuchten.

 (5) PH:  “In Folge der Erwärmung der Weltmeere um etwa ein halbes Grad in den letzten 30 Jahren vergrößert sich die Verdunstung. Die wärmere Luft kann mehr Wasserdampf aufnehmen und zu den Kontinenten transportieren, wo sie dann als Starkniederschläge abregnen.“

Anmerkung EIKE:  Die Meßdaten belegen das Gegenteil:

(a) Soeben ist eine Arbeit des NASA-Forschers K. TRENBERTH[15] erschienen, die ganz eindeutig die Behauptung von Herrn Höppe widerlegt: Eine Meeres-Erwärmung findet seit mehr als 10 Jahren nicht statt, in den letzten 5 Jahren eher eine Abkühlung.

(b) Eine Übersichts-Studie[16] zum Wasserdampf-Gehalt in der Atmosphäre anhand neuer Literatur kommt ebenfalls zum ganzen Gegenteil dessen, was Herr Höppe behauptet, nämlich:

“… dass der (gemessene) Wasserdampfgehalt der Luft abgenommen hatte während das CO2 zugenommen hatte…“. Dabei wurden u.a. Auswertungen von 35 Jahren Radiosonden-Messungen berücksichtigt.

 (6) PH: “Eine ähnliche Lage hatten wir auch beim Hochwasser im August 2002, der bislang teuersten Naturkatastrophe in Deutschland. Es gibt Hinweise, dass solche Wetterlagen bereits häufiger geworden sind.“

Anmerkung EIKE:  Dazu sagt der Deutsche Wetterdienst[17] ganz was anderes(!):

"Bei extremen Wetterereignissen sind in Deutschland hingegen bisher keine signifikanten Trends zu beobachten gewesen. Auch solche Ereignisse wie die Hochwassersituation 2002 gehören zum normalen Repertoire unseres Klimas."

(7) PH: … dass die Anzahl der jährlichen wetterbedingten Naturkatastrophen stark zunimmt und ebenso die Höhe der volkswirtschaftlichen wie der versicherten Schäden.“

 

Anmerkung EIKE:

(a)             Dabei hat Herr Höppe möglicherweise vergessen, daß sein Kollege T. Grimm auf dem Extremwetterkongreß in Hamburg[18] etwas ganz anderes verlauten ließ:

"… der Hauptgrund für die markant steigenden Schadensummen durch Naturkatastrophen (ist) in den sozio-ökonomischen Bedingungen (Wertekonzentration und Besiedlung exponierter Regionen, Bevölkerungszunahme, höhere Schadenanfälligkeit) zu suchen."

(b)            Mindestens genau so interessant ist es, daß Herr Höppe in einem zum LVZ-Interview parallelen Interview mit der FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND[19] den Klimawandel nur am Rande erwähnt, und statt dessen ganz andere Schwerpunkte für die Schadens-Statistiken setzt:

            “Daß das Ausmaß der Katastrophen immer drastischer wird, ist eindeutig zu erklären: Die Bevölkerung ist gewachsen, die Menschen leben zunehmend in Risikogebieten, zudem sind die betroffenen Sachwerte heute höher als früher“, sagte Höppe. Und weiter im Text FTD: “ … In den Entwicklungsländern ist die Bevölkerungszahl in den letzten Jahrzehnten explodiert. Die Menschen zieht es in die fruchtbaren Küstenregionen, wo sie als Bauern oder Fischer ihren Unterhalt verdienen können – aber auch alles verlieren, wenn die Flut kommt. In den entwickelten Ländern dreht es sich schlicht um höhere Sachvermögen, wie der Hurrikan KATRINA zeigte, der die US-Küste 2005 heimsuchte.“  …und weiter Höppe a.a.O.: “Die Schäden müssen nicht zwangsläufig zunehmen, wenn man Präventionsmaßnahmen ergreift“, sagte Höppe. “Vielleicht wird die Zukunft nicht so teuer wie 2010,“ … meint die FTD.

(c)            Der Schweizer Rückversicherer SWISS-RE kommt ebenfalls zu einem ganz anderen Ergebnis[20] als Herr Höppe im LVZ-Interview:

“Die Katastrophen-Schäden unterliegen starken Schwankungen, wobei der jährliche Aufwärts-Trend bei den weltweiten Versicherungs-Schäden in US-Dollar zehn Prozent beträgt. Gründe dafür sind nach Angaben von Swiss Re höhere Einkommen, steigender Wohlstand, die zunehmende Wert- und Wohlstands-Konzentration in gefährdeten Regionen sowie ein Trend zu einem stärkeren Versicherungs-Schutz. (Anm.: Und kein Wort zum Klima !)

(d)            Daß es manchen Rückversicherern nicht um das Klima, sondern möglicherweise mehr um ihre Policen geht, formuliert der GKSS-Professor Hans von STORCH[21] so:

“Ein recht bekanntes Bild zeigt … zunehmende Schadenskosten aufgrund extremer Wetterereignisse. Der größte Anteil steht mit Stürmen in Verbindung. Beim ersten Betrachten könnte man versucht sein, dieses als Beweis zu akzeptieren, daß es immer häufigere oder heftigere extreme Wetterlagen gäbe.  Aber dieses ist nicht der Fall … Ein unverändertes Sturmklima geht einher mit deutlich höheren Schäden als früher. Es  ist also zuallererst eine Darstellung des zunehmenden Wohlstandes … Derartige Diagrame stammen aus der Versicherungsindustrie, die natürlich keine Einwände gegen den Eindruck eines erhöhten Wetterrisikos haben kann, verbessert dies doch die Marksituation.“

(e)            Auch die Medien werden zunehmend mißtrauischer gegenüber Klima-Katastrophen-Aussagen, die aus der Versicherungs-Wirtschaft kommen, wie hier jüngst die FAZ[22]:

“Leichter war es in den vergangenen Tagen, wie Kleber im Nachrichtenjournal einen einschlägigen Klimawandelspezialisten, in dem Fall dummerweise einen aus der größten Rückversicherung, die logischerweise gern vor dem Klimawandel warnt, weil sie gerne Klimaschutzpolicen verkauft, zu befragen (Anm.: zu den Katastrophen im Sommer 2010) und sich die auf den ersten Blick plausibelste Antwort abzuholen: Die von Treibhausgasen beschleunigte Erwärmung der Luft …“

F A Z I T :

Das Versicherungs-Klima des Herrn Höppe unterscheidet sich diametral vom Klima+Wetter der Natur ! 

Dipl.-Meteorologe Klaus-Eckart Puls,  EIKE

Mehr dazu von Klaus Puls hier "Viel Wind um nichts" oder "Der Klimawandel; Katastrophe ohne Wettersignale" als pdf im Anhang


[1] Beising, R.: Klimawandel und Energiewirtschaft, VGB PowerTech Service GmbH, Essen, 2006, S.137

[2] Kraus H.; Ebel U.: Risiko Wetter, Springer Berlin, 2003, S.8

[3] (1) WETTERmagazin, 04/2006; (2) DMG-Mitt. 2/2007, S.2-3; (3)3.ExtremWetterKongreß, Das Programm, Vortr.-Zusammenfassungen, März 2008, HH; (4) 4.ExtremWetterKongreß, Programm u. Vortrags-Kurzf., B’hv 19.-21.02.2009, (5) B’hv 4.-6.3.2010

[4] Prof. Dr. Chr. Schönwiese, Klima-Trend-Atlas, Extremwetterkongreß HH 2008, nachzitiert SZ 27.03.2008, Wissen

[5] Nature, Not Human Activity, Rules the Climate (pdf), http://www.heartland.org/Article.cfm?artId=22835

[6] G. Rosenhagen, Zur Entwicklung der Sturmaktivität in Mittel- und Westeuropa, promet, H.1/2, 2008, S.60 

[7] PreMt BSH, 26.09.2007, http://www.bsh.de/de/Das%20BSH/Presse/Pressearchiv/Pressemitteilungen2007/28-2007.jsp

[8]Jochem Marotzke, Direktor MPI HH, in DER SPIEGEL, 7.5.2007, Abschied vom Weltuntergang,  S.145

[9] Nature, Not Human Activity, Rules the Climate (pdf), http://www.heartland.org/Article.cfm?artId=22835

[10] NZ, 04.02.2010, S.4

[11] (IPCC, 3. Ass.Rep., 2001, Sect. 14.2.2.2,  S. 774)

[12] DER SPIEGEL, 11/2007, S.56

[13] J. MAROTZKE, in: 4. ExtremWetterKongreß, Programm u. Vortrags-Kurzfassungen, 51, “Wenn die Erde zum Eisball wird“

[14] Science, Bd.318, S.629, 2007

[15] TRENBERTH, K.E. and FASULLO, J.T.:  Tracking Earth’s Energy, SCIENCE, Vol.328, 16.04.2010, S.316-317

[16] Prof. Dr. C.O. Weiß: “Die Klimasensitivität von CO2“, http://www.eike-klima-energie.eu/news-anzeige/die-klimasensitivitaet-von-co2/

[17] Mitteilungen der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft, 3/2002, S. 2

[18] T.Grimm, Münchener Rückversicherung, ‚Starke Zunahme der Schäden durch Hurrikane‘; in: WETTERmagazin 04/2006, S.31.

[19] Eine Welt voller Katastrophen, FTD, 20.08.2010, S.13

[20] dpa in: ; NordseeZtg., 17.03.2010, S.8, “…Katastrophen in 2009“ ;

[21] Prof. Dr. Hans von Storch, Veränderliches Küstenklima, Mitt. OVR 61, 6 (2006), S.227-240

[22] FAZ, 12.08.10, S.27, Feuilleton, JOACHIM MÜLLER-JUNG : “Die Katastrophe hat sich festgefressen“

 

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