So sieht anbieter-gerechte Stromproduktion aus!
EIKE-Leser sind die besten Reporter und Autoren. Vor kurzem flatterte nach einem interessanten Telefongespräch in unserem Büro (das es tatsächlich gibt) mit einem Leser und Konferenzbesucher wieder einmal ein journalistisches Juwel ins elektronische Postfach, das die Realität in schwach industrialisierten Ländern, wie die DACH-Länder vielleicht bald sein werden, lebhaft beschreibt.
von Michael Müller-Larrey
In den siebziger Jahren war ich für eine namhafte deutsche Reederei für fünf Jahre in Jakarta tätig. Ich lebte mit meiner Frau in einem Reihenhaus und hatte maximal 2.000 Watt für Strom für das gesamte Haus zur Verfügung. Da mußte man immer überlegen, ob beim Laufen von einer der drei Klimaanlagen, noch ein Toaster, oder ein Bügeleisen zusätzlich eingeschaltet werden konnten, da sonst sofort die Sicherung rausflog, von denen man immer ausreichende Mengen als Ersatz vorrätig haben mußte. Das Netz hatte 110 Volt, so daß man für alle Geräte, die man aus Deutschland mitgebracht hatte, einen Transformator brauchte, um auf 220 Volt zu kommen. Strom-Spannung war auch nicht so stabil, wie wir es hier in Deutschland als selbstverständlich gewohnt sind. Viele Geräte überlebten die schwankenden Stromspannung nicht und gingen kaputt.
Es war durchaus üblich, die Haussicherung zu überbrücken, womit dann die nächste größere Sicherung bei der Stromzufuhr in Anspruch genommen wurde, die bei Überlastung eben auch die Stromzufuhr unterbrach. Viele arme Menschen, die gar keine eigene Stromversorgung in Ihren Hütten hatten und sich Strom auch nicht leisten konnten, zapften auch gerne Ober-Stromleitungen illegal an, so daß man das immer auf eigenem Gelände kontrollieren mußte, um nicht den Strom für diese Menschen mitzubezahlen, denn Strom war selbst damals schon ein beträchtlicher Kostenfaktor, jedenfalls teurer als damals in Deutschland. Es reduzierte dann natürlich auch die verbleibende Wattzahl für einen selber.
Es passierte eigentlich fast täglich, daß Strom ausfiel, am Tag war es ja nicht so dramatisch, aber im Dunkeln schon (am Äquator ist Tag und Nacht ganzjährig gleich mit je zwölf Stunden), oder wenn es mehrere Stunden dauert, oder sogar Tage. In der ersten Nacht kann man wegen fehlender Klimaanlage nicht schlafen, in der zweiten ist man zwar schon todmüde, aber ohne Klimaanlage gelingt Schlafen kaum, erst ab der dritten Nacht ist man so erschöpft, daß man trotzdem schläft.
So ab dem zweiten Tag ohne Strom mußte man Vorsorge für den Inhalt von Kühlschränken und insbesondere Tiefkühltruhen treffen, d.h. man rief Freunde in anderen Stadtteilen an und wenn die Strom hatten, brachte man die verderblichen Lebensmittel zu Ihnen, sofern der Platz in deren Kühlschränken ausreichte.
In unserem Haus waren wir relativ autark von Strom. Wir hatten einen eigenen Brunnen und einen Wasserturm mit Wasserfässern, in die mit einer Handpumpe das Wasser hochgepumpt werden konnte und somit Wasserversorgung im Haus auch ohne Strom funktionierte. Dusche war dann zwar nicht richtig warm, aber bei knapp 30 Grad Durchschnittstemperatur war das nicht weiter schlimm. Auch Licht gab es mit Karbonit-Lampen, die sehr hell waren und damals und wohl auch noch heute, Licht an jeden Ort in Indonesien brachten und bezahlbar waren, jedenfalls günstiger als Licht mit Strom.
Im letzten Jahr meines Indonesien-Aufenthaltes wurde mir ein eigener Dieselgenerator genehmigt, weil ein Kind unterwegs war. Dafür wurde im Garten ein Bunker aus Beton errichtet, hauptsächlich als Schalldämpfer. Es hat einige Zeit gebraucht, bis wir unseren indonesischen Nachtwächter soweit geschult hatten, daß er allein den Generator mit Handkurbel, wie früher bei Autos, starten konnte und damit sogar 5.000 Watt Strom erzeugen konnten, also mehr, als mit städtischer Stromversorgung. Da zwischen Stromausfall in der Nacht und Einsetzen des Generators doch immer mindestens 15 Minuten vergingen, wachte man immer auf, da das Geräusch der Klimaanlage fehlte, dafür trotz Bunker aber das Geräusch des Generators später.
Strom wurde überall in Indonesien mit großen Dieselgeneratoren erzeugt, was sicher auch ein gutes Geschäft für Siemens und ähnliche Firmen war und ist, auch für die Reederei, für die ich tätig war. Da Indonesien über große eigene Ölvorkommen verfügt, konnte Strom kostengünstig auf diese Art erzeugt werden, heute wohl auch mit Gaskraftwerken. Aber es gab kein gutes Verbundnetz, das einspringen konnte, wenn ein Teil ausfiel. Ich hoffe , daß diese jetzt besser in Indonesien ist, als zu meiner ersten Zeit vor fast 50 Jahren.
1995 bis 1996 war ich erneut in Jakarta stationiert, lebte aber in einem anderen Stadtteil, wo Strom nicht mehr so häufig ausfiel wie vor 20 Jahren, es aber immer noch vorkam. Allerdings war die Notstromversorgung sehr gut in dem Haus organisiert, so daß ich kaum etwas von Stromausfällen mitbekam, da der Generator automatisch ansprang, wenn Strom ausfiel.
Wenn man über Europa mit dem Flugzeug bei Nacht fliegt, kann man sehr gut unsere große Lichtversorgung in Städten, oder ganzen Gebieten, wie im Ruhrgebiet, erkennen. In Indonesien ist das ganz anders, man erkennt nur den Kern der großen Städte, sonst ist es fast überall dunkel, obwohl inzwischen wohl über 250 Millionen Menschen in Indonesien wohnen.
ARG:
Europäische Forscher warnen häufig von „Lichtverschmutzung“, da ganz Europa und die US-Küsten nachts hell sind. Die Amsel wurde so von einem scheuen Waldvogel zu einem Kulturfolger. Na und? Die Menschen am Rand von Dschakarta hätten wohl gern etwas mehr Lichtverschmutzung bei sich im Viertel….
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Hahaha…..
ich war 1992 in Indien.
Als ich im September um Mitternacht auf dem Flughafen ankam, sah ich als erstes die grosse Leuchtschrift mit der Temperatur und Luftfeuchtigkeit. ……. Nachts um 12 also 39° und …… 97% Luftfeuchtigkeit.
Mannn…… da dachte ich…. jetzt hast du einen schönen Fehler gemacht.
Ich hoffte auf die Klima in der Unterkunft……. aber im Indien von damals liefen die Klimas selten irgendwo.
Also schlafen…… naja…… und am Morgen…Ameisenstrasse mit Myriaden von kleinstameisen quer durch mein Zimmer und über mein Bett.
Es gab nicht genug Strom….. also wurde nur das Licht eingeschaltet, die Klimas hatten einfach keine Sicherung drin.
Auch auf Nachfrage gabs keine Sicherung, klar sie konnten sie das Problem fehlender Strom ja nicht beheben.
Nun ja, nach 3 Wochen konnte ich dann schlafen ohne Air-Con. Die gabs dann noch 1 2 mal, aber nur in teuren Sternehotels.
Auch die Schwimmbäder waren meist vorhanden, aber nicht befüllt….. Strom…..?
Generatoren hörte ich nie…… die Inder legten sich zum schlafen einfach auf die Hausdächer…… Die Hausmauern waren oben mit einzementierten Glasscherben gespickt, denn sonst bekam man Morgens besuch von Affen, und die klauten einem alles. Mann musste denen dann was zum Essen raufwerfen und sie liessen dafür die Sachen fallen.
Ich hätte die Affen erschossen, die Inder aber trugens mit Fassung…… naja, die ertrugen alles Stoisch.
Geräte mit Strom…… also die waren eher selten. Ein Loch bohren, dazu benutzen die noch immer den Holzbogen mit der Schnur und einem Holzstab mit eingeklebtem Bohrer. Warum…… eben weil oft der Strom gerade nicht funzte wenn man Bohren wollte.
Irgendwo in der Pampa den Rückflug Reconfirmen….. kein Fax funzte, Telefon oft auch nicht.
Handys gab noch keine…..(((-: ……..alles brauchte immer 5 Anläufe.
Da wird sich so mancher gewaltig umstellen müssen…….. sollten wir keine sichere Stromversorgung mehr haben.
Wo liegt denn „Dschakarta“?, ist das in der Nähe von Jakarta (früher Djakarta?).
Dschungel
Detroit haben sich die Klima-Faschos um das murksel zum Vorbild genommen…
Leben denn in Detroit noch genug Menschen nach dem Absturz der US-Automobilindustrie?
Die Einwohnerzahl ist doch von 1,8 Millionen auf ca. 640.000 zurückgegangen. Und nicht übersehen:
>>Trotzdem gilt Detroit seit Jahren als eine der gefährlichsten Städte der USA; so stand sie etwa auf der Forbes-Liste der gefährlichsten Städte der Vereinigten Staaten 2009 auf Platz eins<< Ist ja auch kein Wunder bei der extrem hohen Anzahl von Schwarzafrikanern dort.
Und was jetzt mit der Klimawandellüge fabriziert wird, ist extrem. Einen Anstieg der Arbeitsplätze hat es immer nur durch Technikverbesserung gegeben und niemals durch Technikverschlechterung. Akku-Dingsbumse sind technischer Blödsinn ohne Rentabilität für die Nutzer. Das ist wie bei den Akkudingsbumsen im Verkehr deren Nutzung extrem teuer ist.
>>Die Kosten für die Nutzung belaufen sich auf 23 Cent pro Fahrminute und 13 Cent pro Parkminute oder 15 Euro pro Tag.<< = klassischer Rollertyp.
Oder die Winzdinger:
>>Wie viel kostet ein E-Scooter pro Minute?
Die Kosten pro Minute der vier bekanntesten Anbieter im Überblick (Stand Juli 2019): Voi: 0,15 Euro pro Minute. Tier: 0,15 bis 0,19 Euro pro Minute. Circ: 0,15 bis 0,20 Euro pro Minute.<<
Und dann kommen noch „Grundkosten“ von 1 TEURO drauf.
Mit meinem Auto fahr ich billiger. Kostet mich pro Kilometer 10 Cent an Sprit und 1 TEURO pro Tag für Versicherung & Co. Und damit hab ich den Vorteil nicht naß zu werden und gut geschützt gegen miserable Fahrer zu sein.
Ich habe zwar (noch) kein Elektroauto, aber müsste der nicht für die Hälfte fahren?
16 kWh / 100km bedeutet 0,16 kWh * 30ct./kWh = ca. 5 ct./km. Mit eigenem Solarstrom ein Fünftel davon, also etwa 1ct./km.
Faktor 1 zu 10 – scheint mir keine „Technikverschlechterung“ zu sein, im Gegenteil.
@ Mia Roth…… = Frau Roth….
Hier gibts was zu lesen, nur damit sie sich ein wenig vorstellen können mit was sie es zu tun haben.
Erzielt eine PV-Anlage auf dem privaten Hausdach Gewinn? – Kalte Sonne
Die PV müssen sie nämlich zuerst bezahlen dann bauen und warten. Nachts gibt die nichts her, eine Speicherbatterie um Tagesstrom zu speichern gibts noch kaum am Markt, die würde zudem Zigtausend Euros kosten.
Wollen sie das Auto laden via PV und im Notfall auch ohne Strom von aussen damit arbeiten, brauchen sie eine PV-„Inselanlage“, denn sonst steht auch die PV wenn Stromunterbruch ist.
Und ja, im Winter gibt sie auch oft nicht viel Strom.
Also wenn sie denken mit PV sei fahren günstig………. Fehlanzeige.
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Nochmals zum Mitschreiben……
Die PV muss als Inselanlage konzipiert werden……. sonst erzeugt die bei Stromunterbruch auch keinen Strom, denn wenn das Netz nichts aufnimmt schalltet sich die PV aus.
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Da haben Sie aber einen schönen Schmarrn gefunden… Klar, wen ich hier und da alle Stellschrauben so auslege, dass ein Verlust rauskommt, und noch ordentlich überdimensionierten Speicher draufpacke, dann kann manchmal auch eine PV-Anlage unwirtschaftlich sein, da haben Sie in der Tat recht. Man sollte sich eben an leute wenden, die sich damit auskennen. Und die meisten Anlagenbetreiber sind glücklicherweise nicht so unbedarft. Falls wir es nicht ausnahmsweise mit Leuten zu tun haben, die nicht rechnen können, kommen auch jedes Jahr so circa 100.000 neue glückliche Anlagenbetreiber hinzu.
Und, ganz ehrlich, wer braucht schon eine Insellösung, wenn Dauer und Anzahl der Stromausfälle in Deutschland jedes Jahr abnehmen? Wer will kann das ja machen – wäre aber mit jedem Generator etwas aufwändig und teuer.
Ich habe hier aber auch nicht von Solarstrom geschrieben, sondern von den Technikverschlechterungs-Akku-Dingsbumsen, von denen Sie – ganz offenbar – nicht so viel Ahnung haben. Sieht man schon an der Ausdrucksweise, sorry.
@ Heinzow…….
das ist hier in St. Gallen auch genau so.
Und etliche Scooter werden den Tag über „versteckt“ damit sie Abends erneut für den Nachhauseweg zur Verfügung stehen. Die stehen dann in einem kleinen Seitenweg wo sie keiner sieht…….
Und was Sie zu erwähnen vergassen……. der Buss ist billiger, wird aber durch die Scooter nun massenhaft konkurrenziert.
Wer hier viel „öffentlichen“ fährt, der hat ein Halbtax-Abo….. das bedeutet Bus, Bahn, Seilbahn, Schwimmbad usw. alles zum halben Preis. Das Halbtax kostet einmalig für ein Jahr 160 Franken. Also der Halbtaxler fährt wesentlich günstiger mit dem Buss. Aber die Scooter sind nun halt Inn….
Ich frage mich jedoch, obs Sinnvoll ist alle 12 Minuten einen Bus fahren zu lassen, der nun auch wegen der Scooter weniger Voll ist.
Die grünen „Ideologen“ wollten den privaten Verkehr vermindern, schädigen nun aber den Öffentlichen Bussbetrieb……. Wer einen eigenen Wagen hat, der fährt hingegen nicht Buss, weil er natürlich kein Halbtax kauft und zweigleisig fährt.