Nach den Einbrüchen bei Wind- und Sonne in SA und VIC am 24. und 25. Januar schossen die Strompreise in die Erdumlaufbahn. Konventionelle (Notstrom-) Generatoren sprangen zuverlässig in die Bresche, ihre Besitzer ließen sich allerdings fürstlich dafür bezahlen.
Quelle: AEMO Als die Wind- und Solarstromleistung den Boden erreichte, erreichte der Spotpreis für Strom 14.500 USD pro MWh. Die zusätzlichen Kosten für die Verbraucher beliefen sich auf über 1.100.000.000 USD [1,1 Mrd !]- gutes Geld für Besitzer von schnell anlaufenden (OCGT) Gasturbinen – oder Dieselgeneratoren.
Quelle: NEM – AEMO Bei Anbietern von Strom zur Abdeckung von Spitzenlast, beginnt größte Ertrag aller Zeiten mit dem unvermeidlichen und totalen Ausfall von Wind- und Sonnenenergie. – Siehe erste Zeile: Energy
Sie sehen, es geht nicht wirklich um die Kosten für den Betrieb von OCGTs (oder Dieselmotoren ), es geht darum, was der Betreiber bei geringem (Strom-) Angebot und hoher Nachfrage dafür verlangen kann.
Die Vorlage für den Energiemarkt wurde durch die Wunderkinder von Enron aufgestellt – damals, als sie den kalifornischen Energiemarkt mit den gleichen Taktiken vergewaltigten und plünderten.
[Enron – ein amerikanischer Energiekonzern, war aufgefallen mit Bilanztricks biblischen Ausmaßes]
Warten Sie auf einen „Ausfall“ – in Enrons Fall selbst erzeugt – lehnen Sie sich zurück und beobachten Sie, wie der Netzmanager wegen weit verbreiteter Stromausfälle in Panik gerät; und dann bieten Sie an, das Problem zu lösen, indem Sie im Handumdrehen Leistung zu einem 1000-fachen Durchschnittspreis liefern: Der Enron-Rort wurde im Dokument “ Die klügsten Kerle im Raum “ beschrieben. [rort – illegale Ausnutzung von … z.B. Marktmacht ]
Berichte zu Enron auf Spiegel online: Enron soll Stromausfälle fingiert haben und etwas später Wie Enron das Licht in Kalifornien ausknipste, Die Welt: Sumpf aus Gier, Geld und Geheimniskrämerei
Der Trick: Willkürlich herbeigeführte Stromknappheit, bis hin zu Black-outs, um Strom zu hohen Preisen verkaufen zu können.
Um nicht aufzufallen, gab es fingierte Stromlieferverträge in andere Bundesstaaten: „Wir müssen liefern, für Kalifornien reicht es nicht“, um dann die „Stromkapazität aus dem anderen Bundesstaat“ teuer einzukaufen und für Kalifornien noch teurer verkaufen zu können.
In einer weiteren Zerlegung der Vorkommnisse beschreibt Alan Moran Australiens selbstverschuldete Energiekatastrophe – was als „Enron Rides Again“ bezeichnet werden könnte.
Tage der Macht und Wut: Januar 2019 Strompreise und Ausfälle
[im Original steht „Power“, was sowohl Energie als auch Macht bedeuten kann]
Catallaxy Akte, Alan Moran, 3. Februar 2019
Verglichen mit einem nationalen Markt, der vor vier Jahren einen Umsatz von weniger als 7,5 Milliarden US-Dollar pro Jahr verzeichnete, betrug der Umsatz an nur zwei Tagen im Januar mehr als eine Milliarde US-Dollar.
Ohne Vertragsdaten der Stromwirtschaft ist es unmöglich, zu ermitteln, wer alle Gewinner und Verlierer der der hochpreisigen Ereignisse im Januar 2019 waren.
Beim Strom gibt es mehrere Märkte, aber es ist am besten, nur zwei Märkte zu berücksichtigen. Der erste ist der Spotmarkt, den wir alle fünf Minuten beobachten. In einigen Bundesstaaten erreichte der Preis Ende Januar einen Höchststand von 14.500 US-Dollar pro Megawattstunde (MWh). Vor dem Ergebnis der staatlichen Destabilisierung des Marktes betrug der Preis 30-40 USD pro MWh.
Der zweite ist der Vertragsmarkt, auf dem sich Verkäufer und Käufer vorab über die Preise einigen, zu denen sie zu den verschiedenen Zeiten Strom liefern und nachfragen werden. Dieser Kontraktmarkt macht etwa 95% des Gesamtmarktes aus und die Preise werden im Voraus festgelegt.
[Beispiel: Haushalte, die bei einem Energielieferanten ihren Vertrag für eine Laufzeit von einem oder zwei Jahren abschließen]
Mit anderen Worten: Für den Großteil der Elektrizität, die in einem Zeitraum von fünf Minuten erzeugt wird, werden die Preise im Voraus festgelegt, aber jede zusätzliche Produktion, die nachgefragt wird, ist sehr wertvoll. Der Preis von 14.500 US-Dollar steht im Vergleich zum Marktpreis, der vor vier Jahren im Durchschnitt bei 38 US-Dollar lag, und selbst wenn die Auswirkungen von Subventionen für Wind und Sonne jetzt offensichtlich sind, sind es nur 90 US-Dollar pro MWh. Die Vertragspreise beziehen sich auf Marktpreise, in der Regel mit einem Aufschlag von etwa 10 Prozent. Dieser Zuschlag wird wahrscheinlich bei einer höheren Preisschwankung steigen.
Diejenigen, die von den hochpreisigen Ereignissen dieses Monats profitieren, sind Erzeuger, deren Kapazität nicht vollständig vertraglich gebunden ist. Die Verlierer sind Einzelhändler, die ihren Bedarf vertraglich nicht vollständig geregelt haben. In dem Maße, in dem Einzelhändler ihren „vertraglichen Bedarf ausreizt“ haben, verfügt AEMO über Disziplinen, die in Zeiten von Stress preisliche Deckung erfordern und es war nicht offen gelegt, dass Einzelhändler das Risiko der Nichterfüllung tragen. Die Black-outs haben in dieser Hinsicht geholfen.
In Bezug auf Gewinner, ist es wahrscheinlich, dass es an den betroffenen Tagen relativ wenige waren.
- Energy Australia hatte das Kraftwerk in Yallourn unterhalb der Kapazität betrieben, es ist jedoch wahrscheinlich, dass zuvor bereits zusätzliche Lieferungen vorher vereinbart waren.
- Die AGL (Energieanbieter) hatte ihr in Loy Yang A Kraftwerk runtergefahren, aber andere Quellen – Gas und Wasserkraft – wurden angefahren.
- Die Energieerzeugung von Origin (Energieanbieter) für den Bundesstaat Victoria hat nur geringe Kapazität, war aber aus diesem Grund wahrscheinlich „voll unter Vertrag“ und das Gaskraftwerk war ausgelastet.
- Alinta (Energieanbieter besitzt das Loy Yang B Kraftwerk, dessen Kapazität zuvor vollständig an die Eisen und Alu-Hütten vergeben war, jetzt aber weniger vertraglich gebunden ist, konnte deshalb möglicherweise kurzfristig Gewinne erzielen.
- Sowohl die Snowy als auch die Tas-Wasserkraftwerke sind stark gewinnbringend und hatten möglicherweise nicht gebundene Kapazitäten. In diesem Fall hätten sie an den betreffenden Tagen Geld verdient.
In Bezug auf Wind ist fast die gesamte Kapazität vollständig vertraglich geregelt – es muss für die Windgeneratoren eine Bankfinanzierung geben. Die Banken verabscheuen jegliche Risikobereitschaft, so dass die Windgeneratoren, ob sie in Betrieb waren oder nicht, mit der Misere nicht viel mehr Geld verdient hätten können, als sie vertraglich erwartet konnten.
Die großen Auswirkungen der beiden Tage waren
- Industrieunternehmen mussten ihre Stromlast abschalten – in der Regel mit einer vom Verbraucher geleisteten Ausgleichszahlung
- Zwangsabschaltungen, es sei jedoch darauf hingewiesen, dass diese geringer waren, als dem vom Marktmanagement festgelegten allgemeinen Standard entsprechen.
Der Effekt ist vor allem ein Ansteigen der Vertragspreise. Diese folgen eng dem Spotpreis, und der Vertragsmarkt wird den Anstieg fortsetzen, den wir seit der Zerstörung des früheren preisgünstigen Marktes durch erneuerbare Energien erleben. Insbesondere nach der Schließung des Hazelwood Kraftwerkes [Braunkohle Kraftwerk in Victoria]. Die Schließung von Hazelwood fand im März 2017 statt, wurde jedoch bereits Mitte 2016 durch das Unternehmen angekündigt.
Kraftwerksabschaltungen wurden von allen Stromerzeugern gemacht. Unter ihnen:
- Der Gewinn von AGL aus der Stromerzeugung belief sich im Jahr 2018 auf 2.217 Millionen US-Dollar. 2015 betrug der Gewinn mit nur 10 Prozent weniger Strom 426 Millionen US-Dollar.
- Das Vales Point-Kraftwerk wurde von der New-South-Wales-Regierung auf Anraten von Kerry Schott, Energieministerium für nur 1 Million USD verkauft (privatisiert). Das Kraftwerk hat heute einen Wert von über 800 Millionen USD.
- Die jüngsten Hochpreisereignisse werden die Vertragspreise, auf denen diese Gewinne im Wesentlichen basieren, weiter steigern
- Die Verlierer sind Verbraucher, Haushalt und Unternehmen.
Gefunden auf stopthesethings vom 12.02.2019
Übersetzt durch Andreas Demmig
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
In Australien ist gerade ein Batterie-Wettrüsten
Hierzulande fehlen noch immer effiziente Speichersysteme für erneuerbare Energien.
Australien denkt in anderen Maßstäben.
Dort treibt vor allem die Industrie und Privathaushalte mit Solar und Batteriesystemen die Energiewende voran.
Neue Kohlekraftwerke haben ohnehin keine Chance, auch zu den günstigen Steinkohlepreisen in Australien nicht.
Energie von der Sonne ist erst mal kostenlos und reichlich vorhanden in Australien.
Steinkohl ist erst mal auch kostenlos, nur bis die in den Heizkessel kommt fallen Kosten an.
Im Jahr 2019 werden ca. 70.000 australische Haushalte Batteriespeicher haben.
Eine Verdreifachung der Speichernachfrage des Landes wird erwartet, in Australien werden 30% der weltweiten Nachfrage verkauft.
https://www.pv-magazine.com/2019/01/24/australia-to-lead-world-in-residential-battery-uptake-in-2019/
Solarstrom ist in Australien auf der Überholspur.
Werner Mueller ….. deine 3000 MWp sind zu zaghaft.
Der erwarteten Photovoltaik-Zubau soll rund 3400 MWp sein 2018, sagen die Leute von SMA die den Markt in Australien genau kennen.
https://www.pv-magazine.de/2018/11/26/sma-auf-der-ueberholspur-in-australien/
Im letzten Quartal 2018 wurden beim Clean Energy Regulator insgesamt 1560 MW registriert das ist mehr PV-Kapazität als im gesamten Rekordjahr 2017.
In Australien sind um die 31 Millionen PV-Panels errichtet das ist für jede Frau, jeden Mann und jedes Kind in Australien mehr als ein Modul.
Das beste und günstigste was die Stromverbraucher in Australien machen können und auch machen ist sich eine PV-Anlage mit Akku zu besorge.
Im Jahr 2016 gab es einem Zubau von lediglich 839 MWp.
Im Jahr 2017 gab es bereits einen Zubau von 1250 Mwp.
Im Jahr 2018 gab es einen Zubau von über 3000 Mwp und meistens gleich mit Speicherakku.
Deshalb wird auch Australien voraussichtlich vorzeitig Pariser Klimaziele erreichen.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Australian National University in Canberra.
Demnach werde der Staat bereits 2025 die Vorgaben erfüllen, die laut dem Abkommen erst 2030 erfüllt werden müssten.
Grund für die gute Prognose für Australien ist, dass das Land seine Energiewende in rasantem Tempo vollzieht, sehr viel schneller etwa als Deutschland und Europa.
Australien dagegen ist erst nach dem Preissturz insbesondere der Solartechnik eingestiegen, angetrieben auch von Bürgern, die auf dem Dach ihren Solarstrom selbst erzeugen – und sich nun teilweise Batterien dazuschalten.
Schöne neue Welt. Strom wird zum Luxusgut. Und gleichzeitig Ressourcenverschwendung unter dem Deckmantel der Weltrettung = Energieverschwendewende.
Der Turbokapitalismus hat die Stromwirtschaft als Goldesel ausgemacht und hat dabei offensichtlich noch lange nicht die Grenze der möglichen Geldschöpfung erreicht.
Muß es denn einfachen Leuten wirklich erst dreckig gehen, damit sie begreifen, was hier losgeht? Die sich das chinesische Solardach leisten können, machen den Verrat am Fußvolk gerne mit.
Guten Morgen,
so, so Herr Mueller,
und das soll jetzt der Eigenschutz des findigen Verbrauchers sein, also ein Beispiel dem wir folgen sollten? Auf den ersten Blick, mag das für manchen, nicht allzu unbetuchten Landbewohner mit Eigenheim noch halbwegs funktioniern, diese Kosten abzupuffern. Dem Großteil der irgendwo zum Mietzins wohnenden Bevölkerung und dem Rentner der froh ist sein Eigentum halten zu können nützt das sowieso garnichts,
Zurück zu dem der ein par 10 tsd Euro übrig hat, kürzlich einen neuen Euro 6 d-temp Diesel gegen seinen 4 Jahre alten Euro 5 Diesel mit unter 100 tsd Kilometern getauscht hat. Er lässt sich nun, (wenn er es denn noch nicht hat) eine vom minder betuchten Mitbürger mitfinanzierte Solaranlage samt Speichermedium in sein kleines, jetzt stromautonomes Heim einbauen und soll sich so vor der Kostenexplosion vollständig geschützt haben?
Nein das ist die halbe Wahrheit!!! Er benötigt mehr, als nur den Strom und damit das Licht im Dunkeln wie die Wärme bei Kälte, so auch diese rein elektrisch von seiner Anlage, mittels Kompressor oder aus der Erde hochgepumpt, möglich ist. Er benötigt alles andere auch zum Leben, auf das sich die Kostenexplosion so auswirkt. Eben alles was unsere entwickelte Gesellschaft bietet. Auch er ist nicht der, der am Ende den grünen Himmel der Glückseelikeit für sich hat. Es sind nur sehr wenige, die gerade dabei sind den physikalisch möglichen Maximalwinkel des Geldhaufen`s zu erhöhen und von oben zu uns Schildbürgen herunter lachen, indem sie unsere Kinder im Kreis drumherum stapeln und „Greta- unsere Klimagöttin“ grölen lassen.
Sehr geehrter Herr Müller: Es ist wie beim Schach- mit ihrer Logik kommen sie maximal 3 Züge gut weiter – aber dann sind sie „MATT“.
Mit freundlichen Grüßen!
Christian Möser
Zimmerer
Herr Werner Müller,
bein Ihnen weiss man manchmal nicht, ob man lachen oder heulen soll. Haben Sie sich mal mit PV überhaupt beschäftigt??? Wohl nicht, und erst recht nicht mit diesen seltsamen Akkulösungen, weder aus technischer Sicht noch aus gesellschaftlicher und monetärer Sicht, sonst würden Sie hier nicht so einen Stuß absondern. Wenn es nach mir ginge müßten alle PV-Schmarotzer vom Netz getrennt werden, dann kommen die Wahrheiten von EE schlagartig zum Vorschein. Wir hatten hier im Dorf einen Klempner, der sich sein Dach mit PV und Solarthermie vollgepflastert hat und werbewirksam eine Leuchttafel mit aktueller PV-Leistung und Tageserzeugung und Geamterzeugung. Diese MINT-Plinse vertrat doch öffentlich die Ansicht, dass der Strom für seine Wärmepumpe „von oben“ käme, … er ist seit 3 oder 4 Jahren pleite …..
Ich rate Ihnen, erst mal ein Physikbuch zur Hand zu nehmen, die Schwächen, die Sie auf diesem Gebiet haben, werden schon auf dem Einband behandelt ……
In diesem Sinne ….