Nur noch unsere Kanzlerin Angela Merkel vermochte kürzlich ihren Minister Röttgen auf seinem Weg des schnellstmöglichen Atomausstiegs noch ein wenig abzubremsen. Es gibt aber auch andere Welten als die von ökofanatischen deutschen Politikern und von jeder technisch/wirtschaftlichen Realität abgehobenen EU-Ökobürokraten. Die Kernenergie ist nämlich aus guten Gründen weltweit auf dem Vormarsch, EIKE hat hierzu sogar den hochrangigen IPCC-Advokaten James Hansen zu Wort kommen lassen. Insbesondere sind die kommenden Generationen von Kernkraftwerkstypen interessant, die inhärent sicher sein werden und nur noch einen verschwindenden Bruchteil der heutigen Abfälle zurücklassen. Sogar die Schweden als anerkannte Weltmeister in Sicherheitsfragen zögern inzwischen nicht mehr. Sie haben es im Gegensatz zu uns begriffen und sind aus dem „Atomausstieg“ konsequenterweise wieder „ausgestiegen“.
Wir wollen im Folgenden speziell die Frage der Kernbrennstoffe unter dem Aspekt der grundsätzlichen Endlichkeit aller Ressourcen näher betrachten. Oft ist zu hören, dass Uran, ähnlich wie Erdöl, in 100-Jahreszeiträumen knapp werden könnte. Was ist dran? Die beiliegende pdf-Zusammenstellung "Uranvorräte.pdf" erläutert die Situation und zeigt auf, dass Uran in seiner zukünftigen Verfügbarkeit keinesfalls mit der Endlichkeit von Kohle, Gas oder gar Erdöl vergleichbar ist.
Es gibt aber noch weitere Aspekte. Weitgehend unbekannt ist der erhebliche Ausstoß von Uran sowie von radioaktiven Restsubstanzen durch Kohlekraftwerke. Das angesehene US-Journal „Scientific American“ vergleicht diese Mengen – sicherlich wohl etwas übertrieben – sogar mit dem nuklearen Abfall aus Kernkraftwerken selber. Fest steht indes, dass Asche aus den Schornsteinen von Kohlekraftwerken zu einer zusätzlichen Ressource heranwachsen könnte. Die Firma Sparton Research aus Toronto (Kanada) erarbeitet zur Zeit zusammen mit der chinesischen National Nuclear Corporation (CNNC) ein Konzept zur Nutzung dieser Uran-Vorkommen aus Kraftwerks-Asche. Der Preis gemäß Sparton beträgt zur Zeit 77 US $ pro kg, bei einem Spot Preis von Uran nahe 90 US $ pro kg. Beim Sparton-Verfahren entsteht aus der Kraftwerksasche durch Hinzufügen von Wasser, Schwefel und Säuren ein Brei, in welchem die Säuren das Uran binden. Um aus diesem Brei das Uran zu gewinnen, verwendet Sparton Kohlefilter, die aus Kokosnusschalen gewonnen werden. Die gefilterte Lösung durchläuft danach das Granulat eines Ionen-Austauschers. Auf diese Weise kann gemäß Sparton etwa 2/3 des ursprünglichen Urans aus der Asche wiedergewonnen werden. Das extrahierte Uran wird in Ammoniumkarbonat gelöst und schlussendlich als „Yellow Cake“, einer Mischung aus Uran-Oxiden, ausgefällt.
Den Chinesen geht es im Hinblick auf ihre Versorgungssicherheit darum, jede Möglichkeit zu nutzen, um an das begehrte Uran heranzukommen. Hierzu dient nicht nur das oben beschriebene Kraftwerksascheverfahren, sondern sie extrahieren zusätzlich Uran aus Gold- und Kupferminen und schließlich auch aus Phosphorsäure, die bei der Produktion von Dünger anfällt. Aber nicht nur die Chinesen, auch die deutsch-amerikanische Firma NUKEM ist auf dem beschriebenen Sektor des „Ash-Mining“ tätig. Schlussendlich dürfen die praktisch unerschöpflichen Uranvorräte im Meerwasser nicht vergessen werden. Japan und Indien arbeiten an entsprechenden Gewinnungsverfahren. Der Preis für Uran aus Meerwasser ist z.Zeit etwa zehn mal höher als der aus Minen und ist infolgedessen noch uninteressant. Weitere Literatur hier, hier und hier.
In Deutschland wird über all diese Entwicklungen in bekannt freiwilliger Selbstgleichschaltung einer Tabuisierung der Kernkraft so gut wie nicht berichtet. Man erfreut sich lieber an neuen Arbeitsplätzen in alternativen Energieunternehmen, die durch die extrem kostspieligen Subventionen auf Kosten des Verbrauchers entstehen. Durch Kaufkraftverlust infolge erhöhter Strompreise geht anderswo für jeden dieser neuen Arbeitsplätze wieder ein Vielfaches an weiteren Arbeitsplätzen verloren. Für das technologisch aufwendige und dennoch völlig nutzlose Hochpäppeln einer hoffnungslos unwirtschaftlichen Energieerzeugungsmethode aus dem Mittelalter (Windmühlen) wird hochwertige Ingenieurleistung gebunden, die an anderer Stelle fehlt. Glücklicherweise wird sich der Windradunsinn in Zukunft vermehrt auf See austoben, so dass die Zahl der bemitleidenswerten Anrainer der Windradungetüme hoffentlich nicht weiter ansteigen wird.
Angesichts dieser Entwicklung kann einem Kommentar zu zwei Verlautbarungen deutscher Ökopropaganda, die schon seit Jahren so gut wie alle deutschen Medien gebetsmühlenartig durchziehen, nur den einschlägig subventionierten Spezialindustrien nützen und den Wahlbürger nachhaltig verdummen, nicht widerstanden werden. Die erste Verlautbarung:
„Wir brauchen für die deutsche Stromerzeugung einen Energiemix, in welchem die alternativen Energien Wind und Sonne einen maßgebenden Anteil haben müssen“,
und die zweite
„Kernkraft ist nur eine Übergangslösung“
Unser Kommentar: Warum? Ein Mix von Maßnahmen ist unter rationalen Kriterien zweifellos immer nur dann gerechtfertigt, wenn dadurch eine gefährliche oder eine unwirtschaftliche Versorgungssituation verbessert(!) werden kann. Hiervon ist im Fall der „erneuerbaren Energien“ keine Rede, denn die hoffnungslose Unwirtschaftlichkeit von Windrädern und Photozellen ist zumindest jedem Fachmann bestens bekannt und ausreichend dokumentiert, beispielsweise hier und hier, sowie als pdf-Anhang „WK_Heinzow.pdf“. Man braucht dabei nicht einmal die Umweltschäden zu nennen, die Windradparks den Landschaften zufügen. Bis heute konnte weder durch Windräder noch durch Photovoltaik ein einziges konventionelles Kraftwerk in Deutschland oder Dänemark (Windradweltmeister) ersetzt werden, so dass sich auch die Abhängigkeit von unsicheren Öl- oder Gas-Erzeugerländern nicht verringert.
Wind und Sonne in einem „Energiemix“ lassen an einen Fuhrunternehmer denken, der seine Fahrzeugflotte modernster spritsparender Transporter mit aller Gewalt durch einen „Fahrzeugmix“ ersetzen will, indem er Transporter des fünffachen Gewichts, zehnfachen Spritverbrauchs und zwanzigfacher Gestehungskosten hinzufügt – der Mann ist schlicht verrückt! Die zweite Behauptung erledigt sich von selber: „Kernenergie eine Übergangslösung? Wohin? Zu alternativen Energien?
Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke
(EIKE-Pressesprecher)
P.S. Leser Abert Krause hat auf einen Artikel zum Thema hingewiesen, der jetzt als pdf 9_QIN_Cina_1.pdf hinzugefügt wurde – Vielen Dank an Herrn Krause!
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Bezüglich der Umfrage zur Notwendigkeit von Atomenergie habe ich den Artikel im Focus entdeckt.
http://tinyurl.com/y7o7ky3
Ineressant ist dabei, dass selbst die Wähler der Grünen mit deutlicher Mehrheit diese Meinung vertreten.
@#9
Hallo Herr Wanninger,
Es handelte sich dabei um eine Forsa-Umfrage zum Thema Atomkraft.
Die Umfrage ergab, dass eine große Mehrheit (über 80 %) der Deutschen Atomkraft für nowendig hält.
Der Artikel wurde über dernewsticker.de veröffentlicht.
Im Archiv fidet man auch die Schlagzeilemit Verlinkung:
Umfrage; Große Mehrheit der Deutschen hält Atomkraft für notwendig.
Einer aktuellen Forsa-Umfrage für das am Montag erscheinende Nachrichtenmagazin…..
Leider weiß ich nicht mehr genau, um welches Magazin es dabei ging. Stern? Spiegel?
Der Artikel selbst erscheint auch dann dort nicht mehr.
Ich habe mir mal ein Screenshot vom Suchergebnis des Archivs gemacht.
#42: Jürgen Wanninger sagt:
am Dienstag, 20.04.2010, 23:09
„des ehemaligen Umweltministers Jürgen Trittin mit bekannt kommunistischem Hintergrund…“
Hat dieser Hintergrund irgend etwas mit der Sache zu tun?
Eckehardt Reuter
@ Alois Egon (#8)
ich bekam auf den Link kein Ergebnis ??
Ein interessantes Umfrageergebnis:
http://tinyurl.com/y3kfgkk
Zu #5:
Tut mir leid, daß der Link so nicht funktioniert!
Mir gelingt auch nicht, ihn in eine funktionierende tinyurl umzuwandeln.
Wenn man den von mir angegebenen Link aber im Google-Suchfenster eingibt, bekommt man den Report.
MfG
Albert Krause
Im Artikel „Uranvorräte“ steckt ein dicker Rechenfehler. Die Kosten für die Gewinnung von Uran aus dem Meerwasser wurden mit 50 E/Kg ausgewiesen. Gem. diverser Quellen, wie meines eigenen Artikels sind dies eher 500 Euro/Kg, knapp ein 10-faches des heutigen Preises.
Vandale
Lieber Herr Professor Lüdecke,
Ein interessanter und wichtiger Report!
Wenn Sie wollen, fügen sie bei Ihren „hier und hier und hier“ noch den mir wichtig erscheinenden Link ein:
http://www.iaea.org/OurWork/ST/NE/NEFW/documents/…/9_QIN-CHINA.pdf
Dort gibt es einen schönen und aktuellen, 31 Seiten umfassenden Report über Uran in chinesischen Rohphosphaten.
Erstaunlich fand ich, daß die Chinesen derlei neuerdings veröffentlichen. Sicherlich haben Sie auch aus dem SPIEGEl ersehen, daß China inzwischen zum zweitreichsten Rohphosphat-Vorräte-Besitzer aufgestiegen ist, was ausnahmsweise stimmen dürfte.
Herzlichen Gruß
Albert Krause
Uran kommt als Nutzkomponente nie in endogenen Lagerstätten vor. In wirtschaftlich abbaubaren Konzentrationen ist Uran als Produkt verschiedener meist epigenetischer Umwandlungsprozesse vorhanden. In der Erdkruste ist Uran mit mittleren einem Anteil von 2,5 x 10 exp -4% konzentriert (so gen. Clark-Wert). So genannte industrielle Lagerstättentypen für Uran sind folgende: Albititlagerstätten (Gneise in Verbreitungsgebieten von Bildungen aus dem Archaikum); plutogen-hydrothermale,; vulkanogen-hydrothermale (Erzgebirge); sedimentäre (z. B. auch an Phosphate (Apatit, Phosphorit) gebundenes Uran, wo es Kalzium isomorph verdrängt); Infiltrationslagerstätten (s. Sachsen/Königsstein); metamorhogene (Thüringen). Uran kommt in über 100 natürlichen Mineralen vor. Das wirtschaftlich wichtigste dabei ist Uraninit ((Uranoxide-Nasturan, Uranpechblende). Nach einer Klassifikation werden Lagerstätten in große (über 10.000 Tonnen Vorrat an U3O8), mittlere (1 bis 10.000 t) und kleine (weniger als 1t) eingeordnet.
Vor dem Urangehalt in der Kohlenasche kommt m.E. der Urangehalt im Phosphat. Durch die Phosphatdüngung wird auch Uran in den Boden eingebracht. Der Gehalt scheint (relativ) so hoch zu sein das hier ein Problem gesehen wird: http://tinyurl.com/5e32he
Ich erinnere mich daran auch irgendwo gelesen zu haben das Israel seinen Uranbedarf aus Phosphat deckt, finde aktuell keine richtige Quelle. Das Strahlentelex erwähnt nur den Fakt an sich: http://tinyurl.com/y7erbyz
(Im Paper auf Seite 6)
Grüße
Ernst M.
Minister Trittin gab zu Amtsantritt zum Besten, dass die Uranvorkommen in etwa 25 Jahre ershöpft seien. Da er seinem eigenem Ökoschwindel nicht glaubte, handelte er eine Begrenzung der Restlaufzeiten für KKW aus.
Diese Information hatte er wohl den „Wissenschaftlichen Studien“ der Fa. Greenpeace entnommen. Die verehrte Fa. Greenpeace ist eine Fundraising Organisation. Sie richtet ihre Aktionen und Veröffentlichungen sehr präzise am zu erwartenden Spendenaufkommen einer ökoreligiösen Klientel aus. Die Aussagen werden den Erwartungen der Klientel angepasst, die zumindest in diesem Fall keinen Wert auf ein realitätsnahe Betrachtungen legt. Diese Studien haben sicherlich einen hohen ökologisch-spirituellen Wert.
Uran ist in der Erdkruste ein recht häufiges Element. Die durchschnittliche Konzentration in der Erdkruste liegt bei 2,7ppm, bzw. 2,7g/to. Daraus errechnet sich die Gesamtmenge des Urans in den oberen 3000m der Landoberfläche der Erde zu 3,2 x 1012 (Billionen) to. Wenn sich der Uranpreis von 50 – 100 Euro/Kg in ferner Zukunft verhundertfachen würde, so würden sich die Stromerzeugungskosten eines Schnellen Brüters, 22.000Kwh/g Uran, Wirkungsgrad 43%, um 0,6 – 1,2 c/KWh erhöhen. Eine Verhundertfachung des Uranpreises würde es ohne technologische Sprünge erlauben anstelle von Erzen bis hinunter zu einer minimalen Konzentration von 300 – 500 g/to, Erze bis zu einer Konzentration von 3-5g/to, entsprechend dem durchschnittlichen Erzanteil der Erdkruste von 3g/to zu verarbeiten. Das Kernenergiezeitalter könnte Millionen von Jahren dauern sofern die Menschheit keine bessere Methode zur Energieerzeugung zu findet.
Den ganzen Artikel findet man unter http://www.oekoreligion.npage.de
Vandale
Hier ist wieder einmal ein Artikel, bei dem ich als gelernter Rohstofferkunder nicht still sitzen kann.
Es ist wahr: Die Rede von schnell erschöpften (abbaubaren) Uranvorräten ist ein Märchen. Natürlich ist auf der Erde andererseits alles endlich. Fachleute können das jederzeit relativieren, kommen aber in dieser Hinsicht öffentlich kaum zu Wort bzw. man hört einfach nicht auf sie. Das betrifft auch Rohstoffe wie z. B. auch Erdöl und Erdgas (In dieser Hinsicht bin ich auch ein wenig enttäuscht, dass Kollegen oder Interessenten sich nicht weiter zum hier bei EIKE erschienen Artikel über angeblich neue Ergasquellen fast gar nicht äußerten.).
Es steht immer die Frage wieviel von welchem Rohstoff erkundet ist, d. h. zur Gewinnung verfügbar ist und wieviel auf der Erde potentiell noch vorhanden ist (bzw. zur Bedarfsdeckung noch erkundet und erschlossen werden muss). Was noch vorhanden ist, kann höchstens nur grob abgeschätzt werden, aber genau quantifizierbar ist es nicht. Bei konstanten Gewinnungstechnologien werden die Bedingungen der Gewinnung und Erschließung natürlicherweise immer komplizierter. Deshalb weisen Rohstoffpreise (bei KONSTANTEN Gewinnungstechnolgien!,)langfristig gesehen, immer die Tendenz ihrer Verteuerung auf. In diesem Zusammenhang kann heute ein Material, welches als unbeachteter „Dreck“ vorkommt, morgen schon ein wertvoller Rohstoff sein.
Die Information, dass Uran aus Kraftwerksaschen gewinnbar sei, ist prinzipiell richtig, aber wieder einmal mit äußerster Vorsicht zu genießen. U. a. auch deshalb, weil die angloamerikanische Welt der Wissenschaften fossiler Brennstoffe beispielsweise gegenüber der einheimischen etwas unterentwickelt ist. (Warum das so ist, steht auf einem anderen Blatt. Auf jeden Fall existiert ein excellentes Wissenspotential beispielsweise in Deutschland(wogegen die Praxis derzeit die steile Tendenz nach unten hat)auf den Gebieten der Kohlengeologie (s. Ruhrpott, Ostdeutschland, Rheinisches Revier), Kohlenchemie, Geochemie der Kohlen, Technologien der Kohlenveredlung usw.)
Man stelle sich vor, dass der Urangehalt der Braunkohlen des Mitteldeutschen Braunkohlenreviers tatsächlich zwischen 0,2 bis ca. 10 ppm (bezogen auf den wasserfreien Zustand der Kohle)schwankt. (Beispielsweise die Thoriumgehalte liegen zwischen 0,5 und 5 ppm.)Zur Verbrennung gelangt in den Kraftwerken Kohle mit Aschegehalten um 20%(bezogen auf den wasserfreien Zustand; die dabei nicht berücksichtigten Wassergehalte der geförderten Braunkohle liegen dagegen um 50%!). Geht man davon aus, dass das gesamte Uran in der Asche landet, so lägen die Urangehalte dort z. B. höchstens zwischen 4 bis 200 ppm. In der Industriegeschichte Mitteldeutschlands kamen aber Kohlen zur Verbrennung, deren natürlicher Urangehalt nur 0,2 bis 1 ppm (also höchstens 20 ppm in der Asche)betrug. Natürliche Gehalte von 10 ppm sind vergleichsweise sehr hoch und betreffen Kohlen mit Aschegehalten um 40%, die selbst in der damaligen DDR nicht verfeuert wurden. Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass Braunkohlen in den USA so gut wie nicht gefördert und verbrannt werden. Die im Link aufgeführten Urangehalte in der Asche bis 180 ppm erscheinen demnach etwas zu hoch angesetzt und sehr grenzwertig. Außerdem betreffen beispielsweise erhöhte Urangehalte ausschließlich Braunkohlen (engl. lignite)aufgrund ihres niedrigen Metamorphosegrades und der damit verbundenen Existenz von reliktischen pflanzlich-organischen Molekülen mit ungesättigten Bindungen, die eine molekulare (organische) Einlagerung (Bindung) aller möglichen Elemente erlauben. Bei Steinkohlen sieht das ganz anders aus – hier liegt aufgrund des höheren Metamorposegrades eine einfachere Molekülstruktor vor, aus der fremde anorganische Komponenten entsprechend „ausgewaschen“ wurden. Steinkohlen sind in dieser Hinsicht äußerst uninteressant.
Dagegen können Braunkohlen bzw. deren Aschen als Lieferant solcher Elemente wie z. B. Ge oder Ga dienen. Für die Suche und Erkundung solcher geochemischer Anomalien existieren schon über mehrere Jahrzehnte entsprechende Methodiken.
Ebenso mit Vorsicht zu genießen sind die im Link aufgeführten Mengenangaben besonders für Russland und die sowjetischen Nachfolgestaaten. Diese Vorratszahlen für den „strategisch“ wichtigen Rohstoff sind traditionsgemäß in ihrer wahren Größe dort nach wie vor oberstes Staatsgeheimnis.
Und übrigens zum Schluss: Meines Wissens nach gilt Deutschland als größter Uranproduzent Europas. Aufgrund der Umweltgesetzgebung ist man nämlich notgedrungen gezwungen, das geförderte Wasser aus kreidezeitlichen Sandsteinen im Gebiet der Uranlagerstätte Königsstein (bei Dresden)vom Uran(oxid) vor seiner Wiedereinleitung zu befreien.