Bild rechts: Quelle
In den meisten, wenn nicht sogar in allen AGW-Katastrophe-Studien wird das RCP 8.5-Szenario (oder ein Äquivalent) als das „Business-as-Usual-Szenario“ bemüht. Ein Beispiel aus jüngerer Zeit steht hier. In der begutachteten Studie heißt es: „Die Antarktis hat das Potential, mehr als einen Meter zum Anstieg des Meeresspiegels bis zum Jahr 2100 beizutragen“. Journalisten übersetzten dies zu „Es wird erwartet, dass die Antarktischen Eisschilde den Anstieg des Meeresspiegels bis zum Jahr 2100 auf zwei Meter verdoppeln werden, falls die Kohlenstoff-Emissionen nicht reduziert werden“.
Der Unterschied zwischen „hat das Potential“ und „es wird erwartet“ ist größer als eine ganze Welt, vor allem, wenn das „Potential“ auf einem absolut unsinnigen Szenario beruht.
Das Zeug, aus dem Alpträume entstehen
Dr. Judith Curry hat auf ihrem Climate Etc. Blog sehr nachdenkliche Überlegungen angestellt über „RCP 8.5, das Zeug, aus dem Alpträume gemacht werden“:
Eine Einführung zu Szenarien bezüglich unserer Zukunft
Im AR 5 werden Szenarien zukünftiger Emissionen, Konzentrationen und Landverbrauch mit vier Representative Concentration Pathways (RCPs) beschrieben. Sie enden mit Niveaus des Strahlungsantriebs von 2,6; 4,5; 6,0 und 8,5 W/m² bis zum Jahr 2100. Tief greifende politische Maßnahmen zur Abschwächung führen zu einem niedrigen Antriebsniveau (RCP 2.6) Zwei mittlere Stabilisierungs-Szenarien führen zu dazwischen liegenden Ergebnissen: (RCP4.5, RCP6.0).
RCP 8,5 wird die größte Aufmerksamkeit zuteil. Es geht vom stärksten Bevölkerungswachstum (eine Verdoppelung der Erdbevölkerung auf 12 Milliarden), von der niedrigsten Rate technologischer Entwicklung, geringem BIP-Wachstum, einer massiven Zunahme der Armut in der Welt plus hohem Energieverbrauch und Emissionen aus. Mehr zu den RCPs steht hier: „The representative concentration pathways: an overview” by Detlef P. van Vuuren et al, Climatic Change, Nov 2011.
RCP 8.5 geht von einer alptraumhaften Welt aus, sogar noch vor Klimaauswirkungen, die sich aus substantiellen Änderungen schon lange bestehender Trends ergeben. Es rüstet den AR 5 mit einem essentiellen Worst-Case-Szenario aus, welches für die konservative Planung erforderlich ist.
Unglücklicherweise bezeichnen Wissenschaftler RCP 8.5 ungenau als das Grundlagen-Szenario – eine Zukunft ohne politische Maßnahmen: „Ein relativ konservativer ,Business-as-Usual-Fall‘ mit niedrigem Einkommen, hoher Bevölkerungszahl und hoher Energienachfrage infolge lediglich geringer Verbesserungen der Energiedichte“ aus RCP 8.5: A scenario of comparatively high greenhouse gas emissions” by Keywan Riahi et al in Climate Change, November 2011. Dies ist eine erhebliche Falschinterpretation von RCP 8.5, um schreckliche Zukunftsvisionen (hier) zu konstruieren. Nur selten wird erwähnt, wie unrealistisch die darin aufgestellten Hypothesen sind.
„Wissenschaftler zogen dann RCP 8.5 heran, um schreckliche Zukunftsvisionen zu konstruieren“. Warum sollten „Wissenschaftler“ sich überzeugt davon fühlen, „schreckliche Zukunftsvisionen zu konstruieren“? Warum außerdem sollten sie so oft diese „schrecklichen Zukunftsvisionen“ als Grundlinie beschreiben, die bei „Business-as-Usual“-Szenarien erwartet werden?
Test von RCP 8.5
Einer der Kommentatoren meines früheren Beitrages war so freundlich, mich zu der RCP-Databasis zu führen. Unter Verwendung der RCP-Daten und des Statistical Review of World Energy 2015 von BP werde ich zeigen, wie absurd RCP 8.5 daherkommt in einem besseren Vergleich von „Äpfeln mit Äpfeln“ als in meinem Beitrag zuvor. Ich werde die Kohlenstoff-Emissionen und die atmosphärischen CO2-Konzentrationen aus RCP 4.5, 6.0 und 8.5 mit den Daten aus der realen Welt vergleichen.
Zunächst zu meinem Beitrag zuvor:
Mittels BP’s Statistical Review of World Energy 2015 konstruierte ich ein „Modell“.
Abbildung 1: Cross-Plots des kumulativen Verbrauchs fossiler Treibstoffe MTOE im Vergleich zum atmosphärischen CO2-Gehalt in ppm, wie er gemessen wurde am Mauna Loa Observatorium MLO (oben) und des jährlichen Verbrauchs fossiler Treibstoffe in Abhängigkeit von der Zeit.
In diesem „Modell“ werden zwei Gleichungen abgeleitet:
1. CO2 (ppm) = 0.0002*(MTOE) + 320.87 (R² = 0.9986)
2. MTOE = 142.16*(Year) – 275,639 (R² = 0.9698)
Anmerkung: MTOE = Millionen Tonnen Öl-Äquivalent
Anmerkung für Erbsenzähler: Ja, ich weiß, die Graphiken oben und unten sowie die Gleichungen 1 und 2 sollten in umgekehrter Reihenfolge gelistet sein.
Diese zwei Gleichungen ermöglichen es mir, den Verbrauch fossiler Treibstoffe und den atmosphärischen CO2-Gehalt in ferne Zukunft zu projizieren. Unter der Annahme, dass die Mischung aus Rohöl, Erdgas und Kohle weiterhin in einem konstanten Verhältnis zueinander stehen (nämlich dem wie im Zeitraum 2005 bis 2014), komme ich auf eine atmosphärische CO2-Konzentration von 683 ppm im Jahre 2100. Das ist etwa halb so viel wie bei RCP 8.5 (Venus) und vergleichbar mit RCP 4,5 (nicht katastrophal).
Abbildung 2: GIGO is as GIGO does.
Um die Realität noch besser abzubilden, habe ich mir noch genauer das Verhältnis zwischen Rohöl, Erdgas und Kohle im Gemisch fossiler Treibstoffe angeschaut. Dabei habe ich bemerkt, dass Erdgas und Rohöl sehr robuste Trends aufweisen…
Abbildung 3: Erdgas ersetzt graduell das Öl als den obersten fossilen Treibstoff… Großer Dank an George Mitchell!
Eine Kombination meines früheren Verfahrens der Projektion des Gesamtverbrauchs fossiler Treibstoffe und deren Trends in Abbildung 3 ergab Folgendes…:
Abbildung 4: Die Rückkehr von Peak Oil.
Kein Zweifel, irgendwann um das Jahr 2060 werden die Anhänger von Peak Oil dessen Rückkehr willkommen heißen.
Mittels der Zahlen von BP zu Kohlendioxid-Emissionen:
Öl – 73,300 kg CO2 per TJ (3.07 Tonnen pro Tonne Öl-Äquivalent)
Erdgas – 56,100 kg CO2 per TJ (2.35 Tonnen pro Tonne Öl-Äquivalent)
Kohle – 94,600 kg CO2 per TJ (3.96 Tonnen pro Tonne Öl-Äquivalent)
Ich habe Szenarien bzgl. Kohlenstoff-Emissionen für zwei Fälle gebildet:
1. Konstantes Verhältnis zwischen Öl, Gas und Kohle basierend auf den Mittelwerten von 2005 bis 2014 (links)
2. Abnehmender Öl- und zunehmender Gasverbrauch sowie relativ stabiler Kohleverbrauch, basierend auf den in Abbildung 3 gezeigten Trends.
Abbildung 5: RCP 8.5 kann schon „Business-as-Usual“ sein … auf der Venus! Der Graph links hat ein konstantes Verhältnis von Öl, Gas und Kohle zur Grundlage. Bei dem Graphen rechts wird Öl durch Gas ersetzt.
Auf der Grundlage eines „Business-as-Usual“-Szenarios in der realen Welt, wobei Erdgas das Öl mit dem gegenwärtigen Tempo ersetzt und ohne Kohlenstoff-Steuer, komme ich auf einen CO2-Gehalt, der auf der Linie des RCP 6.0-Szenarios liegt, also „einem Abschwächungs-Szenario, das heißt es enthält explizite Schritte bzgl. des Kampfes gegen Treibhausgasemissionen (in diesem Falle mittels einer Kohlenstoff-Steuer)“ (hier).
Abbildung 6. QED
Dann zog ich mein „Business-as-Usual“-Szenario der realen Welt heran bei der Abschätzung der Konzentration und wandte darauf drei vernünftige Klimasensitivitäten an: 0,5; 1,5 und 2,5°C pro Verdoppelung des CO2-Gehaltes in der Atmosphäre mit einem Anfangswert von 280 ppmv (TCR 0.5, TCR 1.5 and TCR 2.5). HadCRUT4 mit Referenz zu 1850 bis 1879 folgt eindeutig sehr eng TCR 1,5…
Abbildung 7: Ein Szenario „Business-as-Usual“ aus der realen Welt (diese Welt, nicht Venus!) würde kaum das bis zum Jahr 2100 angedrohte 2°C-Limit sprengen … Geht man davon aus, dass die gesamte Erwärmung seit 1850 Treibhausgas-Antrieben geschuldet ist … was nicht der Fall ist.
Da allgemein angenommen wird, dass zumindest die Hälfte der Erwärmung seit 1850 natürlichen Ursprungs ist, müsste die tatsächliche Klimasensitivität deutlich niedriger sein als 1,5°C pro Verdoppelung. Darum sollte RCP 8.5 niemals als „Business-as-Usual“, „es wird erwartet“ oder „als Grundlinien-Fall“ beschrieben werden. Da deren Hypothesen hirnverbrannt unrealistisch sind, sollte es überhaupt in keiner seriösen Veröffentlichung auftauchen. Es ist einfach schlechte Science Fiction.
Link: https://wattsupwiththat.com/2016/04/06/rcp-8-5-part-deux-the-stuff-nightmares-are-made-from/
Übersetzt von Chris Frey EIKE
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Ich will hier keinerlei Mathematik-Kenntnisse infrage stellen, diese ist relativ stimmig. Dennoch wundere ich mich über die wertenden Aussagen, die ohne Beleg einfach in den Raum geworfen werden. „Geht man davon aus, dass die gesamte Erwärmung seit 1850 Treibhausgas-Antrieben geschuldet ist … was nicht der Fall ist.“ Sie streiten also einfach ab, dass die Treibhausgasemissionen nicht an der Erwärmung schuld sind, obwohl zwei Wissenschaftler bereits im 19. Jahrhundert durch simple Experimente nachweisen konnten, wie ein Gefäß, in dem sich normale Luft (damals noch mit wesentlich weniger ppmv) befindet, gegenüber einem mit CO2 angereichertem Gefäß verhält. Eunice Foote und Svante Arrhenius waren mit Sicherheit nicht von purer Boshaftigkeit durchzogen, als sie ihre Ergebnisse veröffentlichten. Im Gegenteil, es hat einfach niemanden interessiert, weil die Auswirkungen noch gar nicht bekannt waren. Mittlerweile sind sie es und sie sind wesentlich umfangreicher, als das, was Sie hier beschreiben. Sie rechnen sich hier lediglich ihren Tunnelblick zurecht. Die Annahmen des RCP8.5 basieren nicht nur auf dem Ausstoß von Treibhausgasen durch die Verbrennung von Öl, Gas und Konsorten, sondern beziehen auch noch die Auswirkungen mit ein, die auf dem Weg zu den verschiedenen 1,5-8,5°C-Zielen liegen, nämlich sämtliche Kipppunkte des Planeten, die wiederum CO2 und andere Treibhausgase emittieren werden.
Die Welt ist im Wandel und es ist einfach nicht mehr abzustreiten, egal, wie viel Sie hier vorrechnen. Selbst wenn alle Wissenschaftler falsch liegen sollten, geben Sie mir bitte einen vernünftigen Grund, warum es nicht im Sinne aller sein sollte, ein wenig Rücksicht auf die Natur zu nehmen, einfach nur für den Fall, dass es die Hochrechnungen tatsächlich stimmen könnten. Die Nachteile, die durch die Anpassung an den Klimawandel entstehen, werden Ihnen mit Sicherheit nicht die Lebensgrundlage rauben, dennoch lässt Ihr Text vermuten, dass Sie davon ausgehen, dass die Klimapolitik darauf abzielt, Ihr Leben zu zerstören. Vielleicht ergibt sich für Sie ja sogar ein gut bezahlter Job in einem der sich neu erschließenden Felder.
Mit freundlichen Grüßen
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#1:
„[…] womit noch 0,7 Grad bis 2100 übrig bleiben. […]“ (Zitat)
Das Ganze ist aus sehr vielen Perspektiven der pure Wahnsinn, sehr verehrter und geehrter Herr Kuntz. Die Hauptakteure werden zu diesem (wohl theoretischen) Zeitpunkt, Jahr 2100, nicht mehr unter uns weilen können und nicht zur Rechenschaft gezogen. Jetzt mal die ganze rein gedankliche Physik (Naturphilosophie) beiseite lassend. Schlimm. Ich fühle mich schon allein aus diesem Grund verschaukelt. Dass Menschen so dreist lügen können und wollen. Die mögen keine Experimente. Feiger Schellnhuber.
Mit sehr freundlichen Grüßen
Gemeinsamkeiten zeigen sich hier: In der Kirche des Todtenkops und der albernen Phoenix (zu Königsberg) ist Lügen nicht (!) verboten und steht nicht unter Strafe. Alles logisch aufgebaut. 🙂 Lügner sagen ja, sie würden nicht lügen. Die hier hereinströmenden astreinen Rassisten sagen das Gleiche. Einem methodisch an das Problem herangehenden Arbeiter des Kopfes darf so etwas nicht entgehen. Komisch ist, sowohl die „Grünpinkler“ als auch die rassistischen Marsbewohner tragen beide eine grüne Fahne. Beide treten im Namen des Todeskultes auf. Und jetzt noch den Königsberger Todtenkopf hinzu tun, auch Todeskult. 🙂 & 🙁 Keine guten Aussichten. Wieso wollen alle sterben?
Selbst dieser olle Papst ist auf perverse Weise vom Todeskult eingelullt, hat sich von der Pseudo-Wissenschaft einseifen lassen. Pervers. Der ist(/muss) schwerkrank (sein). Es ist zum Mäuse melken.
Fragen Sie mal einen beliebigen (!!) rassistischen Marsbewohner, tugendhaft oder kriminell, völlig egal, ganz wichtiges, superwichtiges Detail, wo der hinkommen tut, wenn sein materieller Körper dem Zerfall hingegeben wird? Der weiss es nicht! Und die gleiche Frage, einem Kirchgänger zum Todtenkopf stellen. Gleiche Antwort. Kann das Zufall sein? 😉
Im Artikel wird noch vom 2 Grad Ziel ausgegangen. Das wurde dank massiver Unterstützung Deutschlands aber auf 1,5 Grad reduziert, da sonst der Kipppunkt droht. 0,8 Grad sind bereits „verbraucht“ womit noch 0,7 Grad bis 2100 übrig bleiben. 0,7 Grad noch zulässig Erhöhung werden in Abbildung 7 mit TCR 1.5 jedoch deutlich überschritten. Für Klimahysteriker ist Abbildung 7 damit der Beweis, dass die Welt den Klimatod sterben muss und wie Prof. Schellnhuber vorhersagt, auch die nächste Eiszeit zur notwendigen Abkühlung ausfällt. Solle die Temperatur weniger ansteigen, wird man bestimmt den Kipppunkt weiter nach unten verschieben, weil es ein Beleg sein wird dass die Erde noch empfindlicher reagiert als bisher angenommen. Durch geeignete Parametrierung der zugrundeliegenden Simulationen sind „notwendige“ Anpassungen ja jederzeit möglich.