Alle beteiligten Autoren des Trios der „9 Fragen“ sind sich darüber im Klaren, dass gegen die neue Ökoreligion zur Zeit nicht anzukommen ist. Der Katechismus dieser Religion kann nämlich zusammengefasst werden unter
– „Öko-Indoktrinierung der Bevölkerung bis in die Kindergärten hinein“,
– „Öko-industrieller Komplex zur Ausbeutung der Bevölkerung“,
– „Öko-dominierte Medien“ und
– „Öko-Politik“
Auch der schlimmste anzunehmende Unfall eines mehrtägigen Blackouts mit zahlreichen Toten infolge stetig zunehmenden Windstroms würde bei der gegenwärtigen Bewusstseinslage der Bevölkerung vermutlich nur resignierend kommentiert werden als
„Zur Rettung der Welt vor dem Klima-Hitze-Tod, vor Big Oil, vor Kohledreckschleudern und insbesondere vor dem Hexenwerk „Kernkraftwerke“ sind eben Opfer unvermeidbar“.
Damit hätte die deutsche Volksverdummung der Nachkriegszeit ihren endgültigen Höhepunkt erreicht. Die Autoren sind trotz dieser noch vor 50 Jahren völlig unvorstellbaren Entwicklung in ein geistig-intellektuelles Nirwana hinein der Auffassung, dass Sachaufklärung stets eine Chance hat. Voltaire hat es vor 300 Jahren gegen ähnliche Gegner schließlich auch geschafft.
Die „9 Fragen zu Kernkraftwerken“ wurden nicht mit Word erstellt, wir können sie daher nur als pdf im Anhang zur Verfügung stellen. Ihr Herunterladen und ihre Verbreitung sind ausdrücklich gestattet und erwünscht. Seien Sie aber mit der Weiterverbreitung bei Bekannten und Freunden ein wenig vorsichtig. Deren Reaktion hat zwar den Vorteil, sich ein Bild über das intellektuelle Niveau der Adressaten verschafft zu haben, aber den Nachteil, dass Sie vielleicht auf ihre nächste Party nicht mehr eingeladen werden.
Die Autoren
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Wie ein kürzlicher Fernsehbericht darstellte, gibt es weltweit kein einziges Endlager für hoch radioaktiv und absolut tödlich strahlenden Atommüll.
Dieser muss absolut sicher für eine Million (!) Jahre gelagert werden zu unglaublich hohen Kosten, für die letztlich der Steuerzahler aufkommen muss. Die Geologen können einen solchen Ort trotz intensiver Suche weltweit nicht finden. Und was kann alles in einer Million Jahre passieren?!!!
Alles hervorragend, nur eine Anmerkung zu biologischen Strahlenwirkungen:“Ohne Radioaktivität hätte es keine Evolution gegeben.“ Nein, die für die Evolution notwendigen Mutationen sind zum geringsten Teil auf Strahlung zurückzuführen. Viele Mutationen erfolgen spontan, manche werden durch körperfremde Stoffe ausgelöst. Für Pflanzenzüchter ist radioaktive Strahlung (ein verständlicher Ausdruck, nicht falscher als alle Monatsnamen ab September)nicht das Mittel der Wahl, sie erreichen mehr mit Chemikalien.
Wären Strahlen wirklich für alle Mutationen und damit alle Erbschäden verantwortlich, dann wäre schon die natürliche Umgebungsstrahlung recht gefährlich.
#18 Katrin Meinhardt
Sehr geehrte Frau Meinhardt,
herzlichen, ganz herzlichen Dank für Ihre Worte!
Meine Beschäftigung mit den Reaktorkonzepten der Zukunft wurde inital durch EIKE angestossen. Ganz besonders durch die Berichterstattung zum Dual Fluid Reactor (Berlin, Dr. Huke) und die Vorgänge rund um die Teilnahme dieses Projektes an den „Green Tec Awards“ im Jahr 2013. Ic habe vor allem dadurch meine Haltung zur zivilen Nutzung der Kernspaltung radkal überdacht. Ja, und es ist wirklich ein Trauerspiel, dass die Mainstreammedien in Deutschland nahezu kein Interesse an den beschleunigten Entwicklungen auf dem übrigen Globus haben.
Es erfordert wirklich sehr viel Zeit, das weltweite und englischsprachige Web zu durchforsten um das Ohr an der Entwicklung zu behalten. Sie werden auch auf youtube viele Videos zum Thema finden. Googeln Sie auch mal nach Dr. Leslie Dewan (Transatomic Power). Den Link zur Unternehmenswebseite hatte ich ja schon in #9 angegeben.
Einer der „Stars“ der Flüssigsalzszene ist in jedem Fall Dr. Kirk Sorensen mit seinem Unternehmen Flibe Energy in Huntsville, Alabama, USA.
Seine Konzeption sieht einen sofortigen Einstieg in die Nutzung des Zhoriums (also Kombination aus „Breeder“ und „Burner“) vor.
Er wil sich also erst gar nicht mit LEU (Uran 235 und Uran 238) oder Plutonium aufhalten.
Stromversorgung für abgelegene Gebiete (auch militärischer Art), Trinkwasseraufbereitung großen Stils und die Gewinnung seltener Isotope aus abgeschiedenen Spaltprodukten für medizinische, aber auch andere Zwecke stellen weitere Schwerpunkte dar.
Hier der Link:
http://tinyurl.com/m3785ha
Ihnen, werte Frau Meinhardt, sei auch der folgende Link zur Internationealen Thorium Organisation empfohlen:
http://tinyurl.com/nuozso6
Allein auf deren Seiten und Unterseiten kann man sich viele Stunden umtun und informieren. Diese Organisation widmet sich allen Reaktorkonzepten, die Thorium als Brutstoff zur Gewinnung von U233 verwenden, bzw. eben auch nur das aus Thorium erbrütete U233. Dazu gehören neben den im Detail vielfältigen Flüssigsalzreaktorkonzepten auch Thorium als Brutstoff in Reaktoren, die mit festen Brennstoffen arbeiten, z.B. zusammen mit Plutonium aus Leicht- und Schwerwasserreaktoren.
Auf den Seiten dieser Organisation werden Sie auch den Bericht („THe Report“) über die weltweiten Aktivitäten finden, der am 30. März dieses Jahres veröffentlicht wurde. Auch der deutsche Dual Fluid Reactor findet dort Beachtung!
Ganz besonders erstaunlich: Das Projekt SAMOFAR der Europäischen Union, an der auch unser Land beteiligt ist. Koordiniert wird das Projekt durch die TU Delft in den Niederlanden. Es geht um einen Europäischen Flüssigsalzreaktor, der mit schnellem Neutronenspektrum arbeiten soll, also ganz besonders anspruchsvoll.
Im Oktober 2015 fand die jährliche Konferenz dieser Organisation in Mumbai, Indien statt. Fachleute aus 35 Ländern sollen dort referiert haben, Darunter auch aus Ländern wie der Türkei und Malaysia, also solchen, die nicht klassiche Nutzer von Nuklearenergie sind. Ein Video soll wohl noch erscheinen.
mit den besten Grüssen
Dirk Weißenborn
Eine für Kerntechniklaien wie mich sehr verständliche und gut lesbare Zusammenfassung, welche ich in meinem Umfeld mit Empfehlung verbreiten werde.
In Schulnoten würde der Artikel von mir eine 1- erhalten, das „Minus“ bezieht sich auf das Fazit. Die Autoren schreiben von „überstürzt“, „Fehler“, man „übersehe“ die Vorteile und dass ebenjenes Problem durch zukünftige „intelligentere“ Politker und eine „vernünftige Strategie“ gelöst würde. Man sollte eher davon ausgehen, dass die Politik beabsichtigt und im vollen Bewußtsein dem Kanzlereid (Schaden abwenden, Nutzen mehren) gegenläufig verfährt; wenn man sich dessen bewußt wird, erklären sich die sogenannten „Dummheiten“ und „Fehler“, nicht nur beim Thema Stromerzeugung von selbst. Deutschland als Industrienation an die Wand zu fahren, stellt meines Erachtens nicht das Ergebnis einer unklugen Politik dar, sondern düfte das Ziel sein!
@ J. Reiter
„Koennten Sie das bitte naeher ausfuehren? Danke.“
Klar kann ich das.
Aber Sie könnten die Wahrheit auch herausfinden anstatt sich mit der Legende der Legendenbildner zu begnügen.
Ich geb Ihnen mal nen Tip:
Um 22 Uhr war in Cuxhaven der Höchststand erreicht und ein Deich überflutet worden. Gerettet wurde Cuxhaven von den Panzergrenadieren aus Altenwalde, ein paar Kilometer südlich.
Stellen Sie fest wo H. Schmidt in der Nacht war und was er gemacht hat.
Ich kann Ihnen als Zeitzeuge der Nacht sagen, daß wir am Abend am Deich in Bremerhaven waren, weil bereits gegen Mittag klar war, daß das eine extreme Sturmflut werden würde. In Bremerhaven retteten die US-Amerikaner den Deich.
Desweiteren mögen Sie herausfinden woher die Hubschrauber kamen und wann die gestartet sind. Nur ein Tip: Der Boß war ein Bayer und wird FJS genannt.
#14:
Mein verstorbener Schwiegervater sagte immer: „Soll es etwas Gutes sein, oder darf es auch von xxxxxxx sein?“
Wie ich hier (und anderswo) mehrfach schrieb bzw. sagte: Machen kann man sehr viel (an spinnerten Ideen mangelt es mir auch nicht unbedingt), nur muss diese „Ideen“ auch jemand bezahlen. Die „Köpfe dahinter“ werden sich bereichern und sich auf das Abgreifen der nächsten Subventionen vorbereiten, letztlich auf Kosten der Malocher. Aber da die meisten davon ja ebenfalls „Hurra“ schreien, tun sie mir nicht wirklich leid. Ich kann diesen Menschen nicht helfen, ich habe es beinahe 5 Jahre lang versucht. Die Deutschen müssen ihre Lektion lernen, einen anderen Weg sehe ich nicht.
#9: Danke sehr, verehrter und sehr geehrter Herr Dirk Weißenborn, für Ihren (für mich sehr) wertvollen Beitrag. Wenn die Zeit es mir erlauben will, dann werde ich daran anknüpfen wollen und mich auf den Weg machen (vgl. Recherchen).
Ihnen alles Gute und in der Hoffnung mehr von Ihnen hier lesen zu dürfen. MfG
#15: T.Heinzow sagt:
„… weil er als Krisenmanager versagt hat (315 Tote)…“
Koennten Sie das bitte naeher ausfuehren? Danke.
MfG
J. Reiter
@#12, H.Urbahn: Die Bezeichnung „radioaktive Strahlung“ ist wissenschaftlich gesehen sogar korrekter als „ionisierende Strahlung“, da sie den Ursprung, nicht die Wirkung bezeichnet, und darum geht es hier (es gibt auch ionisierende Strahung nicht radioaktiven Ursprungs). Sprachlich gesehen ist vielleicht etwas salopp, aber mit „französischem Käse“ meinen Sie ja auch nicht, dass der Käse die französische Staatsangehörigkeit besitzt. Adjektive können da durchaus flexibel verwendet werden, und trotzdem weiß jeder, worum es geht. Übrigens hat das auch noch nie irgend ein Kollege moniert.
@ #12 H. Urbahn
Wenn ich davon ausgegangen wäre, daß Sie es nicht wüßten, hätte „@ #xy H. Urbahn“ drüber gestanden.
Das mit der „ionisierenden Strahlung“ ist für viele Leser zu hoch, die kennen nur die „gefährliche“ Radioaktivität. Und die meisten der grünlackierten Rotfaschisten kennen auch noch den Begriff „Neutronenbombe“.
Bemerkenswert an dem Film über die Verleihung des bewußten Preises fand ich die missionarische Indoktrination der ganz Kleinen. Letztendlich ein Kennzeichen von Totalitarismus und Religion. Dazu gibt es – auch wenn ich H. Schmidt nun nicht verehre, weil er als Krisenmanager versagt hat (315 Tote) und als Volkswirt ohnehin (lieber 5% Inflation …) – ein Interview mit ihm unter FAZ.net.
„Die Vorstellung, dass es Dinge gibt, die wir nicht begreifen, und dass sie möglicherweise zusammenhängen, wird es immer geben, und bei primitiveren Geistern besteht nun einmal das Bedürfnis, diese Vorstellung eines Zusammenhangs zu personifizieren. Das Schlimme an den gegenwärtigen Religionen ist, dass sie sich gegenseitig bekämpfen. Es bekämpfen ja nicht nur die Atheisten die Religion schlechthin, sondern alle Religionen bekämpfen sich. Fast alle. Das ist das Schreckliche. Ich bin erleuchtet, und du? Was ist mit dir? Ich bin Gott wohlgefällig, du kommst in die Hölle. Aber ich habe ja ein Schwert und kann dich mit dem Schwert dazu zwingen, meinen Glauben zu akzeptieren, und dann kommst du auch in den Himmel. Diese Einstellung ist für die allermeisten Religionen ziemlich typisch. Das ist das Schreckliche.“
Auch wenn jetzt die verehrte Frau Meinhardt protestieren wird: Wo Schmidt Recht hat, hat er Recht.
Ich finde, daß seine Ausführungen sehr gut zur Ökoreligion passen.
zu #10: Die Vorstandsmitglieder und andere Veranwortliche tun mir auch nicht leid, wenn sie ihren Job verlieren würden – wobei die Oberen sicherlich noch mit nem warmen Handschlag verabschiedet werden.
Ich denke, bei Ihren konkreten Erfahrungen wäre ich ebenso gestimmt. Tatsächlich bin ich immer wieder hin und her gerissen und hoffe, es kommt noch die Einsicht, obwohl die Zeichen auf Niedergang stehen. So kam vor gut einer Woche in der FAZ ein großer, mit Bildern ! versehener Beitrag über Entwicklungen bei Siemens (Batterietechnik). Danach ist alles auf einem sehr, sehr guten Weg! In kurzer Zeit wird man bei Siemens effiziente Flüssig-Batterien, die zwar ne Menge Platz brauchen, herstellen können, mit denen man dann z.B. Städte wie Hannover für 4 Stunden mit Strom versorgen können. Kein Problem. Und in 4 Stunden würde ja von irgendwoher wieder Strom kommen – nach der Devise: Wenn du glaubst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.
#4 – Admin
1.The Chernobyl disaster occurred as the result of an unauthorized test being conducted, in which the reactor was run while its cooling system was inoperative due to manual override. (http://tinyurl.com/q92xgx4 )
2. The Fukushima accident was due to a faulty plant design in terms of potential accident prevention, i.e. inadequate sea-wall height (given the historical tsunami events in that area), emergency power supply for cooling. (http://tinyurl.com/ocvxh24).
#11 Sehr geehrter Herr Heinzow,
ich weiß, daß elektronen(=beta-Teilöchen) nicht zerfallen. Mit ging es aber um den falschen Begriff „radioaktive Strahlung“. Es gibt radioaktive Strahlung nur als Neutronenstrahlung, da Neutronen, die von einem Kern emittiert werden, selbst instabil sind und zerfallen. Der wissenschaftliche korrekte Begriff ist ionisierde Strahlung.
MfG
“ In was z.B. zerfällt ein Beta-Teilchen? “
Zerfallen nicht!
#8: Mir tut niemand von den genannten Firmen-Mitarbeitern leid, wirklich nicht. Ich hatte im September das zweifelhafte „Vergnügen“, auch vor RWE-Vertretern reden zu dürfen. Meine Vorträge sind sachlich, ich bleibe bei den Energie-Fakten. Verstanden hat niemand etwas, und in der Nachbearbeitung habe ich den Eindruck gewonnen, dass man bei RWE und Co felsenfest daran glaubt, dass die Energiewende a) möglich ist und b) ein Exportmotor für Deutschland wird. Ach ja, und der Strom ist natürlich kostenlos, wenn erst einmal genug WKA und PVA aufgestellt sind. Ich kann diesen Leuten nicht helfen. Einer, der aber nichts mit RWE oder EOff zu tun hat, meinte dann noch, ich wäre wohl nicht auf dem letzten Stand die „Leistungsfähigkeit“ von Batterien betreffend. Er muss es ja wissen.
Ich wiederhole: Dieses Land ist meiner Meinung nach nicht mehr zu retten. Zum Glück kann mir das weitgehend egal sein.
Eine sehr gute und grundlegende Zusammenfassung in den 9 Fragen und der Einleitung. Übrigens auch sehr flüssig geschrieben, was die Rezeption für alle geneigten Leser erleichtet. Meinen Dank an die Autoren!
Nun einige Anmerkungen:
Bezogen auf die Flüssigsalztechnologie wurde auf Seite 18 ausgeführt:
„Eine ernsthafte Weiterentwicklung mit staatlicher Unterstützung blieb jedoch bisher weltweit aus [36].“
Das trifft zwar für den überwiegenden Teil der die Kernenergie nutzenden Nationen, jedoch seit 2011 nicht mehr für die Volksrepublik China zu. Aufgrund eines Beschlusses des chinesischen Volkskongresses arbeiten an der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAS)in Shanghai hunderte von Wissenschaftlern an zwei verschiedenen Projekten (Reaktorkonzepten). Der jährliche Etat liegt bei umgerechnet über 300 Millionen Euro.
Der Schwerpunkt liegt auf der Kombination des deutschen Kugelhaufen-Reaktorkonzeptes in Verbindung mit Flüssigsalz als Wärmemedium und Wärmetransportmedium. Das Flüssigsalz befindet sich dabei also im nichtradioaktiven Sekundärkreislauf.
Das zweite Projekt stellt dabei einen „reinrassigen“ Flüssigsalzreaktor dar, in welchem auch der Träger des (radiaoaktiv beladenen) Primärkreislaufs aus Flüssigsalz besteht.
Aus der nordamerikanischen Flüssigsalzszene ist zu hören, dass das Tempo der Chinesen erheblich sein soll. Übrigens besteht ein Kooperationsvertrag zwischen dem US-Forschungszentrum Oak Ridge und den Chinesen.
Allerdings ist auch die nordamerikanische Flüssigsalzbranche in steter und rapider Entwicklung. Laut World Nuclear Association arbeiten insgesamt 50 Unternehmen in Kanada und den USA an der Entwicklung von – im einzelnen deutlich unterschiedlichen – Konzepten im Flüssigsalzbereich. Soeben war zu hören, dass die Fa. Terra Power (Bill Gates!) neben ihrem Laufwellenreaktor auch in die MSR Technologie einsteigen will.
Insofern bestehen erhebliche Zweifel an der hier von Herrn Urbahn geäußerten Meinung, der MSR käme erst in 30 bis Jahren zum kommerziellen Einsatz. Natürlich ist eine Prognose schwierig, jedoch verweise ich auf das in besonders schneller Entwicklung befindliche Unternehmen „Terrestrial Energy“ in Missisauga, Ontario, Kanada. Die halten unbeirrt an dem Beginn der Kommerziallen Einsatzfähigkeit für das Jahr 2024 fest. Wahrscheinlich geht es mit kleineren, dafür jedoch auf Tiefladern transportabelen Reaktoren der 80MW (th) Klasse los. Als Brennstoff ist zunächst angereichertes Uran (bis max. 20%) vorgesehen, welches die Entstehung von Aktiniden zwar auch deutlich, aber eben nichts so weitgehend wie der Th/U233 Brutzyklus erlauben würde.
Hier der Link zur äußerst emphlenswerte Webseite:
http://tinyurl.com/oumhs5r
Der CTO des Unternehmens, Dr. David Leblanc, betont, dass selbst eine erhebliche Verteuerung des Urans die Brennstoffkosten nur auf max. 0,2 Cent je kwh steigen ließe.
Praktische Tests mit Teilkomponenten kündigte das Unternehmen am 5. August 2015 für Mitte 2016 an!!!
Nun zu einem anderen, äußerst interessanten Unternehmen in den USA: Transatomic Power in Harvard bei Boston. Eine echte Start-Up Firma, aber mit Unterstützung von Investoren aus der Finanzindustrie.
Deren Ziel ist die nahezu vollständige Umsetzung vorhandener Abfälle, vor allem aus Leichtwasserreaktoren. Sehr schön gemachte Webseite, auch mit einführendem Video. Nach deren Konzept geht das Neutronenspektrum sogar schon in den epithermalen Bereich. Auffällig ist, dass die Berylliumkomponente im Flüssigsalz fehlen soll, um mehr „Platz“ in der Salzschmelze zu schaffen. Außerdem will das Unternehmen als Moderatormaterial Zirconiumhydrid anstelle von Graphit einsetzen.
Bei solchen Konzepten macht sogar der Klimaschutz Spass. Und das „Endlagerproblem“ ist auch keines mehr.
Hier der Link zur Webseite:
http://tinyurl.com/nr66aqs
Heutige Meldung: EON steht vor dem Aus!
Aber so, wie bei VW, die sich diese irren „Klimaschutzwerte“ haben aufdrücken lassen ohne sich dagegen zu wehren, haben sich die großen Energieunternehmen RWE und EON ebenfalls nicht gegen diesen politischen Energiewahn gewehrt. Wenn es nicht um Arbeitsplätze gehen würde und mit der Grundfrage der kostengünstigen und zuverlässigen Energie auch um die Zukunft dieses Landes, würde ich sagen: geschieht Euch recht.
Könnte man es aber auch so sehen, dass dies (nach dem Abzug einiger wichtiger Chemiewerke/-anlagen) weitere „Zeichen an der Wand“ sind: Mene. Mene. Tekel.(aramäisch: gezählt, gewogen, geteilt.) Die Deutung Daniels: Belsazars Tage sind gezählt, er wurde gewogen und als zu leicht empfunden, seine Macht wird zerbrechen, das Reich geteilt werden.
An G. Ruprecht:
1. eine falsche Bezeichnung bleibt eine falsche Bezeichnung, auch wenn Sie eine Erklärung dafür haben. Nach den Regeln der Grammatik bezieht sich das Adjektiv immer auf das zugehörige Substantiv. Danach ist die Strahlung also radioaktiv, was physikalischer Unsinn ist. Dies sollten Sie als Physiker wissen. Dieses Wort macht Menschen, die keine Physik studiert haben Physik studiert haben, Angst. Warum benutzen Sie bzw. ihre Mitautoren also nicht die korrekte Bezeichnung ionisierende Strahlung?
2. Seit 40 Jahren werden kaum noch neue Uranlagerstätten gesucht. In den letzten Jahrzehnten war soviel spaltbares Material aus den Kernwaffen auf dem Markt, daß sich dies nicht lohnte. Außerdem sind die KKW-Bauprogramme nicht so durchgezogen worden, wie man sich dies einmal vorgestellt hatte.
3. Auch bei den Flüssig-Salz-reaktoren ist die Grundidee schom mehr als 50 Jahre alt, hat sich aber bis heute nicht durchgesetzt. Sie und Ihre Gruppe haben, soweit mir das bekannt ist, bisher nur ein Papierkonzept. Sie haben keinerlei Versuchsstände in dem Sie das Konzept erproben können. Aus Ihrer Vita sehe ich, daß sie Kernphysik studiert haben. Nun Kernphysik ist etwas anderes als ein Ingeniuerstudium in Kerntechnik. Daher erlaube ich mir einige Zweifel, ob sie beurteilen können, was an dem EPR innovativ ist. Natürlich ist der EPR nur eine graduelle Weiterentwicklung und ich sehe durch aus bessere Lösungen als den EPR. Dies habe ich ja auch geschrieben. Aber der EPR und alle anderen von mir genannten Konzepte haben einen riesen Vorteil gegenüber Ihrem Entwurf:
Sie können jetzt gebaut werden und nicht erst in 40 Jahren (oder auch nie). Warum kritisieren Sie mich dafür, daß ich das Pacer-Programm für ein besseres Konzept als Ihren Reaktor halte? Nach meinem dafür halten, könnte dieses Konzept innerhalb von 20 Jahren erfolgreich verwirklicht werden und es würde die riesigen Thoriumvorräte günstig erschließen.
MfG
„Ein sofortiges Abschaen des
Autoverkehrs würde jedes Jahr Tausende Leben retten, die Stilllegung aller deutschen
Kernkraftwerke dagegen kein einziges.“
Jein, tatsächlich würde es zwar tausende retten, andererseits würden aber abertausende sterben, weil:
– nicht schnell genug im Krankenhaus
– Verhungern im Winter aufgrund schlechter Versorgung
– Verbrennen im Haus (selbst wenn Feuerwehren noch fahren dürften, müssten die Freiwilligen ja erst noch rechtzeitig ohne Auto zum Feuerwehrhaus kommen)
– Es gibt sicher noch zahlreiche weitere Beispiele
Umgekehrt würde natürlich auch die Abschaltung aller KKW leben Retten (zumindest die 50 in der Vergangenheit, aber vermutlich auch ein Paar in der Zukunft)
Im Gegenzug werden aber deutlich mehr Tote zu beklagen sein
– Wegen weiteren Strommangels, insbesondere in armen Ländern
– Wegen mangelnder Versorgung (Gesundheit, Wohlstand etc.) denn mit dem Gesparten 30 Milliarde EEG könnte man sicher DEUTLICH mehr als 50 Leben retten, allein wenn wir die ärtzliche Verorgung verbessern, aber auch durch Verringerung von körperlicher harter Arbeit bzw. die Verbesserung von Arbeitsschutzrichtlinien.
– Aber vor allem wird es mehr Tote geben bei EE, Kohle und Gasförderung die dann die KKW ersetzen müssen.
Zitat: „Man muss sich fragen, was an einem Kraftwerkskonzept, das inhärent sicher ist, nur kurzlebigen Abfall erzeugt, über Brennstoff für viele hundert Millionen Jahre verfügt, keine Emissionen erzeugt und gegenüber den sog. erneuerbaren Energien nur einen verschwindenden ökologischen Fußabdruck erzeugt, so unerwünscht sein kann, dass man nichts von ihm wissen will.“
Die Frage ist leicht zu beantworten. In einer Gesellschaft, die z.B. unsere hocheffiziente, inzwischen auch umweltbewusste, uns bestens versorgende Landwirtschaft durch eine biodynamische Landwirtschaft ersetzen will, in der kosmische Kräfte und schamanenhafte Riten für Ertrag sorgen sollen, braucht uns dieser unwissenschaftliche, irrationale, technikfeindliche Umgang mit den wirklichen Zukunftsthemen nicht zu verwundern.
Bestimmte Schlagworte wie „Gen“, „Atom“ oder „Düngung“ sorgen dafür, dass damit behaftete Themen sofort in der Schmuddelecke landen und gar nicht mehr behandelt werden.
Wie im Artikel angesprochen, bestimmen nicht mehr die eigentlich dafür vorgesehenen Entscheidungsträger (Politiker) die Richtlinien der Politik, wie mit Wissenschaft umgegangen werden soll, sondern NGOs und Expertenkomissionen, bestückt mit Theologen, Soziologen und anderen Betroffenheitsspezialisten.
Selbst in rational abzuhandelnden Themen wie dem Flüchtlingsproblem versagt das „technische“ Doing, das den Staat in die Lage versetzen könnte, das Problem einigermaßen in den Griff zu bekommen. Auch hier zeigt sich das Umschwenken der Politik vom rationalen, problemlösungsorientierten Denken in eine Politik des „Bauchgefühls“, die Dinge, die sie nicht auf Anhieb verstehen kann, als gefährlich und nicht lösbar deklariert.
Kybernetisches Denken ist zum Fremdwort geworden, Zusammenhänge werden nicht mehr erkannt oder ignoriert, einfache Lösungen sind gefragt. Beispiel Energiewende: Man ist der Meinung, dass die Vollverspargelung Deutschlands mit Windrädern eine stabile Stromversorgung gewährleisten kann, ohne sich jemals ein Stromerzeugungs-Diagramm angeschaut zu haben, geschweige denn, dieses zu interpretieren.
Das komplexe Zusammenspiel von vielen Faktoren ist den Leuten so was von Schnuppe, Hauptsache ist die gelungene Vermarktung von Maßnahmen, seien diese auch noch so unsinnig. Die Unterstützung der Mainstream-Medien, die selbst keine Fachkompetenz mehr zu bieten haben, wird ihnen gewiss sein.
Werte Autoren,
Mit Verlaub, einige Ihrer Behauptungen sind falsch.
Die Ursachen der Probleme bei T. und F. sind ganz anders als Sie darstellen.
Vielen Dank für die ausgezeichnete Übersicht, die top die anderen 9-Fragen-Artikel bereichert. Es ist für mich immer noch unglaublich, wohin sich ein einst in der Energieforschung und Energieerzeugung in der Weltspitze arbeitendes Land herabentwickeln konnte: zu einem Kasper und buchstäblichen Schildbürger, der mit Windmühlen und Mais den Bedarf der Menschheit an Strom glaubt decken zu können. Die Idiotie der Angstmache vor Atom und Radioaktivität ist für mich nur vergleichbar mit der Illusion, mit Flatterstrom die deutsche Industrie und den erreichten Wohlstand erhalten zu können, geschweige denn der Welt Vorbild zu sein. Übrigens, den Begriff Endlager halte ich für wahnsinnig, weil er suggeriert, dass heute bestimmt werden könnte, was künftige Generationen für wichtig halten. Meine Zustimmung zum Artikel: „Atomabfall“ verwerten, die Welt bereitet sich schon darauf vor.
An H.Urbahn,
Zu 1: Radioaktive Strahlung = Durch Radioaktivität (= radionaktiven Zerfall) verursachte Strahlung
Zu 2: Siehe Text, Quelle [22] tinyurl.com/ck2nwsa und Schätzungen der NEA, oecd-nea.org/sd
Zu 3: Die Effizienz des Flüssigsalzkonzepts ist im Text begründet. Was hat das mit dem Pacer-Programm zu tun?
Zum EPR: Die Kernaussage ist die, dass man in der kommerziellen Reaktortechnik wenig kreativ ist. Der EPR ist dafür das Paradebeispiel. Die Gründe für das finnische EPR-Fiasko haben wir weder angesprochen, noch interessieren diese hier.
An die Autoren
ich habe einige Anmerkungen:
1. Was sind radioaktive Strahlen? In was z.B. zerfällt ein Beta-Teilchen? Schreiben sie doch korrekt von ionisierender Strahlung.
2. Wie kommen sie auf die 100 Jahre als Uranvorrat bei der Urannutzung in Wasserreaktoren? Diese Zahl ist eine grobe Unterschätzung der Uranvorräte.
3. Warum die Lobeshymnen auf den FLüssig-Salz-gekühlten Reaktor? Alle Länder, die sich an dessen Entwicklung beteiligen, gehen von einem Zeitraum von 30- 40 Jahren, bevor ein solcher Reaktor kommerziell nutzbar wird (Auskunft von einem Kollegen bei der GRS, der die entwicklung neuer Reaktorkonzepte weltweit verfolgt). Ich bin sogar der Auffassung, daß das Pacer-Programm eine sinnvollere Alternative darstellt.
Warum reden Sie den EPR schlecht? Ich bin zwar auch der Auffassung, daß die Finnen mit einer Konvoi-Anlage mit Core-catcher besser bedient gewesen wären (noch besser wäre der SWR 1000 gewesen), aber ein ganz wesentlicher Grund für die Kostenüberschreitung in Finnland war nicht die Auslegung des EPR sondern elend schlechte Mangement der Franzosen.
MfG