Siehe auch im Internet mit Diskussionsforum: www.klimanotizen.de/html/klima-_und_kernenergieskepsis.html
Fossile Energien leisten den überwiegenden Anteil an der weltweiten Energieversorgung. Eine Welt im Wohlstand ohne sie ist auf längere Zeit nicht vorstellbar. Und die Ressourcen sind dabei auch auf lange Zeit gesichert.
Warum sollte man nun Energieformen in großem Umfang einsetzen, die im Vergleich schlechter abschneiden, als die Fossilen?
Jede andere Energieform muss sich an den Fossilen messen lassen. Dabei interessieren vor allem Wirtschaftlichkeit, Verfügbarkeit, Versorgungssicherheit, Gesundheit/Umweltverträglichkeit und Sicherheit (bspw. Terrorismusgefahr).
Heutige Kernkraftwerke liefern auch nur Strom wie die Fossilen und das zu einem höheren Preis und großer Gefährdung der Sicherheit und Belastung zukünftiger Generationen.
Ein oft angeführter Vorteil der Kernenergie – die Energiedichte – ist gleichzeitig auch die eigentliche Ursache ihrer Sicherheitsprobleme.
Im Folgenden wird gezeigt, wie die heutige und real existierende Kernenergie bei einem Vergleich mit den Fossilen in relevanten Punkten deutlich schlechter abschneidet.
Es wird auch gezeigt, dass Klima- und Kernenergieskeptiker (eigentlich) natürliche Verbündete sind.
Besonders gravierend: ein starker Ausbau der Kernenergie wäre ein Eldorado für den Islamischen Staat und andere Terroristen.
Hinweis: Einige Anmerkungen zur Radioaktivität im Anhang
Inhalt
1. Sechs Mindestanforderungen an die Kernenergie
2. Gibt es Alternativen?
3. Fukushima, der aktuelle Anlass
4. Heutige KKWs haben kaum lösbare Sicherheitsprobleme
5. Sichere KKWs wären zu teuer und schaffen sich daher selber ab
6. KKWs sind die wichtigste Voraussetzung zur Verbreitung von Atomwaffen
7. KKWs werden nicht benötigt, da es ausreichend saubere fossile Energie für einen langfristigen Übergang gibt
8. Wie wird die Kernenergie verteidigt?
9. Vollversorgung durch KKWs?
10. Heutige KKWs sind Folge eines Versagens der Fachwelt – ähnlich wie beim Klima und anderen Themen
11. Klima- und Kernkraftskeptiker sind natürliche Verbündete
12. Für die Kernenergie – zum Schaden der Klimaskepsis und des Fortschritts
1. Sechs Mindestanforderungen an die Kernenergie
Leitgedanke: So sicher wie moderne Fossile Energie
Angewandt auf die Besonderheiten der Kernenergie müssen folgende sechs Bedingungen gestellt werden, um bei einem Vergleich mit den Fossilen bestehen zu können:
Kernenergie …
♦ muss inhärent sicher sein,
♦ muss eine zuverlässige Folgenbegrenzung bei Angriffen (Terror, Krieg) und Havarien haben,
♦ darf nur geringe Mengen radioaktiver Abfälle hinterlassen,
♦ darf keine Weiterverbreitung von Atomwaffen ermöglichen,
♦ darf auch bei maximalen gesellschaftlichen Umbrüchen (Krieg, Failed State) nur geringe, begrenzte Folgen haben und
♦ muss die dauerhafte Funktionssicherheit vorstehender Bedingungen im Dauerbetrieb nachgewiesen haben.
Wird auch nur eine dieser Bedingungen nicht zuverlässig erfüllt, dann kann die reale Kernenergie keine Alternative zu den Fossilen sein. Die Risiken wären groß.
Keine der real existierenden Kernenergietechnologien ist jedoch in der Lage alle vorstehenden Bedingungen zu erfüllen.
Daher ist die derzeitige realexistierende Kernenergie in Sicherheitsfragen gegenüber den Fossilen ein Rückschritt und sollte bei neuen Kraftwerken nicht mehr eingesetzt werden.
2. Gibt es Alternativen?
Es gibt ausreichend fossile Brennstoffe für mehr als 200, vielleicht sogar für 1.000 Jahre7. Eine realistische Alternative zu den Fossilien im Großmaßstab gibt es derzeit nicht. Ein Klimaproblem wegen den CO2-Emissionen ist nicht vorhanden5. Die Energiewende mit den Erneuerbaren kann bereits als gescheitert6 betrachtet werden.
Alle über die real existierende Kernenergie hinausgehenden Konzepte sind mehr oder weniger reine Theorie ohne ausreichende Bewährung in der Praxis.
Menschlicher Erfindergeist wird jedoch im Laufe des 21. Jahrhunderts attraktive Alternativen entwickeln: vielleicht auf solarer oder aber auch auf atomarer Basis.
Die Zeit für die Menschheit ist dafür in ausreichendem Umfang vorhanden.
3. Fukushima, der aktuelle Anlass
Zusätzlich zum Erdbeben und dem Tsunami in Japan hat die Havarie des Kernkraftwerkes Fukushima die Bevölkerung dort hart getroffen. Der dort verwendete Siedewasserreaktor (SWR) ist nicht inhärent sicher.
Evakuierung aus der 30 und mehr Kilometerzone, unverkäufliche landwirtschaftliche Produkte, Belieferungsschwierigkeiten der lokalen Supermärkte aus Angst vor Strahlung, Exportschwierigkeiten, etc.. Die weltweite Aufmerksamkeit ist vom eigentlichen Erdbeben abgelenkt. Am KKW haben die Zuständigen nicht viel im Griff und machen einen unbeholfenen und unvorbereiteten Eindruck. Währenddessen war es nicht absehbar, ob das Schlimmste überstanden ist oder erst noch bevorsteht. Vor allem wegen der fehlenden inhärenten Sicherheit geriet das KKW außer Kontrolle.
Wäre dort ein fossiles Kraftwerk mit der reichlich vorhandenen Kohle gebaut worden, ginge es den Menschen dort heute deutlich besser.
Die heutige Kenenergie ist kein Ausdruck technologischen Fortschritts, da sie unausgereift ist. Die Glaubwürdigkeit der Kernindustrie bezüglich Sicherheit ist mittlerweile dramatisch geschrumpft.
Immer deutlicher wird, was Klima- und Kernenergieskeptiker gemeinsam haben: Sie stehen unausgereiften und u.a. vom Staat in den Markt gedrückten Konzepten und Technologien gegenüber, die großen Schaden anrichten.
4. Heutige KKWs haben kaum lösbare Sicherheitsprobleme
Die Terrorgefahr ist hochaktuell. Die Attentäter vom 11. September 2001 hätten sich auch ein KKW als Ziel aussuchen können, was im Erfolgsfalle zu einer dauerhaften großräumigen radioaktiven Verseuchung geführt hätte. Ein kräftiger Beschuss durch Raketen o.ä. würde jederzeit das gleiche bewirken.
Außergewöhnliche Naturereignisse wie Erdbeben, Fluten und Erdrutsche würden viele KKWs überfordern und zu ähnlichen oder schlimmeren Ergebnissen führen wie in Fukushima. Warum sollte man den stets abwiegelnden und beschönigenden Erklärungen der Betreiber noch Glauben schenken?
In anderen Technologiebereichen wie der Automobilindustrie ist es üblich, Sicherheit praktisch und glaubwürdig zu demonstrieren (bspw. Crashtests). Warum entfällt das bei den KKWs?
Realistische Sicherheitstest mit Flugzeugen, Geschossen, Sabotage, etc. unterbleiben, weil ihre Durchführung nicht nur überaus teuer wäre, sondern auch zu großräumiger Verstrahlung führen könnte.
Daher stellt der Umgang mit der Sicherheit bei der Kernenergie einen Rückschritt dar, da auf einen solchen realitätsnahen Nachweis verzichtet wird. Berechnungen und Modellierungen gelten als ausreichend. Das erinnert an die analoge Praxis beim Klimaalarmismus.
Das Haftungsrisiko für die Betreiber von KKWs wird in Wirklichkeit nach der Wirtschaftlichkeit definiert und deckt bei Weitem längst nicht alle Kosten ab.
Kernenergie erfordert kurz- und langfristig ununterbrochene, stabile Verhältnisse weltweit. Wer hätte sich vor einigen Jahrzehnten noch archaische Ideologien mit Selbstmordterrorismus in einer modernen Welt vorstellen können? Die Risiken der heutigen Kernenergie passen nicht in diese real existierende Welt.
Solange die Sicherheit der Kernenergie nicht praktisch und der Öffentlichkeit gegenüber nachvollziehbar demonstriert wird, kann eine ausreichende Sicherheit als nichtexistent gelten. Warum sollten nicht Kohlekraftwerke als Referenz für ein akzeptables Sicherheitsrisiko für die Kernenergie gelten? Das wäre auch in Übereinstimmung mit dem Fortschrittsbegriff.
Wir Deutschen haben seit Jahrzehnten eine kritische und aktive Öffentlichkeit gegenüber der Kernenergie, während die Japaner eher unkritisch gewesen sind.
Ein derart anfälliges KKW wie in Fukushima wäre höchstwahrscheinlich in Deutschland wegen der kritischen Öffentlichkeit nicht gebaut worden.
5. Sichere KKWs wären zu teuer und schaffen sich daher selber ab
Allein die umfassende Sicherung gegen Terroranschläge dürfte so hohe Kosten verursachen, dass keine KKWs mehr gebaut werden würden. Ein seinerzeit diskutiertes Ministeriumspapier4 zur Sicherheitsüberprüfung dürfte bei konsequenter Umsetzung das Aus vieler KKWs bedeuten.
6. KKWs sind die wichtigste Voraussetzung zur Verbreitung von Atomwaffen
Die Verbreitung von Atomwaffen gehört zu den größten weltweiten Problemen.
Iran, Nordkorea, Pakistan und früher der Irak, u.a. binden dabei die internationale Aufmerksamkeit und Ressourcen. Die vorhandenen oder erstrebten Atomwaffen dieser Länder verhindern langfristig Problemlösungen und sichern menschenverachtende Diktaturen. Was passiert, wenn in Pakistan die Islamisten den atomaren Bereich übernehmen? Das ist inzwischen realistisch geworden.
Ohne die Kernenergie hätten wir diese Probleme mit der Weiterverbreitung von Atomwaffen und ihren Folgen nicht.
7. KKWs werden nicht benötigt, da es ausreichend saubere fossile Energie für einen langfristigen Übergang gibt
Alle gegenwärtigen und zukünftigen Probleme durch die heutige Kernenergie sind vermeidbar, wenn beispielsweise auf die reichlich vorhandenen Fossilen Kohle und Gas gesetzt wird. Dabei können problemlos Übergangszeiten von mindestens 200 Jahre überbrückt werden bis es etwas Besseres gibt. Heutige Kohlekraftwerke sind im Gegensatz zu früher sauber, was einen echten Fortschritt darstellt.
Kohle ist auch die vergleichsweise günstigste Energie. Die Erzeugungskoste n1 für Strom aus Kraftwerken, die 2010 fertig wurden, betragen pro kWh: Braunkohle 2,5 ct, und Steinkohle 3,3 ct. Die Alternativenergien liegen astronomisch darüber.
Die Stromerzeugungskosten bei der Kernenergie für Neubauten müssen wohl deutlich nach oben korrigiert werden und liegen inzwischen sogar in der Größenordnung der Erneuerbaren.
So vereinbarte Großbritannien einen auf 30 Jahre festgelegten Garantiepreis von 11 ct/KWh für neu zu errichtende Kernkraftwerke. Das ist mehr als es bei Windenergieanlagen (9 ct/KWh) in Deutschland üblich ist.
Bei den unterschiedlichen Energiearten gibt es normalerweise unterschiedliche Anzahl von Opfern durch verschiedene Einflüsse. Dabei werden jetzt Statistiken2 in die Diskussion gebracht, bei denen die Kohle mit relativ viel angegebenen Opfern (161 Tote pro TWh) oben und die Kernenergie (0,04 Tote pro TWh) ganz unten rangiert. Klimaskeptiker haben jedoch leidvolle Erfahrungen gemacht, wie Statistiken so aufbereitet werden können, dass sie einen gewollten Eindruck hinterlassen. In diesem Fall sind die Angaben für Kohle grob irreführend, denn es sind dort Tote weltweit durch Abgase gemeint. Da alle Kohlekraftwerke in Deutschland über eine Rauchgaswäsche verfügen, sind solche Angaben irrelevant.
8. Wie wird die Kernenergie verteidigt?
Klimaschutz ist inzwischen das zentrale Argument zum Bau von KKWs weltweit geworden. Die früheren Argumente wie „Die Lichter gehen aus!“ und für saubere Luft gegen schmutzige fossile Energien sind längst überholt oder waren nie zutreffend.
Desweiteren wird mit Ressourcenschutz und nur geringen Gefahren argumentiert. Fukushima sei bald vorbei und dann wenig dramatisch ausgegangen. Gerade wir in Deutschland seien hysterisch und voller Zukunfts- und Fortschrittsängste. Die Medien wären voller Unwahrheiten in wesentlichen Punkten. Diese Sichtweisen mögen zur subjektiv empfundenen Entspannung beitragen, begründet aber nicht die Notwendigkeit von Kernenergie.
Über Kernenergie wird von ihren Verteidigern in der Regel nicht ganzheitlich diskutiert. Das Restrisiko durch überraschend große Naturereignisse (Erdbeben, Fluten) wird als gering eingeschätzt. Fukushima ist jedoch ein Beispiel, dass die Betreiber nicht mit einem Ereignis dieser Größenordnung gerechnet hatten. Ebenfalls werden der Terrorismus und Kriegsereignisse wenig einbezogen. Auch die Verbreitung von Atomwaffen besonders an Schurkenstaaten spielt bei den Betrachtungen der Verteidiger kaum eine Rolle.
Zur ganzheitlichen Betrachtung gehören auch die Bewertung von Alternativen und die Frage, ob die heutige Kernenergie angesichts des Restrisikos überhaupt gebraucht wird.
Nirgends gibt es einen Beleg, dass die Kernenergie unverzichtbar sei.
Auch hier gibt es meiner Beobachtung nach eine Vermeidungshaltung in der Diskussion.
Die fossilen Energien erleben gerade einen Aufschwung. Neue Fördermöglichkeiten bei Schiefergas haben einen Trend ausgelöst und auch die Kernenergie preislich stark unter Druck gesetzt. Vor allem, wenn Nachrüstungen angeordnet werden. Es gibt eine Abschätzung, wonach die USA über die meisten Energiereserven weltweit verfügen und sogar zum Nettoexporteur werden können. Es ist derzeit viel in Bewegung bei den fossilen Energien.
9. Vollversorgung durch KKWs?
Wie bei den Erneuerbaren wird auch bei der Kernenergie fast immer nur über die Stromversorgung geredet. Dabei macht diese nur ca. 20% des Primärenergiebedarfes Deutschlands aus.
Entscheidend ist jedoch:
Wie groß wäre der Aufwand, wenn Deutschland eine Voll- oder Teil- (50%) Versorgung des Primären Energiebedarfs aus KKWs hätte?
Folgende Rechnung9 ist dabei – erst einmal vorläufig – entstanden:
100%-Lösung: 357 KKWs ständig in Betrieb, à 2.000 MW.
Danach müssten jedes Jahr 7 KKWs fertig gestellt werden und gleich viele abgeschaltet und entsorgt werden.
50%-Lösung: wie vor, jedoch 178 KKWs in Betrieb, 4 KKWs müssten jährlich neu gebaut und gleich viele abgeschaltet und entsorgt werden.
Plus zusätzliche Infrastruktur mit allem was dazu gehört.
Fazit: Eine derartige Energieinfrastruktur wäre ein Eldorado für Terroristen und andere Feinde des Fortschritts!
Gerade für den “Islamischen Staat” dürfte das ein “gefundenes Fressen” sein.
10. Heutige KKWs sind Folge eines Versagens der Fachwelt – ähnlich wie beim Klima und anderen Themen
Die Kernenergie ist nicht im freien Markt eingeführt worden wie Autos oder Computer. Sie war das Ergebnis einer Anstrengung gesellschaftlicher Gruppen und des Staates aufgrund „höherer“ Einsicht. Die Energiewirtschaft war ursprünglich skeptisch. Politischer Druck hat die Kernenergie durchgesetzt und das erinnert an den Klimaschutz und die Erneuerbaren Energien.
Arnolf Baring in der FAZ3:
Die Anfänge der deutschen Kernenergie-Debatte
Blickt man zurück auf die Anfänge der Kernenergie-Debatte, stellt man fest, dass in den fünfziger und sechziger Jahren unter Politikern aller Parteien und Publizisten aller Richtungen Euphorie herrschte, ein wahrer Atomenthusiasmus. Diese Euphorie war Ausdruck einer allgemeinen Aufbruchsstimmung im Deutschland der Nachkriegszeit, zumindest in der Bundesrepublik. Wirtschaftswachstum und technologische Innovation waren damals Inbegriffe des gesellschaftlichen Fortschrittsdenkens. Dem entsprach die rückhaltlose Bejahung neuer Technologien, die eine gute, eine bessere Zukunft verhießen.
Ausgelöst wurde die Atombegeisterung durch die berühmte "Atoms for Peace"- Rede des amerikanischen Präsidenten Eisenhower vor den Vereinten Nationen 1953. Diese Ausführungen weckten in der Weltöffentlichkeit die Hoffnung, nach dem nuklearen Schrecken von Hiroshima und Nagasaki werde die Kernenergie nunmehr für friedliche Zwecke eingesetzt.
Skepsis gegenüber der Kernenergie wurde in diesen frühen Jahren ausgerechnet von jenen geäußert, bei denen man es am wenigsten erwarten würde: von der Energiewirtschaft. Zu einer Zeit, in der die fossilen Energieträger im Übermaß zur Verfügung standen, beugten sich die Erzeugergesellschaften nur zögerlich dem politischen Druck, in die teure und komplexe neue Energietechnik zu investieren. Interessanterweise wurden die Risiken der Kernenergie gerade in Betreiberkreisen zu jener Zeit noch recht offenherzig diskutiert – etwa die gesundheitsschädlichen Wirkungen der radioaktiven Strahlungen oder das Problem der Entsorgung radioaktiver Abfälle.
Bis in die sechziger Jahre hinein fanden solche kritischen Stimmen jedoch keinen bedeutsamen öffentlichen Widerhall.
Aus der Fachwelt gab es bis Ende der 70er kaum Kritik an der Sicherheit der Kernenergie. Sie war bereit das große Restrisiko zu verteidigen oder durch Schweigen zu tolerieren. Darin liegt das Versagen der Fachwelt.
So schrieb die Kernindustrie damals in der Broschüre „66 Fragen, 66 Antworten“: „Ernsthafte Wissenschaftler haben sich nicht auf die Seite der Gegner gestellt“. Zehn Jahre später war das schon anders. Die Klimaskeptiker machen inzwischen eine analoge ähnliche Erfahrung.
11. Klima- und Kernkraftskeptiker sind natürliche Verbündete
Beides sind soziale Bewegungen und haben den gleichen Gegner: den Klimaalarmismus.
Klimaskeptiker sehen darin nicht nur ein falsches wissenschaftliches Konzept für die Zukunft. Wenn es nur um Wissenschaft ginge, dann wäre die Auseinandersetzung eine rein akademische, wie es sie in der Wissenschaftsgeschichte immer wieder gab.
Klimaskeptiker sehen darin jedoch vielmehr eine Fehlorientierung der Gesellschaft, die dabei ist großen Schaden zu nehmen: in Wirtschaft, Politik/Demokratie und Wissenschaft. Der Klimaalarmismus zeigt fundamentalistische Tendenzen.
Kernkraftskeptiker sehen die Sicherheit großräumig gefährdet und sind mit den Argumenten des Klimaalarmismus konfrontiert, der dabei ist weltweit KKWs wieder durchzusetzen. Das Hauptargument dabei ist die Reduktion menschengemachter Treibhausgase wie CO2 zur Vermeidung einer vorausgesagten Klimakatastrophe.
Bisher gibt es zwischen diesen beiden Bewegungen eine große Distanz. Viele Klimaskeptiker meinen, dass die Kernkraftgegner fortschrittsfeindlich sind und viele von ihnen gesellschaftlich radikale Ziele verfolgen. Die meisten Kernkraftskeptiker selbst jedoch würden dieses vehement bestreiten.
Die allermeisten Kernkraftgegner meinen, dass sie ihre Ziele auf Abschaltung der KKWs mit dem Klimaschutz und den Erneuerbaren Energien erreichen müssen. Sie haben noch nicht erkannt, dass sie die falschen Partner haben.
Zwischen diesen beiden Bewegungen gibt es bisher so gut wie keine Kontakte. In einer Zusammenarbeit würden jedoch riesige Chancen für beide Seiten liegen.
12. Für die Kernenergie – zum Schaden der Klimaskepsis und des Fortschritts
Inzwischen sind weltweit einige bekannte Ökoaktivisten von ihrer Kritik an der Kernenergie abgerückt und sehen nun die Klimazukunft bei der Kernenergie besser aufgehoben, als dagegen zu sein.
Viele Klimaskeptiker, die die Kernenergie befürworten, sehen sich jetzt bestätigt. Wenn sogar bekannte Ökoaktivisten die Kernenergie befürworten, dann muss es ein starkes Argument für sie sein. Wird jedoch nicht eher umgekehrt ein Schuh daraus?
Liegt es nicht nahe, dass es Leute sind, die aus Sicht der Klimaskepsis schon einmal grob danebenliegen und nur wegen dem Kimaalarmismus nun für die Kernenergie sind? Folgt nicht eher aus dem einen Irrtum der nächste? Erleben wir bald gemeinsame Resolutionen und Demos von kernenergiebefürwortenden Klimaskeptikern und Klimaalarmisten? Sind diese vielleicht sogar auch natürliche Verbündete?
In einer aktuellen Broschüre von EIKE (8) wird faktisch ein allererster Schritt in Richtung Zusammenarbeit von Klimaschützern und klimaskeptischen Kernenergiebefürwortern getan. Dor8t (, S. 24) heißt es:
“Wer allerdings die Klima-CO2-Warnungen ernst nimmt, sei darauf hingewiesen, dass die weltweit arbeitenden Kernkraftwerke 2012 etwa 2,4 Milliarden Tonnen CO2 –Emissionen (von insgesamt ca. 33 Mrd t) vermieden haben.” Auch anderen Stellen dieser Broschüre wird die Treibhausgasvermeidende Rolle der Kernenergie immer wieder fast lobend hervorgehoben.
Von einer weltweiten positiven Wirkung von CO2 auf das Pflanzenwachstum ist im Gegensatz zu sonst bei EIKE in dieser Broschüre nun keine Rede mehr.
Jedenfalls spielte und spielt die unausgereifte Kernenergie den Wachstums- und Fortschrittskritikern seit 40 Jahren in die Hände. Und viele Freunde des Wachstums und des Fortschritts spielen den unfreiwilligen nützlichen Aktivisten für die Kernenergie und deren Gegner gleichzeitig.
Es ist nicht fortschrittlich für die Verbreitung einer unausgereiften Technologie zu sein. Im Gegenteil.
Vielleicht ist es jetzt an der Zeit die Sprachlosigkeit, Informationsblockaden und die teilweise Diskursunfähigkeit der Lager zu überwinden.
Klaus Öllerer
Publizist
www.KlimaNotizen.de, 0170 92 60 771, Klaus.Oellerer@oellerer.net
Letzte Änderung: 16.09.2014
Siehe auch >> Antworten auf “Hundert gute Antworten”
Anhang
Grundsätzliche Anmerkungen zur Gefährlichkeit der Radioaktivität
* Diese wird von Kernenergiegegnern oft masslos übertrieben und von Befürwortern manchmal unterschätzt.
* Diese kann möglicherweise in geringem Ausmaß sogar nützlich sein.
* Die reale Möglichkeit der umfassenden Freisetzung des radioaktiven Inventars einer Kernenergieanlage ist nicht hinnehmbar (Tschernobyl, Fukushima). Große Landstriche würden ggfs. unbewohnbar. Es gibt genügend Energiealternativen.
Quellen
1) Stromerzeugungskosten
http://www.klimanotizen.de/2010.10.16_Stromerzeugungskosten_www.energie-verstehen.de_-_Das_Informationsportal_des_BMWi_fur_Verbraucher.pdf
2) Tote nach Energiearten
Bei Kohle werden Abgastote gezählt. In Deutschland haben jedoch alle Kohlekraftwerke eine Rauchgaswäsche.
http://nextbigfuture.com/2011/03/deaths-per-twh-by-energy-source.html
3) Die Anfänge der deutschen Kernenergie-Debatte
http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A389A8DC6C23161FE44/Doc~EAD3C1D5168B74DC2A201DA0EAB23CB52~ATpl~Ecommon~Scontent.html
4) Internes Papier – Regierung erwägt strengere Vorschriften für AKW
http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,751741,00.html
5) Kein Klimaproblem mit CO2-Emissionen
Siehe bei folgenden Links:
www.kaltesonne.de, www.eike-klima-energie.eu, www.wattsupwiththat.com, www.KlimaNotizen.de
6) Scheitern der Erneuerbaren
Energiewende und die Kosten
http://tiny.cc/v858mw
7) Genügend Fossile Energien sind vorhanden
„Energie – Beam me up, Scotty“
http://www.klimakontroverse.de/2013.10.31_Energie_Beam_me_up_Scotty.pdf
8) Energiepolitisches Manifest
Argumente für die Beendigung der Energiewende
http://www.eike-klima-energie.eu/uploads/media/Energiepolitisches_Manifest_31-01-2014_23_10.pdf
9) Vollversorgung durch KKWs?
Annahmen:
Primärenergiebedarf Deutschland: ca. 4.000 Mrd KWh
Pro KKW: 2 Mio KW, 7.008 h jährliche Verfügbarkeit (80%), Anzahl Reservekraftwerke: 25%, angenommene Lebensdauer: 50 Jahre., Bedarf bei 100%-Versorgung: 357 KKWs, jährlicher Neubau und Entsorgung von jeweils 9 KKWs
Der Einfachheit halber ohne Berücksichtigung von Grund- und Spitzenlast.
Stellungnahme von Dr. Dietmar Ufer vom 12.10.14
Herrn Öllerers Ausführungen sind von einer einzigartigen Besessenheit geprägt: Von Angst! Und damit befindet er sich in bester Gesellschaft mit großen Teilen der deutschen – und leider nicht nur der deutschen – Politik. Die einen haben Angst vor der Kernenergie („Nuklearphobie“), andere Angst vorm Klimawandel („Klimaphobie“), weitere haben Angst vorm Ende der Energieressourcen („Energiemangelphobie“) – ohne irgend eine oder zwei dieser Ängste oder sogar aller drei gleichzeitig (wie in der Bundesregierung) lässt sich offenbar keine „moderne Energiepolitik“ mehr betreiben. (Ich bin mir natürlich darüber im Klaren, dass es noch viel mehr Ängste gibt, mit Hilfe derer die Menschheit „regiert“ und dirigiert wurde und wird…)
Wenn derartige Ängste, wie sie hier von Herrn Öllerer formuliert wurden, schon immer die Menschheit beherrscht hätte, würden wir heute noch Feuersteine sammeln, um sie zu Faustkeilen umzuarbeiten – und hätten Angst davor, dass Feuersteine bald nicht mehr zu finden sein könnten.
Natürlich sollte auch berücksichtigt werden, dass Angst zu großen Teilen auch aus Unwissenheit entspringt: Es ist ja auch schwierig, ein Kernkraftwerk zu verstehen… Noch schwieriger zu verstehen sind neue technische Entwicklungen zur friedlichen Nutzung der Kernenergie, wie sie in vielen Ländern der Erde betrieben werden – trotz der Warnungen von Herrn Öllerer. Die Tatsache, dass Deutschland auf die gegenwärtig sichersten Kernkraftwerke der Welt verzichten will und sogar weitere Forschung zur Weiterentwicklung nicht mehr fördert, sogar verbietet sind, zeugt vom erkennbaren Niedergang des Wissenschaftsstandortes D. und vom zu erwartenden Untergang des Wirtschaftsstandortes D. Man könnte auch von Dekadenz eines Landes sprechen, dass sich einbildet, so wohlhabend zu sein, dass es keinen energietechnischen Fortschritt mehr braucht… (Das gilt sinngemäß auch für andere Fachgebiete, z. B. die Stammzellforschung oder die Gentechnik!) Herr Öllerer bekämpft die gegenwärtigen Kernkraftwerke – will aber auch keine neuen, die noch sicherer, noch kostengünstiger sind. Öllerer und die deutsche Energiepolitik – vereint in die Steinzeit zurück?
Viele der hier genannten Contra-Öllerer-Argumente kann man nur unterstreichen, auch das Argument von Hanna Thiele, wonach die Begründung für die Kernenergie in Deutschland Hand in Hand ging (und leider immer noch geht) mit der „Klimaphobie“. Wenn der deutschen Nuklear-Wissenschaft und -Industrie (Deutsche Physikalische Gesellschaft, Deutsches Atomforum etc.) zu ihrer Rechtfertigung nichts anderes einfällt als die Angst vor der Klimakatastrophe zu schüren, dann muss das als ein mit abgrundtiefer Dummheit gepaarter Opportunismus gebrandmarkt werden, auch wenn damit namhafte Persönlichkeiten angeprangert werden. Falsch ist es aber, nur wegen dieses durch nichts zu rechtfertigenden Fehlverhaltens der deutschen Kernenergielobby die gesamte Nuklearwirtschaft ins Abseits zu stellen! Nebenbei bemerkt: Die Kernenergietechnik in der DDR, zu der ich (auf Grund meiner fachlichen Vergangenheit) beste Beziehungen hatte, hat sich nie einer solchen Argumentation bedient! Unsere Sorge waren die immensen Schwefeldioxid-Emissionen der Braunkohlenkraftwerke. Der Begriff „Klimaschutz“ spielte weder in der wissenschaftlichen Debatte noch in der Praxis eine Rolle. Dass Kohlendioxid ein Schadstoff sei, habe ich erst nach 1990 „gelernt“!
Abschließend noch ein Faktum aus einem untergegangenem Land: Das KKW Lubmin lieferte auch Fernwärme zur Beheizung der Neustadt des benachbarten Greifswald.
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Werter Herr Erdmenger,
der angesprochene Forumsteilnehmer bin ich. Im Prinzip bestätigen Sie alle Regelungen über die Haftung bei KKWs, wie ich sie in #37 beschrieben habe.
Ich hatte gehofft, dass der versammelte Sachverstand von Versicherungen, Industrie und Politik zu der jetzigen Regelung gekommen ist. Sollte es doch nur purer Zufall sein, dass wir die jetzige Lösung haben?
Und was die Versicherungssumme angeht: auf welche Versicherungssumme könnte man denn mit 1 ct pro kWh Atomstrom kommen? Also mit etwa 1 Mrd. Euro Beitrag?
Das würde mich mal interessieren.
Generelle Einschätzung der Kernenergie und der Diskussion:
Wohl kaum einer ist immun gegen die Beeinflussung durch die Medienberichterstattung. Vor Allem ist die Angst vor dem Unbekannten stets wesentlich größer als vor realen Gefahren. Kaum einer verzichtet auf das Autofahren, obwohl die Gefahren des Straßenverkehrs enorm sind, im Vergleich zu der friedlichen Nutzung der Kernenergie. Auch ist mittlerweile die Gefahr des Rauchens gut bekannt – aber es wird weiter geraucht. Auch jene, die Atomangst umtreibt, rauchen zum Teil.
Wer sich mit den Themen eingehender beschäftigt, kommt oft auch zu anderen Urteilen, oder pflegt kognitive Dissonanz aus ideologischen Gründen.
Ich schätze die Risiken der Kernkraft als vernachlässigbar gering ein. Vorausgesetzt, das Sicherheitsaspekte weiter mit Sorgfalt verfolgt werden. Allerdings denke ich dass das bereits heute implementierte Sicherheitsniveau -zumindest in D – bereits weit übe das Ziel hinaus geht. Über den Daumen geschätzt vermute ich, dass bei einer Halbierung des aktuellen Aufwands für Sicherheitsfragen das Gefärdungsniveau sich nicht signifikant erhöhen würde.
Die Vorteile liegen auch dann auf der Hand, selbst wenn man keiner Klimahysterie zum Opfer gefallen ist:
1. Ressorcenschonung und Umweltschutz.
2. Kostengünstige und stabile Energieversorgung
3. Unfallrisiken sind real sehr gering – geringer als bei anderen Energiequellen.
Angesichts dessen halte ich es auch für vertretbar, dass die Gesellschaft für Großschäden haftet, bzw. keine Haftung bei höherer Gewalt gewährt. Natürlich gilt das nur bei Schäden, die über den aktuell abgesicherten Haftungsrahmen hinaus gehen, aber so unwahrscheinlich sind, dass wir getrost von dessen Nichtereignis ausgeht.
Denn die Gesellschaft hat einen kollektiven nutzen von stabiler und kostengünstiger Energie. Letztlich würden alle versicherungstechnischen Absicherungen auf Verbraucher und / oder Steuerzahler abgewälzt. Meine persönlichen Lebensrisiken versichere ich auch nicht über vernünftige Grenzen hinaus.
#98: Erdmenger sagt:
Jetzt kann man trefflich darüber streiten, wie hoch die Deckungssumme sein müsste um alle
Folgeschäden einer Katastrophe in der Größenordnung von Tschernobyl oder Fukushima abzudecken.
—————–
Die Frage ist: Haben wir eine Tsunamiegefahr in Deutschland? Wie würde ein Versicheurungsunternehmen dafür ein Police anbieten?
Oder müssen wir gegen den Brand von Graphit-Moderatoren Versichern? Die gibt es in deutschen KKW nicht.
———- #98: Erdmenger sagt:
Ich arbeite bei einem Rückversicherungsunternehmen das an der aktuellen Deckungskonstruktion beteiligt ist. Eine deutliche Ausweitung der Deckung wäre mit erheblichen Kosten und erheblichen Deckungsproblemen verbunden.
—————
Dann ist ihnen sicher bekannt, dass ein Versicherungunternehmen auch bei Gefährdungen großen Ausmaßes und extrem geringer Eintrittswahrscheinlichkeit auch ein Problem hat: Man kann die Eintrittswahrscheinlichkeit mangels Vergleichsszenarien gar nicht belastbar bestimmen. Würde man die Risiken auf einer Skala in Millionen Jahren rechnen, müssten die Prämien sehr niedrig sein. Dann aber würden diese in keinem Verhältnis stehen zur Haftungssumme. Also dürfte eine Versicherung auch kein Interesse haben, derartige Policen abzuschließen.
Wir kennen unbegrenzte Haftungssummen aus KfZ-Versicherungen. Hier hat man klare Statistiken über Schadensereignisse und Schadenssummen. Zudem haben wir auch eine Konkurrenz der Versicherungsunternehmen.
Dies alles trifft bei KKWs nicht zu. Ich denke, weder die genannten Gutachten sind seriös und ernst zu nehmen, sondern rein politisch. Noch sind diese Risiken versicherbar.
Würde ein KKW-Betreiber angeben: wir wollen 10 Mio Euro jährliche in eine Versicherung investieren. Welche Deckung können wir damit bekommen?
Dann würden die konkurrierenden Industrieversicherer um Angebote gefragt: Wie würden diese dann konkret aussehen? Mit großer Wahrscheinlichkeit hätten wir ein völlig anderes Bild.
#98: Erdmenger herzlichen Dank für die wichtige weitgehend unbekannte „Aufklärung“ zur Haftung, ähnliches gilt für die „Endlagerung“ von Gefahrenstoffen, der Kosten heute schon im Strompreis enthalten ist.
Das Problem von möglichen Havarie-Schäden wie Tschernobyl oder Fukushima sind ja nicht die Schäden durch die Reaktoren. Es sind ökonomische und menschliche Folgen von STAATLICH angeordneten angeblichen Schutzmaßnahmen, die teilweise durch Mediendruck veranlasst sind, aber sich sachlich NICHT begründen lassen.
Verursacher ist hier ganz sicher NICHT das Kraftwerk.
Objektiv gesprochen kann man es durchaus auch als Glücksfall bezeichnen (Menschenexperiment), dass man Tschernobyl so gründlich, so langfristig und wirklich offen international STUDIEREN konnte.
Es war die Zeit Gorbatschews, er hat den Westen eingeladen zu studieren, zu beraten, zu helfen.
Bedauerlich ist nur, dass Medien und Politik (Japan) davon keinen Gebrauch gemacht haben. Hier sollte man konsequent auch den Rechtsweg bestreiten, gerade in Deutschland, wo sich Menschen diesbezüglich sicher fühlen dürfen.
Will sagen die von Ihnen genannte Haftpflichtsumme ist völlig ausreichend für objektiv nachweisbare Schäden.
In Süddeutschland (rel. hohe Strahlungsexposition) ist die Lebenserwartung höher als in Norddeutschland (niedrige Strahlungsexposition).
Auch Mitarbeiter von Kernkraftwerken haben eine HÖHERE Lebenserwartung als die Normalbevölkerung zum Trost für die Dauerbeschimpfung durch Grüne,
die ich gerne Emanzipation der Doofen und Bösen nenne.
Es gehört heute Mut dazu, die Wahrheit zu sagen.
Dank an EIKE
Fakten zur Haftungsregelung für deutsche Kernkraftwerke (zitiert aus einem Antwortbrief des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit vom 27.11.2013):
Für Schäden, die auf einem von einem Kernkraftwerk ausgehenden nuklearen Ereignis beruhen, haftet in Deutschland gemäß §§ 25 ff. des Atomgesetzes in Verbindung mit dem Pariser Atomhaftungsübereinkommen ausschließlich der Inhaber der Anlage. Durch die Kanalisierung der Haftung auf den Anlageninhaber werden zugunsten der geschädigten Personen komplizierte und zeitaufwändige gerichtliche Auseinandersetzungen zur Ermittlung des Haftpflichtigen vermieden.
Die Haftung setzt ein Verschulden des Inhabers der Anlage nicht voraus (sogenannte Gefährdungshaftung). Damit hat der Gesetzgeber zutreffend für den Betrieb eines Kernkraftwerks im deutschen Recht für den Schadensfall die schärfstmögliche Haftungsform vorgesehen. Die Haftung ist summenmäßig unbegrenzt.
Die Deckung wird zu einem Teil durch Versicherung und darauf aufstockend bis zu einem Betrag von 2,5 Milliarden Euro durch gegenseitige Garantiezusagen der Muttergesellschaften aller in Deutschland Kernkraftwerke betreibenden Unternehmen erbracht. Dies ist europaweit die höchste geregelte Deckungssumme. Hinzu kommen Mittel aus der dritten Tranche des Brüsseler Zusatzübereinkommens in Höhe von 300 Millionen Euro. Der Inhaber eines deutschen Kernkraftwerks hat damit eine garantierte Gesamtdeckung von 2,8 Milliarden Euro. Das haftende Betriebsvermögen der Muttergesellschaften der deutschen Kernkraftwerksbetreiber übersteigt die gesetzlich vorgesehene Deckungssumme um ein Vielfaches.
Soweit die Fakten.
Jetzt kann man trefflich darüber streiten, wie hoch die Deckungssumme sein müsste um alle Folgeschäden einer Katastrophe in der Größenordnung von Tschernobyl oder Fukushima abzudecken.
Die von einem Forumsteilnehmer (#37) geäußerte Ansicht…“versichern wäre eine ganz einfache Sache“ … verbunden mit Aussage über den insgesamt geringen Preis einer solchen Deckung ist falsch. Ich arbeite bei einem Rückversicherungsunternehmen das an der aktuellen Deckungskonstruktion beteiligt ist. Eine deutliche Ausweitung der Deckung wäre mit erheblichen Kosten und erheblichen Deckungsproblemen verbunden. Die aktuelle Konstruktion ist u.a. deshalb gewählt, weil die gegenseitige Haftungsübernahme der Muttergesellschaften die Kosten für die Betreiber minimiert. Ganz sicher nicht aus höherer Einsicht.
#93: Dirk Weißenborn
„So setze ich jetzt noch einen drauf und frage Sie:
Sind Sie bereit, weiterhin eine enorme Luftverschmutzung durch Kohleverstromung in zahlreichen Ländern (weniger bei uns) und vor allem zahlreiche Todesopfer in Kohleminen mit archaischem Standard (z.T. kein zweiter Schacht, schlechte Bewetterung, etc.) hinzunehmen?“
Meine Antwort sollte eigentlich klar sein:
Ich bin für moderne Anlagen überall, womit dann auch die Luftverschmutzung und die Unfallgefahr weitgehend gebannt würde.
Ein solches Ziel erscheint mir realistisch.
#94 Ulrich Wolff,
Sehr geehrter Herr Wolff,
ja, so sieht es wohl mit seiner stabilen Grundhaltung aus. Schade.
Wenn Herr Öllerer das Wort „unausgereift“ – bezogen auf die Nutzung der Kernenergie – gebraucht, so frage ich mich, was er damit explizit meint.
Meint er alle gängigen Reaktorkonzepte, mangelnde Effizienz, Die Betriebssicherheit, sowie die Entsorgung oder auch den Uran- bzw. Thoriumabbau?
Die ersten Faustkeile waren bestimmt auch noch „unausgereift“. Hätten unsere Vorfahren auf die Weiterentwicklung dieser Werkzeuge verzichten sollen, wo einige „Prototypen“ noch nicht optimal funktionierten?
OK, ein Fauskeil hat ein geringeres Gefahrenpotential als prinzipiell ein KKW. Aber mit seiner konsequent-ablehnenden Haltung zur Weiterentwicklung der Kernenergienutzung versperrt Herr Öllerer den Weg in die Zukunft und spielt in Deutschland den NIE-Propheten direkt in die Hände. Bei denen stört sich niemand an unausgereiften Konzepten oder gar Phantasien (großtechnische ökonomische Speicher mit wenig ökologischen Folgewirkungen).
Es wäre mal sehr interessant, ab welchem Entwicklungsstand Herr Öllerer die Kernenergie als „ausgereift“ bezeichnen würde. Sein „6-Punkte Kriterium“ taugt nicht zur generellen Ablehnung der Kernenergie, so bedeutsam diese Einzelpunkte
auch sind.
mfG
Dirk Weißenborn
#94 Ulrich Wolff,
Sehr geehrter Herr Wolff,
ja, so sieht es wohl mit seiner stabilen Grundhaltung aus. Schade.
Wenn Herr Öllerer das Wort „unausgereift“ – bezogen auf die Nutzung der Kernenergie – gebraucht, so frage ich mich, was er damit explizit meint.
Meint er alle gängigen Reaktorkonzepte, mangelnde Effizienz, Die Betriebssicherheit, sowie die Entsorgung oder auch den Uran- bzw. Thoriumabbau?
Die ersten Faustkeile waren bestimmt auch noch „unausgereift“. Hätten unsere Vorfahren auf die Weiterentwicklung dieser Werkzeuge verzichten sollen, wo einige „Prototypen“ noch nicht optimal funktionierten?
OK, ein Fauskeil hat ein geringeres Gefahrenpotential als prinzipiell ein KKW. Aber mit seiner konsequent-ablehnenden Haltung zur Weiterentwicklung der Kernenergienutzung versperrt Herr Öllerer den Weg in die Zukunft und spielt in Deutschland den NIE-Propheten direkt in die Hände. Bei denen stört sich niemand an unausgereiften Konzepten oder gar Phantasien (großtechnische ökonomische Speicher mit wenig ökologischen Folgewirkungen).
Es wäre mal sehr interessant, ab welchem Entwicklungsstand Herr Öllerer die Kernenergie als „ausgereift“ bezeichnen würde. Sein „6-Punkte Kriterium“ taugt nicht zur generellen Ablehnung der Kernenergie, so bedeutsam diese Einzelpunkte
auch sind.
mfG
Dirk Weißenborn
#93 Dirk Weißenborn,
Sehr geehrter Herr Weißenborn,
die fehlende Rektion des Herrn Öllerer darf Sie nicht verwundern. Seine persönliche Sicht der Dinge ist derart stabil, dass er alle nicht passenden Fakten und Argumente schlicht ignoriert. Diese Erfahrung aus dem März 2011 hat sich im Oktober 2014 (hier für jeden sichtbar) wiederholt. Damals schrieb er auch bei EIKE:
Warum wir aus der heutigen und unausgereiften Kernenergie aussteigen sollten .. und warum Klima- und Kernenergieskeptiker vieles gemeinsam haben
Ein Diskussionsbeitrag von Klaus Öllerer, KlimaNotizen.de, EIKE-Gründungsmitglied
Einführung Zusätzlich zum Erdbeben und dem Tsunami in Japan hat die Havarie des Kernkraftwerkes Fukushima die Bevölkerung dort hart getroffen. Evakuierung aus der 30 und mehr Kilometerzone, unverkäufliche landwirtschaftliche Produkte, Belieferungsschwierigkeiten der lokalen Supermärkte aus Angst vor Strahlung, Exportschwierigkeiten, etc.. Die weltweite Aufmerksamkeit ist vom eigentlichen Erdbeben abgelenkt. Am KKW haben die Zuständigen nicht viel im Griff und machen einen unbeholfenen und unvorbereiteten Eindruck. Währenddessen ist es nicht absehbar, ob das Schlimmste überstanden ist oder erst noch bevorsteht. Wäre dort ein fossiles Kraftwerk mit der reichlich vorhandenen Kohle gebaut worden, ginge es den Menschen dort heute deutlich besser. Die heutige Kenenergie ist kein Ausdruck technologischen Fortschritts, da sie unausgereift ist. Die Glaubwürdigkeit der Kernindustrie bezüglich Sicherheit ist mittlerweile dramatisch geschrumpft. Immer deutlicher wird, was Klima- und Kernenergieskeptiker gemeinsam haben: Sie stehen unausgereiften und u.a. vom Staat in den Markt gedrückten Konzepten und Technologien gegenüber, die großen Schaden anrichten.?…“
MfG
Ulrich Wolff
#91 Klaus Öllerer,
Sehr geehrter Herr Öllerer,
ich hätte auch nicht erwartet, dass Sie nur wegen einiger Kommentare hier in diesem Thread schon Ihre grundlegende Haltung ändern. Das nehme ich Ihnen auch keineswegs übel.
Ein wenig enttäuschend finde ich jedoch, dass Sie sich mit meinen Anmerkungen nicht weiter auseinandergesetzt haben.
So setze ich jetzt noch einen drauf und frage Sie:
Sind Sie bereit, weiterhin eine enorme Luftverschmutzung durch Kohleverstromung in zahlreichen Ländern (weniger bei uns) und vor allem zahlreiche Todesopfer in Kohleminen mit archaischem Standard (z.T. kein zweiter Schacht, schlechte Bewetterung, etc.) hinzunehmen?
mfG
Dirk Weißenborn
#88: Dirk Weißenborn
Schäden durch Ölanlagen, gleiche Konkurrenzbedingungen mit der Kenenergie
Meine Antwort:
Alles zusammen genommen halte ich die Risiken durch die realexistierende Kernenergie für wesentlich größer und vor allem bei einem auf Dauer angelegten Anteil der Kernenergie an dem Primärbedarf von lediglich ca. 10% als bei den Fossilen, wie Öl.
Wie bereits ausgeführt.
#87: Andreas Demmig
Prototyp / Erstkraftwerk zulassen?
Meine Antwort:
Wenn Aussicht besteht die 6 von mir genannten Bedingungen zu erfüllen, bin ich für eine Genehmigung für einen Prototyp/Erstkraftwerk.
Ob das Sinn macht, wenn es sowieso nur um 10% der Primärenergie geht, ist dann noch eine andere Frage.
#85: Michael Loehr
100% Versorgung mit Kohle?
Meine Antwort:
Von einer 100%-Versorgung gehe ich erst einmal nicht aus, sondern von einer beinahe 100%-Versorgung mit Fossilien.
Wenn die Versorgung mit beinahe 100% durch Kohle erfolgen sollte, so wäre diese ausreichend vorhanden. Jedoch müssten dann zusätzliche Anlagen gebaut werden, um damit den Verkehr und die Chemieindustrie zu versorgen.
Möglich wäre das.
#74 Klaus Öllerer,
Sie schreiben:
„Auch Terroranschläge sind da denkbar. Öl-Raffinerien sind nicht so zahlreich wie KKWs bei umfangreichem Einsatz, so dass es besser möglich wäre diese zu schützen.“
Wenn wir gleiche „Konkurrenzbedingungen“ zwischen
petrochemischen Verarbeitungsstätten und KKW schaffen wollen, wäre der Aufwand gegen Terrorangriffe allein bei der Flächengröße z.B. von Erdölraffinerien sehr wahrscheinlich so hoch, dass der Betrieb unrentabel machen würde. Ich bin übrigens nicht Ihrer Meinung, dass die „Schäden“ eher lokal wären. Sie sind auch nicht mit dem Löschen des Feuers vorüber. Noch Jahrzehnte nach dem zweiten Weltkrieg wurden Arbeiten zur Sanierung der Böden vorgenommen.
Schauen Sie im Netz mal unter „Operation Tidal Wave“ bzw, den Folgeangriffen der USAAF auf die Raffineriekomplexe von Ploesti (Rumänien) in den Jahren 1943/44 nach. Die Helmholtz Gesellschaft erkundete Altlasten noch in den vergangenen Jahren (ich meine mich an die Jahreszahl 2006 erinnern zu können).
Ich bin beileibe kein Gegner der Gewinnung und Verarbeitung von Erdöl und Erdgas, aber für eine nüchterne und umfassende Betrachtung im Vergleich zur Kernenergie sollte man auch diese Punkte berücksichtigen.
Der Rauch brennenden Erdöls bzw. der zahlreichen Destillations- und Crackprodukte verbleibt nicht auf dem Raffineriegelände und ist alles andere als gesund in den Lungen der Bevölkerung.
mfG
Dirk Weißenborn
#84: Klaus Öllerer
Sehr geehrter Herr Öllerer,
wie soll das gehen“? muss die dauerhafte Funktionssicherheit vorstehender Bedingungen im Dauerbetrieb nachgewiesen haben. “
wenn ich keinen Anfang / Prototyp / Erstkraftwerk zulasse?
Bislang haben weder Wind noch PV Energie zuverlässig im Dauerbetrieb liefern können.
Also : durchgefallen.
#84 Klaus Öllerer,
Der Markt hatte zur Konkurrenzfähigkeit der Kernenergie auch in Deutschland bereits 1960 positiv entschieden und preisgünstig einen Beitrag zur Stromversorgung von einem Drittel realisiert. Dann wurde mit der Energiewende der Markt in Deutschland abgeschafft.
Der Weltmarkt hat zur Konkurrenzfähigkeit der sicheren, zuverlässigen, umweltfreundlichen, nachhaltigen und preisgünstigen Energiequelle Kernenergie mit großem Potential nach wie vor keine Zweifel.
Fakt ist, dass – Gesetz hin oder her – die Bundesnetzagentur gezwungen ist, die Abschaltung die im Betrieb verbliebenen deutschen Kernkraftwerke zu verbieten. Erst nach Abschaltung der Energiewende mit Rückkehr zum Markt könnte eine Diskussion um Kernenergie wieder zum Thema werden.
Bereits Marx hat erkannt: „Wenn du arm bist muss du früher sterben“. – D.h.
für diese Diskussion:
Jeder Staat muss entscheiden, wie groß der in Sicherheit, in reduzierte Risiken, investierte Anteil des BIP sein soll. Er muss entscheiden, ob dabei nach Gusto der Öllerers verfahren wird, oder ob es das Ziel ist, Schäden an Lebenserwartung und Sachen für alle zu minimieren. Dann kommt nämlich sofort das Wort „hinreichend“ ins Spiel. – Warum wohl hält man deutsche Kernkraftwerke für die sichersten der Welt?
„Inhärent sicher“ sind im Betrieb befindlichen KKW, Tschernobyl konnte nur explodieren, weil diese Bedingung nicht erfüllt war.
Zuverlässige Folgenbegrenzung ist primär der Ersatz fehlender Leistung.
Darf nur hinreichend geringe Mengen radioaktiver Stoffen freisetzen (!!). („hinterlassen“ ist Unsinn).
„Darf keine Weiterverbreitung von Atmwaffen ermöglichen“ erfüllt der Brennstoffkreislauf der LWR sowohl bezüglich Uran 235 als auch Plutonium.
Wie sollen denn „begrenzte“ Folgen definiert sein.
Die dauerhafte Funktionssicherheit der vorstehenden „Bedingungen“? wurde seit mehr als 50 Jahren global im Dauerbetrieb nachgewiesen.
Herr Öllerer, wie viel mehr soll es denn noch sein?
Übrigens sind nach meiner Meinung die Fossilen ein Rückschritt verglichen mit Wasserkraft!
#84: Klaus Öllerer sagt:
am Mittwoch, 15.10.2014, 08:59
„Wie Sie selbst ausführen beträgt der vereinbarte Preis für das nächste britischer KKW 11 ct/kwh (89,50 Pfund/MWh) und das – wie ich bereits schrieb – auf 30 Jahre festgelegt.
Wie kommen Sie darauf, dass das konkurrenzfähig ist, Herr Loehr?
Windstrom kostet sogar „nur“ 9 ct/kwh und ist überhaupt nicht konkurrenzfähig ohne Zuschüsse, selbst wenn es kein Zappelstrom wäre.“
Nun ja, man muss aufpassen, dass man nicht Äppel mit Birnen vergleicht.
Der Großhandelspreis für Kohle liegt in England (aus dem Kopf) bei ca. 56,00 Pfund/MWh, für Wind bei ca. 112,00 Pfund/MWh (On- und Offshore gemittelt) und dann kommen noch Exoten wie Wellenenergie bzw. Gezeitenkraftwerke wo der Preis bei über 300,00 Pfund/MWh liegt.
„Trotzedem“ bezahlen die Engländer nur ca. 17 Cent/KWh, während wir in Deutschland ca. 29 Cent/KWh bezahlen, obwohl die Förderung in England großzügiger ist. Dafür ist in England allerdings der Staat nicht so gierig. Von daher ist der Preis des neuen englischen KKW, der auch erst in 10 Jahren zu bezahlen ist, durchaus konkurrenzfähig. Und wie sich die Preise für Kohle entwickeln werden, weiß kein Mensch. Der Preis kann sinken, wie in den USA, weil man dort das Fracking vor einiger Zeit als günstige Alternative für sich entdeckt hat. Der Preis kann aber auch steigen, weil Länder wie China und Indien in den nächsten Jahren ihren Hunger nach Energie stillen müssen.
Ihre 6 Punkte hinsichtlich der Sicherheit würde ich schon deshalb akzeptieren, wenn sich dadurch die Akzeptanz für die Kernenergie in Deutschland erhöht. Aber wie ich meine Landsleute kenne, würden die selbst dann gegen die Kernenergie sein, wenn ihnen der Reaktor Puderzucker in den Allerwertesten bläst.
Während die anderen großen Industrienationen an genau so einem Kraftwerkstyp forschen, wie Sie ihn fordern, stehen wir lieber im Abseits und verbaseln die Zukunft.
Sie sind allerdings immer noch den Punkt schuldig, wie Sie sich eine 100 %-ige Energieversorgung mit Kohle vorstellen. Den Primärenergiebedarf mit 100 % Kernenergie zu decken, halten selbst absolute Befürworter der Kernenergie nicht für nötig/möglich/sinnvoll.
#64: Michael Loehr
Stichwort „Konkurrenzfähigkeit der Kernenergie“, hier der Preis.
Wie Sie selbst ausführen beträgt der vereinbarte Preis für das nächste britischer KKW 11 ct/kwh (89,50 Pfund/MWh) und das – wie ich bereits schrieb – auf 30 Jahre festgelegt.
Wie kommen Sie darauf, dass das konkurrenzfähig ist, Herr Loehr?
Windstrom kostet sogar „nur“ 9 ct/kwh und ist überhaupt nicht konkurrenzfähig ohne Zuschüsse, selbst wenn es kein Zappelstrom wäre.
Welches Potential die Kernenergie noch hat muss sich erst in der Praxis zeigen. Hier verweise ich auf meine sechs Punkte aus dem Artikel, die erfüllt sein müssen:
1. Sechs Mindestanforderungen an die Kernenergie
Leitgedanke: So sicher wie moderne Fossile Energie
Angewandt auf die Besonderheiten der Kernenergie müssen folgende sechs Bedingungen gestellt werden, um bei einem Vergleich mit den Fossilen bestehen zu können:
Kernenergie …
? muss inhärent sicher sein,
? muss eine zuverlässige Folgenbegrenzung bei Angriffen (Terror, Krieg) und Havarien haben,
? darf nur geringe Mengen radioaktiver Abfälle hinterlassen,
? darf keine Weiterverbreitung von Atomwaffen ermöglichen,
? darf auch bei maximalen gesellschaftlichen Umbrüchen (Krieg, Failed State) nur geringe, begrenzte Folgen haben und
? muss die dauerhafte Funktionssicherheit vorstehender Bedingungen im Dauerbetrieb nachgewiesen haben.
Wird auch nur eine dieser Bedingungen nicht zuverlässig erfüllt, dann kann die reale Kernenergie keine Alternative zu den Fossilen sein. Die Risiken wären groß.
Keine der real existierenden Kernenergietechnologien ist jedoch in der Lage alle vorstehenden Bedingungen zu erfüllen.
Daher ist die derzeitige realexistierende Kernenergie in Sicherheitsfragen gegenüber den Fossilen ein Rückschritt und sollte bei neuen Kraftwerken nicht mehr eingesetzt werden.
#80 F.Ketterer,
lieber Herr Ketterer,
als intimem Kenner des Phasendiagramms von Wasser ist Ihnen sicher auch der Begriff „inhärente Sicherheit“ gut vertraut. So gilt ein Knast als inhärent sicher, wenn – nach menschlichem Ermessen – ein Ausbruch nicht gelingen kann. Trotzdem kann man den Laden von außen ausräumen, oder?
Doch ernsthaft: Sicherheitsfaktoren sind kein Skatspiel!! Gilt leider gegenwärtig auch für viele Brücken in Deutschland!
#75 Klaus Öllerer,
„zu #70 : Ulrich Wolff, auf drei Fragen an ihn zu Fukushina ?antwortet der Publizist Öllerer:
Frage: Warum war der SWR dort nach Ihrer Meinung nicht inhärent sicher?
Antwort: „Der SWR gilt als nicht inhärent sicher. Fukushima war sozusagen der Praxistest.“?
Frage: Würde das Kraftwerk etwa nicht heute noch zuverlässig Strom erzeugen, wenn man bei seinem Bau eine Flutwelle von 14 m Höhe unterstellt hätte?
Antwort: Vielleicht, aber:?
Das Kraftwerk hat nur scheinbar „zuverlässig“ Strom erzeugt.
Die große lauernde Gefahr von Erdbeben und Tsunami hatte niemand auf dem Schirm.?(Eine krasse Lüge!!!!)
Wie heißt es so schön: „Der Krug geht solange zum Brunnen bis er bricht“. Zuverlässig wäre es ihn rechtzeitig gegen brechen zu sichern oder/und auszutauschen. (Bla,bla,bla!!!)
Frage: Wäre es dann allerdings nicht zwingend erforderlich gewesen, vorsorglich etwa 50.000 Menschen umzusiedeln, um die 20.000 Todesopfer, die Verletzten und den großen wirtschaftlichen Schaden zu vermeiden?
Antwort: „Fukushima hätte rechtzeitig stillgelegt werden müssen.“
Fazit: Der Publizist Öllerer lügt ohne jede Scham, wenn er die katastrophalen Folgen einer nicht vorhergesehenen Naturkatastrophe benutzt, um seine persönliche Antipathie anderen zu infiltrieren!
Tatsächlich war nach dem Stand der Wissenschaft nach dem Reaktorschaden nicht einmal eine Evakuierung erforderlich. Ohne diese Maßnahme währen in der Folgezeit einige hundert der betroffenen Menschen weniger an Krebs erkrankt.
#76 Klaus Öllerer,
„zu #68: Ulrich Wolff??Thema verfehlt.?Nicht alles, was unter Fahne Fortschritt segelt ist auch Fortschritt.“
Hat er etwa meinen Hinweis:
„Der Chef des französischen Energiekonzerns EdF, hat heute die deutsche Energiewende zu Recht als „ökonomisches Desaster“ klassifiziert,“
übersehen?
#70: Ulrich Wolff sagt:
am Montag, 13.10.2014, 17:28
Lieber Herr Öllerer,
ich habe drei Fragen an Sie zu Fukushima:
Warum war der SWR dort nach Ihrer Meinung nicht inhärent sicher?
Würde das Kraftwerk etwa nicht heute noch zuverlässig Strom erzeugen, wenn man bei seinem Bau eine Flutwelle von 14 m Höhe unterstellt hätte?
######################
Nicht wenn die Flutwelle 17m hoch gewesen wäre.
Lustiges Spielchen.
Wie beim Skatspielen: da ist noch Luft nach oben…
Herr Öllerer, nach inzwischen mehreren Kommentaren hin und her zu Ihrem Beitrag lässt sich Ihre Argumentation auf den einfachen Nenner bringen:
Kernkraft ist böse!
Sie gestehen jeder anderen Energieerzeugungsform oder Technologie inhärente Sicherheit und technologische Weiterentwicklung zu, ja sie vertrauen sogar auf den TÜV. Ausschließlich der Kernkraft gestehen sie das nicht zu!
Sie sagen indirekt, tatsächliche Schäden könne man nicht mit Kernkraftschäden vergleichen (obwohl die tatsächlichen Opferzahlen die der Kernkraft um ein Vielfaches übersteigen) usw…
Da nützt Ihre wohlgewählte Sprache und Form nichts: Ihre Meinung ist nicht ernst zu nehmen!
@ #73 U. Wolff
„Fliegen erfordert als Ergänzung des Autopiloten keinen „mutigen“, sondern einen fachkundigen Piloten.“
Sie irren da ganz gewaltig, denn jeder der ein Flugzeug steuern darf, hat auch die notwendige Fachkunde. Und der Autopilot ist prinzipiell zum Fliegen nicht notwendig. Die Fachkunde hindert aber mutige Piloten nicht daran Dinge zu tun, die mit einer Landung im Wald enden … .
Auf die KKW übertragen ist es halt mutig instabile Systeme zu bauen und schwupps baut man gar keine mehr, jedenfalls in Deutschland. Ach ja, es gibt da Autos, die der Elchtestklasse zuzuordnen sind. Da waren auch mutige Konstrukteure und „Kaufleute“ am Werk. Richtig teuer wurde das … .
#66: Lutz Niemann und andere
Stichworte: Tote, Ursachen und unterschiedliche Bewertungen
5.000 Tote durch den Straßenverkehr, Tausende durch Infektionen, Haushaltsunfälle, etc, etc..
Die wenigen Toten durch Kernenergie würden da kaum ins Gewicht fallen, aber die öffentliche Aufregung sei groß.
Jüngst las ich eine ähnliche Argumentation, die wie folgt ging:
„74.000 Menschen sterben jedes Jahr an den Folgen des Alkohols.
0,0 Menschen sterben im Jahr in Deutschland an den Folgen von Anschlägen von Muslimen.
Für Alkohol machen sie Werbung.
Die Muslime bekämpfen sie“
Quelle: Salafistenseite „Der Schlüssel zum Paradies“ bei facebook.
Meine Antwort:
Anschläge und Havarien mit großen Folgen (Fukushima, Seveso, etc.) betreffen auch die nationale Sicherheit und sind demzufolge natürlich viel höher aufgehängt.
#68: Ulrich Wolff
Thema verfehlt.
Nicht alles, was unter Fahne Fortschritt segelt ist auch Fortschritt.
#70: Ulrich Wolff
1. SWR und Inhärente Sicherheit
Der SWR gilt als nicht inhärent sicher. Fukushima war sozusagen der Praxistest.
2. Vielleicht, aber:
Das Kraftwerk hat nur scheinbar „zuverlässig“ Strom erzeugt. Die große lauernde Gefahr von Erdbeben und Tsunami hatte niemand auf dem Schirm.
Wie heißt es so schön: „Der Krug geht solange zum Brunnen bis er bricht“. Zuverlässig wäre es ihn rechtzeitig gegen brechen zu sichern oder/und auszutauschen.
3. Fukushima hätte rechtzeitig stillgelegt werden müssen.
@ #71: Dirk Weißenborn
„“Inhärente Sicherheit“ anderer Energieerzeuger“:
Die Schäden bei fossilen Anlagen, inkl. Erdölraffinerien, begrenzen sich auf die unmittelbare Umgebung. Allenfalls kann Öl von Tankern oder der Förderung in Flüsse, Meere, Strände auslaufen, wie es ja auch manchmal geschieht. Das wird wohl auch nie ganz zu verhindern sein.
Auch Terroranschläge sind da denkbar. Öl-Raffinerien sind nicht so zahlreich wie KKWs bei umfangreichem Einsatz, so dass es besser möglich wäre diese zu schützen.
Im Übrigen hoffe und vertraue ich da meinen Ingenieurskollegen vom TÜV, dass alle solche Anlagen gegen Stromausfall ausreichend gesichert sind.
„Dauerhafte Funktionssicherheit im Dauerbetrieb“
Der von mir verwendete Begriff „Dauerbetrieb“ ist in einem angemessenen Sinne gemeint und meint nicht einfach 5, 10 oder mehr Jahre.
Es ist damit gemeint, dass gesichert werden muss, dass die sechs von mir geforderten Punkte zur Sicherheit auch nach langer Laufzeit eingehalten werden.
Im Details wird das dann sicher kompliziert, um das jeweils richtig zu beurteilen.
#72 T.Heinzow,
„Angst, Herr Wolff, ist ein guter Ratgeber. Denken Sie dran: „Es gibt viele mutige Flieger, aber nur ganz wenige mutige alte Flieger.“
Und wieder einmal falsch! – Richtig ist:
Angst rät zur Vorsicht, ist ansonsten ein schlechter Ratgeber! Fliegen erfordert als Ergänzung des Autopiloten keinen „mutigen“, sondern einen fachkundigen Piloten.
Nun warte ich nur noch auf Ihr Flugzeug, in dem alle Insassen den Absturz unverletzt überstehen!
@ #68 U. Wolff
Angst, Herr Wolff, ist ein guter Ratgeber. Denken Sie dran: „Es gibt viele mutige Flieger, aber nur ganz wenige mutige alte Flieger.“
Daß man früher nur 4-motorig über den Atlantik fliegen durfte, dann dreimotorig und dann zweimotorig hat(te) gute Gründe. Und daß die Flugzeuge so konstruiert wurden, daß sie selbststabilisierend waren, auch. Inzwischen fliegt man mit instabilen Geräten per fly-by-wire, um Sprit zu sparen. Für die Konstruktion von kommerziellen Energieerzeugern, die von sich aus instabil werden, wenn das Kühlwasser ausbleibt, bestand kein Anlaß, außer daß man die bereits fertige Konstruktion der Schiffskraftwerke, denen naturgemäß nie das Kühlwasser ausgehen kann, insbesondere dann, wenn sie absaufen, billig nutzen wollte. Die hatten auch den Vorteil klein zu sein = hohe Energiedichte. Aber im Notfall müssen die extern mit Kühlwasser versorgt werden, was einem instabilen Flugzeug mit der Zuverlässigkeit der Super-Connie gleichkommt. Versagen beim A-320 die Flugcomputer, ist das Flugzeug nicht mehr steuerbar … .
Also hat man es gelassen, bis die Computer so zuverlässig waren, daß ein Totalausfall unwahrscheinlich ist, jedenfalls unwahrscheinlicher als sonstige Risiken.
Bei der Kernkraft gibt und gab es die Möglichkeit stabile Reaktoren zu konstruieren, z.B. den Thorium-Brüter, man tat es aus kurzfristigen ökonomischen Motiven, obwohl trotz höherer Herstellungs- und Betriebskosten das Endprodukt Wärme und Strom konkurrenzlos günstig waren. Wer hat versagt, der Kaufmann oder der Ingenieur? Ich sage, daß beide versagt haben. Billig sein nach der Methode koste es was es wolle kann sehr teuer werden.
Sehr geehrter Herr Öllerer:
Sie verlangen, dass Kernenergie inhärent sicher sein muss. Als Ziel schwebt uns alles dieses Ziel vor Augen.
Sie halten dies offensichtlich für unmöglich – zumindest für die nähere Zukunft.
Und nun meine erste Frage: Halten Sie die übrigen
Energieerzeuger für „inhärent sicher“? Wie sieht es z.B. mit einer Erdölraffinerie aus, deren Schicksal mit einem einzigen gut gezielten Schuss aus einer RPG besiegelt wäre?
Sie schreiben als letzte Bedingung:
„muss die dauerhafte Funktionssicherheit vorstehender Bedingungen im Dauerbetrieb nachgewiesen haben.“
Also wohl auch die „inhärente Sicherheit“.
Die können Sie ernstlich aber nur im (ökonomischen) Leistungs-Dauerbetrieb testen und unter Beweis stellen, wenn Sie neue Anlagen genügend lange (z.B. 25 Jahre) in Betreib nehmen und halten.
Nach Ihren Kriterien ist das aber nicht möglich, Sie widersprechen sich also schon selbst zu Beginn Ihres Beitrags.
mfG
Dirk Weißenborn
Lieber Herr Öllerer,
ich habe drei Fragen an Sie zu Fukushima:
Warum war der SWR dort nach Ihrer Meinung nicht inhärent sicher?
Würde das Kraftwerk etwa nicht heute noch zuverlässig Strom erzeugen, wenn man bei seinem Bau eine Flutwelle von 14 m Höhe unterstellt hätte?
Wäre es dann allerdings nicht zwingend erforderlich gewesen, vorsorglich etwa 50.000 Menschen umzusiedeln, um die 20.000 Todesopfer, die Verletzten und den großen wirtschaftlichen Schaden zu vermeiden?
Mit freundlichem Gruß,
Ulrich Wolff
Hallo Herr Hecker,
ich wünsche Ihnen aus vollem Herzen, das es so bleibt wie Sie es schildern.
Ich selbst war jahrzehntelang Entwicklungsingenieur in der Elektronik.
Hätte ich damals einen Auftrag für eine Kernenergieanlage bekommen etwas zu entwickeln, so hätte ich dieses mit vollstem Engagement und zur allseitigen Zufriedenheit ausgeführt.
Ich bin derzeit auch dagegen vorhandene KKWs abzuschalten. Man sollte diese auslaufen lassen. Vielleicht reicht das dann auch bei Ihnen und Ihren Kollegen bis zur Rente.
Neue KKWs allerdings sollten dann die von mir aufgestellten sechs Mindestanforderungen erfüllen. Das sehe ich allerdings für die nächste Zukunft nicht.
Alles Gute und Ihnen auch eine schöne Restwoche. 😉
Bis dann
Klaus Öllerer
http://www.KlimaNotizen.de
http://www.KlimaKontroverse.de
Der Publizist Öllerer lebt im deutschen Wohlstand, den inzwischen allein der Verkauf der Technik des vergangenen Jahrhunderts nur deshalb erzeugen kann, weil das global einmalige Ausbildungssystem der Zünfte des Mittelalters fortgeschrieben für eine besondere Qualität der Produkte sorgt.
Unbelastet von Sachkunde handelt auch er systematisch zum einen mit der Angst vor dem Fortschritt und verbreitet zum anderen munter technische und wirtschaftliche Illusionen.
Auf diese Weise hat die Wirkung der Front der Öllerers inzwischen erfolgreich auf breiter Front Industrie vernichtet, den technischen Fortschritt aus Deutschland vertrieben und sein wirtschaftliches Potential annulliert:
Der Chef des französischen Energiekonzerns EdF, hat heute die deutsche Energiewende zu Recht als „ökonomisches Desaster“ klassifiziert,
Fracking ist dabei, die USA zum Exporteur fossiler Brennstoffe zu machen.
Computer, Handys, Fernseher und sonstige Elektronik sind exklusiv Importware.
Hätte wohl Carl Benz heute gegen all die satten Öllerers eine Chance, gar eine Zulassung für das Automobil zu bekommen?
Zweifelsfrei wird diese Angst der Öllerers Deutschland auch in Zukunft weiteren Schaden zufügen. Als Optimist meine ich jedoch, nach Hitler und Ulbricht werden wir auch das überstehen!!
#60 Klaus Öllerer
———————
Für einen Primärenergieanteil von lediglich 10% wird eine teure und komplexe und risikoreiche Energieform mit neuer Infrastruktur in die Gesellschaft gedrückt und mit allen ihren negativen, jedoch ohne wesentliche positive Folgen gegenüber den bewährten Fossilen.
———————
Ich schätze die Technologie nicht so ein wie Sie. Ich sehe kein große unterschied zum Risiko und Kosten zu Kohle oder Gas. Deshalb stehe ich dazu neutral und habe keine Angst vor AKWs. Das ist der Unterschied. Als Kind hatte ich ich Angst vor Kernkraft wegen Tschernobyl. Jetzt nicht mehr. Die Folgen sind gut bekannt und das Risko nicht größer als Autofahren oder in einer Großstadt zu wohnen. Also versuche ich lieber andere Risiken zu vermeiden.
Durch die friedliche Nutzung der Kernenergie sind seit Beginn von 1945 bis 2007 laut UNSCEAR weltweit insgesamt 147 Todesopfer durch Strahlenunfälle zu beklagen, da sind Tschernobyl und Unfälle in der Medizin mit eingeschlossen (z.B. versehentliche Bestrahlungen mit tödlicher Dosis bei der Krebsbehandlung), auch der militärische Bereich in den Anfängen.
Unter
http://tinyurl.com/pbpgk72
findet man auf Seite 28/29 eine Aufzählung von Unfällen, oft war nun wirkliche Schlamperei der Grund, und oft in Schwellenländern wo deutsche Pingeligkeit unbekannt ist.
Durch die schlaue Erfindung von Treppen und Leitern kommen allein in Deutschland jedes Jahr ca. 5000 Menschen zu Tode.
Und die Angst vor Strahlung entsteht nun wirklich durch Unwissenheit. Kerntechnik und Strahlung und Gesundheit, das ist kompliziert. Damit die deutsche Jungend auch in Zukunft vor dem Verständnis dieser Dinge bewahrt wird, werden in einigen Bundesländern die Fächer Physik, Chemie, Biologie (mit 6 Wochenstunden) zusammen gestrichen und ersetzt durch ein neues Fach: „NATUR UND TECHNIK“ mit 2 Wochenstunden.
Guten Morgen Herr Öllerer,
ich habe ein wunderschönes Wochenende mit meiner Familie verbracht, bin heute (Montag) Morgen wieder in mein kernkraftwerk gefahren und siehe da, es steht noch. Und so konnte ich diese Woche mit vielen meiner Kollegen wieder frohen Mutes und voller Motivation beginnen. Wir alle fühlen uns hier wohl und gehen gerne hier zur Arbeit. Wir sorgen für eine recht gute elektrische Versorgung der Menschen und bekommen dafür leider von Leuten wie Ihnen nur sprichwörtliche Tritte in den Allerwertesten. Wir sorgen dafür, dass der Kühlschrank funktioniert, das die Infrastruktur am laufen gehalten wird, dass in Krankenhäuser Menschen operiert werden und lebenserhaltende Massnahmen durchgeführt werden können. Es kann geschafft und gewerkelt werden. Aber leider ist dies heutzutage eine Selbstverständlickeit, die keiner mehr zu schätzen weiss.
Ich wünsche Ihnen eine angenehme und friedliche Woche.
Arne Hecker
Noch etwas zur „Konkurrenzfähigkeit“ der Kernenergie. Die KKW Generation IV. werden mit Strompreisen von 4,8 Cent/KWh kalkuliert und Laufzeiten von 100 Jahren.
Darüberhinaus halte ich KKW-Hüllen für möglich, die, wenn der Beton von außen entsprechend versiegelt bzw. geschützt wird, 500 Jahre und mehr halten. Wenn das Innenleben im Baukastenprinzip angelegt wird, kann man 500 Jahre lang im Inneren die Teile entsprechend austauschen.
Im Gegensatz zu Kohlekraftwerken, die von der Technik ziemlich ausgereizt sind, sind bei der Kernenergie noch Entwicklungssprünge möglich. Und die wird es auch geben. Vermutlich nicht mit bzw. in Deutschland.
Hinkley Point in England wird im Jahr 2023 Strom für einen Großhandelspreis von 89,50 Pfund/MWh liefern. Kohle liegt aktuell bei ca. 55,00 Pfund/MWh. Und bis 2023 kann sich beim Kohlepreis ja noch was ändern, denn der ist nicht fix. Bekommt das Konsortium um EDF noch einen Folgeauftrag, wird der Preis von 89,50 Pfund/KWh noch einmal reduziert.
Die Kernenergie hat mangels sinnvoller Alternativen eine prächtige Zukunft. Wenn nicht in 20 oder 30 Jahren, dann eben in 50 bis 100 Jahren.
#60: Klaus Öllerer sagt:
Fazit:
„Für einen Primärenergieanteil von lediglich 10% wird eine teure und komplexe und risikoreiche Energieform mit neuer Infrastruktur in die Gesellschaft gedrückt und mit allen ihren negativen, jedoch ohne wesentliche positive Folgen gegenüber den bewährten Fossilen.
Nach diesen von mir behandelten Einwänden sieht es für mich so aus, als wenn die Erneuerbaren und die Kernenergie noch eine Gemeinsamkeit mehr haben, als ich es bisher sah: ein sich ergebender geringer Anteil an der Primärenergie von sage und schreibe geringen 10%!!!!!
Kommentar:
Ich bin sprachlos.
Jetzt gehe ich erst einmal eine Runde laufen. ;-)“
Ich respektiere Ihre Meinung, Herr Öllerer, teile sie aber nicht.
Ich nehme jetzt einfach mal das Jahr 2006. Das war zu einer Zeit, als die CDU die Laufzeiten der KKW noch verlängern wollte:
Dazu schreibt die Uni Marburg:
Atomenergie
Atomenergie hat in Deutschland einen Anteil von 31,2 Prozent an der Stromerzeugung. Das ist zwar ein deutlich geringerer Anteil als der von Braun- und Steinkohle (46,7 Prozent), aber dennoch um einiges mehr als der Anteil von Wasser- oder Windkraft (3,9 Prozent) und der von Erdgas (7,9 Prozent)[1]. Die Kernenergie ist damit ein wichtiger Bestandteil in der deutschen Energieversorgung.
Noch deutlicher wird dies bei der Betrachtung des Anteils der Kernenergie an der Grundlast; also an dem rund um die Uhr bereitgestellten Strom. Hier liegt der Anteil von Atomenergie mit 50, 3 Prozent über dem von Braunkohle mit 44,3 Prozent und dem von Laufwasser mit 5,4 Prozent. Strom aus Solar- oder Windenergie kann hingegen nicht zur Grundlast eingesetzt werden, da hier keine kontinuierliche Stromproduktion möglich ist[2].
Aktuell haben wir nur noch 9 (?!) KKW am Netz. Natürlich sinkt dann der Anteil am Primärenenergieverbrauch auf ca. 8 %. Ihre Kohlekraftwerke machen aber auch nur ca. 24 % am Primärenergieverbrauch aus, mit abnehmender Tendenz. Wie wollen Sie denn mit Kohle die an der Vollversorgung fehlenden ca. 75 % ersetzen? Diese Antwort sind Sie bisher schuldig geblieben.
Was mich ein wenig stört, ist, dass Sie Befürworter der Kernenergie mit den Fans der Erneuerbaren in einen Topf schmeißen. Ich stehe den Erneuerbaren aus vielen Gründen skeptisch gegenüber. Neben der bevorzugten Einspeisung dieses Zufallsstroms, was ich ablehne, bin auch darüberhinaus der Meinung, dass den konventionellen Kraftwerken die Einspeisevergütungen zustehen müsste, weil sie für die Versorgungssicherheit sorgen.
Eine kleine Spitze (wegen der angeblichen Nähe Erneuerbare/KKW) kann ich mir dann doch nicht verkneifen. Sie argumentieren dafür hinsichtlich der Kernenergie wie Claudia Roth, Jürgen Trittin, Renate Künast oder Bärbel Höhn. Tit for tat.:-)
@Klaus Oellerer #60
Falsch! Den Energieträgermix aus Kohle, Gas und Uran hatten wir nicht, weil eines der Energieträger zu teuer gewesen wäre, sondern weil wir uns als Deutsche Gesellschaft nicht abhängig von einen Energieträger machen wollten.
Dies waren noch schlau und gut politische Entscheidungen.
Mit der Energiewende/Erneuerbare Energie widersprechen wir der damaligen Politikentscheidung und machen uns nun nicht von anderen Ländern/Politik abhängig, sondern machen uns von einen noch launischeren Partner, nämlich der Natur (Wind und Sonne) abhängig.
Mit der Kernkraft kommt jetzt ein Energieerzeuger mit dem Energieträger Uran und Thorium ins Spiel, der diese ganzen Nachteile der Abhängigkeit von politisch instabilen Ländern und den Launen der Natur komplett vom Tisch fegt. Uran und Thorium ist weltweit, an Land und in den Meeren so reichlich vorhanden, dass dies zu keinen politischen Konflikten führen wird. Selbst Deutschland könnte aus seinen vorhanden Wertstoffen /Reststoffen der Kernenergieerzeugung noch einige Jahrzehnte gut leben. Und im Boden und im Meere gibt es für die nächsten Jahrtausende genug Energieträger zu extrahieren. Das Wissen ist da, es muss nur gefördert werden und die Ergebnisse umgesetzt werden. Beispiel DFR.
Kernkraftwerke sind deshalb so teuer im Bau, weil die Politik diese per Auflagen und Abgabengesetze so teuer gemacht hat. Ohne die Anti-Kernkraftpolitik in der Welt, würden Kernkraftwerke nicht viel mehr als ein Kohle oder Gaskraftwerk kosten.
England baut momentan sein Kernkraftwerksflotte aus. Und Finnland baut auch weiter aus. OL4 ist bereits in der Mache.
Weiterhin will Polen endlich in die Zukunftstechnologie Kernkraft einsteigen. Tschechen, Bulgaren lernen immer mehr dazu in der Kernkraft. Selbst die Ukraine baut weiter seine Kernkraftwerke aus. Nur Deutschland als Musterland und Wissensstandort baut seine Kraftwerke ab. Und damit VERNICHTET Deutschland nicht nur Volksvermögen und die Basis für unseren Forschung und Entwicklungsstandort in der Energieerzeugungstechnik, sondern auch die Zukunft unserer nächsten Generationen.
Kernkraft-Technik/Forschung ist nämlich viel mehr als nur Strom erzeugen zu können. Kernkraft kann viel mehr. Von der Materialforschung über die Sicherheitsforschung im Industriebereich bis hin zu neuen chemischen und physikalischen Erkenntnissen.
Und noch eines…wenn Sie ein Land sehen möchten, dass komplett auf die Kernkraft als Stromlieferant setzt, dann schauen Sie mal nach Frankreich und ihnen wird bei einen Verbraucherpreis von ca. 14ct/kwh geholfen. Danke!
Herrn Öllerers Ausführungen sind von einer einzigartigen Besessenheit geprägt: Von Angst! Und damit befindet er sich in bester Gesellschaft mit großen Teilen der deutschen – und leider nicht nur der deutschen – Politik. Die einen haben Angst vor der Kernenergie („Nuklearphobie“), andere Angst vorm Klimawandel („Klimaphobie“), weitere haben Angst vorm Ende der Energieressourcen („Energiemangelphobie“) – ohne irgend eine oder zwei dieser Ängste oder sogar aller drei gleichzeitig (wie in der Bundesregierung) lässt sich offenbar keine „moderne Energiepolitik“ mehr betreiben. (Ich bin mir natürlich darüber im Klaren, dass es noch viel mehr Ängste gibt, mit Hilfe derer die Menschheit „regiert“ und dirigiert wurde und wird…)
Wenn derartige Ängste, wie sie hier von Herrn Öllerer formuliert wurden, schon immer die Menschheit beherrscht hätte, würden wir heute noch Feuersteine sammeln, um sie zu Faustkeilen umzuarbeiten – und hätten Angst davor, dass Feuersteine bald nicht mehr zu finden sein könnten.
Natürlich sollte auch berücksichtigt werden, dass Angst zu großen Teilen auch aus Unwissenheit entspringt: Es ist ja auch schwierig, ein Kernkraftwerk zu verstehen… Noch schwieriger zu verstehen sind neue technische Entwicklungen zur friedlichen Nutzung der Kernenergie, wie sie in vielen Ländern der Erde betrieben werden – trotz der Warnungen von Herrn Öllerer. Die Tatsache, dass Deutschland auf die gegenwärtig sichersten Kernkraftwerke der Welt verzichten will und sogar weitere Forschungen zur Weiterentwicklung nicht mehr fördert, sogar verbietet sind, zeugt vom erkennbaren Niedergang des Wissenschaftsstandortes D. und vom zu erwartenden Untergang des Wirtschaftsstandortes D. Man könnte auch von Dekadenz eines Landes sprechen, dass sich einbildet, so wohlhabend zu sein, dass es keinen energietechnischen Fortschritt mehr braucht… (Das gilt sinngemäß auch für andere Fachgebiete, z. B. die Stammzellforschung oder die Gentechnik!) Herr Öllerer bekämpft die gegenwärtigen Kernkraftwerke – will aber auch keine neuen, die noch sicherer, noch kostengünstiger sind. Öllerer und die deutsche Energiepolitik – vereint in die Steinzeit zurück?
Viele der hier genannten Contra-Öllerer-Argumente kann man nur unterstreichen, auch das Argument von Hanna Thiele, wonach die Begründung für die Kernenergie in Deutschland Hand in Hand ging (und leider immer noch geht) mit der „Klimaphobie“. Wenn der deutschen Nuklear-Wissenschaft und -Industrie (Deutsche Physikalische Gesellschaft, Deutsches Atomforum etc.) zu ihrer Rechtfertigung nichts anderes einfällt als die Angst vor der Klimakatastrophe zu schüren, dann muss das als ein mit abgrundtiefer Dummheit gepaarter Opportunismus gebrandmarkt werden, auch wenn damit namhafte Persönlichkeiten angeprangert werden. Falsch ist es aber, nur wegen dieses durch nichts zu rechtfertigenden Fehlverhaltens der deutschen Kernenergielobby die gesamte Nuklearwirtschaft ins Abseits zu stellen! Nebenbei bemerkt: Die Kernenergietechnik in der DDR, zu der ich (auf Grund meiner fachlichen Vergangenheit) beste Beziehungen hatte, hat sich nie einer solchen Argumentation bedient! Unsere Sorge waren die immensen Schwefeldioxid-Emissionen der Braunkohlenkraftwerke. Der Begriff „Klimaschutz“ spielte weder in der wissenschaftlichen Debatte noch in der Praxis eine Rolle. Dass Kohlendioxid ein Schadstoff sei, habe ich erst nach 1990 „gelernt“!
Abschließend noch ein Faktum aus einem untergegangenem Land: Das KKW Lubmin lieferte auch Fernwärme zur Beheizung der Neustadt des benachbarten Greifswald.
Zu den Forumsbeiträgen über den Versorgungsgrad mit Kernenergie, gefunden mit der Suchfunktion „Vollversorgung“ und „50%“
Gefunden habe ich dazu:
#4: Arne Hecker, #9: D. Glatting, #12: Michael Loehr, #12: Michael Loehr, #17: Guido Scholzen, #43: L.Stiller, #45: Peter Jensen
Der Übersichtlichkeit und Einfachheit wegen gehe ich jetzt erst einmal stellvertretend auf den Beitrag von #45: Peter Jensen ein.
Wenn auf die Beantwortung auch der anderen – aus meiner Sicht nicht so wesentlichen – Argumente Wert gelegt wird, dann bitte ich um Mitteilung.
#45: Peter Jensen
„…
Das „Argument“ mit der Vollversorgung durch KKW geht auch völlig an der Realität von Strombedarf und -erzeugung vorbei. Es ist tatsächlich ein „Totschlagargument“, wie Sie sagen, Herr Stiller. Und ein sehr dummes noch obendrein!
Unser Bedarf schwankt, damit auch die Erzeugung. Es ist völlig sinnlos – weil zu teuer – nur auf Atomkraftwerke zu setzen.
Diese sind in der Anschaffung sehr teuer und müssen deswegen viele Stunden laufen. Daher sind sie bestens geeignet als Grundlastkraftwerke. 90% und mehr Verfügbarkeit pro Jahr sind Standard für deutsche KKW. Und dann benötigt man eben nur soviel, bis die Grundlast abgedeckt ist. Für die Mittel- und Spitzenlast, bei der permanente Regelung erforderlich ist, sind eben andere Kraftwerke die bessere Wahl. Deswegen hatten wir ja unseren bewährten Energiemix aus Uran, Kohle und Gas.
Zudem lässt dieses „Totschlagargument“ auch die historische Entwicklung und die Kosten völlig außer acht. Kein Land oder Unternehmen der Welt hat das Geld, mal eben 20 KKW aus dem Boden zu stampfen. Außerdem baut man nicht einfach bestehende Kohlekraftwerke ab, wenn plötzlich die Technologie Kernkraft verfügbar ist.
…“
Meine Antwort:
* Der Einwand beschreibt – aus Kostengründen – den geringen von Befürwortern hier als sinnvoll angesehenen Einsatzbereich der real existierenden Kernenergie: die Grundlast bei der Stromversorgung.
* Die Grundlast hat etwa einen Anteil von 10% am Primärenergieverbrauch in Deutschland (vielleicht auch etwas mehr oder weniger).
* 10% !!!!!!
* Das ist ein sehr geringer Anteil an der Energieversorgung!
* Das ist ein Energieanteil, der ähnlich gering ist wie bei allen Erneuerbaren zusammen: 11,5%!
Fazit:
Für einen Primärenergieanteil von lediglich 10% wird eine teure und komplexe und risikoreiche Energieform mit neuer Infrastruktur in die Gesellschaft gedrückt und mit allen ihren negativen, jedoch ohne wesentliche positive Folgen gegenüber den bewährten Fossilen.
Nach diesen von mir behandelten Einwänden sieht es für mich so aus, als wenn die Erneuerbaren und die Kernenergie noch eine Gemeinsamkeit mehr haben, als ich es bisher sah: ein sich ergebender geringer Anteil an der Primärenergie von sage und schreibe geringen 10%!!!!!
Kommentar:
Ich bin sprachlos.
Jetzt gehe ich erst einmal eine Runde laufen. 😉
#56: Klaus Öllerer sagt:
———————
Woher will man heute wissen, was die Terroristen sich Morgen für Ziele aussuchen? Mit einem derartigen Argument die Sicherheit der Kernenergie vor Terroranschlägen zu begründen dürfte in einer öffentlichen Debatte schnell zu einer Lachnummer werden und das zu recht.
———————
Interessante Antwort, den wenn Sie es nicht wissen können, warum sollte man dann AKWs aus diesem Grund Stillegen? Müsste man dann nicht aus dem selben Grund alle Hochhäuser vermeiden?
Sie sagen, man kann nicht wissen welche Ziele sich Terroristen morgen aussuchen. Und dem stimme ich zu. Dennoch erwarten Sie, dass sich Terroristen morgen AKWs aussuchen würden. Doch warum? Bisher gab es noch keinen nennenswerten Anschläge auf AKWs. Der Anschlag auf das WTC war aus meiner Sicht deutlich schlimmer als das was in Fukushima passiert ist. Sowohl was die Opferzahlen angeht, als auch die finanziellen Verluste. Nicht auszudenken was passiert wäre, wenn das WTC voll besucht gewesen wäre. Und das gleiche kann in vielen anderen Wolkenkratzern passieren.
Mag sein das es es irgendwann wirklich mal dazu kommt, wie Sie sagen kann man es nicht wissen. Aber für mich haben Fukushima und Tschernobyl ihren Schrecken verloren. AKWs besuche ich nicht und bei einem Austritt von Strahlung kann ich immer noch flüchten, wenn Sie zu hoch ist. Und vielleicht bekomme ich auch eine höhere Dosis ab und bekomme 20 Jahre später Krebs. Das wäre für mich immer noch besser als direkt zu sterben, wenn ich es mir aussuchen könnte.
Jeden Tag in einem Hochhaus mit tausenden anderen Menschen auf dem Präsentierteller zu sitzen, ist für mich bedenklicher. AKWs lassen sich auch einfacher durch Luftabwehr schützen, denn diese stehen ja in der Regel etwas abseits so das sich einfacher Flugverbotszonen einrichten lassen. Versuchen Sie das mal in Frankfurt oder Berlin. Die Hochhäuser stehen nur wenige Kilometer vom Flughafen entfernt. Und der Wahnsinn geht ja weiter, im Burj Khalifa leben und arbeiten 750.000 Menschen!
Und zu guter Letzt: AKWs gibt es schon seit Jahrzehnten. Die Ziele von Terroristen waren aber immer andere. Wieso glauben Sie, dass sich das ändern wird und AKWs Zukünftig interessantere Ziele sein könnten?
#56:Hallo Rheinländer Klaus Öllerer
1) die vergangenen und heutigen „Terroristen“ sind vor allem die Amerikaner (und Engländer), die augenblicklich nicht die ISIS bombardieren, sondern sehr erfolgreich Ölraffinerien in Syrien um die Zivilbevölkerung für die amerikanische Demokratisierung vorzubereiten.
2) Sie schreiben:
„Wenn Fachleute, auch wenn sie noch so angesehen sind, alleine mit Berechnungen überzeugend die Sicherheit nachweisen wollen, so ist dieses aufgrund von Erfahrungen nicht konsensfähig.“
Sie meinen also, dass man auch gefüllte Talsperren mit Flugzeugen oder Raketen attackieren soll … zur Probe ?
oder mit so simplen auf dem Wasser hüpfenden Bomben wie hier, in der Nacht auf den 17. Mai 1943:
http://tinyurl.com/np5u9s2
Man muss also noch einmal ein Flugzeug opfern, wie uns am 9.11. vorgegaukelt.
Oder sollte man sicherheitshalber alle Talsperren wieder abbauen, wegen Terroristen?
mfG
@Klaus Öllerer #56
Ein Frage, haben Sie noch Spaß am Leben?
Sie sind ja so von Angst unter Untergangsphantasien zerfressen, dass es mich wundert, dass Sie überhaupt noch da sind.
Die Kernkraft (Technik) hat sich jetzt über Jahrzehnte hin bewährt. Die Kernkraft ist die sicherste und zuverlässigste Energieerzeugungstechnik, die die Menschen/Fachleute im Industriesektor/Techniksektor hervorgebracht haben. Dabei sind Werte und mit diesen Werte wertschöpfende Arbeitsplätze für die Zukunft (Forschung und Entwicklung) entstanden. Die Solarzelle ist z.b. ein alter Hut (Nebenprodukt) der Kernforschung. Damals war man aber schon so vernünftig und hat diese Natur-Energieträger (Wind und Sonne) nicht weiter entwickelt. Weil diese den Nachteil haben, nicht zuverlässig und sicher ein Stromnetz betreiben zu können. Dies ist nur mit den Energieträgern Kohle, Gas und Uran möglich. Alles andere (Wind,Sonne,Wasser) sind und bleiben ein Relikt der Vergangenheit.
EE=unbezahlbar, unbeständig, unwirtschaftlich, wertevernichtend, naturzerstörend und ein Beispiel, wie technisches Energiewissen mit Füssen getreten wird und dies auch noch mit einen Gesetz EEG komplett absurdum geführt wird. Energiewende/EEG = Mangel und Armut. Erst kommt der Strommangel und dann folgt die Armut für die Gesellschaft.
Zu den Forumsbeiträgen über „Terror“ und „Krieg“, gefunden mit der Suchfunktion
Zuerst die Forumsbeiträge und dann meine Antwort:
#4: Arne Hecker
„Terroristen suchen sich einfachere und viel verheerende Ziele aus, als ein Kernkraftwerk, da diese besser über die Funktionsweise und die evtl. Auswirkungen bescheid wissen, als z.B. Sie.“
Antwort:
Woher will man heute wissen, was die Terroristen sich Morgen für Ziele aussuchen? Mit einem derartigen Argument die Sicherheit der Kernenergie vor Terroranschlägen zu begründen dürfte in einer öffentlichen Debatte schnell zu einer Lachnummer werden und das zu recht.
Doch wie sähen die Auswirkungen von Terroranschlägen aus?
Bei einer Terrorwarnung gegen die Kernenergie (KKW’s, Aufbereitungsanlagen, etc.) wären die öffentlichen Reaktionen andere, als gegen Ziele wie Hochhäuser, staatliche Einrichtungen oder klassische Produktionseinrichtungen (Ausnahme: bestimmte Chemiefabriken).
Alle Einrichtungen der Kernenergie müssten Rund um die Uhr einer aufwendigen militärischen Bewachung unterstellt werden, die in der Lage wäre Anschläge zu verhindern (Luftabwehr, umfangreiche Verbotszonen, intensive Personenkontrollen). Evtl. wäre sogar die Ausrufung des Notstandes angebracht und die Versetzung des Landes in einen Belagerungszustand. Völlig „entspannter“ wären die Maßnahmen bei Terrorwarnungen gegen fossile Kraftwerke, Hochhäuser, klassische Produktionsanlagen (Ausnahme: bestimmte Chemiefabriken), etc..
Nach einem erfolgten großen Anschlag würde die Umgebung von Kernenergieeinrichtungen großräumig evakuiert werden müssen. Bei Anschlägen gegen andere Einrichtungen wie Hochhäuser, klassische Produktionseinrichtungen würden Evakuierungen höchstens im Nahbereich stattfinden müssen. Ob nach dem Anschlag Gebiete wegen radioaktiver Belastung gesperrt bleiben, hängt dann von den Folgen des Anschlages ab.
Die Akzeptanz der Kernenergie wäre anschließend jedenfalls nur noch im Keller.
#15: K. Allmendinger
„Offensichtlich weiss der Autor nicht von diesem Test: http://tinyurl.com/oukrejk, bei dem getested wurde, was passiert, when ein Flugzeug mit wesentlich hoeherer Dichte als ein Verkehrsflugzeug auf eine Reaktorwand prallt.“
Antwort:
Dieser Test gibt nicht die realen Verhältnisse an einer Kernenergieanlage wieder. Es handelt sich lediglich um eine besonders für diesen Crashtest konstruierte kleine Betonwand in die ebenerdig ein Flugzeug kracht. Dieses Video hat auf jeden Fall Unterhaltungswert. 😉
Mit einem derartigen „Experiment“ die Sicherheit der Kernenergie vor Terroranschlägen zu begründen dürfte in einer öffentlichen Debatte schnell zu einer Lachnummer werden und das zu recht.
#2: T.Heinzow
„“In anderen Technologiebereichen wie der Automobilindustrie ist es üblich, Sicherheit praktisch und glaubwürdig zu demonstrieren (bspw. Crashtests). Warum entfällt das bei den KKWs? “
Weil man das alles berechnen kann. Die Widerstandsfähigkeit einer Betonkuppel läßt sich problemlos berechnen. Wer allerdings in der Lage ist Bunkerbrechende Waffen zu konstruieren und ins Ziel zu bringen, ist auch in der Lage Kernwaffen zu bauen. Und dann macht ein Angriff auf KKW keinen Sinn, denn der Fallout einer Kernwaffe ist Nichts gegen den aus einem mit Bomben zertstörten KKW.““
Antwort:
Wenn Fachleute, auch wenn sie noch so angesehen sind, alleine mit Berechnungen überzeugend die Sicherheit nachweisen wollen, so ist dieses aufgrund von Erfahrungen nicht konsensfähig.
Anders wäre es wohl, wenn es eine Tradition gäbe, dass Fachleute gottgleich mit ihren Berechnungen in der Vergangenheit immer(!) richtig gelegen hätten.
Immer noch gilt, dass die Erfahrung, das Experiment, die Richtschnur der Erkenntnis ist.
Mit derartigen Berechnungen die Sicherheit der Kernenergie vor Terroranschlägen zu begründen dürfte in einer öffentlichen Debatte schnell zu einer Lachnummer werden und das zu recht.
Eine Freisetzung des radioaktiven Inventars eines KKWs würde langfristig eine weite Umgebung zum Sperrgebiet machen. Die gesundheitlichen Folgen für die Anwohner hinge dann von der Schnelligkeit und dem Erfolg der Evakuierung ab.
Mit einem fossilen Kraftwerk würde das alles natürlich nicht passieren.
Die Qualität vorgenannter Einwände würde ich als ehemalige Kölner so zusammenfassen:
§ 4 et hät noch immer jot jejange.
der wahre kölner ist schon von geburt aus optimist! für ihn ist das leben ein einziger genuss. bisher hat immer noch alles gutgegangen – und wenn mal nicht, dann tritt automatisch § 3 in kraft!
http://tinyurl.com/34cok3a
@ #51 M. Loehr
„Dann hat er auf deutsche Kohlekraftwerke mit Rauchgasanlagen hingewiesen und das die Todeszahlen für Deutschland irrelevant seien.“
Die Irrelevanz ist ein Fakt, auch hier.
„Und wenn dann bei Herrn Oellerer die Kohletoten pro MWh irrelevant sind, sind sie es bei westlichen Kernkraftwerken erst recht.“
Lesen Sie Externie, dann können Sie nachvollziehen, was umweltpolitisch tatsächlich relevant ist, jedenfalls in der Theorie.
„Von daher reduzieren sich die Toten (ohne Tschernobyl, die je nach Quelle zwischen 60 bis 4000 varieren) der westlichen Kernenergie auf 0,000001 pro MWh.“
Die Methode ist doch nicht die Darstellung der Realität, sondern des Potentials. So würden bei einer Havarie des KKW Brokdorf die meisten oder alle Toten auf die Evakuierungsmaßnahmen zurückzuführen sein und nicht auf eine Exposition mit radioaktiven Stoffen.
Das Hauptproblem all dieser Betrachtungen ist die Unkenntnis der Bevölkerung über die alltäglichen Todesrisiken. Beispiel: Armbruch, es besteht Wahlmöglichkeit operativer Behandlung versus konservativer. OP beinhaltet Todesrisiko durch Narkose und die konservative Behandlung dauerhafte Behinderung (Einrosten des Schltergelenks) mit Schmerzen. Mortalitätsrisiko ist bei sonst Gesunden 0,4/100000. Fragen Sie mal, wer sich in Ihrem Bekanntenkreis, der die Risiken von KKW für unvertretbar hält, sich für die konservative Behandlung entscheidet.
Herr Oellerer schrieb:
Fazit: Ohne die Verbreitung der Kernenergie würden sich heute die Atomwaffen lediglich auf einige wenige der höher entwickelten Länder beschränken ohne große Gefahr der weiteren Ausbreitung.
Das Problem der Verbreitung von Atomwaffen beschäftigt die Weltöffentlichkeit mit großem Aufwand. Dieser Aufwand/diese Kosten müssten eigentlich größenteil als Kollateralschäden der Kernenergie angesehen werden. Tut bisher unverständlicherweise nur noch niemand.“
Die Welt wird wegen Ihrer Bedenken nicht auf die Kernenergie verzichten (können). Und ob wir in Deutschland nun endgültig aus der Kernenergie aussteigen oder nicht, wird an der Situation bzw. Ihren Befürchtungen wenig ändern. Bei den KKW der IV. Generation gibt es allerdings verschiedene Ziele die erfüllt werden müssen. Dazu gehören u.a. Proliferationsbarrieren.
Der Unterschied zwischen Kohle, Gas und Kernkraft ist, dass das Wissen und die Forschung und Entwicklung bei den Kohle- Gaskraftwerken schon längst ausgelutscht ist. Dagegen trägt die Kernkraft (und hier spreche ich von der Kernkrafttechnik und dem Naturwissenschaftlichen Wissen) erhebliches Zukunftspotential in sich. Und diese Wissenspotential (F&E) gilt es zu heben. Aus diesem Wissen heraus entsteht dann wieder neues Wissen über neue Materialen, Anwendungstechniken usw. Und daraus entstehen dann wieder weitere wertschöpfende Arbeitsplätze. All das ist bei den Energieträgern Kohle und Gas nicht mehr zu erwarten. Und von den sog. Erneuerbaren Energien mal ganz zu schweigen. Diese EE waren eh schon vor der Energiewende vom Markt (technischen Fortschrittsgesellschaft) aussortiert worden. Nur das perfide und asoziale EEG hat diese EE per DDR-Planwirtschaft in unser Leben in EU-Deutschland zurückkehren lassen. Zum Schaden der gesamten Wohlstandsmarktgesellschaft.
#32: Hanna Thiele sagt:
am Donnerstag, 09.10.2014, 15:26
# 28 und 30 Michael Lohr
„Ein Trottel ist der, der CO2 an den Pranger stellt, um sich selber zu retten.
Nicht nur das, er ist ein Verleumder, weil er ALLE unschuldigen Menschen damit anklagt.
Er ist ein niederträchtiger DENUNZIANT!“
…was nehmen Sie denn so? Ich weiß beim besten Willen nicht, was Sie mir da gerade unterjubeln wollen.