von AR Göhring

Die „Klima-Aktion 100+“ ist laut eigener Aussage eine von „Investoren getragene Initiative, die sicherstellen soll, dass die weltweit größten Treibhausgasemittenten die notwendigen Maßnahmen zum Klimaschutz ergreifen“.

In der Organisation sind über 170 Firmen und Konzerne von Weltruf Mitglied, darunter auch eher umstrittene wie Blackrock und JP Morgan. Und viele andere, teils SEHR überraschend:

A.P. Møller – Mærsk A/S
Air France–KLM S.A.
Airbus SE
ArcelorMittal S.A.
BASF SE
Bayer AG
Bayerische Motoren Werke AG (BMW)
The Boeing Co.
BP
Carrefour S.A.
Caterpillar Inc.
Chevron Corp.
Colgate-Palmolive Co.
Danone S.A.
Delta Air Lines, Inc.
Dow Inc.
E.ON SE
Exxon Mobil Corp.
Ford Motor Company
Gazprom PAO
General Electric Co.
General Motors Company
Heidelberg Materials AG Cement

Daß Finanzdienstleister wie Blackrock ernsthaft an Umweltschutz und Verbesserung des Miteinanders auf der Welt interessiert sind, glaubt sowieso kaum jemand, der es nicht unbedingt glauben will. Aber grüne Reklame macht sich immer gut in der Öffentlichkeit, weswegen zum Beispiel Larry Fink, der Chef von Blackrock schon vor drei Jahren entschieden hat, in „SEG“ zu machen. Heißt, bei der Investition sollen „soziale, ökologische (ecological) und governance (Regierungsführung/Gestaltung)“ Projekte bevorzugt werden.

Klingt gut, aber der libertäre oder auch einfach nur kritische Leser ahnt natürlich, daß die Firma eher auf die stets fließenden und mit Zwangsmitteln eingetriebenen Steuergelder aus ist, die Politiker der westlichen Länder gern für SEG herauswerfen – Stichwort „Fahrradwege für Peru“.

Betriebswirtschaftlich ist das sinnvoll, da man am Markt darauf angewiesen ist, einen Wurm zu präsentieren, der den vielen Fischen schmeckt – im staatlichen Umfeld muß man gar kein sinnvolles Produkt mehr anbieten, sondern nur einen Politiker „überzeugen“.

Die Mitgliedschaft in der „Klima-Aktion 100+“ darf in diesem Licht gesehen werden – Gewinne privatisieren, Kosten sozialisieren. Da die dahinterstehende NGO aber nun die Zügel etwas fester anziehen will („Phase 2“), ist das Kosten-Nutzen-Verhältnis für Blackrock, J.P. Morgan Asset Management und State Street Global Advisors ungünstig geworden, weswegen die drei Firmen, die zusammengenommen an die zehn Billionen Dollar verwalten, vollständig oder teilweise ausgetreten sind.

Hinzu kam die Entscheidung von konservativ regierten Bundesstaaten in den USA, keine öffentlichen Aufträge mehr an „grüne“ Konzerne zu vergeben.

Ist der Rückzug der Branchengrößen ein Menetekel für den „grünen“ Kapitalismus? Schon die Klimakonferenz in Dubai zeigte durch Verhalten und Verlautbarungen wichtiger Teilnehmer, daß die Weltuntergangsgeschichte bei den Entscheidern längst nicht mehr ernst genommen wird und nur noch als Reklame-Erzählung taugt.

Zwar werden Konzerne und Milliardäre wie Elon Musk weiterhin gerne staatliche oder staatlich erzwungene Transferzahlungen für „Klima-Zertifikate“ oder ähnliches einstecken – aber als Thema für das Big Business scheint „Klima“ allmählich ausgedient zu haben.

Es wird ja auch Zeit: Die „Waldsterben“-Geschichte wurde 1979 von einem Professor erfunden und konnte rund zehn Jahre von Politikern und Medien aufrechterhalten werden. Ähnlich sah es mit Märchen um „Ozonloch“ oder „Öl bald alle“ aus.

„Klima“ hingegen wurde von Halb- und Pseudowissenschaftlern wie Hoimar von Ditfurth seit Ende der 1970er beworben, und 1992 nach der UN-Konferenz weltweit durchgesetzt. Das Thema „Heißzeit durch CO2“ begleitet die Menschen in den westlichen Ländern also schon über 40 Jahre – erstaunlich lang im Vergleich zu den anderen alarmistischen Abzocker-Geschichten.

Da im Zuge der Globalisierung und der Selbstzerstörung der westlichen Länder der westliche Zeitgeist mit seinem Öko-Ablaßhandel weltweit immer unbeliebter wird, ist es nicht verwunderlich, daß globale Konzerne sich ihm zunehmend entziehen, um nicht unterzugehen.

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