Von Edgar L. Gärtner
Die EU, ein auf nicht eingehaltenen Verträgen beruhendes und daher kaum definierbares überstaatliches Gebilde, kann nicht als Hort der Stabilität und der viel beschworenen Nachhaltigkeit gelten. Nun droht diesem ohnehin krisenanfälligen Zusammenschluss in der Energiepolitik, für die die EU-Kommission nach dem Lissabon-Vertrag eigentlich gar nicht zuständig ist, eine potenziell explosive Kraftprobe zwischen der Berliner Ampelregierung und der Regierung Macron/Borne in Paris. Auslöser ist das Ansinnen der Ampelregierung, die EU möge die Gaskraftwerke subventionieren, die in Deutschland dringend gebaut werden müssen, um die verhunzte „Energiewende“ zu retten.
Da diese Kraftwerke nur als Lückenbüßer für den vom grünen Milieu bevorzugten unsteten Wind- und Solarstrom dienen sollen, können sie nicht rentabel betrieben werden. Sie werden voraussichtlich nur etwa 1500 bis 2000 Stunden im Jahr benötigt. Um rentabel zu werden, müssten sie mindestens doppelt so lange laufen. Deshalb interessierten sich private Investoren bislang nicht für die 30 bis 50 Gaskraftwerke, die nach einschlägigen Berechnungen von McKinsey noch in diesem Jahrzehnt gebaut werden müssten, um die Elektrizitätsversorgung Deutschlands zu sichern. Bis jetzt sorgen ungeliebte Stein- und Braunkohlekraftwerke für den notwendigen „Backup“ des unzuverlässigen Grünstroms. Ohnehin ist Deutschland unterm Strich bereits auf Stromimporte aus Nachbarländern angewiesen. Daher die für Bundesklimaminister Robert Habeck (Die Grünen) naheliegende „Lösung“: Der Bau von Gaskraftwerken soll massiv staatlich, d.h. durch die ohnehin von den Finanzämtern schon ausgequetschten Steuerzahler subventioniert werden, um doch noch Investoren anzulocken.
Doch damit steht die Berliner Ampelregierung gleich vor dem nächsten großen Problem: Die Subventionierung von Kraftwerken muss nach den geltenden Regeln von der EU-Kommission genehmigt werden. Nach dem von der Kommission beschlossenen und vom EU-Parlament abgesegneten „Green Deal“ gilt die Subventionierung des Baus herkömmlicher Gaskraftwerke, da diese mit einem „fossilen“ Energieträger betrieben werden, allerdings als ausgeschlossen. Habeck und seine Berater hat das aber wohl nur kurz in Verlegenheit gebracht. Sie deklarierten die Gaskraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 23,8 Gigawatt, deren Bau ab dem kommenden Jahr sukzessive ausgeschrieben werden soll, in ihrem Antrag an die EU-Kommission kurzerhand in Wasserstoff-Kraftwerke um. Denn nach dem Wunsch der Grünen sollen diese von vornherein so ausgelegt werden, dass sie eines fernen Tages auch mit grünem Wasserstoff betrieben werden können. Am 1. August 2023 gab Robert Habeck bekannt, er habe darüber mit der EU-Kommission bereits eine grundsätzliche Vereinbarung erzielt.
Nach dem in Berlin im Jahre 2020 beschlossenen nationalen Wasserstoffplan (inzwischen fortgeschrieben) sollen in Deutschland bis 2030 Elektrolyseanlagen mit einer Kapazität von mindestens 10GW entstehen. Diese sollen mithilfe von vorwiegend durch Offshore-Windkraftanlagen (WKA) gewonnener Elektrizität bis zu 28 Terawattstunden (TWh) grünen Wasserstoff erzeugen. Das erscheint angesichts der kostentreibenden Reparaturanfälligkeit der Offshore-Anlagen und dem daher rührenden nachlassenden Interesse der Investoren mehr als kühn. Die Windstrom-Kapazität wird selbst nach den offiziellen Schätzungen nicht ausreichen, um die stromfressenden Elektrolysegeräte zu versorgen. Deshalb sieht der Wasserstoffplan von vornherein vor, dass ein bedeutender Teil des deutschen Wasserstoffbedarfs durch Importe gedeckt werden muss. Diesem Zweck dient das Projekt einer Wasserstoff-Pipeline von Marokko über Spanien und Südfrankreich bis nach Deutschland. Dagegen regt sich schon jetzt in Südfrankreich Widerstand – aus verständlichen Gründen.
Zurzeit macht die Produktion von grünem Wasserstoff in Deutschland nur etwa 5 Prozent der Gesamtproduktion von etwa 60 TWh aus. Diese wird überwiegend auf klassische Weise nicht mithilfe der Elektrolyse, sondern durch die Dampfreformierung von Erdgas gewonnen, weil dafür im Vergleich mit der Herstellung von grünem Wasserstoff nur knapp ein Siebtel des Energieaufwandes benötigt wird. Es kann zurzeit ausgeschlossen werden, dass die Produktion von grünem Wasserstoff in Deutschland so weit gesteigert werden kann, dass das für 2030 festgelegte Ziel erreicht wird. Denn dafür bräuchte man in Anbetracht der auf hoher See erreichbaren Auslastung der WKA und der erwartbaren hohen Umwandlungsverluste eine WKA-Kapazität von mindestens 300 TWh. Dem Habeck-Ministerium kommt es allerdings letztlich gar nicht darauf an, das angeführte Ziel zu erreichen. Es sucht lediglich eine Rechtfertigung für die Umdeklarierung von Gaskraftwerken zu grünen Wasserstoff-Kraftwerken, um an EU-Subventionen gelangen zu können.
Dagegen regt sich aus verständlichen Gründen Widerstand vor allem in Frankreich. Ohnehin regt sich dort bereits wachsender Unmut gegen eine abermalige Erhöhung des staatlich regulierten Strompreises für Privatverbraucher. Diese Preiserhöhung folgt aus der Teilnahme Frankreichs am EU-Strompreisfindungssystem nach dem Merrit-order-Prinzip, wonach die am teuersten produzierenden deutschen Gaskraftwerke den Strompreis bestimmen. Immer mehr Stimmen verlangen deshalb, Frankreich solle sich, wie bereits Spanien und Portugal, vom europäischen Strommarkt zurückziehen. Das sei möglich, ohne bestehende Verträge zu verletzen, da es eine gemeinsame Energiepolitik der EU nach dem Lissabon-Vertrag gar nicht geben könne. Auch Emmanuel Macrons Energiewende-Ministerin Agnès Pannier-Runacher scheint inzwischen begriffen zu haben, dass die von Berlin inspirierte Energiepolitik der EU-Kommission in erster Linie das Ziel verfolgt, die Kostenvorteile Frankreichs aufgrund preisgünstiger Kernenergie und alpiner Wasserkraft zunichte zu machen. Zu diesem Zweck wurden Leute mit engen Kontakten zum deutschen Think Tank „AGORA Energiewende“ und dessen amerikanischen Sponsoren systematisch in französische Ministerien und Spezialagenturen wie ADEME (Agence de la transition écologique, agence de l’environnement et de la maitrise de l‘énergie) eingeschleust. Werden Frau Pannier-Runacher und ihr Chef den Mut aufbringen, das offen auszusprechen?
Wirkungsgrad ist das Verhältnis von genutzten zu eingesetzten Energie und sonst nichts. Die abenteuerlichen Massenvergleiche, um den WG der Elektrolyse schönzurechnen, ist einfach nur albern.
Es gibt schöne Schwindelwirkungsgrad- Berechnungen: Ein KWK Kraftwerk mit 70%, wobei vielleicht 50% in Strom umgewandelt werden und weitete 20% zum Heizen genutzt werden. Nach dieser Methode hat mein Automotor im Winter beim Start 80% Wirkungsgrad, 30% der Energie bewegen das Ding, weitete 50% wärmen meinen wertvollen Körper und nur 20% bläst man in die Luft!
Paar objektive Unterschiede bei der Wirkungsgrad Berechnungen: von mir aus hat der Verbrenner 30%, obwohl ich bei modernen bessere Zahlen kenne. Es gibt sicher häufig beim Fahren Arbeitspunkte des Motors, bei den kaum mehr als 25% erreicht werden. Formel 1 Motoren schaffen dagegen problemlos dauerhaft über 50% in der Testumgebung.
Es sind also 25% absolut und 50% relativ die Unterschiede bei der Betrachtung der möglichen und nutzbaren Wirkungsgrade, dazu kommen, wie dargelegt, 30% Schwindelpotential zum Selbstbetrug!
Im industriellen Maßstab bleibt der Wirkungsgrad bei der Umwandlung von Zappelstrom in H2 bei etwa 50%, die Verstromung von H2 ebenfalls 50%, also ein Speicherverlust von 75% plus extrem hohe Investitionskosten.
Und Sie sollten Energiebilanzen lieber denen überlassen, die diese überblicken!
Das „böse“ CO2 wird dann einfach durch das „böse“ Methan ersetzt (furzende Rinder und so), und schon geht die Angstmache und Abzocke weiter.
Obschon auch Methan das Klima erwärmt, kann wegen der kurzen Verweilzeit von Methan in der Atmosphäre nur die Senkung von Kohlendioxid-Emissionen langfristig Abhilfe gegen die Klimaerwärmung schaffen.[34]
Näheres bei https://de.wikipedia.org/wiki/Treibhausgas
Wikipedia ist bestenfalls geeignet, um Geburtstage von VIPs oder Schmelzpunkte von Metallen heraus zu finden. Politisch aufgeladene Themen sind bei Wikipedia mit äußerster Vorsicht zu genießen – siehe dortige Kapitel über Kernenergie.
Aber wird sind uns einig, dass CO2 in der politischen Diskussion einfach durch CH4 ersetzt werden kann; irgendwelche physikalisch/chemische Details bzgl. „Treibhauseffekt“ sind in der Politik -wie immer- irrelevant!
Dazu sollte man wissen, Wasserstoff hat selbst keine Farbe,
Wasserstoff ist eines der leichtesten Gase, mit 0,09 kg/ Kubikmeter, im Vergleich zu Luft mit 1,293kg oder CO2 mit 1,98kg, dem schwersten aller Gase.
Sauerstoff mit 1,43kg rutsch deshalb zu Tal in den hohen Bergen entsteht für die Wandernden das „Gipfelrauschen“! Und für die Medienschaffenden natürlich auch, genauso ergeht es den Finanz-Vorhaben-Designern, die von unermesslichen Renditen schwärmen.
Denn, das „flüchtige, diffundierende, superleichte H2-Gas“ will nicht nur die Biege aus Behältnissen machen, man muss es auch heftig „kaltmachen“ damit es flüssig wird, und dafür braucht man nun mal Energie ohne Ende, die man „oh Wunder mit Winden und und Sonnenscheinen“ – „einfangen will“ – liebe Kinder.
Verstanden? Tritratralla der Investitions-Kaspere isse mal wieder da, und seid ihr alle fit im Fortschritt?
Wer kommt mit, wer investiert? Wer will sich diesen Riesenreibach denn nicht entkommen lassen, so wie schon das Sahara „Dessert-Tec-Projekt“ der Innovation in der Phase der Implosion von Intelligenz und Logik,
doch ein absoluter Knaller war, wer errinnert nicht, wie Herr Schäuble vor Freude fast hochgesprungen ist.
Alles liegt doch in Hochglanz gedruckt auf dem Verhandlungs-Tisch, also hier: bitte Summe eintragen und da unterschreiben, alles andere erfolgt automatisch, wir sind die Profis, haben Sie ein ungestörtes Vertrauen, wir geben Ihnen Brief und Siegel.
Uff geschafft.
Un nu? Ab in die Karibik, zum Untertauchen, attraktive Mannequins super Drinks und bestes Wetter, was wills´te mehr? Komm mir bloss nich mit Fakten in die Quere, blöder Stänkerer.
Es ist doch wie beim Krokodil, „je grüner, desto schwimmt es“!
Wo kommt die grüne Farbe her?
Inhaltlich im Sinne der Thermodynamik Quatsch, aber deutet auf das Problem hin. Und das Problem ist, das Gas, welches aus der Erde geholt wird, HAT diese Energie, die der Wasserstoff als reine Speicherform nutzt, der sonst auf Erden reichlich vorhandene Wasserstoff HAT KEINE Energie, diese muss erst in Form von Strom gewonnen und anschließend mit 50% Verlust dem Wasserstoff mittels Elektrolyse übertragen werden. Um die im Wasserstoff gespeicherte Energie dann zu nutzen, wird beim Umwandeln in mechanischer Energie nochmals die Hälfte vernichtet.
Mit dieser simplen Erkenntnis kann man die ganze Wasserstoffnutzung sofort begraben. Es sei denn man ist in Deutschland an der Macht!
Wenn Sie schon schreiben, je nach Berechnung beträgt der Wirkungsgrad 60 bis 84%, dann kommt mir der Kaffee hoch. Es heißt auf Klardeutsch, ich kann mir den Wirkungsgrad auf 84% schönrechnen!
Und Sie brauchen mir nicht zu erklären, dass der Überschuss in H2 umgewandelt werden soll. Ihnen muss man offensichtlich erklären, dass man H2 nicht löffeln kann, sondern wieder in Strom zurückverwandeln muss, letztendlich Kraftwerke braucht, wobei wieder die Hälfte der Energie verloren geht. Was glauben Sie ist effektiver: 1. nur Kraftwerke oder 2. Windmühlen + Elekrolysewerke + Kraftwerke, wobei die Hälfte der Infrastruktur immer still steht und Geld frist?
Heute werden Förderungen abgeschöpft, an der Börse mit Wasserstoffaktien Geld verdient, morgen ist es vorbei.
Das haut den Kaffee aus dem Schlund, Mann, nicht wahr, @Gregor? Das Problem ist aber, dass man überhaupt el. Strom braucht für sowas. Wie haben die Altvorderen den Wasserstoff in die Kuhpansen gekriegt? Na, indem sie Eisenschrott (Kanonen aus WW I etc.) in Salzsäure warfen, den Wasserstoff auffingen und dann die Bläh-Pansen im Hindenburg verstauten – das hat den derart aufgepunsen, dass es nur so krachte. Näheres in Friedrichshafen am schönen Bodensee, https://www.zeppelin-museum.de. Dort können Sie auch mal mit dem „Zeppelin NT“ einen Rundflug machen. Der fliegt übrigens tatsächlich, fährt also nicht nur. Ohne Vortrieb sinkt er langsam. Und hat sauteures Helium im Ranzen, pardon: Pansen. Wir Heutigen könnten auf die Weise der Altvorderen unsere Industrie verschrotten – ganz ohne intensive Forschung. Übrigens. Ich WAR mal Chemiker, Sie aber … . Rühren, wegtreten. (Was man sich alles so anhören muss, das geht auf keine Kuhhaut).
Die neue Physik ist die Physik der geschickten Wortwahl, damit können die physikalischen Gesetze außen vor bleiben. Wozu braucht man die auch, nicht vorhandener Wasserstoff wird alles regeln, insofern kann man auch auf nicht erprobte Wasserstoff-Gaskraftwerke setzen, deren Erprobung braucht man auch gar nicht, weil es nicht einmal hierzu den Wasserstoff gibt. – Ach ja, grün muss er ja auch noch sein!