Die folgenden Erkenntnisse  müssen zu Grundsätzen einer realistischen Energiepolitik werden, die den Niedergang von Deutschland stoppt und die Voraussetzungen für einen Wiederaufstieg schafft. 

Prof. Dr. Ing. Hans-Günter Appel
Pressesprecher NAEB Stromverbraucherschutz

1.         Die Energiewende ist gescheitert.

2.         Unser Wohlstand beruht für den Rest des Jahrhunderts auf der Nutzung der fossilen Brennstoffe Kohle, Erdöl und Erdgas.

3.         Die Kernenergie ist die Energie der Zukunft.

 

Warum ist die Energiewende gescheitert?

Unzuverlässiger Wind- und Solarstrom ist Fakepower (Fake = Täuschung). Dieser Strom kann Deutschland nicht versorgen. Im Gegenteil. Er destabilisiert das Stromnetz. Kraftwerke müssen die Netzleistung auf den Bedarf regeln. Die Regelkosten explodierten in den letzten 20 Jahren von 100 Millionen Euro auf jährlich über 2 Milliarden. Mit jeder Fakepower-Anlage steigen die Regelkosten weiter. Letztlich wird durch die Nutzung von Fakepower (siehe NAEB & Glossar) das seit 120 Jahren praktizierte Konzept der Stromerzeugung nach Strom-Bedarf durch die Zwangsbeimischung der Fakepower auf den Kopf gestellt.

Fakepower ist teuer und unzuverlässig. Sie konnte nur mit vielen Subventionen (hohe Einspeisevergütung und vorrangige Einspeisung in das Netz, CO2-Zertifikate zum Verteuern von Strom aus fossilen Brennstoffen, Netz-Regelkosten und weitere Stützungen durch Energiegesetze) ausgebaut werden. Inzwischen ist klar: Jede weitere Fakepower-Anlage treibt den Strompreis noch höher. Doch nach wiederholten Angaben von Bundeskanzler Scholz sollen weiterhin jährlich über 100 Milliarden Euro Subventionen für die Energiewende im Namen der Weltklimarettung fließen.

Zur Netzregelung soll mit Fakepower erzeugter Wasserstoff in Kavernen gespeichert und bei Dunkelflauten in Gaskraftwerken wieder in Strom umgewandelt werden. Das ist Utopie. Bis zur Wiederverstromung von Fakepower gehen mindestens 80 Prozent verloren. Wasserstoff als Energiewende-Retter ist bei näherer Betrachtung ein riesiges Energievernichtungsprogramm, das die Strompreise in nicht mehr bezahlbare Höhen treibt.

Wir haben bereits zu viele Fakepower-Anlagen. Bei Starkwind und Sonnenschein erzeugen sie mehr Strom als gebraucht wird. Dann müssen Abnehmer gefunden werden, die bereit sind, den überflüssigen teuren Strom zu vernichten, um das Netz nicht zu überlasten. Dieser Dienst muss bezahlt werden. Das erfolgt über die Strombörse. Die Strompreise werden negativ. Im letzten Jahr war das 520 Stunden der Fall. Das ist ein Anstieg von 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mit jeder weiteren Fakepower-Anlage steigen die Negativstunden weiter,

Doch die grünen Politiker fast aller Parteien wollen die Energiewende weiter treiben. Sie behaupten, mit mehr Fakepower würden die Strompreise sinken. Die Realität spricht eine andere Sprache.

 

Kohle, Erdgas und Erdöl sind die günstigsten Energieträger in diesem Jahrhundert

Der Wohlstand der Welt beruht auf den fossilen Energieträgern Kohle, Erdgas und Erdöl. Sie sind darüber hinaus auch die Basis für Kunststoffe, Textilien, Arzneien und viele andere chemische Erzeugnisse.

Die wichtigste Energieform ist Strom. Er kann leicht zum Verbraucher geleitet werden und dort Maschinen antreiben, Heizen und Kühlen, Licht erzeugen, Computer betreiben usw. Länder mit eigener Förderung von fossilen Brennstoffen haben geringe  Transportkosten und sind unabhängig von Importen. Dies ist für China, die USA und Russland der Fall.

In China wird über 60 Prozent des Strombedarfs mit heimischer Kohle produziert. Es werden bis zu 2 neue Kohlekraftwerke pro Woche in Betrieb genommen. Der Energieverbrauch pro Einwohner hat inzwischen das europäische Niveau erreicht.

Die USA nutzen neben heimischer Kohle immer mehr Erdgas aus Fracking-Anlagen zur Stromerzeugung. Der Energieverbrauch pro Einwohner ist doppelt so hoch wie in Europa. Kalifornien und einige andere Staaten versuchen eine Energiewende wie in Deutschland und erzeugen die gleichen Probleme: Unsichere Stromversorgung mit Stromausfällen und steigende Stromkosten.

Russlands Stromerzeugung basiert weitgehend auf eigenem Erdgas. Die Kohlekraftwerke sind ältere Anlagen mit einem geringen Wirkungsgrad. Darüber hinaus kommen erhebliche Mengen Strom aus Kernkraftwerken und Wasserkraftwerken.

Gegenüber diesen erfolgreichen Volkswirtschaften hat Europa und speziell Deutschland die Stromerzeugung aus heimischen fossilen Brennstoffen zu Gunsten von Fakepower stark reduziert. In Deutschland sollen die letzten Kohlekraftwerke in 10 Jahren abgeschaltet werden. Dann sollen nur noch Gaskraftwerke mit teurem Flüssigerdgas oder mit noch teurerem „grünem“ Wasserstoff das Stromnetz regeln und stabilisieren. Damit wird die Stromversorgung für viele unbezahlbar. Engpässe bis zum Blackout und der totale wirtschaftliche Abstieg sind mit diesen Plänen programmiert.

Ein Entkommen aus der Abwärtsspirale ist nur durch den Einsatz von mehr fossilen Brennstoffen möglich. Heimische Kohle, Erdöl und Erdgas sollten bevorzugt eingesetzt werden. Die Verstromung von Braunkohle darf nicht eingestellt werden. Sie muss weiter laufen und ausgebaut werden. Zusätzlich muss die Förderung des in Deutschland reichlich vorhandenen Erdgas und Erdöl im Schiefergestein durch Fracking gestartet werden. Damit wird Deutschland weitgehend unabhängig von Energieimporten. Die Energieversorgung wird sicherer und deutlich preiswerter. Nur so kann der wirtschaftliche Niedergang gestoppt werden.

Nutzung der Kernenergie nicht verschlafen 

Deutschland war mit führend in der Welt zur Nutzung der Kernenergie für friedliche Zwecke. Vor 20 Jahren kamen knapp 50 Prozent unseres Stromes aus deutschen Kernkraftwerken. Er war günstiger als Kohlestrom.

Die Proteste der Grünen haben es geschafft, die deutschen Kernkraftwerke abzuschalten. Sie verbreiteten dazu stark übertriebene Gefahren durch radio-aktive Strahlung. Fast alle Medien verbreiten immer noch diese Horrorgeschichten. Die Politik übernahm die Grüne Position der Strahlengefahr, legte die Kernkraftwerke still und reduzierte die Kernenergieforschung auf ein Minimum. Die jüngeren Fachleute der Kerntechnik sind weitgehend ausgewandert. Kernphysik ist kein Thema mehr in Deutschland.

Der Bau neuer Kernkraftwerke ist nicht wirtschaftlich. Sie sind nicht zuletzt wegen der um die Jahrtausendwende entwickelten und dann nochmal nach Fukushima verschärften internationalen Vorschriften betreffend die sogenannte passive Sicherheit (kein Supergau bei Stromausfall im Kraftwerk – Fukushima) und besonders in Deutschland vieler staatlicher Auflagen (z.B. Zwischenlager) zu teuer. Strom aus Kohlekraftwerken ist bei diesen Vorschriften weitaus günstiger. Doch es gibt ernst zu nehmende Entwicklungen zu preiswerten und sicheren Kernkraftwerken . Hier muss Deutschland wieder an Forschungen und Entwicklungen mitwirken.

Die Energiewende macht Deutschland erpressbar 

Die sichere Energieversorgung in Deutschland wird ausschließlich auf importierten Energieträgern beruhen, wenn die derzeitige Energiewende fortgesetzt wird. Der Kanzlerkandidat der CDU, Friedrich Merz, will die Energiewende weiter treiben, um das Weltklima zu retten. Dazu wird er auch eine Koalition mit den Grünen eingehen, die mit ihrem Wirtschaftsminister Habeck die Stromversorgung kritisch geschwächt haben: Stromabschaltungen sind im Gespräch. Wohngebiete können nicht erschlossen und Betriebe nicht erweitert werden, weil die benötigten Leistungen aus dem Netz nicht verfügbar sind. Mit dieser politischen Konstellation, aber auch mit Schwarz / Rot, wird Deutschlands Wirtschaft schnell weiter in die völlige Bedeutungslosigkeit absinken. Die kommende Wahl dürfte eine letzte Möglichkeit zur Umkehr sein.

 

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