Willis Eschenbach
Am 29. März 2021 formulierte das Weiße Haus unter Biden die folgenden Ziele:
Übersetzung: Festlegung eines Ziels für die Beschäftigung von zehntausenden von Arbeitnehmern, um bis 2030 30 Gigawatt (30.000 Megawatt) Offshore-Windkraftanlagen zu errichten. Das Innenministerium (DOI), das Energieministerium (DOE) und das Handelsministerium (DOC) geben ein gemeinsames Ziel bekannt, bis 2030 in den Vereinigten Staaten 30 Gigawatt (GW) Offshore-Windkraftanlagen zu errichten und dabei die biologische Vielfalt zu schützen und die Mitbenutzung der Meere zu fördern. Die Verwirklichung dieses Ziels wird jährlich Kapitalinvestitionen in Höhe von mehr als 12 Mrd. USD in Projekte an beiden US-Küsten auslösen und Zehntausende gut bezahlter, gewerkschaftlich organisierter Arbeitsplätze schaffen, wobei bis 2030 mehr als 44.000 Arbeitnehmer in der Offshore-Windbranche beschäftigt sein werden und fast 33.000 zusätzliche Arbeitsplätze in Gemeinden entstehen werden, die von der Offshore-Windbranche unterstützt werden. Außerdem wird genug Strom erzeugt, um den Bedarf von mehr als 10 Millionen amerikanischen Haushalten ein Jahr lang zu decken, und es werden 78 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen vermieden.
Das scheint ein bisschen ehrgeizig zu sein. Die derzeitige netzgekoppelte Offshore-Windkraft in den USA beträgt nur 0,17 Gigawatt … wir müssten also etwa 175 Mal so viel wie bisher erreichen, und das in nur sechs Jahren.
Also habe ich nachgerechnet. Bis zum Jahr 2030 sind es noch 65 Monate. Dreißig Gigawatt sind dreißigtausend Megawatt, abzüglich der 174 Megawatt, die bereits vorhanden sind, macht das 29.826 Megawatt mehr benötigte Erzeugungskapazität.
29.826 Megawatt geteilt durch 65 Monate bedeutet, dass wir jeden Monat 465 zusätzliche Megawatt an Offshore-Windkraftkapazität zubauen müssen. Jeden Monat. Und zwar ab sofort.
Seien wir ehrlich. Das ist nicht einmal ansatzweise möglich. Der größte Offshore-Windpark der USA wurde gerade in Betrieb genommen, mit einer Kapazität von 132 MW. Um das Ziel des Weißen Hauses zu erreichen, müssten wir jeden Monat drei neue Windparks in dieser Größenordnung bauen. Das ist unmöglich. Das sind nur Zahlen, die aus der Luft gegriffen sind, um in der Bevölkerung Unterstützung zu finden.
Als Nächstes habe ich recherchiert, wie lange es dauert, einen Offshore-Windpark ans Netz zu bringen. ChatGPT sagt dazu:
Vom Antrag für einen Offshore-Windpark bis zum Netzanschluss vergehen in der Regel 7 bis 10 Jahre. Diese Zeitspanne kann in mehrere Phasen unterteilt werden:
Vorentwicklung und Planung (1-2 Jahre): In dieser Phase werden der Standort ermittelt, Machbarkeitsstudien durchgeführt und erste Umweltprüfungen vorgenommen.
Genehmigungen und Zulassungen (3-5 Jahre): Die Einholung der erforderlichen Genehmigungen und Zulassungen ist oft der zeitaufwändigste Teil des Prozesses. Dazu gehören detaillierte Umweltverträglichkeitsprüfungen, Konsultationen mit Interessengruppen und das Einholen von staatlichen und bundesstaatlichen Genehmigungen.
Bau (2-3 Jahre): Sobald alle Genehmigungen vorliegen, erfolgt der Bau des Windparks, einschließlich der Installation der Turbinen und Unterwasserkabel. In diese Phase fällt auch der Netzanschlussprozess.
Inbetriebnahme und Prüfung (mehrere Monate): Nach dem Bau werden die Turbinen getestet, und der Windpark wird schrittweise in Betrieb genommen.
Das klingt unrealistisch, ist aber wahrscheinlich eine Tatsache. Das bedeutet also, dass ein Projekt, das jetzt noch nicht in vollem Gange ist, erst nach 2030 in Betrieb gehen wird.
Unter der Biden-Regierung wurden neun Offshore-Windprojekte genehmigt. Diese sehen den Bau von insgesamt 13 Gigawatt Offshore-Windkapazität vor. Allerdings sind nur zwei dieser Projekte tatsächlich im Bau oder fertiggestellt: Vineyard Wind vor der Küste von Massachusetts und South Fork Wind vor den Küsten von Rhode Island und New York.
South Fork Wind ist gerade ans Netz gegangen. Das gibt uns die Möglichkeit, einige tatsächliche Kostenzahlen zu betrachten. Es ist der bisher größte Windpark, ein 132-Megawatt-Zubau zur Offshore-Windkraft. Er kostete 637 Millionen Dollar.
(Um das Ziel von 30 GW zu erreichen, bräuchten wir nicht weniger als 225 Windparks dieser Größe … aber ich schweife ab)
Die Subventionen des Bundes trugen jedoch mit 191 Millionen Dollar zu diesen Kosten bei, hinzu kommen noch einige hundert Millionen vom Bureau of Ocean Energy Management (BOEM), der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) und der New York State Energy Research and Development Authority (NYSERDA).
Moment! Ein privates Unternehmen baut einen sechshundert Millionen Dollar teuren weißen Elefanten mitten im Ozean und erhält dafür vierhundert Millionen Steuergelder.
Und … was bekommt der New Yorker Verbraucher für diese mehr als großzügige Unterstützung?
Der Verbraucher erhält Windenergie, die VIERMAL SO VIEL kostet wie die derzeitigen Stromkosten in New York.
Und noch mal Moment! Selbst wenn der Entwickler zwei Drittel der Kosten vom Steuerzahler bekommt, ist die Offshore-Windenergie immer noch viermal so teuer.
Und das berührt natürlich nicht einmal die Kosten für die Aufrechterhaltung der Notstromversorgung für die Zeiten, in denen kein Wind weht … der Karikaturist Josh sieht das deutlich:
Hier erfahren Sie mehr über die realen Kosten der Offshore-Windenergie in New York.
Was kommt als Nächstes?
Ich bin mir sicher, dass die Harris/Walz-Kampagne als Nächstes erklären wird, dass sie zu 100 % hinter der teuren, intermittierenden, unzuverlässigen Windenergie steht, und dass sie, falls sie gewählt wird, das tun wird, was sie bereits bei der letzten Wahl von Frau Harris angekündigt hat, nämlich den Verbraucher und den Steuerzahler mit den enormen Subventionen, Steuervergünstigungen und Stromkosten der Offshore-Windenergie zu verschaukeln.
Ach ja. Sie behaupten, dass die 30 GW Offshore-Windkraft „78 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen vermeiden“ werden. Zig Millionen Tonnen, das klingt beeindruckend, oder?
Aber FALLS der IPCC richtig liegt, und das ist ein großes Falls, wird dies die Temperatur im Jahr 2050 um 0,0016°C senken. Das sind fast drei Tausendstel eines Grades.
Können wir bitte ein Gesetz verabschieden, das besagt, dass Leute, die im Namen des „Klimawandels“ Gesetze oder Verordnungen vorschlagen, uns sagen (und ihre Berechnungen vorlegen) müssen, wie groß der tatsächliche Temperaturunterschied bis 2050 sein wird?
Und weiter. Fragen Sie die Leute in New York: „Sind Sie bereit, für den Rest Ihres Lebens das Vierfache des üblichen Strompreises zu zahlen, um den Globus in einem Vierteljahrhundert vielleicht um drei Tausendstel eines Grades Fahrenheit abzukühlen?“
Link: https://climaterealism.com/2024/09/why-is-cheap-wind-power-so-expensive/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Anmerkung: Alle Hervorhebungen in diesem Beitrag aus dem Original
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Warum billige Windenergie so teuer ist, zeigt am besten die Erkennungsgrafik des Artikels. Deutschland braucht eine doppelte Stromversorgung. Wäre gerade bei diesem Artikel gespannt, wie die die Herren Kwass, Kraus(e), und Ute Fröhlich u.a. diese Tatsache der Strompreissteigerung durch WKA erklären würden.
Nebenbei geht es einem Naturschützer nicht nur um den nun doppelten Strompreis, die Vögel auf dem linken Bild gibt es nicht mehr, ebenso die nächtlichen Fledermäuse, der Boden wurde mit 3000 Tonnen Beton versiegelt, jedes Windrad braucht 1 bis 3 Hektar befestigte Zufahrtsfläche, der Boden wird vergiftet durch den Materialabrieb der Windräder, die Gesundeheit der Anwohner durch Infraschall geschädigt: Zerstörung der Wälder, Trockenlegung des Bodens im Sommer, Zunahme der Hochwassergefahren wegen Bodenversiegelung und Klimaerwärmung tagsüber bei den versiegelten Flächen.
Aber der Zubau geht weiter, die Grünen und deren Glaubenskirche wollen das Klima der Erde retten.
Klar, die Industrie macht den ganzen Quatsch mit, wir alle löhnen schließlich dafür. Und wenn nicht mehr, wendet sich die Industrie neuen Betätigungsfeldern zu, bei denen der Rubel weiterrollt. Einige machen sich selbständig und spezialisieren sich auf Schrottbeseitigung – ein riesiger Zukunftsmarkt. Opfer, die das bezahlen müssen, werden sich wieder finden.
Wenn nicht, dann bleibt der Schrott eben liegen, was wahrscheinlich die Zukunft sein wird. Das Leben in den Ozeanen nimmt Schiffwracks dankend an und besiedelt sie, warum nicht auch den Windmühlenschrott? Doch trotz Erhöhung des Bruttosozialproduktes bleibt es gigantische Wohlstands- und Ressourcen-Vernichtung – ausgenommen für Unternehmen, Anleger und Meeresbewohner.