Wärmste erste meteorologische Herbsthälfte seit Aufzeichnungsbeginn
Stefan Kämpfe
Es lässt sich nicht leugnen – nach dem rekordwarmen September (Näheres zu diesem hier hier) verliefen auch die ersten zwei Oktoberwochen so warm wie noch nie. Das ist jede Menge Wasser auf die Mühlen der CO₂-Erwärmungsgläubigen – doch könnte gerade diese starke, kurzfristige Herbst-Erwärmung Zweifel an der der CO₂-Theorie befeuern? Und aktuell zeigt sich die enorm starke Abhängigkeit der deutschen Herbsttemperaturen von den Großwetterlagen – eine zeitweise nordwestliche, dann östliche Großwetterlage sorgt ab dem 14. Oktober für unterkühlte Witterung; möglicherweise wird es erst um oder nach dem 25. Oktober bei noch großer Unsicherheit wieder milder. Erst im Laufe des Novembers werden wir also wissen, ob es einen neuen Herbst- und Jahresrekord des Deutschen Temperatur-Flächenmittels gegeben hat.
Viel Sonne, die AMO-Warmphase, die Sonnenaktivität, viel Südwetter und Wärmeinseleffekte heizten dem Herbst ordentlich ein
Der Sonnenstand und die astronomisch mögliche Sonnenscheindauer fallen im Herbst vom Niveau des mittleren Aprils auf das des mittleren Januars zurück. Für sehr hohe Lufttemperaturen bedarf es daher neben einer maximalen Besonnung stets einer intensiven, von kräftigem Wind unterstützten Warmluftzufuhr aus dem Süden. Beides war im September/Oktober 2023 der Fall. Zwar ist der Herbst Dank des „Spätsommers“ am Septemberanfang, des „Altweibersommers“ am Septemberende, des „Mittelherbstes“ im Oktober und der „Allerheiligen- und Martinssommers“ im November, die klassische Schönwetterjahreszeit – nicht umsonst werden die bekanntesten Volksfeste wie der Weimarer Zwiebelmarkt, das Münchner Oktoberfest oder der Cannstadter Wasen im Herbst gefeiert. Aber anders, als im Spätfrühling und Sommer, bedeutet die Formel „Hochdruckwetter plus Sonne“ nur dann noch Wärme, wenn eine warm-gemäßigte oder subtropische Luftmasse vorherrscht. Es kommt also auf die Position des Hochdruckgebietes an – liegt es westlich oder nördlich von Deutschland, so kann es schon in den Septembernächten und ab Oktober ganztägig sehr kühl sein; auch harsche Nachtfröste und Schnee sind dann schon möglich. Immer wieder bildete sich in diesem September/Oktober eine zonale Hochdruckzone zwischen dem Westatlantik und Osteuropa mit einer Achse im September etwa entlang des 45. bis 50. Breitengrades, in welcher sich ein Hoch über Osteuropa besonders ausprägte, was für Deutschland oft eine heiße, schwachwindige Südost-, Süd- oder Südwestströmung zur Folge hatte. Mit dem Oktober wanderte diese Hochdruckzone südwärts, so dass Nord- und zeitweise auch Mitteldeutschland unter Tiefdruckeinfluss mit Wolken und Niederschlägen gerieten, was teils enorm milde Nächte zur Folge hatte. Ab der Monatsmitte stellte sich die Großwetterlage grundlegend auf „kalt“ um.
An der wärmeinselarmen Station Dachwig, deren Langjährige Temperaturmittel dem DWD-Flächenmittel stark ähneln, zeigte sich im Verlauf der ersten beiden Oktoberwochen folgender Temperaturverlauf der bislang drei wärmsten Oktober 2001, 2022 und 2023. Die Ausnahmestellung der ersten beiden Oktoberwochen 2023 wird deutlich, denn sie übertrafen die ohnehin schon sehr warmen von 2001 um 2 Kelvin (°C)! An sechs Tagen erreichte dieser 2023er Oktober noch ein Temperaturniveau, wie es im Langjährigen deutschen Sommer-Flächenmittel (von 1881 bis 2022) herrscht!
Werfen wir kurz einen Blick auf die Sonnenscheindauer, welche aber nur im September noch stark erwärmend wirkt. Auch der 2023er Herbst wird wieder sehr sonnig verlaufen.
Betrachtet man die Entwicklung der Herbsttemperaturen seit dem allgemeinen Klimasprung um 1988, so fällt deren starke Erwärmung auf. Und es gibt eine faustdicke Überraschung: Nur der Sommer erwärmte sich ähnlich stark, Winter und vor allem der Frühling jedoch kaum. Schon dieser Umstand lässt erhebliche Zweifel an einer CO₂-dominierten Klimaerwärmung aufkommen – wie soll dieses angebliche Klimagas derart unterschiedlich wirken?
In diesem Zusammenhang sei auf die Sonnenaktivität verwiesen, welche in den vergangenen Jahrzehnten sehr hoch war. Der schwächere SCHWABE-Zyklus 24 wurde lange Zeit fälschlicherweise als das Ende der hohen Sonnenaktivität interpretiert; doch der etwa tausendjährige EDDY-Zyklus, welcher auch die Römische und die Mittelalterliche Warmzeit auslöste, ist momentan im Maximum. Seine stark erwärmende Wirkung wurde lange Zeit durch die enorme Luftverschmutzung im 20. Jahrhundert verschleiert. Doch mit den Luftreinhaltemaßnahmen schlug die Erwärmung ab den späten 1980er Jahren voll durch („Klimasprung“). Der aktuelle 25. SCHWABE-Zyklus verläuft zudem unerwartet stark.
Ein wesentlicher Treiber der Wetterlagenhäufigkeiten und der Lufttemperaturen im Herbst ist die so genannte AMO (Atlantische Multidekaden-Oszillation), eine zyklisch auftretende Zirkulationsschwankung der Ozeanströmungen im Nordatlantik, die eine Veränderung der Meerestemperaturen des gesamten nordatlantischen Beckens mit sich bringt, wodurch Einfluss auf die Atmosphäre ausgeübt wird. Diese hat alle etwa 70 bis 90 Jahre ihr Maximum, so auch momentan. Leider werden vom Wetterdienst der USA (NOAA) seit Februar 2023 keine AMO-Werte mehr veröffentlicht, so dass die folgende Grafik mit dem Herbst 2022 enden muss.
Abbildung 6: In AMO-Warmphasen (grüne Kurve) fällt der Herbst in Deutschland (orange-braune Kurve) tendenziell merklich wärmer aus; das ist gegenwärtig so und war schon einmal zur Mitte des 20. Jahrhunderts andeutungsweise der Fall. Der Zusammenhang zeigt sich auch bei den Einzelmonaten; die Variabilität der Herbsttemperaturen wird zu immerhin 18,6% von der AMO beeinflusst. Daten bis 2022 vorliegend, aber 2023 bestätigt die gezeigten Trends.
Eine merkliche Häufigkeitszunahme der Großwetterlagen mit südlichem Strömungsanteil führte zur starken Herbst-Erwärmung; offenbar werden diese Lagen in den AMO-Warmphasen begünstigt.
Auf Wärmeinseleffekte, welche ebenfalls, im Herbst aber nur gering, zur Erwärmung beitrugen, soll hier nicht eingegangen werden; Näheres dazu hier hier. „Vorhersagen sind schwierig – besonders, wenn sie die Zukunft betreffen“. Ob der bislang rekordwarme Herbst 2023 ein Anzeichen der Klimakatastrophe ist, bleibt ungewiss. Denn niemand weiß, ob und wann die AMO-Warmphase enden und wieder mehr nördliche Großwetterlagen auftreten werden; auch könnte die Sonnenscheindauer aus verschiedensten Gründen wieder sinken. Und es gibt immer wieder einzelne „Ausreißer“, so das enorm trocken-heiße Jahr 1540 mitten in der feucht-kalten „Kleinen Eiszeit“, das sehr kühle Jahr 2010 oder den sehr kühlen September 2001 in unserer aktuellen Warmzeit.
Widerlegt gerade die aktuell starke Herbst-Erwärmung die These einer CO₂-bedingten Klimabeeinflussung?
Wir haben gesehen, dass geänderte Großwetterlagen-Häufigkeiten, enorm zunehmende Besonnung, Sonnenaktivität, WI-Effekte und die aktuelle AMO-Warmphase schon ausreichen, um die Herbst-Erwärmung in Deutschland zu erklären. Ob Kohlendioxid (CO₂) überhaupt einen nennenswerten Klimaeinfluss ausübt, soll hier nicht näher erörtert werden. Aber schon anhand der Abbildung 4 hatten wir die unterschiedliche Erwärmung der Jahreszeiten seit 1988 besprochen. Schaut man sich nun die Herbst-Erwärmung langfristig genauer an, so verlief sie nicht gleichmäßig. Einer ersten, sehr kühlen Phase mit Negativtrend (0,5K Abkühlung) bis 1922 folgte die AMO-bedingte, aber nur undeutliche Warmphase zur Mitte des 20. Jahrhunderts, erst bis 1961 mit unwesentlicher Erwärmung, dann bis 1993 Stagnation; und schließlich die bislang wärmste, aktuelle Phase. Alle Monate und Jahreszeiten zeigen grob dieses Verhaltensmuster; allerdings setzte beim Herbst die plötzliche, starke aktuelle Erwärmung mit dem Jahre 1994 am spätesten ein (bei den meisten Monaten/Jahreszeiten erfolgte dieser Klimasprung zwischen 1988 und 1995).
Eine so starke Erwärmung in kürzester Zeit spricht gegen eine vorrangige CO₂-Wirkung; es muss dafür andere Ursachen geben (siehe oben).
Sehr warmer, aber nicht durchgängig warmer Herbst 2023 – erschwerte Winterprognose 2023/24?
Geht man zurück ins Jahr 1999, so findet man einen grob ähnlichen Witterungsverlauf, wie 2023: Einem durchwachsenen August folgte ein heißer, dürrer, sonniger September und dann ab Mitte Oktober frühwinterliche Kälte; doch zum Monatsende eine erneute Milderung. Der Folge-Winter 1999/2000 verlief, speziell im Dezember und Februar, sehr mild, wies aber im Januar eine kältere Phase auf.
Für einen sehr milden Winter spricht hingegen Folgendes: Bei Betrachtung des Deutschland-Temperaturmittels aus den meteorologischen Jahreszeiten Sommer und Herbst zusammen ergibt sich ein bemerkenswerter Zusammenhang; besonders, wenn man nur diejenigen Fälle betrachtet, in denen das zu hohe Temperaturmittel von Sommer und Herbst (Juni bis November) die einfache Standardabweichung von 1881 bis 2022 erreicht oder überschreitet:
Für eine halbwegs seriöse Winterprognose ist es aber noch zu früh, doch einfacher wird sie Dank der kommenden Oktoberkälte keineswegs.
Stefan Kämpfe, unabhängiger Natur- und Klimaforscher
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Noch ergänzt für alle Klimakleber und Katastrophenjunkies zur Weinlese: Die geschätzte Erntemenge liegt insgesamt um 1,16 Millionen Hektoliter oder 13,3 % über dem Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2022 (8,72 Millionen Hektoliter). Zum Testieren werde ich entspannt noch abwarten.
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/09/PD23_348_412.html
„Die geschätzte Erntemenge liegt insgesamt um 1,16 Millionen Hektoliter oder 13,3 % über dem Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2022“
Muß mal sehen, was ich im Durchschnitt von 2017 bis 2022 weggetrunken habe.
Das plus 13%, das Ziel für 2024 steht…
Danke!
Diesen Herbst konnten wir bislang vergoldet genießen. Bin schon sehr gespannt auf die Öchslegrade. Bei den Temperatur- und CO2-gängen darf ich gerne wieder auf die Henne-Ei-Thematik verweisen, die Demetris Koutsoyiannis und Mitarbeiter überzeugend durch statistische Untersuchungen aufbereitet haben (Sept. 2023, siehe bemerkenswerte Diskussion bei http://www.judithcurry.com „causality and climate“ > 600 Kommentare). Der Zusammenhang ist lt. Prof. K. unidirektional, nämlich CO2 folgt der Temperatur. Die Keelingkurve des CO2 mit den globalen Temperaturen des NCAR wurden auf Jahresbasis mit zeitlichem Versatz von 6 Monaten verglichen, sowohl für beide Faktoren separat. Die Korrelation fand sich nur beim Zeitverlauf CO2 folgt T (r= 0.73), bei T folgt CO2 gab es keinen Zusammenhang (r= 0.04). Aber wen interessiert das schon, so ganz ohne Panik und Aktionismus? Lieber weiter auf Deibel komm raus das Ersparte der Bürger durch den Schornstein blasen.
Wolfgang Kundel am 16. Oktober 2023 um 17:07
Haben Sie die Diskussion auch gelesen? Speziell die Diskussion zwischen dem Autoren und Ferdinand Engelbeen? Dann wissen sie sicher auch, dass die nicht die CO2-Kurve mit der Temperatur verglichen haben, sondern nur die Änderungen des CO2-Gehaltes (also quasi die erste Ableitung und dann auch noch den Logarithmus davon) mit den Änderungen des Temperatur (also der ersten Ableitung). Sie haben damit den eigentlichen Anstieg des CO2-Gehaltes entfernt und prüfen nur den Zusammenhang zwischen der Variabilität um den Trend herum und den Änderungen der Temperatur. Damit zeigen sie nicht das, was sie behaupten …
Ich bin nicht der Statistiker, wäre aber bereits im Sinne der Plausibilität zufrieden, wenn die Variabilität um den Trend bestätigt, dass CO2 der Temperatur folgt. Ansonsten sind die Untersuchungen von K. und Mitarbeiter auf unterschiedlichen Zeitskalen (Jahre, Dekaden) vorgenommen worden. Die Ergebnisse waren immer unidirektional. Engelbeen bin ich dennoch dankbar, da er sich mit den Ergebnissen vom Deutschen Beck beschäftigt hat, der ungeheure Datenmengen zu CO2-Messungen analysiert hat, u.a. aus den vierziger Jahren. Nach Beck gab es ein CO2-Peak über 400 ppm schon in den vierziger Jahren, evtl. wegen der Beck’schen Vermutung, dass eine positive AMO dafür verantwortlich gewesen ist. Engelbeen et al wollten davon nichts wissen, weil sie in den Eisbohrkernen keine Entsprechungen in den Werten fanden. Mich bestätigen diese Auseinandersetzungen dennoch eine kritische Skepsis walten zu lassen. Überhaupt sehe ich mich mehr durch William Happer bestätigt, der in der Wärmeabstrahlung durch CO2 nur in untersten Konzentrationen überhaupt einen gewichtigen „Treibhaus“-Effekt sieht (bei 0 ppm 307 W/qm), bei 400 ppm liegt die Wärmeabstrahlung bei 277 W/qm und reduziert sich bei 800 ppm „gewichtig“ auf 274 W/qm. Sich bei diesem Wert ernsthaft mit CO2-Klimanotstand zu beschäftigen fällt diesem emeritierten akademischen Freigeist aus Princeton nicht im geringsten ein, um es milde auszudrücken. Seinen Youtube-Vortrag gibt es (ähnlich) hier auf deutsch übersetzt: https://schiller-institut.de/seiten/2021/happer.html .
Temperatur als Maß für die Wärme eines Mediums zu werten, ist nur dann erlaubt, wenn die Wärme (Energie) homogen in dem Medium verteilt ist. Das ist bekanntlich weder in der Atmosphäre der Fall und in wesentlich extremeren Maß auch nicht in den Weltmeeren. Daher ist Temperatur nur eine Hilfgröße, wenn es um langfristige Vorgänge geht.
Was wir täglich erleben, ist Wetter. Und Wetter setzt sich zumindest aus den Komponenten „lokale Energiezufuhr“ aufgrund der Relation Sonne/Wolken zusammen als auch durch die Komponente „Luftmassentransport“ aufgrund von überregionalen Strömungen.
Dem überlagert sind dann die bisher noch wenig erforschten dynamischen ozeanischen Wärmeverteilungen, die auf die Oberflächentemperatur wirken und diese mitbestimmen.
Die erforschte Erdgeschichte scheint zu belegen, daß es sich bei all dem um periodische Vorgänge mit unterschiedlichen Periodenlängen handelt, deren Einflußgrößen sowohl irdischen als auch außerirdischen Ursachen folgen. Ein Einfluß von CO2 in der Luft wurde bisher jedenfalls noch nicht nachgewiesen. Speziell nicht einer von 4 Molekülen CO2 statt 3 Molekülen auf 10.000 Luft.
Da um diese Zeit immer die Herbstferien sind und wir damals mit unserem Schulkind immer verreist sind, weiß ich, dass es in der ersten Hälfte der Ferien es wirklich toll warm war und dann kam der Temperatursturz. Das war im Prinzip jedes Jahr so, mal schwächer, mal stärker. Unser Junge ist 1977 eingeschult worden.
Ich kann nicht bestätigen, daß dieser September und Oktober die heißesten seit … waren. Die Menschen haben ein schlechtes Gedächtnis. In den 1980er-Jahren gab es eine ganze Abfolge von Jahren mit schönem, warmem Spätsommer/Herbst mit Badetemperaturen bis in die 2. Oktoberhälfte hinein.
Sehe ich auch so. Diese Woche ist es auf jeden Fall deutlich kälter geworden. Da gibt es zumindest nichts bedrohliches. Nach Sommer kommt der Herbst und danach der Winter.
So war es immer. Habe das bis jetzt nie anderes erlebt. Ich weiß nicht was sich da wandelt (Klimawandel).
Nach meinen Naturbeobachtungen, welche bis 1977 zurückreichen, werden die DWD-Daten im Großen und Ganzen bestätigt – auch wenn sie Mängel aufweisen. Zwar gab es in den 1980er Jahren ein paar herbstliche Schönwetterperioden mit noch sommerlichen Temperaturen, aber niemals so lang anhaltend und so intensiv, wie 2023. Der warme September 1982, eine kurze Hitzewelle Anfang Oktober 1985, ein goldener, aber nur zeitweise milder Oktober 1986 und ein paar sehr warme Phasen im Sep/Okt. 1989 reichen bei weitem nicht an das heran, was wir dieses Jahr erlebten – zwei Drittel bis drei Viertel aller Bäume sind in Weimar Mitte Oktober noch grün – weil der notwendige Kältereiz fehlte – ein sicheres Indiz für die enorme Wärme, die wir vom 4. September bis zum 13. Oktober hatten.
Die Angaben als Naturbeobachter kann ich bestätigen, die der DWD anbietet: Von 1926 bis 1993 sind die Herbsttemperaturen laut DWD-Daten gefallen. Ab 1994 hat die Trendlinie gedreht und bis jetzt steigen die DWD- Herbsttemperaturen. Da der DWD die Wärmeinselerwärmung nicht herausrechnet bedeutet dies: Im ersten Zeitraum sind die Temperaturen stärker gefallen und im Zeitraum ab 1994 bis heute etwas moderater gestiegen. Wodurch erklärt sich der Anstieg? Das ist im Artikel gut beschrieben. Als Naturbeobachter haben ich dies am Verschwinden der Herbstnebel deutlichst gemerkt. Die gibt es bei uns nicht mehr. Vor 50 Jahren war mein Heimatort noch ein Nebelloch.
Und der Beweis, daß ich richtig gemessen habe zeigt der rauhreif in der Umgebung.
Also erster Frost am 17. Oktober!
Für Mitte Oktober zu kalt?
Wer spricht da von einem zu warmen Jahr?
Nein, Frost Mitte Oktober ist weder „zu kalt“ noch außergewöhnlich – Bodenfröste können in unserem Klima (Flachland) schon Anfang September, Luftfröste etwa ab Mitte September auftreten; allerdings selten. Für Weimar, wo es heuer früh nur zu Bodenfrost reichte, wird als erster Frosttag im LJM der 19.10. angegeben. Und auch folgende Bauern-Regel, deren Herkunftsdatum und -Ort leider unbekannt ist, bestätigt, dass Fröste nach der Monatsmitte nicht außergewöhnlich sind: „Sankt Ursula ist mit den ersten Frösten da, sie zieht die Bäume aus.“ Der Ursula-Tag ist am 21. Oktober, aber in raueren Regionen kann es halt auch eher frieren. Zum kommenden Wochenende deutet sich dann eine enorm spannende Grenzwetterlage mit einer möglichen weißen Überraschung an, eine solche hatten wir letztmalig im Okt. 2012 und 2015. Räumlich-zeitlich bestehen aber immer noch große Unsicherheiten; auch intensitätsmäßig, und so um den 25. 10. wird es vermutlich wieder deutlich milder. Ist aber alles nur Wetter und nicht Klima – daran, dass sich der Herbst in den vergangenen 30 Jahren enorm erwärmte, besteht aber kein Zweifel – aber das wird vermutlich nicht so weitergehen.
Danke Herr Kämpfe für Ihre aufwändigen Monats/Jahreszeiten-Analysen. Und besonderen Dank auch für die Klarstellungen in den Folgediskussionen.
‚Hut ab‘ und MfG
M.F. Ketterer
Und der Beweis, daß ich richtig gemessen habe zeigt der rauhreif in der Umgebung.
Also erster Frost am 17. Oktober!
Für Mitte Oktober zu kalt?
Wer spricht da von einem zu warmen Jahr?
Und schonwieder, das flaechenmittel wird mit plus 1,5°C angegeben im Internet für meine Heimat falsch berechnet.
Denn am Thermometer abgelesen waren es heute früh 6 Uhr: minus 0,5°C!
Warum wird im Internet eine um sage und schreibe 2K höhere Temperatur für den Standort ausgewiesen?
Ist dafür nicht der DWD zuständig?
Doch Wiedermal ein Hinweis auf alarmistisch geschaffene fakenews!!!
Herr Neulen, Sie sind nicht der erste, der dies feststellt. Der DWD-rechnet die gemessenen Punkt-Werte bei einer Station auf die Fläche um. Wie er das macht ist sein Geheimnis. Und da kommt nun halt mal bei Ihnen eine Erwärmung raus. Umgekehrt macht der DWD duch nachträgliche Umrechnungen die Monate der ersten fünf Jahrzehnte seit 1881 kälter. Das kann man leicht nachprüfen, wenn man die DWD-reihen wie ich vor 10 Jahren kopiert hat und nun vergleichen kann.
Also die Anfangsjahrzehnte runter und die Gegenwart rauf. Durch diese Manipulation wird der DWD-Gesamtschnitt seit 30 Jahren erhöht. Trotzdem muss man feststellen, dass die Aussagen von Herrn Kämpfe im Artikel alle richtig sind. Herr Kämpfe ist aufmerksamer Naturbeobachter und seit 1988 ist es tatsächlich von Juni bis Oktober wärmer geworden – Ausnahme Mai- . Aber halt nicht ganz so stark wie der DWD das bekanntgibt.
Um wieviele Zehntel wird die Erwärmung seit 30 Jahren übertrieben? Herr Leistenschneider versucht das herauszufinden.
„Nur der Sommer erwärmte sich ähnlich stark, Winter und vor allem der Frühling jedoch kaum. Schon dieser Umstand lässt erhebliche Zweifel an einer CO₂-dominierten Klimaerwärmung aufkommen – wie soll dieses angebliche Klimagas derart unterschiedlich wirken?“
In der Tat, auch neue Überlegungen, offenbar von Rahmstorf, dass zunehmendes CO2 die Wolkendurchlässigkeit für Sonneneinstrahlung bzw. die Sonnenscheindauer erhöht, quasi als zusätzliche Verstärkung des CO2, werden nicht bestätigt. Warum sollte diese angebliche Verstärkung der Sonneneinstrahlung durch CO2 nur selektiv in Sommer und Herbst wirken? Nicht jedoch in Winter und Frühling? Bleibt als Gegenargument, dass die Feststellungen des Autors nicht global gelten, sondern sich „nur“ auf D beziehen.
…neue Überlegungen, offenbar von Rahmstorf, dass zunehmendes CO2 die Wolkendurchlässigkeit für Sonneneinstrahlung bzw. die Sonnenscheindauer erhöht,..
Es ist genau umgekehrt, bei Kälte (wie in großer Höhe) ist CO2 gut wasserlöslich, d.h. das CO2-Molekül umgibt sich mit H2O Molekülen und bildet Kondensationskeime für die weitere Wolkenentstehung. Zunehmende CO2-Konzentrationen in der Atmosphäre führen zur mehr Wolken. Umgekehrt führen die vor 40 Jahren gesetzlich eingeleiteten Luftreinhaltemaßnahmen zu weniger Wolken. Vor allem in den Industrieregionen der früheren DDR wurde die Luft sauberer.
Rahmstorf versucht mit allen Tricks und Falschaussagen seine CO2-Treibhaustheorie zu retten. CO2 bekommt plötzlich ganz andere Eigenschaften, die in meinen Physik- und Chemiestudienbüchern noch nicht erwähnt sind. Aber da steht auch noch nichts von einer CO2-Treibhauserwärmung drin.
Herr Kowatsch sie schreiben:
„das CO2-Molekül umgibt sich mit H2O Molekülen und bildet Kondensationskeime für die weitere Wolkenentstehung.“
Das ist so ein U.sinn, dass ich dafür nicht einmal nach Belegen suche. Das kommt schon in der Grundvorlesung Klimatologie.
Au weia.
MfG Ketterer
Herr Ketterer, das brauchen Sie auch nicht, es reicht, wenn ich es Ihnen erzähle. Bei Kälte ist CO2 gut wasserlöslich, schauen Sie mal nach wie die Wasserlöslichkeit vonstatten geht und wie sich das CO2 Molkül mit Wassermolekülen umgibt.
Herr Kowatsch, sie schriebn:
„[…]ist CO2 gut wasserlöslich, d.h. das CO2-Molekül umgibt sich mit H2O Molekülen und bildet Kondensationskeime für die weitere Wolkenentstehung. Zunehmende CO2-Konzentrationen in der Atmosphäre führen zur mehr Wolken.“
und
„Bei Kälte ist CO2 gut wasserlöslich, schauen Sie mal nach wie die Wasserlöslichkeit vonstatten geht und wie sich das CO2 Molekül mit Wassermolekülen umgibt.“
Herr Kowatsch, die Löslichkeit von CO2 in Wasser (samt der stattfindenden Reaktionen) brauchen Sie mir nicht erklären (war Teil meines Unistudiums).
Meine Einschätzung eines Teils Ihres Beitrags als ‚Unsinn‘ bezog sich auf den Teil, „[…]das CO2-Molekül umgibt sich mit H2O Molekülen und bildet Kondensationskeime“
Kondensationskeime werden nicht durch „das CO2-Molekül“ (mit oder ohne Wasser, bleibt sich gleich) gebildet. Wasser(gasförmig) (und dann in der Folge CO2) bindet sich an Kondensationskeime als Wasser(flüssig evtl. auch fest)), sobald diese Kondesationskeime eine entsprechende Größe erreicht haben und hinreichend Partialdruck(Wasser) in der Atmosphäre ist. Eine Zunahme der Kondensationskeime durch die Zunahme von CO2 in der Atmosphäre ist eine neue ‚Erzählung‘ Ihrerseits und sollte mit einer entsprechden (wissenschaftlichen Arbeit) belegt werden. Bis dahein bleibe ich bei meiner Einschätzung.
MfG
Ketterer
Herr Ullrich, Sie fragen zurecht: „…wie soll dieses angebliche Klimagas derart unterschiedlich wirken?“
Und beim Monat Mai wirkt dieses angebliche Klimagas CO2 sogar abükhlend, zumindest bei den deutschen Wetterstationen, auch in Potsdam. Aber da wird dem guten Herrn Rahmstorf schon noch eine neue Gaseigenschaft dieses Wundergases einfallen. Jedenfalls stelle ich fest, dass die Physik- und Chemiebücher neu geschrieben werden müssen. Wir müssen alle umlernen. CO2 wirkt von Monat zu Monat anders und in der Nacht auch wieder anders als am Tage. Und das auch bei der Wetterstation Potsdam. Wie gut, dass die neuen Einsteins aus Potsdam kommen. Die Millionen unserer Steuergelder für diese Denkfabrik neuartiker Gaseigenschaften im Einstein-Park Potsdam sind gut angelegt.
Rahmstorf hat bzgl. CO2 und Atmophärenphysik und -chemie keine Ahnung. Der ist Ozeanograph und da auf die Hilfe seiner Kollegen angewiesen. Der fragt die dann, ob die eine Theorie dazu haben und verkauft es dann als seine.