Helmut Kuntz

Solche sarkastischen Überschriften kommen einem immer häufiger in den Sinn, wenn man die „Arbeit“ unserer „Ampel“ und deren schier explosionsartigen DilettanAktionismus betrachtet.
Diesmal geht es nicht um Habeck, der inzwischen seinen Bürgern droht, dass sie ihn bitte nicht „wirklich kennenlernen“ sollen (wollen), sondern um unseren Gesundheitsminister, der sich seit Corona auf die Fahne geschrieben hat, Deutschland nun ebenfalls immer vor irgend etwas ebenfalls besonders Schlimmem dauer-zu retten. Und was gibt es schließlich Schlimmeres als den Klimawandel?
Und was macht der Klimawandel? Hitze
Und was lag deshalb näher, als endlich die „unnötigen“ Hitzetoten im Sommer konsequent wegzuschaffen.

Ein Traum vieler Bürger ist der warme Süden. Im eigenen Land fordert die Politik aber Kälte

Herunter-„Emissionieren“ zur Kälte gelingt zwar nicht, wie man mit einfachem Dreisatz abschätzen kann.
Die gesamte Emissionsreduzierung Deutschlands „verringert“ die Globaltemperatur bis zum Jahr 2100 um den geradezu sagenhaften Wert von irgendwo zwischen 0,016 … 0,052 Grad Celsius (der Wert 0,05 Grad stammt von Herrn Rahmstorf, PIK, der andere ergibt sich, wenn mit realistischem Forcing gerechnet wird).
Weil es so berechenbar schwer ist, verstärken die GRÜNen die Anstrengungen und beschlossen ein Heizungsgesetz umzusetzen. Mit diesem kostet nach einer Abschätzung die Tonne CO₂-Vermeidung im Klimakampf allerdings den Betrag von bis zu 20.000 EUR. Aber das ist das Klima den Deutschen eben wert, zumindest für die, welche eine Heizung ihr Eigen nennen.

Manche beim Weltretten immer noch unbedarfte Bürger, beispielsweise solche, die laut Herrn Özdemir nicht mit Messer und Gabel essen können und deshalb das einzig zugelassene Wahlkästchen zum Ankreuzen nicht finden [5], fragen da nach Kosten und Nutzen. Eine solche Frage belegt jedoch genau diese Dummheit, wie es ein Professor aus Regensburg deutlich macht:

Bild 1 Tweed von Professor Michael Sterner

Für das Lösen von Alltagsproblemen bleibt keine Zeit übrig. Denn die wirklich Großen stehen Schlange

Vernunft ist in Deutschland inzwischen zumindest im politisch dominierten Bereich durch 16 Jahre „Merkel“ konsequent und erfolgreich dezimiert [4]. Ihr Fehlen gilt für höhere Ämter eher als Goldstandard und bestimmt nicht als Übel. Parallel muss man natürlich auch politisch geforderte Positionen bedingungslos vertreten. Wenn man die richtige Connection hat, muss das beileibe nicht umsonst sein. Herr Hirschhausen hat für seine sicher nur aus rein „ideeller Motivation“ gemachte Corona-Impfwerbung zufällig vom Staat 71.000 EUR bekommen [6]). Das war natürlich nicht für die ideelle Werbung, sondern für deren professionelle Umsetzung notwendig, weil die Bürger das einfach erwarten.
Anders ist nicht zu erklären, weshalb ein Comedian (allerdings mit dem Hintergrund Arztstudium), der vor fachlich unsinnigen Darstellungen nicht zurückschreckt, wenn es der gewünschten, woken Agenda dient, genau darüber in Marburg eine Honorarprofessur zu „Klimawandel und Medizin“ bekam.
[2] EIKE 22. Januar 2021: Die Hitzetoten des Dr. von Hirschhausen
[3] EIKE 14.07.2019:Der Mensch bekommt Fieber, bekommt es unsere Erde damit auch?
Entlastend muss man sagen, die Uni Marburg weist sich trotzdem noch als fast anspruchsvoll bei der Auswahl aus.

In Berlin wurde gerade wieder bewiesen, dass Dummheit – sofern sie ausreichend GRÜN ist – tiefer als bodenlos sein kann. Der Bericht bei Tichy über (wieder) einen ganz jungen, aber besonders genialen Erfinder rettender Energie aus dem Zukunfts-Energieland Afrika, der nun auch in Deutschland einen Preis dafür bekommen hat, ist an Groteske selbst am 1. April kaum überbietbar:
Tichys Einblick, 21.06.2023: GREEN AWARD AN JEREMIAH THORONKA Der grüne Hauptmann von Köpenick

Bei solchen Erfolgen will niemand nachstehen. Und nachdem weniger erfolgreiche „Comedians“ (damit ist nicht deren teils extremes Einkommen gemeint) inzwischen das Regierungsviertel „besetzt“ halten, wird dies nun auch dort umgesetzt:
[1] DerTagesspiegel 13.06.2023: „Gegen Hitzetod nicht gut aufgestellt“: Lauterbach kündigt nationalen Hitzeschutz-Plan für Deutschland an.
… Jedes Jahr gibt es bundesweit zwischen 5000 und 20.000 Hitzetote. Das sei vermeidbar, sagt Lauterbacht und kündigt Maßnahmen an … Allein im vergangenen Jahr kam es zu mehr als 4500 hitzebedingten Todesfällen. In den drei Sommern 2018 bis 2020 starben in Deutschland dem Robert-Koch-Institut zufolge sogar mehr als 19.000 Menschen aufgrund der Hitze  (AFP)
Zufügung: Insgesamt verstarben in diesen drei Jahren 2.890.515 Personen. Davon sind die genannten „Hitzeverstorbenen“ anteilig 0,66 %.

Mortalität der Jahreszeiten

Zwar gibt es „endlos“ viele seriöse Studien die zeigen, dass in den nördlichen Breiten vorwiegend immer noch die Kälte „tötet“. Aber wen interessieren Studien, wenn ein Minister vom Fach ist und es dadurch besser weiß?

In einer Sichtung hatte der Autor schon einmal aufgezeigt, wie viel effektiver und vor allem zahlreicher selbst die gegenüber früher schon deutlich verringerte Kälte tötet:
[2] EIKE 22. Januar 2021: Die Hitzetoten des Dr. von Hirschhausen

Daraus die Grafik mit dem Verhältnis zwischen Kälte- und „Wärme“Opfern:

Bild 2 [2] Übersterblichkeiten von Sommerhitze (rote Balken) und Kältezeitraum (blaue Balken) bis 2020, getrennt als vergleichbare Jahreswerte. Grafik vom Autor erstellt

Diese Sichtung zeigte auch, dass die Sommerhitzen-Mortalität über längere Zeiträume wenig mit der Sommerhitze korreliert. Erklärbar, denn sonst müssten Gegenden, welche an das heiße Mittelmeer grenzen, oder das Rentnerparadies Florida, längst ausgestorben sein und dürften schon gar nicht eine längere Lebenserwartung haben, als die Bewohner im erheblich kühleren Deutschenland.

Bild 3 Lebenserwartungen

Den Verlauf der Sterbezahlen zeigt das folgende Bild. Nachdem das Thema Coronaimpfung und Übersterblichkeit ganz aktuell ist, mit Coronadaten „ergänzt“. Man sieht, wie die Sterbezahlen nach dem Corona-Impfabschluss „unnatürlich“ in die Höhe gehen und einen über viele Jahre nicht gekannten Wert erreichten.

Bild 4 Verlauf Sterbezahlen Deutschland seit 2016 (Wochenauflösung). Grafik vom Autor erstellt und ergänzt

Um ein Bild für die jahreszeitlichen Mortalitätsunterschiede zu bekommen, ein stark vereinfachtes Beispiel.

Nehmen wir an, unser für Gesundheit zuständiger Minister(versuch) hat die Hitzesterblichkeit des letzten Sommers zum Anlass für seine besondere Maßnahme genommen.

Bild 5 Sterbeverlauf seit 2022 (Ausschnitt von Bild 4)

Dann sind seit dem letzten Jahr mehr – also über der roten Horizontalen – verstorben:
– Sommerhitze (orange): 12.131 Personen
– Kältezeitraum: (blau): 107.207 Personen
Über den gesamten Zeitraum verstarben 989.253 Personen.

Somit beträgt der prozentuale Anteil „zusätzlich“ Verstorbener:
– Sommerhitze: 1,23 %
– Kältezeitraum: 10,84 %
Nun mache man das Gleiche mit den Jahren 2016 und 2017 und leite ab, um was sich unser für Gesundheit zuständige Minister kümmern müsste, sofern er sich um Wichtiges kümmern wollte.

Zum Glück ist diese Auswahl unser Wirtschaftsminister – mit vollster Unterstützung durch Herrn Scholz und unsere Medien – angegangen. Im Winter wird es künftig drastisch erschwert, ordentlich heizen zu können. Sogar ganz abschalten darf der Versorger, wenn eine Strom-Mangellage vorliegt.

Wer ein Elektroauto fährt weiß, dass zum sicheren Erreichen von Zielen schon mal die Heizung/Klimaanlage als „überflüssiger“ Verbraucher abgeschaltet werden muss. Ist eine Wahl zwischen Zielerreichung, oder statistisch zusätzlicher Mortalität. Kümmert GRÜNe nicht, denn der Individualverkehr ist denen sowieso ein abzuschaffendes Gräuel.

Der Autor wird den Verdacht nicht los, Herr Özdemir hätte mit seinem Freund Habeck da eine heimliche Übereinkunft geschlossen, um die unbeugsamen Bürger welche nicht mit Messer und Gabel essen können, langfristig zu minimieren.
Ganz sarkastisch und sehr überspitzt könnte man sogar sagen, die GRÜNen opfern für den ideologischen Kampf gegen das Klima auch Deutsche Bürger. Natürlich nicht wirklich, sondern rein als statistische Größe.

Natürlich sind solche Gedankenspiele vollkommen aus der Luft gegriffen und waren ganz, ganz bestimmt nicht deren Intention. Es weiß schließlich jeder, dass diese nur das wirklich Beste für ihre Bekanntschaften, Verwandtschaften , Klientel Bürger – unabhängig, wen diese wählen – wollen.
Inzwischen haben sich allerdings so viele Querdenker-Vermutungen nachträglich als richtig herausgestellt …

Noch etwas zu Zahlen, wenn solche(nicht nur) aus einem ministeriellen Behördenapparat kommen.
In der Pressemeldung [1] wird gesagt: Jedes Jahr gibt es bundesweit zwischen 5000 und 20.000 Hitzetote.
Nun gibt es eine Langzeitbetrachtung dazu:

Bild 6 Quelle: Dtsch Arztebl Int 2022; 119:451-7: Hitzebedingte Mortalität in Deutschland zwischen 1992 und 2021

Kann man aus dieser herauslesen, dass „jedes Jahr“ 5.000 … 20.000 als Hitzetote versterben?
Der Autor hat sich die Mühe gemacht und die tabellierten Werte von Bild 6 in Excel eingetragen. Der jährliche Mittelwert der Sommer-Hitzeverstorbenen beträgt danach 2.778 Personen pro Jahr, natürlich mit extremer Streuung.
Von Zahlen hat unser Ministerversuch für Gesundheit noch nie viel gehalten. Für Talkshows erfand er notfalls einfach Passende(s). Leider gilt diese geradezu beliebige „jonglieren“ (nicht nur) mit Zahlen für mehrere in dieser Runde.

Zufügung

Mit diesem Artikel wird nicht entfernt ausgesagt oder suggeriert, dass es nicht sinnvoll und notwendig ist, vermeidbares Versterben vorwiegend alt- bis ältester Personen (stark überwiegend sind Personen ab 85+ betroffen) durch Hitze und daraus folgender Dehydrierung zu verringern.

Bild 7 Quelle: Dtsch Arztebl Int 2022; 119:451-7: Hitzebedingte Mortalität in Deutschland zwischen 1992 und 2021

Dazu braucht es aber keinen großspurigen „Nationalen Klimaschutzplan“ mit vielen Sitzungen, in denen nur die Interessenverbände ihre Ansprüche „auskarteln“ und als Aktivismus alle von Kommunen teuer bereitgestelltes Wasser geschenkt bekommen..
Sinnvolle Maßnahmen sind seit vielen Jahren bekannt und lassen sich auch in wärmeren Ländern ansehen. Scheitern bei uns aber regelmäßig am erforderlichen Geld, obwohl man bei der Ampel-Ausgabenwut annehmen muss, dass Deutschland darin nur so schwimmen würde. Deshalb gibt es in Deutschland auch ganz wenige Krankenhäuser, geschweige Pflegeheime mit Klimaanlagen.
[1] Die Kliniken benötigten personelle Ressourcen zur Erstellung von Hitzeschutzkonzepten sowie „ein groß angelegtes Investitionsprogramm, das sie befähigt, ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten“.
Selbst beim Personal gegen Dehydrierung (viel Trinken) mangelt es.
[1] Auch die Mitarbeiter in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen müssten für Maßnahmen sensibilisiert werden. Trotz des angespannten Arbeitsalltags und der dünnen Personaldecke sei Hitzeschutz „absolut alternativlos“,

Quellen

[1] Der Tagesspiegel 13.06.2023: „Gegen Hitzetod nicht gut aufgestellt“: Lauterbach kündigt nationalen Hitzeschutz-Plan für Deutschland an
[2] EIKE 22. Januar 2021: Die Hitzetoten des Dr. von Hirschhausen
[3] EIKE 14.07.2019: Der Mensch bekommt Fieber, bekommt es unsere Erde damit auch?
[4] EIKE, 22.06.2023: Ist der „Klimawandel“ die angepasste Klimaerzählung zum sich stetig verringernden Bildungsniveau?

[5] Die Weltwoche, 09.06.2023: Grüner Landwirtschaftsminister fordert «Brandmauer zum Irrsinn», den ich als Journalist recherchiere und verbreite: Lieber Cem Özdemir, wir werden auch in Zukunft an den dreckigen Geschäften der Grünen dranbleiben

[6] Pleiteticker, 24. April 2023: Für Corona-Impfaktion: Eckart von Hirschhausen kassierte 71.400 Euro vom Staat

 

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