Joanne Nova

Australiens Starprojekt „Renewables BackUp“, Snowy Hydro 2.0, hat sich um weitere zwei Jahre verzögert. Das Pumpspeicher-Mammut sieht jeden Tag mehr wie ein Geisterelefant aus. Als wir das letzte Mal davon hörten, begann die unglückselige Tunnelbohrmaschine mit einem 15 Kilometer langen Tunnel und bohrte sich durch 150 Meter Gestein, um dann im Sand stecken zu bleiben, wo sie auch Monate später noch festsitzt. Jetzt ist der Fertigstellungstermin auf Ende 2029 verschoben worden.

Als der Bau 2017 begann, sollte er 2 Milliarden Dollar kosten und in vier Jahren fertiggestellt werden. Wenn wir die Übertragungsleitungen mit einbeziehen, belaufen sich die Kosten jetzt auf etwa 20 Milliarden Dollar, und aus den vier Jahren sind zwölf geworden. Sogar der Vorsitzende der Grünen, Adam Bandt, ist der Meinung, dass das Projekt aufgegeben werden sollte. So schlimm ist es.

Paul Broad war bis August letzten Jahres zehn Jahre lang CEO von Snowy Hydro. Er hat also ein Jahrzehnt lang einen der größten Stromerzeuger Australiens geleitet. Jetzt, wo er wieder frei sprechen kann, äußert er sich kritisch über die Umstellung auf erneuerbare Energien. Am Donnerstag sprach er mit Ben Fordham von 2GB Radio und machte deutlich, was für ein Fantasieprojekt NetZero ist:

„Die Vorstellung, dass wir bis 2030 80 Prozent erneuerbare Energien in unserem System haben werden, ist, um es in der Fachsprache auszudrücken, Blödsinn“, sagte Broad. „Eraring [Kohlekraftwerk] KANN NICHT schließen… Wenn die Lichter nicht ausgehen, wäre ich sehr überrascht“.

[Hervorhebung im Original]

Die Wahrheit ist, dass dieser Übergang, so er denn jemals stattfindet, 80 Jahre dauern wird, nicht acht.

Es gibt massive Veränderungen, die stattfinden müssen.

„Und ich bin zutiefst besorgt über die Eile, die Vorstellung, dass das alles irgendwie magisch ist … wir werden ein großes Grundlastkraftwerk schließen, das unser Licht für Ihr und mein Leben am Laufen gehalten hat … und es gibt all diese Alternativen da draußen. Nun, die gibt es nicht. Ich kann mit absoluter, 100-prozentiger Sicherheit sagen, dass es sie nicht gibt.“ – ABC News.

Das Standardmarketing für Snowy 2.0 enthält die folgende Zeile, die uns eigentlich beeindrucken sollte: „Es wird genug Energie speichern, um 3 Millionen Haushalte eine Woche lang mit Strom zu versorgen.“
Aber für 20 Milliarden Dollar könnten wir neue Kohlekraftwerke bauen, um 3 Millionen Haushalte das ganze Jahr über mit Strom zu versorgen. Wir könnten ein Kernkraftwerk bauen.

Hätten Sie gerne Umweltverschmutzung, verwilderte Haustiere und eine Geldfressmaschine?

Ted Woodley in The Australian fasst zusammen, wie katastrophal dies sowohl für den Stromverbrauch als auch für die Umwelt ist:

Snowy 2.0 wird eine sehr ineffiziente Batterie sein, die für jede 1,0 Kilowattstunde, die sie liefert, etwa 1,5 Kilowattstunden für das Pumpen verbraucht, und zwar aufgrund von Verlusten beim Pump-/Erzeugungszyklus und bei der Übertragung (auf zwei Wegen). Darüber hinaus wird die behauptete zyklische Speicherkapazität durch das ungleiche Volumen des oberen und unteren Reservoirs und die Notwendigkeit, den Betrieb mit dem bestehenden Tumut-3-Pumpenkraftwerk zu integrieren, eingeschränkt.

Im Hinblick auf die Umwelt haben riesige Baustellen und Straßen/Pisten auf 35 km Länge im Kosciuszko-Nationalpark Tausende von Hektar ursprünglichen alpinen Lebensraums zerstört. Zwanzig Millionen Tonnen Aushub werden im Park und in den Stauseen abgeladen, genug, um ein Fußballfeld bis zu einer Höhe von drei Kilometern zu bedecken.

Schädliche Fische und Krankheitserreger werden vom Talbingo-Stausee in den Tantangara-Stausee und von dort über die [australischen] Alpen in die Oberläufe von Murray, Snowy, Murrumbidgee und Tumut transportiert, wodurch die einheimischen Arten verdrängt und die Forellenfischerei vernichtet werden. Vier 330-kV-Übertragungsleitungen auf zwei 70 Meter hohen Masten werden acht Kilometer des Parks auf einer bis zu 140 Meter breiten, geräumten Fläche durchqueren. Es ist das erste Mal seit 50 Jahren, dass Hochspannungsleitungen in einem NSW-Nationalpark errichtet werden.

[NSW = New South Wales. A. d. Übers.]

Aus der Daily Mail: Es stellt sich heraus, dass das Problem wirklich unser Energieminister ist.

Broad trat zurück, weil „Mr. Bowen Energieminister wurde“ und Bowen ein Gaskraftwerk mit Wasserstoff betreiben wollte, das es nicht gab:

Er [Broad] sagte, er sei im vergangenen August nach neun Jahren als CEO von Snowy Hydro zurückgetreten, weil, nachdem Bowen Energieminister geworden war, „ich am Ende war und es nur eine Frage der Zeit war, bis ich offiziell zurücktreten würde“.

Besonders das Gaskraftwerk in Kurri Kurri (in NSW). Angus Taylor (ehemaliger Energieminister der Koalition) und ich waren der festen Überzeugung, dass man Gas braucht, um die Lichter am Leuchten zu halten. Und wir hatten in NSW mehr Gas, als wir gebrauchen konnten. Wir brauchen Gas, wenn die Sonne nicht scheint, wenn der Wind nicht weht … (aber) Chris Bowen war gegen Kurri Kurri. Dann sagte er, wir werden Kurri Kurri zu 30 Prozent mit Wasserstoff betreiben.

Es gibt keinen Wasserstoff … und es wird ihn frühestens in 10, 20 Jahren geben‘, sagte [Broad].

Stellen Sie sich vor, sie hätten diese Ankündigung eine Woche vor der Schließung des Kohlekraftwerks Liddell gemacht?

Ted Woodley is former managing director of PowerNet, GasNet, EnergyAustralia, GrainCorp and China Light & Power Systems (Hong Kong).

This article originally appeared at JoNova

Autor: Joanne Nova is a prize-winning science graduate in molecular biology. She has given keynotes about the medical revolution, gene technology and aging at conferences. She hosted a children’s TV series on Channel Nine, and has done over 200 radio interviews, many on the Australian ABC. She was formerly an associate lecturer in Science Communication at the ANU. She’s author of The Skeptics Handbook which has been translated into 15 languages. Each day 5,000 people read joannenova.com.au

Link: https://www.cfact.org/2023/05/08/80-renewables-by-2030-is-bullshit-says-former-snowy-hydro-ceo/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 

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