Francis Menton, MANHATTAN CONTRARIAN
Heute war ein wichtiger Tag auf dem Weg zur Energiezukunft New Yorks: Unser „Climate Action Council“ stimmte für die Verabschiedung des endgültigen „Scoping Plan“, der uns allen sagt, wie wir unter anderem bis 2030 70 % des landesweiten Stroms aus erneuerbaren Energiequellen und bis 2040 ein emissionsfreies Stromsystem erreichen wollen. Die Pressemitteilung trägt die Überschrift „New York State Climate Action Council Finalizes Scoping Plan to Advance Nation-Leading Climate Law“ [etwa: New York State Climate Action Council beschließt Rahmenplan, um landesweit führendes Klimagesetz voranzubringen]. Hier ist auch ein Link zum Rahmenplan selbst.
Wenn ich mir den Rahmenplan und seine Zusammenfassung ansehe, stelle ich fest, dass die beiden wichtigsten Elemente auf dem Weg zu einem emissionsfreien Stromsystem Offshore-Windturbinen und Energiespeicherung sein sollen. Ich habe mich in anderen Beiträgen ausführlich mit der Energiespeicherung befasst. Aber wie sieht es mit der Offshore-Windkraft aus? Wenn sich New York dazu verpflichtet, in nur sieben Jahren auf Offshore-Windkraft als primäre Stromquelle umzustellen, muss es doch einen soliden Plan haben, wie das geschehen soll.
Wie bei allem anderen haben sie auch hier keine Ahnung. Bis heute gibt es keine einzige funktionierende Offshore-Windturbine im Staat New York, und es ist auch keine einzige Offshore-Windturbine im Bau. Die Klimasektierer im Climate Action Council denken, dass sie das einfach anordnen können, und dann wird es schon passieren.
Aus der Zusammenfassung geht hervor, was laut CAC erforderlich ist, um die Emissionsziele zu erreichen:
Der Rahmenplan verlangt, dass der Staat folgende Anlagen installiert:
6.000 Megawatt (MW) dezentrale Solaranlagen bis 2025
3.000 MW an Energiespeichern bis 2030
9.000 MW an Offshore-Windkraftanlagen bis 2035.
Diese 9.000 MW Offshore-Windkraft mögen zunächst nach viel klingen. Bei 10 MW pro Turbine (riesig) wären das 900 dieser Ungetüme.
Die EIA gibt den jährlichen Gesamtstromverbrauch im Staat New York für 2021 mit 141.423.778 MWh an. Teilt man dies durch 8760 (Stunden im Jahr), erhält man eine durchschnittliche Nachfrage von 16.144 MW. 9.000 MW klingen zunächst nach mehr als der Hälfte davon. Nicht schlecht!
Aber natürlich erzeugen Windturbinen im Jahresdurchschnitt nur etwa 35 % ihrer Kapazität. Diese 9.000 MW an Offshore-Windturbinen werden uns also bestenfalls einen Durchschnitt von etwa 3.000 MW liefern, also weit unter 20 % unseres Strombedarfs im Jahr. Oh, und sie planen eine Verdoppelung des Strombedarfs durch die Elektrifizierung von Autos und Hausheizungen, das sind dann 10 %. Und der Spitzenbedarf liegt bei etwa 25.000 MW, nach der Verdoppelung bei 50.000 MW. Wenn die Spitze erreicht ist, können Sie sich nicht auf die 9.000 MW Offshore-Windkraft verlassen. Warum machen wir das also noch einmal?
Wenn das Ganze kompetent durchgeführt werden würde, müsste es doch zweifellos ein funktionierendes Demonstrationsprojekt geben, das zeigt, wie die Offshore-Windenergie gebaut und dann in das bestehende System integriert wird. Falsch. Vielmehr scheint der Plan zu sein, einige gigantische subventionierte Verträge zu vergeben und dann zu hoffen, dass eines Tages etwas gebaut wird.
Hier ist ein Link zur Website der New York Energy Research and Development Agency (NYSERDA). Dort wird behauptet, dass 4300 MW an Offshore-Windprojekten im Bundesstaat „in aktiver Entwicklung“ sind, was weniger als die Hälfte der 9.000 MW ist, die angeblich kommen sollen. Von den 4.300 MW befinden sich fast alle im Atlantischen Ozean vor New York City und Long Island. Hier ist der wichtigste Teil der Karte:
Auf der Website von Empire Wind finden Sie jedoch einen Zeitplan, aus dem hervorgeht, dass das Unternehmen kurz vor der Einreichung von Genehmigungsanträgen bei Bundes- und Landesbehörden steht. Der Bau – falls er überhaupt jemals stattfindet – liegt noch mehrere Jahre in der Zukunft. Auf der Website von Beacon Wind sieht es nicht anders aus.
Und was ist, wenn sich ein gut finanzierter Umweltverband gegen diese Projekte einsetzt? Das ist fast unvermeidlich. So gab es bereits Klagen von wohlhabenden Hausbesitzern, die verhindern wollten, dass die Kabel dieser Windparks in ihrem Gebiet verlegt werden. Hier ist ein Beispiel für eine solche Klage, die 2021 in der Stadt East Hampton eingereicht wurde.
Gibt es Offshore-Windprojekte, die weiter fortgeschritten sind als diese, von denen wir uns ein Bild machen können, wie sich die Dinge entwickeln könnten? Ja, es gibt das Projekt Commonwealth Wind in Massachusetts, vor der Küste von Martha’s Vineyard. Dieses Projekt stand kurz vor dem Baubeginn, als der Auftragnehmer dem Staat im September mitteilte, dass er die Verträge wegen eines starken Kostenanstiegs „neu schreiben“ müsse. Am Freitag (16. Dezember) gab die Baufirma ihre Bemühungen um Neuverhandlungen auf und erklärte, sie wolle aus den Verträgen aussteigen. James Freeman vom Wall Street Journal berichtet darüber in seiner heutigen „Best of the Web“-Kolumne und stützt sich dabei auf einen Bericht von Jon Chest vom Boston Globe:
Die im Entstehen begriffene Offshore-Windindustrie des Bundesstaates erlitt am Freitag einen großen Rückschlag, als Avangrid den staatlichen Aufsichtsbehörden mitteilte, dass es seine Verträge mit drei großen Energieversorgern zum Bau eines massiven Windparks südlich von Martha’s Vineyard beenden will… Im September sagte der Vorstandsvorsitzende Pedro Azagra, dass Avangrid den Bau von Commonwealth Wind, der schließlich genug Strom für bis zu 750.000 Haushalte liefern könnte, auf 2028 verschieben würde und die Verträge aufgrund eines starken Anstiegs der Rohstoffkosten neu verhandeln müsste. Mit dem Schritt vom Freitag hat Avangrid diese Neuverhandlungen aufgegeben.
In Rhode Island erwägen die Aufsichtsbehörden inzwischen die Aussetzung einer bereits erteilten Genehmigung für ein Kabel, welches Strom aus einem anderen Projekt namens Mayflower Wind an Land bringen soll. Dabei geht es nicht um die Umweltauswirkungen des Kabels, sondern vielmehr um die finanzielle Tragfähigkeit des gesamten Projekts:
Die Aufsichtsbehörden von Rhode Island erwägen, den Antrag von Mayflower Wind für Übertragungskabel, die den Sakonnet River hinauf zum ehemaligen Standort des Kraftwerks Brayton Point in Somerset verlaufen würden, auszusetzen, nachdem der Projektentwickler Fragen zur finanziellen Tragfähigkeit der ersten Phasen des von ihm vorgeschlagenen 5-Milliarden-Dollar-Offshore-Windprojekts vor Massachusetts aufgeworfen hat.
Besteht die Chance, dass es New York besser geht? Unwahrscheinlich. Man muss mit langen Verzögerungen und Forderungen nach viel mehr Geld rechnen, bevor irgendetwas gebaut wird.
Wie viele Offshore-Windturbinen sind derzeit in den USA insgesamt in Betrieb? Laut Wikipedia sind es 7, nämlich 5 auf Block Island (Teil von Rhode Island) und 2 vor Virginia. Im gleichen Artikel heißt es, dass die Regierung Biden plant, die Kapazität der Offshore-Windkraft bis 2030 um einen Faktor über 1000 zu erhöhen. Sicher.
Der ganze Beitrag steht hier.
Link: https://wattsupwiththat.com/2022/12/21/on-to-the-great-future-of-offshore-wind-power/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Lassen wir mal die Umweltaspekte links liegen, ebenso die Flauten:
Mich würde eher interessieren, wie die Wirtschaftlichkeitsrechnung denn nun tatsächlich aussieht: Baukosten+Unterhaltskosten+Entsorgungskosten gegenüber den echten Erträgen.
Es stehen bei uns im Norden schon seit Jahren einige von den Windmühlen im Meer herum. Da sollte es doch belastbare Zahlen geben, von Subventionen bereinigt.
Da gibt es wohl genausowenig davon wie Zahlen zu Impfnebenwirkungen.
Ind aus gleichen Gründen.
Pläne „vom Winde verweht“
Windkraftanlagen machen ca. 32% der neuinstallierten Stromerzeugungs-Kapazität im Jahr 2021 aus in den USA.
Die Windkraft lag damit nur knapp hinter einer anderen erneuerbaren Energiequelle – der Solarenergie. Auf sie entfielen 2021 ca. 45% der Neuinstallationen.
Da Erneuerbare Energien den Kapazitätszubau deutlich dominieren in den USA, besteht kaum ein Zweifel daran, dass das US-Stromsystem immer nachhaltiger wird.
Im Jahr 2021 wurden in den USA +13GW an Kapazität hinzugebaut, in Deutschland nur ca. +1,9GW.
Laut dem jüngsten Bericht des US-Energieministeriums (DoE) waren in den USA Ende 2021 Windräder mit einer Kapazität von ca. 136GW installiert, in Deutschland nur ca. 64GW.
Allein an diesem Satz merkt man, dass Sie nichts, aber auch garnichts verstanden haben. Woran liegt’s? Lesen und Schreiben können Sie doch immerhin.
Sie verstehen das System nicht. Die Grünen sind dafür zuständig dass genügend Windräder, sprich installierte Leistung, zugebaut wird. Daher ihre Jubelzahlen. Wenn daraus nicht genügend Energie fließt sind halt die ungeimpften schuld. Jetzt verstanden?
Alternativ die Reichsburger. Jetzt bei McUmsturz mit lecker Staatsstreich. Mmmmh.
Auch, wenn Sie Überkapazitäten schaffen, die durch die Decke gehen.
Ihre „nicht Nachhaltigen“ können niemals die Energieerzeugung eines Gebietes stabil halten, geschweige eine stabile Versorgung garantieren.
Letztlich reden Sie über Schrott für viel Geld – der Tod einer jeden Volkswirtschaft.
Nachhaltig ist die Zerstörung von Flora und Fauna, es geht weit über die Störung des „Mikroklimas“ hinaus.
Reden wir von „nachhaltiger“ Energie, reden wir von dem größten Verbrechen in der Menschheit.
Die Pläne zum Ausbau der Kernkraft sind „vom Winde verweht“ in den USA.
Der Wind weht Richtung Windkraft, auch in den USA.
Auch im Jahr 2022 wurden mehr GW an Windkraft installiert als noch im Jahr 2021.
Danke Herr Mueller,
gut das die Urlaubszeit schon vorbei ist!
Wir hatten schon gar nicht mehr mit ihnen gerechnet!
Dabei hatten sie sich doch so bemueht bei Frau Mikosch noch Eindruck zu schinden!
30 Jahre lang wurden keine neuen Reaktoren mehr in den USA gebaut, soweit mir bekannt ist. Nun geht’s unter Biden wieder los. Vogtle 3 und 4. Sleepy Joe ist nun mal nicht der Schnellste.
Baubeginn der AKW-Vogtle 3 und 4 bereits 2013 Baubeginn.
Da wird es Zeit das da mal Strom raus kommt.
Beim AKW-Projekt Vogtle erhöhte sich im Mai 2022 die Kostenschätzung weiter auf 34 Mrd. US$ das sind ca. 15.000US$/kW.
Die AKW-Baustellen Virgil C. Summer-2 und Virgil C. Summer-3 wurden auch 2013 begonnen und die Baustellen wurden bereits wieder 2019 aufgegeben, AKWs rechen sich auch in den USA nicht.
Die zwei Virgil C. Summer-AKW wurden aus Kostengründen aufgegeben.