15. Internationale EIKE Klima- und Energiekonferenz, IKEK-15, am 25. und 26. November 2022, Pfännerhall Braunsbedra bei Merseburg.
Zum Thema der Strahlenangst hielt unser Referent Dr. Lutz Niemann einen Vortrag, in dem er mit Hilfe nackter Zahlen, zum Beispiel zu den Toten nuklearer Unfälle, eine realistische Haltung jenseits der jahrzehntelangen Panikmache anmahnte. Seine klare Aussage: Die Verteufelung der Kernkraft ist krass unrealistisch, da konkurrierende Konzepte deutlich mehr Opfer fordern.
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Sehr geehrter Herr Dr. Niemann,
Danke für den sehr guten Votrag, der eigentlich weit verbreitet werden sollte.
Zu der LNT-Hypothese und niedrigen Strahlendosen im Experiment:
Hochinteressant und unbedingt leseswert ist in diesem Zusammenhang die Arbeit von Otto Raabe und seine jahrelange Arbeit an Beagle-Hunden: „Ionizing Radiation Carcinogenesis“, University of California Davis, 2012, http://cdn.intechopen.com/pdfs-wm/32098.pdf.
Dabei ergibt sich aus den Experimenten – wie auch Sie erläutern -, daß bei langanhaltenden schwachen Strahlenexpositionen kumulative Dosen überhaupt nichts bedeuten: Es kommt auf die Strahlendosis – z.B.in Millisievert pro Jahr an, und unter etwa 200 bis 300 Millisievert pro Jahr sind beim Menschen keine Auswirkungen festzustellen. Hunde und Mäuse vertragen etwas mehr, vielleicht, weil sie nicht so lange leben wie ein Mensch.
Auch die LNT-Hypothese wird dort eindeutig als unzutreffend erklärt. Es werden vielfach die Ergebnisse durch entsprechende Datendarstellung umgeordnet und so das LNT-Modell „verifiziert“, obwohl sich dabei beim genaueren Hinschauen völlig widersinnige Ergebnisse ergeben. Der wichtige Bereich der geringen Strahlenexpositionen wird oft durch eine Tangentenbildung vom Nullpunkt an die Werte der hohen Strahlendosen total falsch dargestellt.
Auch zur Hormesis gibt es eine Aussage, die nach O.Rabbe statistisch bedeutsam ist: In den untersten Strahlungsexpositionsgruppen der Hunde traten keine Sarkome auf, obwohl in sie in den Kontrollgruppen auftraten. („The absence of bone sarcoma in the lowest three dosage groups is significantly less than those found in the controls (p<0.047)“.
Zu den Grenzwerten:
Bezüglich der Grenzwerte zur Strahlenexposition geht das ICRP von einem LNT-Modell aus und gibt als Risikofaktor R für einen tödlich verlaufenden Krebs an:
R= 0.05/(1 Sv),
d.h. bei einer Belastung von 1 Sievert würden 5% der belasteten Personen an Krebs sterben („Die Empfehlungen der Internationalen Strahlenschutzkommission (ICRP)“ von 2007)
Allerdings kommt die Kommission zu dem Schluß (Abschnitt 66), dass es nicht sinnvoll ist, für Zwecke der allgemeinen Gesundheitsplanung, die hypothetische Zahl von Krebsfällen und von vererbbaren Erkrankungen, die mit sehr niedrigen Strahlendosen assoziiert sein können, die viele Menschen über sehr lange Zeitspannen erhalten können, zu berechnen.
Weiter betont die Kommission (Abschnitt 161), daß die kollektive effektive Dosis nicht als Instrument für epidemiologische Studien gedacht ist und ebenfalls nicht geeignet ist, um Risikoabschätzungen zu erstellen.
Das ICRP sagt also explizit:
o Das LNT-Modell ist nur zur Festlegung von Grenzwerten im praktischen Strahlenschutz anzuwenden.
o Das LNT-Modell ist für epidemiologische Studien ungeeignet!
o Die Kollektivdosis („Personensievert“) ist ebenfalls nicht für für epidemiologische Studien geeignet.
Genau das tun aber Greenpeace und Konsorten und generieren auf diese Weise tausende bis Millionen von „Tschernobyltoten“.
Zu den Strahlenexpositionen in Taiwan:
Darüber erschien ein Bericht in der „US Library of Medicine“: „Effects of Cobalt-60 Exposure on Health of Taiwan Residents Suggest New Approach Needed in Radiation Protection“, Published online Aug 25, 2006
Dabei ist der Vergleich der Bewohner dieser Gebäude mit der Gesamtbevölkerung nicht ohne Probleme, da in solchen neuen Gebäuden typischerweise jüngere Leute wohnen als der Schnitt der Gesamtbevölkerung. Diese Kohorten sind also nicht unbedingt vergleichbar.
Die Autoren sind sich selber unsicher und schreiben in dem Bericht: „The findings of this study are such a departure from those expected by ICRP criteria that it is important that they are carefully reviewed by other, independent organizations and that population data not available to the authors be provided, so that a fully qualified epidemiologically valid analysis can be made.“
MfG
G.Wedekind