Alarmstufe rot in Baden-Württemberg, meldete der Netzbetreiber TransnetBW. Strom wird so knapp, dass sogar Verbraucher zum Sparen aufgerufen wurden und Herde, Waschmaschinen und Backöfen ausschalten sollten.
Von Holger Douglas
Zum ersten Mal hat mit TransnetBW einer der Übertragungsnetzbetreiber eine angespannte Situation im Stromnetz angekündigt, Wie im TE Wecker gemeldet. Über eine App von TransnetBW wurden die Verbraucher darüber informiert, dass der verfügbare Strom in den Netzen nicht mehr ausreicht.
Am Mittwoch dem 7.12.22 0:00 Uhr sprang in der App erstmals die Warnung von grün auf gelb. Dies bedeutet »Verbrauch vorverlegen«. Also elektrische Haushaltsgeräte früher benutzen, Kaffee machen, Kuchen backen und Mittagessen kochen vorziehen, denn ob zur Mittagszeit noch genügend Strom für das Schnitzel mit Spätzle vorhanden sein würde, war unklar.
Ab 14:00 Uhr sprang die App auf rot. Soll bedeuten: »Die Situation im Stromnetz ist angespannt. Reduziere jetzt den Stromverbrauch, um mitzuhelfen, das Stromnetz stabil zu halten.« Bis 15:00 Uhr waren die Baden-Württemberger aufgefordert, Strom zu sparen.
Anzeige
Drastischer kann kaum deutlich werden, dass in Baden-Württemberg Kraftwerke fehlen. Der grüne Ministerpräsident Kretschmann hatte bestehende Kohle- und Kernkraftwerke stilllegen lassen. Es konnte ihm nicht schnell genug gehen, das Kernkraftwerk Philippsburg nach dem Abschalten unbrauchbar zu machen, in dem er die Kühltürme sprengen ließ, damit der Ausstiegsbeschluss nicht rückgängig gemacht werden konnte.
Sämtliche vorhandenen Reservekraftwerke wurden von den Übertragungsnetzbetreibern aufgefordert, Strom zu liefern.
Der Offenbarungseid: Die abgeschalteten Kernkraftwerke fehlen, ebenso wie weitere Reservekraftwerke, um die hohe Strom-Nachfrage zu bedienen. Aus der Schweiz werden hohe Strommengen importiert. Nur dort wird er auch knapp ebenso wie in Frankreich. Baden-Württemberg war früher Stromexportland und lieferte vor allem im Winter Strom nach Frankreich. Das ist vorbei, jetzt muss das Land um Strom betteln und teuer bezahlen.
Von einer angespannten Situation sprach TransnetBW. Offizielle Begründung laut TransnetBW-Sprecherin: unzureichende Transportkapazitäten im Stromnetz. Es hätte zu wenig Strom von den Windrädern aus Norddeutschland nach Süddeutschland geführt werden können.
Doch die Windräder dort stehen auch seit Tagen weitgehend still, eine weitere Stromtrasse hätte nichts transportieren können. Der Wind frischte gestern an der Küste etwas auf, die Windräder lieferten kurzzeitig um 12:00 Uhr knapp 14 GW, Deutschland benötigte um 12:00 Uhr 75,5 GW.
Doch in den vergangenen Wochen sieht es beim Energiewendewetter mau aus, sehr mau sogar. Von der Sonne kommt nichts, die Photovoltaik-Anlagen liefern praktisch nichts. Wenn die demnächst mit Schnee bedeckt sind, erst recht nichts.
Die rund 30.000 Windräder stehen weiterhin meist still, gestern Mittag lieferten die millionenteuren Apparate lächerliche 2 GW an Leistung. Um 12 Uhr benötigte Deutschland 77 GW Leistung, die kamen von Kohle- und Kernkraftwerken.
Die Grafik, die Stromerzeugung und Verbrauch anzeigt, sprechen Bände. Dramatisch klafft die Lücke zwischen Erzeugung von Windrädern und Photovoltaik sowie Verbrauch, der mit der roten Linie dargestellt ist.
Quelle: Agora-Energiewende
Ab Januar sind neue Photovoltaik-Anlagen von der Umsatzsteuer befreit, eine neue Anlage kann gekauft werden ohne Umsatzsteuer. Wenn sie schon keine Leistung liefern, dann soll wenigstens der Kauf schmackhaft gemacht werden.
Der Beitrag erschien zuerst bei TE hier
Auch solche Aussagen wie „die Leitungen sind mit Atom- und Kohlestrom verstopft“ geht ganz unbewußt von dieser falschen Speichervorstellung der elektrischen Leitungen aus, ohne dass es ausgesprochen wird.
Wir sind wohl ziemlich der selben Gemeration zugehörig (wobei ich „Margots“ Bildungswesen in der DDR „geniessen“ durfte, was rein fachlich ja oft kopiert worden ist ….).
Ich habe die systematische „Verblödung“ in den Schulen bei meinen Kindern nach der Wende erlebt, wobei wir in Thüringen noch etwas „Glück“ hatten mit dem „Bayrischen Modell“ (gegenüber Bremen, wo man mit Sport und Religion Abi machen konnte).
Heute haben die meisten Jüngeren „Westniveau“ in puncto Bildung „erreicht“, was die von Ihnen sehr richtig geschilderten Umstände bestens ermöglicht…..
Warum gab es in der DDR keine Grünen? Weil Bildung Pflicht war.
Ach Krause, Siemens hat nach der Wende die Absolventen der TH / TU Ilmenau seminargruppenweise geholt, weil die soooo schlecht ausgebildet waren.
Wissen Sie, warum die Wessis 13 Jahre zum Abi brauchen? Ein jahr Schauspielunterricht für die Selbstdarstellung und „auf die Kacke hauen“ ….. Unsere Ausbildung war nicht schlecht, dass habe ich sehr schnell begriffen, wir mußten ja auch aus Scheiße Bonbon machen, um die Widrigkeiten des Sozialismus wenigstens teilweise zu kompensieren. Und: Gewisse Gr0ßmäuler ohne Substanz haben wir auch sehr schnell erkannt ….., gelle …. 😉
Da sind Sie ja ein wichtiger Zeitzeuge, der ziemlich direkt die Unterschiede zwischen Bildung „Ost“ und Bildung „West“ mitbekommen hat. Die „Krauses“ dieser Welt sind wahrscheinlich alle zu ungebildet, so etwas überhaupt registrieren und einordnen zu können.
Es gab in der DDR Grüne, die Beschreibung in der Wikipedia-Seite zu dem Thema deckt sich mit meinen Erinnerungen. Alternativ könnte man Zeitzeugen fragen, z.B. Vera Lengsfeld (Wollenberger) …
Typisch Marvin Müller: Mal wieder die Pointe nicht verstanden, dafür aber „Herr Lehrer ich weiß was“ rufen. Bravo! Ein Fleißsternchen für unseren wackeren Marvin.
So irre sind die Klimaretter! Das meiste, was zum Leben unverzichtbar ist, unterliegt der vollen Umsatzsteuer. CO2-Sondersteuer kommt noch oben drauf. Wer steckt sie endlich in die Anstalt, die uns regieren? Noch besser in die Forensik, dort wird die Gestörtheit gleich mit behandelt – hoffnungslos! Die Klima-Verblödung in Absurdistan ist schier nicht zu fassen!
Welcher Anteil des – kaum vorhandenen – Windstroms vom Norden wäre denn über die Wechselstromnetze im Süden noch angekommen?
Hat TransnetBW etwa schon Gleichstromleitungen gebaut?
Was hierzu immer gerne vergessen wird:
Ursprünglich sollten neue Nord-Süd-Stromleitungen (ausgeführt als Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung) rechtzeitig vor dem Abschalten der letzten drei KKW in 2022 fertiggestellt sein.
Die Vorhaben Südlink und Südostlink stehen seit 2013 im Bundesbedarfsplan und deren Bundesfachplanung begann erst in 2017 (wegen Protesten von Bürgerinitiativen und Umweltverbänden sowie der weitgehenden Umstellung von Freileitung auf Erdverkabelung).
Die HGÜ-Stromtrasse Südlink ist von Brunsbüttel nach Großgartach geplant (betroffene Bundesländer sind Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hessen, Thüringen, Bayern, Baden-Württemberg). Von den 689 km befinden sich 0 km im Bau. Die Fertigstellung ist erst für 2028 geplant!
https://www.netzausbau.de/Vorhaben/ansicht/de.html?cms_nummer=3&cms_gruppe=bbplg
Die HGÜ-Stromtrasse Südostlink ist von Wolmirstedt nach Isar 2 geplant (betroffene Bundesländer sind Sachsen-Anhalt, Thüringen, Sachsen, Bayern). Von den 538 km befinden sich 0 km im Bau. Die Fertigstellung ist erst für 2027 geplant!
https://www.netzausbau.de/Vorhaben/ansicht/de.html?cms_gruppe=bbplg&cms_nummer=5
Bei solchen Verschiebungen ist das „Kanzlermachtwort“ mit dem KKW-Weiterbetrieb bis Mitte April 2023 ein mehr als schlechter Witz.
Damalige Argumentation in aller Kürze: Aus dem vorhandenen Deutschlandnetz wird der Atom- und Kohlestromanteil sukzessive entfernt, Kapazitäten werden damit frei für den alternativ erzeugten Strom. Voll ist bei Transnet eine Leitung, wenn diese zu 60% ausgelastet ist, der Rest ist Reserve, also auch Reserve für einen kurzfristigen alternativen Überschuss, für den aber gar keine Abnahmenachfrage da ist. Und Stromspeicher für Dunkelflauten wollte Transnet keine bauen, denn sie sind eine Leitungsbaufirma. Jede zusätzliche Leitung wäre aber unsinnig und nur ein Geschäftsgewinn für Transnet, den wir über die EEG-Umlagen bezahlen. Bis auf die Grünen bei uns haben sonst alle Parteien diese Argumentation verstanden und mitgetragen, insbesondere unser damaliger Landrat und unser MdB Herr Kiesewetter. Eine rechnerische Begründung dieser HGÜ und weiterer geplanter 380 KV-Verteilerleitungen von unserem Heimatort aus, konnte Transnet nie vorlegen.
Vielen Dank für die Erläuterungen.
Mittlerweile befürwortet auch die bayerische Landesregierung den Bau von Südlink:
https://www.br.de/nachrichten/bayern/neue-stromtrassen-fuer-bayern-jetzt-ist-auch-hubert-aiwanger-dafuer,TOgn4fs
Mit der Thüringer Strombrücke (2 x 380 kV) zwischen Lauchstädt und Redwitz wurde ein jahrelanger Engpaß (verschärft durch das Abschalten des KKW Grafenrheinfeld Mitte 2015) beseitigt (Fertigstellung 2017).
Ansonsten hinkt auch in Bayern der Netzausbau (Ersatzneubau sowie Ausbau bestehender Leitungen) hinterher. Ein erster Teilabschnitt des „Ostbayernrings “ zwischen Redwitz und Mechlenreuth (2 x 380 kV) wurde erst vor Kurzem freigegeben.
https://www.tennet.eu/de/projekte/ostbayernring#8075
Zur installierten WKA-Leistung (Energy Charts, Ende 2021):
BaWü: 1,7 GW
Bayern: 2,5 GW (insbesondere in Nordbayern)
eine Warnung vor dem Zuschalten von fossilen – ich nehme an Kohle -Kraftwerken? Können Sie erklären, warum man dafür eine Warnung braucht?
Die haben alle fossilen und konventionellen Kraftwerke ans Netz gebracht, damit es nicht zusammenbricht. Wegen Dunkelflaute. Ein voller Erfolg der Erneuerbaren. In der Presse erfährt man davon reichlich wenig. Da schweigt sich alles aus uns es werden erst mal Weihnachtsferien gemacht. Ich wette im neuen Jahr wird dann der Bevölkerung scheibchenweise beigebracht, wir müssen weiter Gas und Strom sparen.
Ihre Kommentare belegen, daß Sie offenbar Null Ahnung von den Zusammenhängen haben.
Der angegebene Link hat als Subdomain app, nicht weil er weltweit Kraftwerke steuert oder Warnungen ausspricht, sondern weil es sich um eine app(lication) handelt, die diese Daten dynamisch sammelt und aktualisiert fürs Internet zur Verfügung stellt.
Oder meinen Sie etwas anderes?
https://app.electricitymaps.com/zone/DE?utm_source=electricitymaps.com
Man sieht sehr schön, wie nutzlos die milliardenteuren Windpropeller und PV-Landschaften sind. Aber eine Lösung soll sein, noch mehr davon aufzustellen und noch mehr Milliarden dafür zu investieren. In den Sondermüll der Zukunft!
Die Deutschen sind eben gescheiter als alle anderen, und sie sind darauf auch mächtig Stolz, wie Hr. Limburg kürzlich mit „Krieg und Frieden“ von Leo Tolstoi belegte.
Ich beneide Kabarettisten nicht, die haben es echt schwer heutzutage, sich von der Wirklichkeit abzuheben, eher ist das Gegenteil der Fall, absurder als die Wirklichkeit geht nicht mehr …
Knapp, knapp Knapp. Um den Blackout zu verhindern, sparen, sparen, sparen. Erklärung der Netzagentur: Sparziel wurde verfehlt! Politiker: Wir können leider nicht anders, wir müssen den Strombezug begrenzen, wir sehen ja, das freiwillig nicht reicht, sonst droht Blackout.