von Edgar L. Gärtner
Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron und seine Ministerpräsidentin Elisabeth Borne sind dabei, die Franzosen auf einen harten Winter vorzubereiten. Das staatliche TV-Programm „France 2“ stimmt sein Publikum tagtäglich auf rotierende Stromsperren („Brown Outs“) ein, mit deren Hilfe der monopolistische Netzbetreiber RTE den im Januar schon bei einer mittelschweren Kältewelle drohenden flächendeckenden „Blackout“ verhindern will. Die Franzosen mussten mit Erschrecken zur Kenntnis nehmen, dass bei planmäßigen Stromabschaltungen selbst die Notruf-Systeme außer Betrieb sein werden. Wer dann verunglückt, hat einfach Pech gehabt. Der Grund der ganzen Aufregung: Kurz vor dem meteorologischen Winteranfang stehen dem Land, in dem überwiegend elektrisch geheizt wird, nur etwa 30 Gigawatt, das heißt weniger als die Hälfte seiner Kernkraft-Kapazität von insgesamt 61,4 GW zur Verfügung.
Hauptgrund für den massiven Ausfall von Nuklear-Kapazitäten sind Korrosionsprobleme an kritischen Anlageteilen, die ausgewechselt werden müssen. Am 3. November musste EDF die Verlängerung des Stillstands von vier Reaktoren bekanntgeben, darunter ein Reaktor des KKW Cattenom an der Mosel unweit der deutschen Grenze. Dessen Wiederinbetriebnahme wurde von der französischen KKW-Sicherheitsbehörde ASN wegen fortbestehender Mängel abgelehnt. Hinzu kam die routinemäßige Abschaltung weiterer Reaktoren, um vorgeschriebene Wartungsintervalle zu respektieren. Das Maß voll machten Streikbewegungen der im Oktober. Die linke Gewerkschaft CGT verhinderte, dass bereits reparierte oder gewartete Reaktoren wieder ans Netz gingen. Der inzwischen wieder verstaatlichte französische Stromkonzern EDF war noch im Juli davon ausgegangen, dass gegen Ende November wenigstens 39 Kernreaktoren zur Verfügung stehen. Tatsächlich sind bislang aber nur 30 im Einsatz. Nur wenn es EDF gelingt, im Dezember weitere Reaktoren flott zu machen, um auf die im Sommer für Weihnachten angekündigten 42 Kernreaktoren zählen zu können, könnte das Land beruhigt der im Januar erwarteten Frostperiode entgegensehen. Um den Wettlauf mit der Zeit zu gewinnen, hat EDF inzwischen Schweißer aus den USA und Kanada ausgeliehen, weil auf dem französischen Arbeitsmarkt nicht rasch genug qualifiziertes Personal aufzutreiben war.
Noch gehört Frankreich zu den Ländern mit den günstigsten Stromtarifen in Europa. Nach Angaben des Vergleichsportals Hello Watt (zitiert in der „Frankfurter Allgemeinen“) zahlten französische Haushalte bis vor kurzem noch einen Durchschnittspreis von 21,3 Cent je Kilowattstunde – im Vergleich zu 56,3 Cent in Deutschland, 46,8 Cent in Großbritannien und 38,3 Cent in Spanien. Möglich ist das nur, weil der französische Staat die Energie-Tarife unter einen Schutzschild („bouclier tarifaire“) gestellt hat. Das kostet den französischen Staat nach Berechnungen des Forschungsinstituts Cepremap und der Paris School of Economics bis jetzt 58 Milliarden Euro. Dadurch wachse dessen Schuldenstand auf 112,5 Prozent des BIP im Jahre 2027. Ohne den „bouclier tarifaire“ wären es „nur“ 110,7 Prozent. Im kommenden Jahr soll der Preisanstieg für Strom und Gas auf 15 Prozent begrenzt werden. Dann kämen für den Staatshaushalt zu den 58 Milliarden Euro weitre 52 Milliarden hinzu. Nach Meinung von Antoine Bozio von der Paris School of Economics rechnet sich diese zusätzliche Staatsverschuldung, weil sie die Inflation und wirtschaftliche Wachstumseinbußen infolge zu hoher Energiepreise begrenze. Kein Kommentar.
Allerdings hätte die FAZ erwähnen sollen, dass der Tarif-Schutzschild sich neben den Privathaushalten nur auf Kleinst-Unternehmen erstreckt, d.h. auf Unternehmen mit weniger als 10 Angestellten, einem Umsatz unter 2 Millionen Euro und einem Stromanschluss unter 36 kVA. Allen größeren Unternehmen flatterte dieser Tage ein Schreiben von EDF auf den Schreibtisch, in dem Tariferhöhungen zwischen 261 und 423 Prozent angekündigt werden. Die erste Zahl steht für Schwachlast-Stunden im Sommer, die zweite für Volllast-Stunden im Winter. Das machte dieser Tage der betroffene Weinbau-Unternehmer Yves d’Amécourt bekannt. Amécourt schätzt, dass sich die Stromrechnung seiner Firma im nächsten Jahr von 12.000 auf 42.000 Euro erhöhen wird. Er empfiehlt deshalb seinen Kollegen im Mittelstand, Diesel-Generatoren in Betrieb zu nehmen, um ihren Netzanschlusswert unter die Schwelle von 36 kVA drücken und damit unter den Tarif-Schutzschild schlüpfen zu können.
Yves d’Amécourt ärgert sich darüber, dass Frankreich seinen Trumpf, über einen hohen Anteil preisgünstiger und obendrein CO2-armer Kernenergie verfügen zu können, nicht ausspielen kann, weil seine linken Staatspräsidenten Hollande und Macron es vorzogen, sich dem grünen Diktat Deutschlands und der EU zu unterwerfen und damit die wahltaktische Unterstützung der französischen Grünen zu erkaufen. Für besonders ärgerlich hält er die Tatsache, dass aufgrund einer europäischen Regelung auch in Frankreich die Strompreise vom teuren Gas und nicht von der dort noch immer überwiegenden preisgünstigen Kernenergie bestimmt werden. Macrons Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire reagierte auf den Druck aus dem Unternehmerlager, indem er Ende September die EU-Wettbewerbskommissarin Margarethe Vestager öffentlich aufforderte, diese Regelung zu kippen. Seither hat man von dieser Initiative aber nichts mehr vernommen. Präsident Macron hat entschieden, lieber den grün-technokratischen Schrumpfungs-Vorgaben aus Brüssel zu folgen.
Die wichtigsten Bestimmungen des im August 2015 verabschiedete und seither mehrfach geänderten französischen Gesetzes über die Energiewende und das grüne Wachstum (Loi de transition énergétique pour la croissance verte) gelten nach wie vor. Dazu gehört die Reduktion des Anteils der Kernenergie an der Elektrizitätserzeugung von bislang etwa 70 auf 50 Prozent bis zum Jahr 2035 durch die Außerbetriebnahme von insgesamt 14 Kernreaktoren. Deshalb dürften linke und grüne Politiker über den aktuellen Stillstand etwa der Hälfte des französischen Nuklearparks nicht allzu unglücklich sein. Emmanuel Macron hat zwar feierlich den Bau von sechs neuen Kernkraftwerken des Typs EPR angekündigt. Aber es fehlen bislang sichtbare Schritte, um diesen Plan umzusetzen. Stattdessen hat die Präsidenten-Partei „Renaissance“ konkrete gesetzliche Erleichterungen für den Bau von Offshore-Windparks in unmittelbarer Küstennähe mithilfe der grün-linksradikalen NUPES-Gruppierung durchs Parlament gebracht. Das hat Methode: Macron beteuert, sowohl die Kernenergie als auch die „Erneuerbaren“ fördern zu wollen, zieht aber in der Praxis die letztgenannten vor. Macrons Lippenbekenntnis zu einer Renaissance der Kernenergie dient wohl in erster Linie dazu, eine Bevölkerung zu beruhigen, die die Nutzung der Kernenergie zu 75 Prozent befürwortet
Noch im Jahre 2020 erzeugte Frankreich über 500 Terawattstunden (TWh) Kernenergie und exportierte davon netto über 43 TWh. Frankreich war damit der größte europäische Stromexporteur. In diesem Jahr wird der Kernenergie-Output bei lediglich 280 TWh liegen. Das niedrigste Niveau seit 30 Jahren. Vor kurzem musste die französische Regierung einen Vertrag abschließen, der Stromimporte aus Deutschland erleichtern soll. Gerade wurde auch das stillgelegte alte Kohlekraftwerk im lothringischen St. Avold unmittelbar an der deutschen Grenze wieder angefahren. Im Panikmodus erlaubt die Regierung auf einmal fast alles, was sie noch vor kurzem für Tabu erklärt hatte, um den Grünen und der WEF-Schickeria von Davos zu gefallen. Die Mehrheit der Franzosen wird wohl nicht mehr lange akzeptieren, dass ihre Politik dem Diktat der Weltverbesserungspläne übergeschnappter Milliardäre unterliegt.
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Zuverlässiger Strom aus den AKWs ?
Wenn die AKWs bereits seit Monaten nicht Frankreich vollständig mit Strom versorgen können, so wie das der EIKE-Admin schreibt und dann noch ca. 58 Milliarden an Schulden aufgelaufen sind durch den Strompreisdeckel in Frankreich so ist die Kernkraft keine Option.
Der französische Stromkonzern EDF wurde verstaatlicht da EDF vollkommen überschuldet ist und nur noch der Steuerzahler kann EDF und die AKW in Frankreich retten.
Bei EIKE gibt es ja jede Menge an Leuten die sagen den Strom vom AKW billig ist,
ja aber nur wenn der Steuerzahler die Verluste übernimmt.
Und wer bezahlt Ihnen jetzt in Deutschland Ihre Solaranlage, Frau Fröhlich? Es ist der Steuerzahler. Er tut es fröhlich, weil es nicht mehr auf seiner Stromrechnung steht. Ich habe mir vorgenommen, immer fröhlich zu bleiben, anders wäre nämlich schlecht.
Und wie kommen Sie Herr Trilling auf die Idee das unsere Solarstromanlage der Steuerzahler bezahlt?
Das meinen Sie nicht ernst, oder?
Hallo Frau Fröhlich, Ihre Frage beantworte ich gerne. Ich habe seit 12 Jahren eine PV-Anlage auf meinem Dach. Ich bekomme für jede Kilowattstunde, die ich einspeise, 40 Cent und für jede Kilowattstunde Eigenverbrauch 23 Cent netto. Ohne diese staatlich garantierte Vergütung für 20 Jahre wäre meine Anlage wirtschaftlich nicht vertretbar.
Die Vergütung wurde früher aus der EEG-Umlage bezahlt, also von den Stromkunden, seit einiger Zeit aber aus Steuermitteln, somit vom Steuerzahler. Ich bin davon ausgegangen, dass es bei Ihnen ähnlich gehandhabt wird. Sollte es bei Ihnen anders sein, können Sie dies ja hier mal darlegen. Vielleicht kann ich ja von Ihnen noch etwas lernen.
Und wie kommen Sie Herr Trilling auf die Idee das unsere Solarstromanlage der Steuerzahler bezahlt?
gerhard krause am 2. Dezember 2022 um 8:44
Die Randbedingung für beide ist die Betriebsbereitschaft. Natürlich vergleicht man nur betriebsbereite Anlagen für die Einsatzplanung. Systemimmanent ist aber selbst bei einer vorausgesetzten Betriebsbereitschaft einer WKA deren Leistungsbereitstellung für den 25. Dez. 2022 nicht planbar, da kein verlässliches Wettermodell bis dahin reicht. Wollen Sie das nicht verstehen oder können Sie das nicht verstehen? Der Betriebszustand Null ist für PV Anlagen genau planbar, der Sonnenstand, dazwischen hingegen ist deren Leistungsbereitstellung ebenfalls witterungsabhängig, also systemimmanent nicht planbar. Aber einem Grünen das Denken beibringen ist schwerer als einer Kuh das Singen….
Wieso wird an den EEX-Futures dann so viel Windstrom gehandelt?
Naja gut Herr Pesch ich sags ihnen, ist ja auch schwer: das liegt daran, dass eben doch gewisse Kontingente des zukünftig produzierten Windstroms planbar sind und GANZ SICHER geliefert werden können. Ganz im Gegensatz zu unseren franz. AKWs, mit denen derzeit wohl niemand einen verbindlichen Abnahmevertrag eingehen würde.
Besonders bei der anhaltenden Dunkelflaute.
Allerdings, planbar heißt auch kein Strom.
Wann war den die Windeinspeisung letztes Mal bei null?
Wer dumm fragt kriegt dumme Antworten.
Jetzt kommt ohnehin das Armageddon:
Die Menschheit hat sich in zwei Rassen gespalten. 68,5% Geschützte, der Rest hat verweigert. Weltweit, in jedem Land wurde diese Auslese betrieben und akribisch mitgezählt und registriert, wer gedopt wurde.
Wie findet man nun heraus, welche dieser Rassen besser ist? Naturgemäß durch Versuche am Objekt. Wir werden wohl getestet werden, wer körperlich und geistig seiner Umwelt besser gewachsen ist. „The survival of the fittest“, hat Darwin gemeint.
Was eignet sich dafür besser, als der Winter auf der Nordhalbkugel, weil da die meisten Menschen wohnen?
Da kommt ja einiges zusammen in diesem Winter! Wir lösen solche Engpässe zukünftig ausschließlich mit Flatterstrom, genannt „Freiheitsenergie“! Gute Aussichten für die Zukunft: Wir heizen mit Strom wie die Franzosen, allerdings durch Zwischenschalten teurer und verschleißanfälliger Wärmepumpen, die sich gegenseitig die Wärme wegnehmen. Die die Luft oder den Boden kühlen und dafür viel Strom verbrauchen.
Wenn kein Wind weht wie so oft bei Kälte, dann wäre es effektiver, das Gas, statt Strom zu erzeugen, direkt zu verheizen. Doch im Sommer funktioniert das neue, teure Heizen prima – dank grüner Genialität! Grüne, die die Menschheit mit Hingabe schädigen – nur damit es bei uns nicht zu warm wird, angeblich.
Frankreich ist in der AKW-Flatterstrom-Falle, nix anderes. Das wird teuer.
KKW haben, neben den BKKW, die höchsten Volllaststunden. Flatterstrom kommt aus Wind und Sonne.
Bisher, ja. Ab diesem Jahr nicht mehr: derzeit liefern deutsche Offshore-Windparks mehr Volllaststunden als französische AKWs. 61 GW liefern dort in diesem Jahr wieviel? 250 Mrd kWh?? Lachhaft! Und die Kosten der Instandsetzung sind wie hoch?? Naja, und wer sich hierzulande auf russisches Gas verlassen hat, der schaut ziemlich in die Röhre…. und muss staatlich gerettet werden, sonst Ende Gelände… WOW, dagegen sind zwei Wochen Dunkelfaute ja ein Klacks!
Niemand braucht Strom der nur in Volllaststunden gemessen werden kann. Strom ist eben nicht gleich Strom.
Absolut richtig – nur, dass man die Verfügbarkeit bei den Erneuerbaren relativ gut planen kann. Einen „Wetterbericht“ für Gas- und AKW-Verfügbarkeiten gibt es dagegen leider nicht.
Treffer! Sehr schlau!
Nein, liefern sie nicht. Sie vergleichen abgeschaltete Anlagen mit betriebsbereiten Anlagen. Systemimmanent liefern WKA und PV immer nur stochastisch Leistung, ein KKW hingegen planbar. Vollaststunden kann man nur unter identischen Betriebsbedingungen vergleichen. Sie vergleichen Äpfel mit Birnen. Dass die Französischen KKW wegen technischer Probleme nicht laufen ist ein Problem der Französischen Industrie und kein systemimmantes der Kernkraft.
Wie jetzt? Sie werben für eine angeblich hohe Verfügbarkeit von AKWs und BHKWs anhand ihrer Volllaststunden – exkludieren aber dann Nicht-Verfügbarkeiten durch Wartung & Instandhaltung? Dann bitte auch nur mit betriebsbereiten Windrädern vergleichen…
Die Französische Nuklearindustrie ist genau so aus ökologischer Verblendung an die Wand gefahren worden wie die Deutsche. Einen entsprechenden Artikel kann man hier lesen. Leider nur in Französischer Sprache, ich verlinke es trotzdem:
Übersetzt lautet der Titel: Die Französische Kernkraft: ein zu langer Blindflug und ein brutales Erwachen.
Das kennen wir doch zur Genüge. Auch hier glaubte die Politik 20 Jahre lang die eigenen Märchen von einer Energiewende auf Basis von bewegter Luft und ein paar Sonnenstunden im Jahr. Dasselbe erlebt augenblicklich GB, wo man am Montag ganz knapp an Stromabschaltungen vorbei schrammte (siehe T.E. – der Morgenwecker). Politik und Leitmedien haben ohne jedes Verständnis von Leistung, Energie, Exergie und Verfügbarkeit eine Katastrophe herbei geführt für die man jetzt Schuldige sucht. Der Weg zurück zur Vernunft wird ein langer sein, zu viel wurde aus ökologischer Verblendung heraus zerstört. Deutschland ist noch im freien Fall, der Aufschlagpunkt ist aber schon sichtbar….
Was aus dem Artikel nicht hervorgeht: Wieso sind Deutschlands Grüne schuld, wenn die alten französischen Kernkraftwerke wegen Rost ausfallen ?
Hätten die Franzosen vor ca. 15 Jahren angefangen – ein AKW-Bau dauerte ja um 10 Jahre – neue AKWs zu bauen, hätten sie das Problem nicht. Dann wäre der AKW-Strom seit 15 Jahren wesentlich teurer gewesen, da die Stromkunden für den Neubau bezahlen müssen. Wer sonst ?
Da fällt mir der Hinkley Point C Neubau ein. Aus Wikipedia:
…Das Projekt in Hinkley liegt damit um den Faktor 7 über den Kosten-Planungen aus dem Jahre 2005 zu den Kosten eines EPR mit 1600 MWe….
…m Juli 2016 wurde durch das britische Energieministerium bekannt, dass die Kosten für den Betrieb des Kraftwerks über seinen gesamten Betriebszeitraum 37 Milliarden britische Pfund betragen würden. Ein Jahr zuvor waren die Kosten noch mit 14 Milliarden Pfund beziffert worden…
…Im Mai 2022 gab EDF eine weitere Kostensteigerung und spätere Fertigstellung bekannt. Nach aktueller Planung steigen die Kosten um ca. 3 Milliarden auf 25–26 Milliarden Pfund…
Dass die EPR-Reaktoren so teuer wurden, ist auch eine Folge der Zusammenarbeit mit Deutschland. Ich habe das in früheren Beträgen auch herausgearbeitet. Der französische Reaktorbauer Areva ging einige Jahre auf Wunsch der Politik mit Siemens zusammen. Berlin diktierte in dieser Zeit die Sicherheitsnormen. Später zog Siemens sich (wieder auf politischen Wunsch bzw. Druck) ganz aus dem Reaktorgeschäft zurück. Areva blieb bei dem EPR-Konzept, obwohl es in Gestalt des Konzeptes einer passiven Sicherheit von Westinghouse eine preisgünstigere Alternative gab. Tatsache bleibt, dass die französische Energiewirtschaft nun schon seit Jahrzehnten keine eigenen Wege mehr geht.
Auch in der französischen Nuklearwirtschaft gibt es übrigens einen „Fadenrisss“. Da nach der „Ölkrise“ von 1973 viele Reaktoren nach dem alten Westinghouse-Konzept in Serie gebaut wurden, gab es in den 80er und 90er Jahren wegen des schwachen Wirtschaftswachstums auf einmal Überkapazitäten. Deshalb wurde über längere Zeit keine neuen Reaktoren mehr bestellt. In dieser Zeit ging etliches Know how verloren, weil ältere Mitarbeiter früh in Rente gingen, ohne von lernbegierigen jüngeren ersetzt zu werden.
Sicherheitsnormen gelten für alle technischen Geräte, z.Bsp. Autos, Medizintechnik usw. Würden Sie ein Auto kaufen, bei dem aus Kostengründen auf Crash-Tests verzichtet wurde ? Oder sich in ein Beatmungsgerät legen, dessen Software aus Kostengründen keine Tests durchlaufen hat ? Spätestens, wenn sich die ersten Unfälle ergeben, wird dem Hersteller keiner mehr was abkaufen.
Ein AKW, bei dem auf Sicherheitsmaßnahmen verzichtet wird, wird Proteststürme aller Anwohner auslösen, politisch nicht durchsetzbar sein und nie gebaut werden.
Nur einmal so am Rande, 90% der Deutschen haben sich ein mRNA Serum spritzen lassen ohne dass dieses hinreichend auf Wirksamkeit und, was viel bedenklicher ist, auf Nebenwirkungen hin untersucht wurde. Der Hersteller hat sich von allen Haftungsansprüchen frei stellen lassen, jeder der sich „piksen“ lies hat vorher unterschrieben dass er das auf eigenes Risiko hin tut. Eine defekte Parkplatzbeleuchtung an einem KKW ist hingegen ein schweres Sicherheitsrisiko und muss die sofortige Abschaltung des Kraftwerks zur Folge haben….
So tickt Deutschland… 🤦♂️
„… 90% der Deutschen haben sich ein mRNA Serum spritzen lassen ohne dass dieses hinreichend auf Wirksamkeit und, was viel bedenklicher ist, auf Nebenwirkungen hin untersucht wurde. …“
Um die Spitze des Wahnsinns zu betonen: Ausgerechnet Leute, die Angst von „Genen“ im Tierfutter haben, lassen mit den Corona-„Impfungen“ eine Gentherapie an sich vollziehen!!!
Gelegentlich trifft es dann auch eine dieser Figuren: lepenseur-lepenseur.blogspot.com/2022/11/karmas-bitch_0728911622.html
(„Der Schauspieler Tobias Langhoff ist an seinem 60. Geburtstag überraschend … Er sah drahtig & sportlich aus, anscheinend begeisterter Bergsteiger, männlich, gutaussehend. Ob Long-Covid ihn vielleicht so rentenkassenfreundlich hinweggerafft hat?“)
Die französische Malise ist aber auch der dortigen linksgrün versifften Politik geschuldet. Aber immerhin sind die KKW noch vorhanden und können repariert werden. Die BRD-Untertanen haben voll funtionsfähige KKW im Wert von vielen Milliarde einfach so zerstört! Sich in’s Knie schießen ist dagegen eine Lapalie …
Es macht aber eine
Herr Cohnen, es geht um den sicherheitstechnisch sinnvollen und notwendigen Umfang der Sicherheitsmaßnahmen und Redundanzen.
Verstehe ich sie beide richtig ?
a) Sicherheitsrichtlinien bei Autos und Medizinprodukten sind richtig, das wird von Ihnen nicht angezweifelt.
b) Bei AKWs sind Sicherheitsrichtlinien nicht sinnvoll und müssen abgeschafft werden.
c) Bei mRNA-Impfungen wird zuwenig auf Sicherheit geachtet.
d) Bei mRNA-Serum Impfungen muss der Hersteller für Versagen haftbar sein.
e) Bei AKWs gibt es kein Versagen und damit keine Haftungsprobleme. Deshalb sind die Hersteller auch nicht haftbar, sondern der Staat.
Welche Art Universalstudium muss ich machen, um ihren Kenntnisstand zu erhalten ?
@Cohnen,
Ihre feine Ironie in Ehren, aber die Sachlage sieht so aus:
Die (grüne) Politik hat die Kernenergie durch jahrzehntelange Angstkampagnen soweit diskreditiert, dass völlig unsinnige und überzogene Sicherheitsstandards zur Anwendung kamen und kommen. Dabei wird ignoriert, dass jede Technologie Risiken birgt. Die Kernenergie hat bisher nur einen einzigen wirklichen schwer Vorfall (Tschernobyl) erlebt, und das war das Ergebnis kriminellen Leichtsinns in Verbindung mit einem für die militärische Plutoniumgewinnung konzipierten Reaktortyp. Reale Todesopfer so um die 150. Tsunamis wie in Japan sind keine Kernkraftereignisse. Das Kraftwerk selbst hätte die Sache ohne grössere Schäden überstanden, wenn der Tsunami nicht die äussere Stromversorgung zerstört hätte. Selbst mit diesem Handicap und trotz aller Mängel starb kein einziger Mensch dort durch Strahlungsfreisetzung.
Allein die Staudammkatastrophe in Norditalien im letzten Jahrhundert hat rund 2.000 Menschenleben gefordert, insgesamt sind durch Staudammversagen bereits geschätzt über 50.000 Menschen zu Tode gekommen.
Wenn unsere „grüne“ Energieversorgung mal wirklich zusammenbricht bei einer Wetterlage wie im Winter 1978/79, dann werden die Opferzahlen möglicherweise in die zehntausende gehen. Was würde eine Versicherung dagegen kosten?
Deutschland hat für seine „grüne“ Transformation bereits deutlich über eine Billion € verballert. Das wird man spätestens dann alles abreissen und durch konventionelle Energiesysteme ersetzen müssen, mit einem Schwerpunkt auf Kernkraft. Für das Entfernen der Windanlagen-Fundamente schlage ich den Einsatz von Sträflingen vor. Vorzugsweise solchen, die sich wegen mutwilliger Zerstörung unserer lebenswichtigen Energieversorgung durch Angstmache vor CO2 sowie Kernkraft hervorgetan haben. Mir würden da schon ein paar Namen selbst aus höchsten Regierungskreisen einfallen. Vielleicht täte das der einen oder anderen adipösen Gestalt sogar gut.
https://www.focus.de/panorama/welt/chronologie-winterkatastrophen-in-deutschland-wetter_id_1920801.html
Es gab bisher nicht nur 2 Kernschmelzen bei Atomreaktoren, sondern 4.
Aber bleiben wir bei den Kosten:
Die Wirtschaftswoche kommt zum Schluss, das Strom aus Kernenergie für den Staat ein gravierendes Minusgeschäft ist.
Der Barwert der Ausgaben übersteigt den Barwert der Einnahmen. Mit dem Wissen von heute hätte ein Investor in den Sechzigerjahren langfristig kein Geld in Atomkraft investiert.
ttps://www.wiwo.de/unternehmen/energie/atomausstieg-die-54-milliarden-euro-rechnung/13017890.html
In den Sechziger Jahren waren die Sicherheitsstandards wesentlich schwächer als heute, trotzdem waren die damals gebauten AKWs ein Minusgeschäft für den Staat. Ohne das völlig ohne eine Kernschmelze in Deutschland.
Die Betreiber von AKWs profitieren durchaus, da Fördergelder für die Forschung und Bau unentgeltlich sind, und da sie weder für Abriss der Kraftwerke noch Endlagerung gerade stehen. Der Staat haftet dafür.
Herr Cohnen,
Sie wollen uns nicht richtig verstehen – aber ist ja auch nicht Anders zu erwarten.
Und jetzt ist mein Trollfutter leider aus
@Cohnen,
interessanter Volte, die Sie da hinlegen: Wenn Sie auf dem Gebiet der Technik nicht mehr weiterkommen, wechseln Sie mit einem eleganten Hüftschwung zu den angeblich so horrenden Kosten.
Auch da liegen Sie falsch. Die aktuell in Europa realisierten Reaktoren des ERP-Typs sind aufgrund der bereits ausführlich diskutierten Einflussnahme grüner Fanatiker so hoffnungslos mit Auflagen und kostentreibenden Extras bei der Sicherheitstechnik überfrachtet, dass sie sowohl von den Investitionen als auch von den Betriebskosten her preislich her deutlich höher liegen als nötig.
Russen und Chinesen können dagegen ausgereifte state-of-the art-Reaktortechnologie zu wettbewerbsfähigen Preisen (und in realistischen Zeiträumen) liefern. Ihr Kostenargument ist damit hinfällig.
A) das sind politische Kosten durch immer weitere unrealisierbare Vorschriften.
B) das Fehlen von KKW Strom hat eine wesentlich katastrophalere Preisexplosion zur Folge als die von Ihnen genannten politischen Preise. Bei Angebot = 0 tendiert der Preis gegen Unendlich. Und Angebot = 0 ist der periodische Normalzustand von Wind- und Sonnenstrom. Aber was rede ich da, eine Öko-Partei deren Minister schon mit den realen Entfernungen der Erde überfordert sind können nur Idiokratie – mit garantiertem Stromausfall….