Vijay Jayaraj
Wir haben viel darüber gelesen, wie der Ukraine-Konflikt die Energiepreise auf dem internationalen Markt in die Höhe getrieben hat. Die Wurzel der anhaltenden Energiekrise ist jedoch eine unrealistische Politik, die auf unwissenschaftlichen Schlussfolgerungen über das Klima beruht und oft in vornehmen europäischen Büros ausgearbeitet wird.
Jahrelang konnten die Energiemärkte auf der ganzen Welt dem Druck der Politik gegen fossile Brennstoffe standhalten – zum Teil deshalb, weil Kohle, Erdöl und Erdgas die Länder wohlhabend genug gemacht hatten, um dies zu tun. Jetzt zeigen sich selbst in den wohlhabendsten Ländern wie den USA Risse, da die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft am stärksten von hohen Energiepreisen und Energieknappheit betroffen sind.
Viele Länder haben sich Net Zero auf die Fahnen geschrieben, eine nicht einklagbare internationale Vorschrift, die besagt, dass durch menschliche Aktivitäten praktisch kein Kohlendioxid ausgestoßen werden darf. Obwohl dieses mythologische Ziel unmöglich zu erreichen ist, hat es den Klima-Industriekomplex angespornt, es zu erreichen. Befürworter politisch korrekter Technologien jagen staatlichen Subventionen hinterher, um sie in die Rattenlöcher von Windturbinen, Solarenergie, Kohlenstoffabscheidung, „grünem“ Wasserstoff, Ethanol und mehr zu stecken.
Der Versuch, Net Zero umzusetzen, wird in den meisten Fällen zu finanziellen Verlusten führen, sowohl bei Unternehmen als auch bei Privatpersonen.
Nehmen wir die Pläne des Vereinigten Königreichs: Das Land, das bereits eine katastrophale Energiesituation hat, braucht „400 Prozent mehr Windenergie bis 2030, um die vorläufigen Klimaziele zu erreichen … und das wird siebenmal mehr Infrastruktur erfordern, als in den letzten 32 Jahren gebaut wurde.“ All diese Anstrengungen und Gelder werden sich nicht auf das Klima auswirken, sondern die Volkswirtschaften zerstören.
Selbst kleine Schritte auf diesem Irrweg werden mit hohen Kosten verbunden sein. „Kein normaler Mensch kann es sich leisten, 30.000 Dollar für Solarenergie auszugeben“, sagt Energieanalyst Max Gagliardi. „Sie können sich im Moment nicht einmal Brot, Milch und Fleisch im Supermarkt leisten. Die Botschaft von der ‚Energiewende‘ ist im Moment so realitätsfremd wie nur irgendwas“.
Der wirtschaftliche Druck auf die Menschen in den Entwicklungsländern ist sogar noch größer. „Die Schwellen- und Entwicklungsländer sind am stärksten von den steigenden Energiepreisen betroffen“, sagt Fatih Birol, Exekutivdirektor der Internationalen Energieagentur. „Zu denjenigen, die am stärksten betroffen sein werden, gehören die ölimportierenden Länder in Afrika, Asien und Lateinamerika aufgrund der höheren Importpreise und ihrer schwächeren Währungen.“
Die Weltbank stellt fest, dass es einen „starken Anstieg der Kohle-, Öl- und Erdgaspreise“ gegeben hat. Nominal sind die Rohölpreise von April 2020 bis April 2022 um 350 Prozent gestiegen – der größte Anstieg in einem entsprechenden Zweijahreszeitraum seit den 1970er Jahren. Gleichzeitig haben die Kohle- und Gaspreise nominell historische Höchststände erreicht.“
Die Entwicklungsländer geben diese Kosten an ihre Kunden weiter, was zu höheren Preisen für Energie und andere wichtige Güter führt. Gleichzeitig sind die Einkommen der Menschen nicht im gleichen Maße gestiegen. Selbst wenn ein Land die Netto-Null-Problematik nicht eingeführt hat, leidet seine Bevölkerung darunter, weil sie den Angebots- und Nachfragewirkungen der internationalen Märkte unterworfen ist.
Die Tatsache, dass diese Länder mit am stärksten verarmt sind, verstärkt die Auswirkungen der Preissteigerungen – in einigen Fällen ein buchstäblicher Todesstoß für diejenigen, die unter der Armutsgrenze von 2 Dollar pro Tag leben.
„Wir befinden uns mitten in der ersten wirklich globalen Energiekrise“, sagte Birol. „Unsere Welt hat noch nie eine Energiekrise mit dieser Tiefe und Komplexität erlebt“.
Wenn ihnen das Wohlergehen der Familien auch nur im Geringsten am Herzen liegt, müssen die führenden Politiker des Westens ihre Besessenheit von einer zerstörerischen Politik aufgeben, die weltweit Leben zerstört.
This commentary was first published at BizPac Review, November 15, 2022, and can be accessed here.
Vijay Jayaraj is a Research Associate at the CO2 Coalition, located in Arlington, Virginia. He holds a master’s degree in environmental sciences from the University of East Anglia, UK, and resides in India.
Link: https://co2coalition.org/2022/11/16/unrealistic-net-zero-policies-cost-families-dearly/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Anmerkung des Übersetzers: Dabei darf man nie vergessen, dass die von Birol angesprochene Energiekrise ausschließlich politischer Natur ist! Ideologen, Grün-Terroristen nebst deren Erfüllungsgehilfen (z. B. in Gestalt von „Klima-Klebern“) tun alles, um die Krise immer schlimmer für die Menschen zu machen.
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Zum obigen Bericht ein Leserbrief von mir an den Winsener Anzeiger (nördlich. Lüneburger Heide)
Leserbrief zu:
„Ölkonzerne müssen Solidarbeitrag leisten“, „Lindners Herz für Ölmultis“
WA vom 24.11.2022
„Nachdenken hilft mitunter“
Bis ins Jahr 1850 hin war Holz der Hauptenergieträger der Bevölkerung. Man lebte mehr schlecht als Recht. Die Freizeit beschränkte sich auf Dorffeste, Hochzeiten und Verwandtenbesuche. Urlaub war ein unbekanntes Wort. Mit Einführung der Kohle als nächsten Hauptenergieträger verbesserte sich die Lebensqualität. Das II. Deutsche Kaiserreich von 1871 bis 1914 wird allgemein als „Gute Alte Zeit“ angesehen. Den Menschen ging es vergleichsweise deutlich besser als zuvor in der „Holzzeit“, die heute noch in Teilen Afrikas anzufinden ist.
Nach dem II. Weltkrieg wurde das Erdöl zum Hauptenergieträger. Mit Einführung der DM und der sozialen Marktwirtschaft und der Nutzung von Erdöl und dessen Produktpalette begann das sog. Wirtschaftswunder in Deutschland. Autofahren, 40-Stundenwoche, Vollversorgung und Urlaubsflüge in die weite Welt wurden möglich.
Die Erdölversorger, die Ölgesellschaften verdienten an dem Gut Erdöl sehr gut. Ebenso bescherten sie dem Staat durch Mineralöl- und Mehrwertsteuer hohe Einnahmen. Der Bevölkerung ging es besser und besser, grenzenlose Möglichkeiten taten sich auf. Diese Tatsache kann als „Win-WIN-WIN“ Situation beschrieben werden. Mit einem einfachen Wort gesagt, „Wohlstand“ breitete sich aus.
Jetzt den Ölgesellschaften unanständige Bereicherung zuzuschieben ist nicht ganz fair; diese hatten ebenso „Tiefzeiten“ mit Milliardenverlusten zu verzeichnen, nur das wurde nicht laut.
Im Vergleich zu Kohle und insbesondere Holz besitzt Erdöl die höchste Energiedichte (pro kg). Kernenergie liegt nochmals höher.
Nun wollen der Staat und ideologisch verblendete Gruppen Kohle, Erdöl und Kernkraft als Energieträger entsorgen und auf Energien mit deutlich geringerer Energiedichte als Holz vertrauen. Wir müssen uns jetzt nicht wundern in alte Zeiten zurückzufallen. Der Ukrainekrieg, so schlimm er ist, hat damit überhaupt nichts zu tun. Das „Elend“ begann schleichend mit Einführung der sogenannten Energiewende.
Hans Dieter Müller
Garstedt
Ein richtiger und sehr überzeugender Beitrag! Der deutlich macht, wie verbrecherisch unsere Klima-Wahn-Ideologen handeln, aufgehetzt von einer skrupellosen Alarm-Mafia a la Potsdam. Den Schaden, den diese Mafia anrichtet, ist gigantisch und nie wieder gut zu machen. Allerhöchste Zeit, den Jahrtausend-Irrsinn zu beenden und keine Steuergelder mehr für notorische Alarm-Verdummer zu verplempern.
Doch was kann man von einer Politik erwarten, die den Klima- und Energiewende-Wahn selbst verantwortet und ihn unermüdlich propagiert? Der uns Billionen kostet, definitiv nutzlos ist, der Menschheit größten Schaden zufügt und uns die Zukunft kostet?
Ein Grund für die politischen Absurditäten im Energie- und Klimabereich scheint mir auch zu sein, daß die Politiker in Blasen leben, die mit der Wirklichkeit keinerlei Berührungsflächen mehr haben. Das scheint weltweit so zu sein.
Die glauben, für sie ändert sich nichts, wenn rundherum alles in die Brüche geht. Sie sehen auch den Niedergang vermutlich nicht wirklich, weil Gelddruckmaschinen beliebig angeworfen werden können. Wohin das führt, ist beim Euro seit Monaten erdrückend sichtbar, der Wert entwickelt sich in Richtung Null …
Alle Politiker halten begeistert inhaltslose Sonntagsreden und sind dabei mächtig stolz auf sich, mehr ist nicht. Und kaum ein Zuhörer merkt, daß es nur Sonntagsreden sind. Die meisten Nachrichtensendungen der ÖR hätten auch einen hervorragenden Platz im Satirefach!