Grünfeld, Robert

Die Klimakleberei und -Schütterei ist offenbar ein aktivistisches Erfolgsmodell: Nach der Sixtinischen Madonna von Raffael, den 15 Sonnenblumen von Vincent van Gogh und Monets Heuschober in Potsdam war nun das Mädchen mit dem Perlenohrring von Johannes Vermeer dran.

Im Museum Mauritshuis im Haag/ Niederlande klebten sich gar nicht mal so junge Aktivisten von „Just stop oil“ mit dem Kopf (!) an das Bild und schütteten Tomatenkonserven-Inhalt über das Bild. Wie in den anderen Fällen ist das Gemälde aber mit einer Glasscheibe gesichert. Wie in Potsdam griffen auch im Haag keine Sicherheitskräfte ein.

In Berlin erwischte es fossile Dinosaurier: Im Naturkundemuseum klebten sich zwei auch nicht mehr ganz junge Damen (35 und 42) an die Halterung der Knochen.

Imitieren selbsternannte Klimaschützer und aufmerksamkeitssüchtige Selbstdarsteller hier ein erfolgreiches und de facto nicht-strafbares Konzept? Oder schicken zentrale Planer von „Just stop oil“ etc. ihre Klebe-Aktivisten in verschiedene Städte und Museen? Vielleicht ist beides wahr – in jedem Fall zeigt sich, daß vom Steuergeld lebende Gruppen ihre PR verstärken.

Aus Sicht der Kritiker demaskiert sich die Klimaszene mit der Kleberei, da die großen Kunstwerke Europas weltweit geliebt und respektiert werden, und eine intendierte Zerstörung oder Gefährdung der Gemälde den Bürgern zeigt, wie destruktiv und ignorant die Aktivisten tatsächlich sind.

Die Frage ist, wieso die Museen Europas nicht reagieren. Jedes Haus mit berühmten Werken, so würde man erwarten, sollte eigentlich einen Aufpasser direkt neben besonders klebegefährdeten Bildern postieren. Außerdem sollten Taschen u.ä. Tragebehälter am Eingang nicht nur geprüft, sondern auch deponiert werden, damit niemand Behälter mit Flüssigkeiten mitführen kann. In Potsdam nahm ein BILD-Reporter testweise eine Flasche Desinfektionsmittel mit – und gelang damit problemlos in den Raum mit Monets Heuschober.

image_pdfBeitrag als PDF speichernimage_printBeitrag drucken