Grünfeld, Robert
In einer „Charta“ verlangen über 500 französische Journalisten, daß das Thema der Klimakrise prioritär, über allem stehend, in einer pädagogischen Weise vermittelt werden soll. Quasi als Staatsziel?
Das Gender mainstreaming, 1995 von der UNO als Leitthema aller politischen Entscheidungen festgeschrieben, wurde 1999 von Brüssel und Berlin in dieser Bedeutung übernommen. Die Medien und die Universitäten folgten erst im Laufe der 2.000er Jahre und machten das Gender-Konzept in der Bevölkerung Nordamerikas und Westeuropas bekannt.
Ähnlich lief es mit dem Thema der menschgemachten Klimakrise/Erwärmung, die zum Beispiel 1988 auf einer UN-Konferenz in Hamburg populär gemacht wurde (wir berichteten). NGOs waren hier noch Zaungäste – es dominierten Politiker und Wissenschaftler. Aber die Vereine und Journalisten übernahmen das Thema gern in ihre Berichterstattung beziehungsweise in ihr Geschäftsmodell, weil sie mit „Klimawandel“ und „Atomtod“ bereits gute, profitable Erfahrungen gemacht hatten.
Daß in Frankreich Hunderte Journalisten nun eine Klima-Berichterstattung als Leitfaden aller Reportagen und Artikel fordern, ist eine seltsame Rückkopplung. Und den kritischen Beobachter wundert es: Ist das Klima-Narrativ spätestens seit dem Gretajahr 2019 nicht sowieso das wichtigste Dauerthema? Vielleicht liegt es an der Konkurrenz der entnervenden Corona-Politik seit 2020, die die Unterzeichner der Charta zu ihrer Aktion trieb. Wir wissen es auch nicht, aber vielleicht gibt der genaue Text (übersetzt) unseren Lesern Hinweise:
Die Wissenschaft ist sich einig: Sowohl die Klimakrise als auch der rapide Rückgang der biologischen Vielfalt sind im Gange, und der Mensch ist schuld daran. Die Auswirkungen auf die Ökosysteme und die Gesellschaft sind global und in einigen Fällen unumkehrbar. Eine Grenze nach der anderen wird erreicht und überschritten, und die Hälfte der Weltbevölkerung ist bereits sehr anfällig für die Auswirkungen der Krise.
In seinem sechsten Bericht unterstreicht der Weltklimarat (IPCC) die entscheidende Rolle, die die Medien bei der Information über den Klimawandel spielen müssen. Es liegt an den Journalisten auf der ganzen Welt, sich der Herausforderung zu stellen, die die Zunahme extremer Wetterereignisse für heutige und künftige Generationen darstellt. Da wir mit dem kritischen Notfall der Klimakrise konfrontiert sind, müssen wir Journalisten unsere Praktiken verbessern, um diese Themen – und was auf dem Spiel steht – in unserer Berichterstattung umfassend zu berücksichtigen.
Das ist der Zweck dieser Charta. Wir fordern daher alle Journalisten und Medien dazu auf:
1. Alle Ereignisse, die mit Klima, Lebewesen und sozialer Gerechtigkeit zu tun haben, interdisziplinär zu behandeln, da sie eng miteinander verwoben sind. Die Ökologie darf nicht länger auf eine separate Rubrik beschränkt werden; sie muß zu einem Prisma werden, durch das Geschichten betrachtet werden.
2. Verfolgen Sie einen pädagogischen Ansatz. Wissenschaftliche Daten im Zusammenhang mit ökologischen Fragen sind oft komplex. Wir müssen Größenordnungen und Zeitskalen erklären, kausale Zusammenhänge aufzeigen und Vergleiche anstellen.
3. Überlegen Sie sich, welche Formulierungen und Bilder Sie verwenden. Die sorgfältige Auswahl von Worten und Bildern ist entscheidend, um die Fakten genau zu beschreiben und die Dringlichkeit zu vermitteln. Wir müssen Darstellungen vermeiden, die die Realität verzerren und den Ernst der Lage verharmlosen könnten.
4. Erweitern Sie den Umfang der Berichterstattung. Rufen Sie nicht nur Einzelpersonen dazu auf, Verantwortung zu übernehmen und Maßnahmen zu ergreifen, sondern betrachten Sie die Umwälzungen als ein systemisches Problem, das politische Antworten erfordert.
5. Untersuchung der Ursachen der gegenwärtigen Verwerfungen. Hinterfragen Sie unser Wachstumsmodell, wägen Sie die Rolle der wirtschaftlichen, finanziellen und politischen Akteure in der ökologischen Krise ab. Bedenken Sie, dass kurzfristige Überlegungen für Mensch und Natur schädlich sein können.
6. Sorgen Sie für Transparenz. Das Mißtrauen gegenüber den Mainstream-Medien, das mit der Verbreitung von Fehlinformationen einhergeht, zwingt uns dazu, Daten, Fakten, Informationen und zitierte Experten sorgfältig zu prüfen, Quellen anzugeben und mögliche Interessenkonflikte transparent zu machen.
7. Entlarven Sie Strategien, die darauf abzielen, in der Öffentlichkeit Zweifel zu säen. Wirtschaftliche und politische Lobbyisten versuchen aktiv, die Öffentlichkeit falsch zu informieren und ihr Verständnis für die Probleme zu erschweren, wodurch notwendige Maßnahmen zur Bewältigung der Umwälzungen verhindert werden.
8. Informieren Sie über tatsächliche Lösungen. Recherchieren Sie gründlich nach Möglichkeiten, im Kleinen wie im Großen zugunsten von Klima, Natur und Mensch zu handeln. Überprüfen Sie die vorgestellten Lösungen.
9. Fordern Sie lebenslanges Lernen. Um den Gesamtzusammenhang und die Feinheiten des Klimawandels in unserer Gesellschaft zu erfassen, müssen Journalisten während ihrer gesamten Laufbahn eine berufliche Weiterbildung erhalten. Ein solches Recht ist für die Qualität der Berichterstattung von größter Bedeutung.
10. Ablehnung der Finanzierung der umweltschädlichsten Aktivitäten. Um die redaktionelle Kohärenz bei der Berichterstattung über den Klimawandel zu gewährleisten, müssen Journalisten das Recht haben, ihre Besorgnis oder Ablehnung von Finanzierungen, Werbung und/oder Medienpartnerschaften zu äußern, wenn diese mit Aktivitäten verbunden sind, die sie für schädlich halten.
11. Die Unabhängigkeit der Medien muss gestärkt werden. Um von jeglichem Druck befreit zu sein, müssen redaktionelle Entscheidungen völlig unabhängig von den Interessen der Medieneigentümer sein.12. Vorbereitung auf einen „kohlenstoffarmen“ Journalismus. Verringern Sie den CO2-Fußabdruck Ihrer journalistischen Tätigkeit, indem Sie umweltfreundlichere Instrumente und Mittel einsetzen, ohne auf die notwendige Arbeit vor Ort zu verzichten. Ermutigung der Redaktionen, wann immer möglich auf lokale Journalisten zurückzugreifen.
13. Förderung der Medienzusammenarbeit. Beteiligen Sie sich an einem vereinten Medien-Ökosystem und verteidigen Sie journalistische Praktiken, die auf die Erhaltung der Lebensbedingungen auf der Erde ausgerichtet sind.
Der schwurbelige Text mit den Versatzstücken von PIK und IPCC erinnert an die beiden Unterschriftenaktionen der bekannten Schauspielerin Juliette Binoche, die 2018 und 20 ähnlich Global-Unkonkretes verlangte, immerhin mit Unterstützung von Robert de Niro und Madonna.
Die Unterzeichner und ihre Organisationen sind hier zu finden.
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Die Liste erwähnt mit keinem einzigen Wort die angebliche Ursache, nämlich das CO2, welchem die Schuld an allem in die Schuhe geschoben wird. Das zeigt die Konfusion dieser Leute!
Kein Mensch bezweifelt Veränderungen im Wettergeschehen. Aber niemand hat bisher einen Nachweis für die konkrete Wirkung von CO2 in der Atmosphäre liefern können. Man tut so, als wäre die Vermutung, ECS sei zwischen 1,5 – 4,5°C, ein Beweis für irgendwas. Alleine die Bandbreite ist doch Beleg, daß man in Wirklichkeit überhaupt nichts gesichert weiß!
Wer eine Klimawandel belegen will, muß in zwei aufeinander folgenden 30 Jahrperioden einen signifikanten Trend erkennen. Welcher wäre das? Klima ist mehr als einige Zehntelgrade, es ist Wetterstatistik über alles.
Die Journalisten sollten statt ihrem Vorsatz für organisierte „Gehirnwäsche“ lieber den angeblichen Klimaexperten die Frage stellen, welche Beweise sie für ihre Theorien haben! Und sich dabei nicht mit Allgemeinplätzen abspeisen lassen. Am besten, indem man mehrere Diskussionsrunden zwischen Skeptiker-Experten und Alarmisten-Experten organisiert. Am besten in Form eines organisierten und schriftlich begleiteten Streitgesprächs mit Protokollführung und professioneller Moderation. Daß Klimatologen vor sowas Angst haben, zeigt, daß sie wissen, in Faktendiskussionen in vielen Punkten am kürzeren Ast zu sitzen.
Gibt es doch schon: Kaum eine TV-Doku, in dem Wetterextreme vorkommen, bei der nicht einfältige Journalisten mit den abenteuerlichsten Klima-Behauptungen aufwarten. Oftmals so dumm, dass sich die Haare sträuben – doch Klima-Alarm geht immer. Wenn nicht für heute, dann wenigstens rabenschwarze Prognosen für eine „düstere“ Klima-Zukunft. Einschlägige Alarm-„Experten“, bevorzugt aus Potsdam, werden zuverlässig gefunden und bekommen ihren Auftritt. Die Klima-Verdummung läuft doch bereits auf Hochtouren. Mehr geht nicht, auch nicht im Staatsfernsehen.
„Fordern Sie lebenslanges Lernen.“
Keine schlechte Idee! Damit nicht mehr jeder journalistische Klima-Schwachsinn geglaubt wird.
Erinnert irgendwie an dogmatischen christlichen Religionsunterricht oder an islamische Koranschulen. Wiederholung indoktriniert, macht den Sachverhalt jedoch nicht wahrer.