«Existenzielle Notlage» )*

«Existenzielle Notlage» )*
Fritz Vahrenholt : Im Interview der WELTWOCHE

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Roman Zeller (Red. WELTWOCHE)*

Der deutsche Umwelt-Professor Fritz Vahrenholt erklärt die Energiewende für gescheitert.

Ex-Kanzler Schröder nennt er einen «ganz grossen Staatsmann». Auch die Schweiz lobt er.

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Fritz Vahrenholt ist der Mann fürs Thema der Stunde: die Energiekrise. Wie kann Europa seine Gas- und Stromversorgung sicherstellen, ohne dass die Kosten explodieren? Was ist vernünftig? Was nachhaltig? Mit solchen Fragen beschäftigt sich der 73-jährige sozialdemokratische Umweltexperte seit Jahrzehnten, mit einem 360-Grad-Ansatz, ohne die Wirtschaft aussen vor zu lassen.

Der promovierte Chemiker wirkte von 1991 bis 1997 als Umwelt-Senator in Hamburg. Seither ist er Professor im Fachbereich Chemie der Universität Hamburg und publizierte mehrere Bestseller. In seinem Buch «Unerwünschte Wahrheiten» thematisierte er schon 2020, wohin die Gesellschaft steuere, falls die Politik die Energiewende weiter vorantreibe: in eine «existenzielle Notlage», wie er sagt.

Vahrenholt engagiert sich auch in der Wirtschaft. Er sitzt in Vorständen und Aufsichtsgremien, etwa in jenem des grössten Kupferherstellers Europas und in jenem des grössten Investors für erneuerbare Energien. Trotzdem kritisiert er den Fokus der Politik auf Wind und Solar. Dass er an der Technologie per se nichts auszusetzen hat, zeigt seine Namensgebung der ersten Windkraftanlage in der Nordsee: Fritz.

Weltwoche: Herr Vahrenholt, in Europa geistert das Wort «Energiekrise» umher. Von «Notfallplan» ist die Rede, von «kalt duschen» und von «weniger heizen». Sagen Sie, um was geht es genau? Wo liegt das Problem?

Fritz Vahrenholt: Die Energiekrise ist selbstgemacht. Eine Konsequenz der europäischen Politik, des Green Deal, der dazu angelegt ist, Kohle, Gas und Öl derart zu verteuern, dass fossile Brennstoffe nicht mehr eingesetzt werden. Spanien, Grossbritannien, die Niederlande, Deutschland haben über zwanzig Kohlekraftwerke abgestellt. Viele gaukeln sich vor, dass die Lücke mit Solar- und Windenergie geschlossen werden könnte. Aber dann, nach der wirtschaftlichen Erholung nach der Pandemie, war plötzlich mehr Strom erforderlich. Gas wanderte als Ersatzbrennstoff in die Kraftwerke, die eigentlich nur für die Spitzenlast ausgelegt waren. Der Strompreis schnellte in die Höhe, parallel dazu der Gaspreis. Denn zusätzlich hatte die EU-Kommission das CO2 dem Zertifikathandel unterworfen und die Zertifikate massiv verknappt. Der CO2-Ausstoss kostet Geld, und durch die Verknappung schoss der Preis auf fast neunzig Euro pro Tonne – das war politisch gewollt und erfolgte noch vor Putins Ukraine-Angriff. Die Energiewende wäre mittelfristig auch ohne Krieg gescheitert; nur kriegen wir jetzt das Scheitern im Zeitraffer. Ein weiteres Problem kommt hinzu: Die Finanzseite, sämtliche Investitionen der Finanzinvestoren haben Öl, Gas und Kohle als «böse» gebrandmarkt, sie haben das Kapital weitgehend aus dem Sektor verbannt. BP, Shell, Exxon, Chevron investieren seit zehn Jahren immer weniger in fossile Energie. Das heisst, nur noch staatliche Gesellschaften aus dem Nahen Osten, aus Russland oder China erschliessen neue Öl-, Gas- und Kohlevorkommen. Die Energiekrise ist hausgemacht, und die Ukraine-Krise verschärft sie.

Weltwoche: Wie verschärft der Ukraine-Krieg die Energiekrise, die sowieso eingetreten wäre?

Vahrenholt: Zunächst: Der Ausstieg aus Kernenergie und Kohle funktionierte nur, weil wir im Hintergrund russisches Gas zuführten. Sonst wäre die Energiewende schon vor Jahren gescheitert. Wer ein neues Windkraftwerk in Betrieb nimmt, braucht ein Back-up für die Zeit, in der kein Wind weht. Als ehemaliger Windkraftunternehmer weiss ich, der Normalzustand einer Windturbine ist der Stillstand. An 100 bis 150 Tagen des Jahres produzieren Windkraftwerke weniger als 10 Prozent ihrer Leistung. Deswegen braucht es Gas als Back-up – das wir jetzt nicht mehr haben. Daraus folgt, wenn die Pipelines nicht schnellstmöglich wieder Gas transportieren, sind in Deutschland 5,6 Millionen Arbeitsplätze gefährdet. Wussten Sie, dass die chemische Industrie alle sechs Stunden einen Zug von Frankfurt bis Sevilla braucht? Waggon an Waggon, allesamt gefüllt mit Gas. Natürlich geht es nicht darum, wie ein ehemaliger Bundespräsident völlig falsch gesagt hat, dass wir «frieren für den Frieden». Sondern darum, dass wir dabei sind, unsere Industrie zu zerstören. 50 Prozent des Gases gehen in die Industrie, ins Gewerbe. In die Glas-, Metall- und Papierindustrie – zum Brötchenbäcker. Fällt das weg, sind die Folgen verheerend. Ein existenzieller Notstand.

Weltwoche: Stichwort Blackout: Ist das ein Begriff, mit dem sich die Menschen nun auseinandersetzen müssen?

Vahrenholt: Wir müssen unterscheiden zwischen Gas und Strom: Beim Gas wird es so sein, dass die Lieferung aus Norwegen und Algerien – und das, was wir vielleicht über die LNG-Terminals bekommen – ausreicht, um Wohnhäuser zu beheizen. Die Industrie hingegen wird abgeschaltet, sobald es nicht mehr reicht. Und das ist eine Katastrophe. Betroffen sind dann nicht nur Arbeitsplätze, sondern Steuereinnahmen, Sozialabgaben und so weiter. Beim Strom ist es anders: Man wird durch Teilabschaltungen versuchen, einen Blackout mit seinen verheerenden Folgen zu vermeiden. Leonard Birnbaum, Chef von Eon, sagte, man werde dafür ganze Stadtteile abstellen. Das ist das Modell Kapstadt: Stadtteile bekommen nur zu bestimmten Zeiten Strom. Dann sind wir auf dem Niveau eines entwickelten Entwicklungslandes.

Weltwoche: Wie kann man sich dieses Strom-Jonglieren vorstellen?

Vahrenholt: Das bedeutet, von 9 bis 12 Uhr bekommt Wandsbek Strom, von 12 bis 15 Uhr Altona, abends dann dieser und jener Stadtteil. Diese Gefahr drohte übrigens ohnehin. Die zunehmende Elektromobilität hätte neue Spitzenbelastungen für das Stromnetz bedeutet, so dass es bereits einen Gesetzesentwurf gab, dass die Stadtwerke E-Ladestationen und Wärmepumpen abstellen können. Beim gewerblichen Strom macht man das heute schon: Aluminiumfabriken, Stahlwerke kriegen keinen Strom, wenn zu wenig Strom da ist.

Weltwoche: Was bedeutet die Energiekrise fürs Portemonnaie der Bürger? Für den Haushalt?

Vahrenholt: Der Strompreis hat sich vervierfacht, und es geht weiter aufwärts. Beim Gas sind wir bei einer Versechsfachung. Nur merkt’s noch keiner, die Rechnungen flattern erst noch in die Häuser. Zeitverzögert steuern wir auf eine Kostenlawine zu, die die Bundesregierung übrigens gar nicht bestreitet.

«Vielleicht müssen wir erst in den Abgrund schauen, um zu einer neuen Aufbruchmentalität zu kommen.»

Weltwoche: Von welcher Grössenordnung? Mal fünf? Mal sechs im Vergleich zu heute?

Vahrenholt: Beim Strom bleibt’s wohl bei einer Verdreifachung, beim Gas rechne ich langfristig mit einer Verfünffachung, weil die staatlichen Abgaben nur teilweise mitwachsen. Und dann können Sie rechnen: Kostete die Stromrechnung für einen normalen Haushalt früher, sagen wir mal, 600 Euro im Jahr, werden es bald 2000 Euro sein. Beim Gas ist’s noch krasser: Weil die Gasverbräuche in kalten Zonen wie in Deutschland oder der Schweiz höher sind, bekommen Sie da eine Wohnung nicht unter 1500 Euro warm. Dieser Betrag mal fünf ergibt 7500 Euro – im Jahr, allein für Gas. Das kann sich jemand, der jährlich 20 000 Euro netto nach Hause bringt, unmöglich leisten.

Weltwoche: Als wie besorgt nehmen Sie die Bevölkerung wahr? Was kriegen Sie mit?

Vahrenholt: Ich wundere mich, wie relativ . . . ich will nicht sagen: gelassen . . .

Weltwoche: . . . vielleicht stoisch?

Vahrenholt: . . .wie wenig Verstörung da ist. Die Beunruhigung hält sich in Grenzen. Die wesentliche Ursache hierfür sehe ich in der Medienlandschaft, insbesondere der öffentlich-rechtlichen, die ihre Rolle als affirmative Unterstützung von Regierungspolitik versteht. Abwiegeln ist angesagt – «Alles halb so schlimm, wenn wir nur die wichtigsten zehn Spartipps befolgen», «Weiter so mit der Klimapolitik».

Weltwoche: Schönfärberische Berichterstattung.

Vahrenholt: Ja, aber warum verfängt das? Weil den Deutschen über zwanzig Jahre lang Angst eingetrieben wurde. Angst vor der Klimakatastrophe, Angst, auf der falschen Seite zu stehen. Das Resultat: Das Narrativ, die Welt retten zu müssen, ist eine der Kernursachen dafür, dass wir die Säulen unserer Industriegesellschaft, soweit sie mit CO2-Emissionen verbunden waren, zerstört haben – von den Braunkohlekraftwerken bis hin zur Automobilindustrie. Wir könnten unsere Kohlekraftwerke CO2-frei machen, indem wir das CO2 in tiefes Gestein unter dem Meeresboden verpressen; nur ist das verboten. Deutschland hat Fracking-Gas: In Norddeutschland lagert ein Erdgasschatz, der uns die nächsten zwanzig, dreissig Jahre preiswert zur Verfügung stünde. Wir müssten ihn nur anbohren, und wir hätten die ganze Wertschöpfung im eigenen Land – in Deutschland: verboten. Sowie die Nutzung der Kernenergie: verboten.

Weltwoche: Mit Blick auf den Ukraine-Krieg, auf die Diskussion um schwere Waffen oder Friedensverhandlungen: Was wäre, aus energiepolitischer Sicht, jetzt angezeigt?

Vahrenholt: Wir müssen uns die Frage stellen, inwieweit wir die Gesprächsbereitschaft mit Russland abreissen lassen wollen. Eins darf nicht vergessen werden: Nord Stream 2 steht unter Gas, und auch andere Nationen hängen daran – Frankreich, Österreich, die Slowakei, Tschechien, Ungarn. Meine Hoffnung ist, dass Vernunft einkehrt und die Pipeline Nord Stream 1 wieder zum Laufen kommt. Man wird Russland schliesslich nicht von der Landkarte ausradieren können. Russland bleibt dort als rohstoffreichstes Land der Erde. Am Ende werden wir weiterhin Energie und Rohstoffe wie Nickel oder Kali aus Russland importieren. Eine Politik, die sagt: «Nie wieder Gas aus Russland», kann ich nur als naiv bezeichnen.

Weltwoche: Sie glauben, das deutsch-russische Tuch ist noch nicht vollends zerschnitten?

Vahrenholt: Russland ist eines der grössten Rohstoffländer der Welt. Deswegen darf man nicht alle Türen zuschlagen. Klar kann ich verstehen, dass man Boykottsignale setzt, den Zahlungsverkehr einschränkt – das ist alles richtig. Aus meiner Sicht macht aber ein Boykott, der dem Boykotteur mehr schadet als dem zu Boykottierenden, wenig Sinn. Beim Öl etwa, da merken wir, wie bescheuert es ist, wenn wir auf den Import verzichten. Dann verkauft Russland an Indien, und Indien mischt sich sein eigenes Öl zusammen, das es mit Hilfe griechischer Reeder an die USA und Europa verkauft – allerdings teurer als zuvor Russland. Diese Art von Boykott macht keinen Sinn. Der russische Staatshaushalt profitiert vom Boykott durch die höheren Ölpreise.

Weltwoche: Einerseits plädieren Sie für einen harten Kurs mit Sanktionen. Man soll Putin zeigen: «Wir finden das, was du machst, nicht gut.» Gleichzeitig wollen Sie die Beziehungen nicht abreissen lassen. Wie ist dieser Spagat realisierbar?

«Irgendwann wird man Wasserstoff auf Kernenergiebasis brauchen, anders geht es gar nicht.»

Vahrenholt: Ich glaube, Olaf Scholz hat diesen Spagat versucht: solidarisch zu sein, 700 000 Flüchtlinge aufzunehmen, finanzielle, humanitäre Hilfe zu spenden, Waffen zu liefern. Für viele mussten es dann aber unbedingt Angriffswaffen sein, schwere Waffen. Je schwerer, desto besser, darum drehte sich alles. Auf den Bundeskanzler wurde eingeprügelt, ein Getriebener, von eigentlichen Pazifisten, den Grünen, die natürlich auf der guten Seite stehen wollten. Am Ende konnte er dem Druck nicht standhalten und schaffte den Spagat nicht.

Weltwoche: Wer in Deutschland ist für die Energiekrise verantwortlich?

Vahrenholt: Ich glaube, antikapitalistische Strömungen und Parteien beförderten das Dilemma. Es ist eine wirkmächtige Parole, dass die kapitalistischen Industriestaaten den Untergang der Welt durch die Zerstörung des Klimas bewirken. Obwohl im Weltklimabericht davon keine Rede ist. Schauen wir uns das wahrscheinlichste Szenario an, das einen weiteren leichten Anstieg der CO2-Emissionen und ab 2025 ein Absinken auf die Hälfte bis 2050 zur Grundlage hat. Demnach wird es bis 2040 um 0,4 Grad wärmer, bis 2100 um 1,6 Grad. Das ist alles andere als eine Katastrophe, kein Grund, sich anzukleben irgendwo. Stellen Sie sich vor, vor zwanzig Jahren hätte jemand gesagt: «Die Deutschen werden irgendwann die besten Autos der Welt, eine über hundert Jahre entwickelte Technologie, eigens abschaffen.» Wir hätten gesagt: «Der spinnt.» Und heute haben wir eine ganze Jugend verloren, weil sie diese quasireligiösen Botschaften nachbetet. A la: «Die Welt geht unter, die ältere Generation ist schuld.» Die Medien haben der Bevölkerung nur das schlimmste Szenario nahegebracht, in dem die Erwärmung um über drei Grad zunimmt. Dieses Szenario ist aber völlig fiktiv und irreal. In diesem Szenario wird der Kohleverbrauch vervierfacht. Dann würden uns 2080 die Kohlereserven ausgehen. Das ist die Welt, wie sie uns Politik und Medien als Schreckensszenario tagtäglich einbläuen. Wer derart in Angst versetzt wird, akzeptiert sogar Wohlstandseinbussen. Die Frage ist nun, wie antwortet die Bevölkerung auf die Zuspitzung durch den Russland-Boykott?

Weltwoche: Ja. Wie?

Vahrenholt: Es gibt zwei Wege, um aus der Energiemangelwirtschaft herauszukommen. Entweder: Wir besinnen uns auf das, was wir können, brechen Tabus, nehmen staatliche Verbote wie beim Fracking, bei der CO2-Abscheidung bei Kohlekraftwerken oder der Kernenergie zurück und versuchen mit Ingenieurskunst, Mut und Leistungsbereitschaft auf dem marktwirtschaftlichen Weg die Probleme zu lösen. Oder: das Modell einer Gesellschaft des Mangels, der Deindustrialisierung, in der am Ende der Staat entscheidet, wie die wenigen Mittel und Energieressourcen verteilt werden. Das wäre eine DDR light.

Weltwoche: Als Schuldiger an der Energiemisere mit Russland wird Altkanzler Gerhard Schröder angesehen – und mit ihm die SPD. Können Sie, als SPD-Politiker, dagegenhalten? War alles schlecht, wie es heute heisst?

Vahrenholt: Nein, natürlich nicht. Schröder hat Deutschland vor dem Absturz bewahrt. Er wusste sehr wohl, dass er, indem er Einschnitte im Sozialbereich vornahm, seine Kanzlerschaft gefährdete. Diese führten aber dazu, dass Deutschland in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren wieder reüssiert hat. Er war ein ganz grosser Staatsmann. Für ihn kam das Land zuerst, auch wenn man der eigenen Partei, ja sich selbst dabei schadet. Das müsste man jetzt von den Grünen erwarten, die ja die Antikernenergie in ihren Genen tragen. Sie müssten den Notstand erkennen und tun, was nötig ist. Sprich: Kohle umweltfreundlich machen, Gas fördern, Kernenergie ausbauen. Und damit gegen alle Parteitagsbeschlüsse verstossen und den Liebesentzug der eigenen Klientel in Kauf nehmen.

Weltwoche: Bei Wirtschaftsminister Robert Habeck sind zaghafte Ansätze in diese Richtung zu erkennen. Was halten Sie von ihm?

Vahrenholt:  Er ist immer noch gefangen in seiner Parteipolitik. Er macht nur das absolut Unausweichbare. Er müsste eigentlich das Volk aufklären, sagen, dass es nicht nur für drei bis sechs Monate Kohlekraft braucht, sondern für eine längere Zeit. Und Sprüche wie: Kernenergie helfe beim Gas nicht, finde ich absolut daneben. Wenn die Kernenergie abgestellt wird, werden Gaskraftwerke wieder verstärkt Strom liefern müssen. Wir müssten zusätzlich so viel Gas verbrennen, wie ein LNG-Terminal an Gas liefert. Habeck baut gerade einen Gartenzaun, um eine Lawine abzuhalten, die auf uns einprasseln wird – und alle bewundern sein Werk. Anfang des nächsten Jahres, wenn wirklich die Kernkraftwerke abgestellt werden, mitten im Winter, und Gas knapp bleibt, wird die Loyalität zu den Grünen zusammenbrechen.

Weltwoche: Was muss die Politik jetzt sofort tun, um das Schlimmste abzuwenden? Welches Gesetz muss sofort abgeschafft werden?

Vahrenholt: Das Wichtigste sind die drei Gesetze, die in Deutschland die Energiekrise haben anschwellen lassen. Erstens muss das Erdgas-Förderverbot aus Schiefergas sofort weg. Zweitens ist die Abscheidung von CO2 aus Kohlekraftwerken verboten, wobei das Treibhausgas in der Tiefe verpresst wird, ohne Schaden fürs Klima. Und das Dritte: den Kernenergieausstieg aufheben und dessen Forschung fördern.

Weltwoche: Sehen Sie ein Land, an dem sich Deutschland orientieren könnte?

Vahrenholt: Die Schweiz macht es eigentlich ganz gut. Schweden auch. Sie haben zumindest verstanden, was eine völlig überstürzte Energiewende bedeutet. Die abwartende Positionierung des Bundesrats zahlt sich aus. Da gab es ja einige, die, wie die Deutschen, möglichst rasch aus den fossilen Brennstoffen und der Kernenergie aussteigen wollten. Wie hiess sie noch? Leuthold?

«Die chemische Industrie braucht alle sechs Stunden einen Zug von Frankfurt bis Sevilla voll mit Gas.»

Weltwoche: Doris Leuthard.

Vahrenholt: Genau! Gut, dass die Regierung entschieden hat, die AKW-Laufzeiten erst mal zu verlängern und dann weiterzuschauen.

Weltwoche: Interessant, dass Sie die Schweiz loben. Auch bei uns mehren sich die warnenden Stimmen, die Lage sei ernst, heisst es. Was raten Sie der Schweiz, um nicht die gleichen Fehler zu machen wie Deutschland?

Vahrenholt: Der Schweizer Anteil am Russen-Gas ist ja relativ gering. Das ist erst mal beruhigend. Natürlich ist es wichtig, ja nicht an den Pfeilern zu sägen. Sicher gilt, an der Kernenergie festzuhalten. Danach muss es weitergehen, nicht kopflos, und natürlich gehören da auch erneuerbare Energien dazu. Aber man muss auch deren Grenzen erkennen; dass nachts eben keine Sonne scheint. Irgendwann wird man Wasserstoff auf Kernenergiebasis brauchen, anders geht es gar nicht.

Weltwoche: Wo sehen Sie den ganz grossen Irrtum bei den erneuerbaren Energien?

Vahrenholt: Dass die Schwankungen nicht abnehmen, je mehr man auf sie setzt. Oder anders: Wenn Sie dreimal so viele Windkraftwerke bauen, und es gibt keinen Wind, ist eben auch kein Strom da. Drei mal null Wind ist null Strom. Die Volatilität macht das System kompliziert, aber auch so teuer; Zwischenspeicherung kostet. Beim Wasserstoffpfad gehen drei Viertel der Energie verloren, und der ganzjährige Batteriespeicher ist unbezahlbar. Aber man muss anerkennen, es sind tolle Entwicklungen, auch die Preisentwicklung der Solaranlagen. Eine vernünftige Ergänzung im Gesamtsystem. Ich habe die Technik ja selbst mit entwickelt, war sowohl Solar- als auch Windkraftmanager. Der Fehler ist, zu glauben, dass sie 100 Prozent der Energieversorgung abdecken können. Wer sagt, nur Solar- und Wind- sei «grüne» Zukunftsenergie, erstickt die Innovation etwa bei der Fusionsenergie oder bei neuen Kernkraftwerkstechnologien.

Weltwoche: Die EU hat unlängst Atom- und Gasenergie als «grün» gelabelt.

Vahrenholt: Ein Schritt in Richtung Wahrheit.

Weltwoche: Oder das definitive Eingeständnis, dass die Energiewende gescheitert ist?

Vahrenholt: Dagegen hat sich Deutschland bis zum Schluss gewehrt. Aber man darf den Entscheid nicht überbewerten: Am Ende heisst das, das Kapital, auch staatliche Förderung, darf wieder in Kern- und Gasenergie fliessen, ohne dass es gleich auf den verfemten Index kommt. Die Frage ist: Wie setzen das die Kapitalgesellschaften, die Fonds um? Wenn diese nach wie vor sagen: «In grüne Fonds kommt keine Kernenergie rein», hilft auch das grüne EU-Label nicht viel.

Weltwoche: Wie definieren Sie eigentlich Nachhaltigkeit?

Vahrenholt: Wirtschaftliches Wachstum, soziale Gerechtigkeit und Umweltschutz – das sind die drei Quellen für Nachhaltigkeit. Wir haben Nachhaltigkeit auf ein Ziel verkürzt und uns nur der klimafreundlichen Energiepolitik verschrieben. Und vergessen, dass das, was wir machen, weltweit völlig irrelevant ist. Entscheidend ist, was die Chinesen machen, die Inder, die Brasilianer. Da kommt’s nicht so sehr auf uns an, Deutschland hat 2 Prozent am weltweiten CO2-Ausstoss, China 30 Prozent. Aber wir könnten die Technik der CO2-freien Kohle entwickeln und von China verlangen, es uns gleichzutun. Das wäre erfolgreiche Klimapolitik.

Weltwoche: Dass das EU-Verbrenner-Verbot ab 2035 aus marktwirtschaftlicher Optik nicht zielführend ist, liegt nahe. Warum aber ist es auch aus der Umweltperspektive falsch?

Vahrenholt: Weil die Batterien grösstenteils in China produziert werden. Wer den Fussab-druck wirklich genau berechnet, von der Erzeugung bis hin zum täglichen Gebrauch des Autos, sieht, dass das E-Auto eben einen grösseren CO2-Fussabdruck hat als ein Diesel-Verbrenner. Beim Elektroauto kommt hinten zwar nichts aus dem Auspuff raus, aber vorher wird so viel CO2 rausgeschleudert, dass die Bilanz nicht aufgeht. Es ist wie bei vielem, der Blick wurde total verengt. Holz zum Beispiel: Natürlich ist Holzverbrennung nicht CO2-frei, sie produziert pro Kilowattstunde mehr CO2 als die Kohleverbrennung – und der Baum braucht sechzig Jahre, bis er nachgewachsen ist.

Weltwoche: Derzeit wird kaltes Duschen empfohlen, weniger Heizen, um Energie zu sparen. Bereits jetzt, im Sommer. Wie bereiten Sie sich auf den kalten, dunklen Winter vor?

Vahrenholt: Wir haben einen wunderbaren Kamin. Meine Frau hat dafür gesorgt, dass wir viel Holz haben, damit man, wie in den fünfziger Jahren, wenigstens einen Raum beheizen kann. Wir haben uns einen Propangaskocher besorgt, um für eine gewisse Zeit den Elektroherd ersetzen zu können, wenn nötig. Und immer genug Wasserkisten im Keller. Denn bei Stromausfall gibt es auch kein städtisches Wasser mehr.

Weltwoche: Haben Sie sich auch schon einen Stromgenerator angeschafft?

Vahrenholt: Nein, das wäre auch nicht so einfach. Mein Handy kann ich mit der Lichtmaschine meines Benzinautos laden. Der Generator würde angeschafft, wenn ich die Hoffnung total verloren hätte, dass irgendwann Vernunft einkehrt.

Weltwoche: Das wollte ich gerade fragen: Wie können Sie optimistisch bleiben, damit nicht alles ganz so schlimm wird, wie Sie sagen?

Vahrenholt: Mir hilft der Blick auf meine Eltern, die 1945 vor dem Nichts standen. Innerhalb von fünf bis zehn Jahren haben sie es geschafft, zusammen mit der damaligen Generation aus dem kaputten Deutschland ein Land zu schaffen, in dem es sich zu leben lohnt. Ich glaube, das schafft jede Generation, wenn sie muss, wenn man sie machen lässt und sie die Möglichkeiten dazu hat. Vielleicht müssen wir erst in den Abgrund schauen, um zu einer neuen Gründer- und Aufbruchmentalität zu kommen. Ich bin da aber ganz zuversichtlich.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion  :

Dieser Artikel ist zuerst erschienen in der WELTWOCHE Zürich : | Die Weltwoche, 21.07.2022, S.28-31 ;  EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor  Roman Zeller für die Gestattung der ungekürzten Übernahme des Beitrages, wie schon bei früheren Beiträgen :  http://www.weltwoche.ch/Hervorhebungen und Markierungen v.d. EIKE-Redaktion.

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Über den Autor

13 Kommentare

  1. Stefan Kämpfe

    Der deutsche Umwelt-Professor Fritz Vahrenholt erklärt die Energiewende für gescheitert.

    Ex-Kanzler Schröder nennt er einen «ganz grossen Staatsmann». Auch die Schweiz lobt er.

    Wieder so eine typische Halbwahrheit aus der deutschen Lügen- und Hetzpresse. Satz 1 kann man ja noch zustimmen – allerdings wird sich erst in der Zukunft zeigen, in welchem Ausmaß die „Energiewende“ gescheitert ist (das könnte uns ins Mittelalter zurückwerfen, was die Grünen ja wollen, aber es könnte auch glimpflicher ausgehen und „nur“ eine neue Zweidrittel-Gesellschaft erzeugen – aber dann mit nur 1/3 Wohlhabenden und 2/3 Armen – bis vor Kurzem war’s noch umgekehrt). Warum der arrogante, äußerst unsoziale Hartz-IV- und Energiewendehals-Kanzler Schröder, außerdem Gasableser von Putins Gnaden, ein großer Staatsmann sein soll, ist für mich nicht nachvollziehbar. Da ist dann wohl Merkel die „Größte Kanzelerin aller Zeiten“ (Achtung: Satire!). Und bei Vahrenholt drängt sich mir der Verdacht auf, dass er an der CCS-Technik großes Interesse hat, um gut daran zu verdienen. Deutschland ist halt eine durch und durch korrupte, verlotterte und verfaulte Bananenrepublik – da ist nix mehr zu retten.

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    • Bernhard Bühner

      Das steht nun wirklich außer Frage. Reduzierung von CO₂‑Emissionen hat Vahrenholt sich auf die Fahne geschrieben. Noch eindeutiger können seine Aussagen über sein, die Erde verbrennendes böses Kohlendioxid nicht sein. Seine Doktrin ist eindeutig: Einlagern, einlagern, und noch einmal unter die Erde einlagern. Dass der nächste Schritt die sich immer weiter entwickelnde Kernenergie ist, darüber sind sich alle einig. Diese „Binsenwahrheit“ von dem „interessanten“ Professor, als wäre er der Entdecker und Erlöser der die Welt, in ein neues Zeitalter katapultiere, wird hier hochgejubelt, dass man nur noch mit dem Kopf schütteln kann. Gerade der Atom‑Lobbyist Vahrenholt hat das Dilemma in dem wir uns gerade befinden maßgeblich mit angeleiert. Auch heute ist er der (so ein Unfug) Erzeugung von „regenerativer“ Energie durch Windkraftanlagen und Fotovoltaik treuest ergeben. Allein seine falschen Erkenntnisse, dass sich das Endziel noch verzögere, veranlasst ihn zu der Aussage, dass unsere Kraftwerke erst einmal weiterlaufen müssten. Dieses reicht vollkommen aus, ihn hier immer wieder zu hofieren.

      Antworten
      • gerhard krause
        Plus die immerweißen Turnschuhe natürlich. Das hat so was von jung & dynamisch, ein echter Macher eben! Niemand sollte auf die Idee kommen, dass der nur rumlabern kann  🙂
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  2. Peter Dietze
    => Schauen wir uns das wahrscheinlichste Szenario an, das einen weiteren leichten Anstieg der CO2-Emissionen und ab 2025 ein Absinken auf die Hälfte bis 2050 zur Grundlage hat. Demnach wird es bis 2040 um 0,4 Grad wärmer, bis 2100 um 1,6 Grad.

    Herr Prof. Vahrenholt, wir können für solch einen energiepolitisch aufschlussreichen Beitrag wirklich dankbar sein! Leider geben Sie aber den Temperatureffekt um etwa den Faktor 2,5 zu hoch an. Tatsache ist dass sich im Gleichgewicht gegenüber vorindustrieller Zeit bei konstanter heutiger globaler Emission nur +0,5 Grad ergeben: 0,6 Grad•ln(500/280)/ln(2)=0,5 Grad. Bei max. 500 ppm steigt der Senkenfluss auf (500-280)/19,5=11,3 GtC/a oder 41,4 GtCO2/a und NetZero wird ganz von selbst (!) errreicht.

    Bei Halbierung der Emission zwecks Stabilisierung auf die heutigen 420 ppm (wegen derzeit etwa 55% Senkenfluss ist eine CO2-Reduktion auf Null nicht erforderlich) wären es global nur etwa 0,25 Grad. Und der deutsche Beitrag (den Sie u.a. mit CCS, Gas und Kernenergie erreichen wollen) würde nach meiner Berechnung bei Dauer-Reduktion von z.B. 700 auf 350 MtCO2/a einen Anstieg um 1,86 ppm vermeiden, d.h. im Gleichgewicht mit 0,6•ln(500/498,14)/ln(2) gerechnet wären das nur 0,0032 Grad.

    CO2 ist also in Wirklichkeit nur ein Scheinproblem und wir können auf die Reduktion verzichten. Den anerkannten modellphysikalischen Berechnungen sowie der CO2-Verdoppelungssensitivität (siehe https://www.fachinfo.eu/dietze2022.pdf) keinen Glauben zu schenken oder mit etwa 2,5-facher Erwärmung (!) wenigstens IPCC-politisch einigermaßen korrekt im Toleranzbereich liegen zu wollen, erscheint Klimaskeptikern kaum sinnvoll.

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    • Harald Greif
      Ausgezeichneter Artikel – nicht weniger erwartet man von Prof. Vahrenholdt.

      Jedoch finde ich die Behauptung, man hätte bis 2100 mit 1,6°C Erwärmung zu rechnen, unplausibel.
      Es sollte klargestellt werden, ob gemeint ist, ab heute oder seit 1880. Mit mehr als weiteren 0,3°C bis 2100 zu rechnen entspricht dem blinden Glauben an die IPCC-Orakel und ihre Fabeln vom Weltuntergang durch Wohlstand und Entwicklung. Diese haben jetzt eine Geschichte von 35 Jahren Blödsinn und Volksverdummung hinter sich, dass sie nicht mehr beachtet werden sollten. Ihre Glaubwürdigkeit gezielt zu zerstören ist heute einfach und zwingend erforderlich (Vahrenholdt arbeitet schon daran, hoffentlich findet er die richtigen Medien).

      Dass darin irgendein Schaden liegen soll, ist nicht belegbar und geradezu irrational (s. einschlägige Studien).

      Der Weg, Wasserstoff aus Kernenergie zu gewinnen, ist unsinnig wegen des geringen Wirkungsgrades. Das ist eine Eigenwerbung der Kernenergiewirtschaft von vor 20 Jahren, die bewiesen hat, dass diese Industrie politisch erledigt ist, da sie sich der Umweltbewegung unterzuordnen versucht hat. Vahrenholdt schreibt das hier auch und behauptet gleichzeitig, dies sei „langfristig unumgänglich“. Dies ist erklärungsbedürftig.

      Was die CO2-Entsorgung angeht, mag die Ablehnung durch die Umweltbewegung geradezu entlarvend irrational sein (es geht also gar nicht wirklich um die CO2-Emissionen!), jedoch ist die Frage zu stellen, womit eine solche Maßnahme zu rechtfertigen wäre – es gibt keine Grundlage für eine Kosten- Nutzen-Analyse, weil natürlich das CO2 keinerlei Schaden anrichtet.

      Ich denke, selbst Vahrenholdt glaubt noch zu sehr an die Möglichkeit, mit Kompromissen Politik zu machen, aber die vorgeschlagenen Maßnahmen zeigen, dass wir um eine Abkehr vom Ziel, die CO2-Emissionen zu reduzieren, nicht herumkommen. Dieses Ziel ist mit dem Erhalt einer Wohlstandtsgesellschaft unvereinbar.

      Die malthusianischen Wurzeln dieser Bewegung scheinen Vahrenholdt nicht zu interessieren (die führenden „Klimaforscher“ sind alle Mitglied dieser Sekte), sie sind aber der Kern des politischen Problems. Dieser muss angeganen werden, wenn eine Politikumkehr erfolgreich sein soll (s. Prof. S. F. Singer, Julian Simon).  Die Bewegung kämpft nicht für einen kälteren Nordpol, sondern gegen die Marktwirtschaft und gegen wirtschaftliche Entwicklung.

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  3. Gert Friederichs
    Was nicht zur Sprache gekommen ist, insb. hinsichtlich Schweiz und Österreich, ist die völlige Abhängigkeit dieser Länder von den Gaslieferungen und -zusagen der Staaten, bei denen die Pipelines ankommen und die Lagerkavernen angesiedelt sind. Wenn die BRD beschließt, wir brauchen das Gas leider alles selber, was dann? Österreich hat es erkannt und schon mal Haidach angepiekst.
    Beim Strom sieht es doch ähnlich aus. Staaten mit Mangel werden nichts mehr abgeben! Da hilft dann keine unverbrüchliche deutsch-französische Freundschaft mehr. Und im Falle des richtigen EU-Notstands wird Uschi in Brüssel dann völlig abgemeldet sein. Dann ist jeder sich selbst der Nächste!
    Also diese meine Meinung gilt halt für einen EU-weiten Katastrophenfall!
    Antworten
    • WErner Schulz
      Besser kann man die EU nicht zerstoeren!

      Was deins ist, ist meins, und was meins ist, geht dich gar nichts an.

      Das erinnert im Wesentlichen an einen Kindergarten, was wir von der „Grossen“ Politik ja auch schon so kennen.

       

      Antworten
      • Werner Schulz
        Sie waren also noch nie in einem Kindergarten?

        Aber beim Bundesrat ham sie schon mal reingeschaut?

        Ist auch nicht so wichtig. Geben sie mir all ihr Geld. Und ich gebe ihnen auch was wenn sie es brauchen….

        Antworten
  4. Norbert Melcher
    Und wieder phantasiert der Herr Professor Vahrenholt von der CO2 Abscheidung aus den Abgasen der Kohlekraftwerke. Ich hatte es hier und auf anderen Seiten schon mehrfach geschrieben und wiederhole es jetzt noch mal in anderer Form: Um die CO2 Anteile in den Abgasen von 3 existierenden modernen Kohlekraftwerken (angenommener Wirkungsgrad ca 48%) abzuscheiden benötigt man ein zusätzliches Kraftwerk gleicher Leistungsklasse um nur den Strombedarf der „Chemiefabrik“ zu decken. Und dabei ist der Energieaufwand für den Transport und die Verpressung des CO2 noch nicht berücksichtigt! Die Abscheidung von CO2 aus den Kraftwerksabgasen ist eine gigantische Energievernichtung!
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    • H. BÖRGER
      Sehr geehrter Herr Melcher, das war mir doch bislang entgangen, obwohl es eigentlich klar auf der Hand liegt – ohne zusätzliche Energie  geht das dämliche, überflüssige Verklappen  von CO2  nicht. Nur diese Größenordnung- das war mir echt neu – danke. Was den Herrn Professor und ausgewiesenen Chemiker (Chämiker?) angeht, so gehen ihm all die Elemente des ach so erfolgreichen CO2Y-Geschäftsmodells incl. Erneuerbare und Emobilität munter von der Lippe. Scheints hat er dann doch keinen wirklichen Bezug zu EIKE trotz fulminanter Auftritte als Experte, wenn er nicht mal die richtigen prozentualen Anteile des manmade CO2 am atmosphärisch verbuchten Gesamt-Anteil von CO2 einbringen kann ( 4-5% der Gesamtemissionen. Diese 4-5 % zu 100 % gesetzt, erzeugt D 2%, China 30% usw etc pp. Scheint hat er auch nicht mitbekommen, wie sich die solare Tätigkeit der Zyklen 25 und prognostiziert 26 entfalten! Das wird die die richtige existenzielle Katastrophe –  der Gasmangel, die jetzige Inflation, die hohen Preise für den absolut manipulierten Ölpreis durch die globalen Ölplayer und Fonds wie blackrock ( man freue sich auf Herrn Merz!), sind doch ein mickrigen Vorspiel der mit dem großen Cooling einhergehenden weltweiten  D sicher mit am stärksten treffenden echten existenziellen Notlage.  Ich werde trotz meines Alters usw den Einstieg noch  mitbekommen und bin nicht deswegen in großer Sorge, sondern wg meiner Kinder und Enkelkinder. Da nutzt es auch nichts, wenn Ex-Kardinal  ignoriert prophezeite, daß diese ihm alle bekannten und von einem orthodoxen Rabbi genannten Namen wie Rothschild, Rockefeller, Schwab, Harari . . sich vor der Wut und Mordlust der aufgewachten Massen in vorbereitete Sicherheitszonen, teils große unterirdische exquisite Anlagen retten  müssen. Ob das so kommen wird oder sich der Frust über diese Weltregierungs- und KI-Transformations-Fans derart entlädt, sei dahingestellt.  Das würde am Eintritt des „ungeheuren Weltganzen“ (Schiller) nichts ändern. Einstein sagte, denn diese Gefahr besteht immer noch, daß  die Kriege nach dem 3. Weltkrieg mit Steinen und Knüppel ausgetragen würden. Ich sage: Glückauf und Gott befohlen.
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      • H. Börger
        Leider wieder der miese Tipfehlerteufel  –  dabei hatte ich so aufgepast:

        Exkardinal VIGANO  muss es heißen –  nicht „ignoriert“. Als Kardinal hat er sich sogar Rom und der dortigen  versammelten Kurie im Vatikan angenommen, die  er von der Freimaurerbewegung (ordo nuovo) unterwandert sieht – mit dem Papst als Anführer.  So ist z. B. der liebe Klaus (Putin im Januar 2021 in einer im Internet übertragenen Rede wg Corona statt der Einflüge mit dem Jet)  ebenfalls ein hoher Rang in der Freimaurerbewegung. Und noch so manches mehr. Ach ja: Selensky ist ebenfalls ein global leader der WEF Clique, manche sagen dazu, ich zitiere nur: weltweite kriminelle Bande.

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  5. Michael Krüger
    Was auffällt, Presse und Politik und DIW und Co. tun alles, um vom Thema Gasmangel und Strommangel im Winter abzulenken. Da werden Themen wie Dürre, Waldbrände, Streik bei der Lufthanse … groß hochgejubelt und von Gas und Strom abgelenkt. Schröder war kein großer Staatsmann, er hat den Anfang vom Ende eingeleitet. Mit der Niedriglohnarbeit und Energieabhängigkeit, zusammen mit den Grünen übrigens. Das habe ich damals schon so gesehen. Derzeit sieht es danach aus, dass schon im Januar, oder Februar der Gasnotfallplan Stufe 3 in Kraft tritt. Dann wird rationiert, per Staat. Zudem wird es zu Strommangel kommen, da alle Heizlüfter/ Durchlauferhitzer … kaufen und aufstellen und mit Strom das Gas ersetzen werden. Vor allem in der Schweiz gibt es im Winter immer Strommangel, würde mich nicht wundern, wenn da zuerst der Strom rationiert wird. Danach ist dann auch Deutschland dran.
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