H. Sterling Burnett
Eine neue, im Research Square veröffentlichte Studie schätzt den enormen Anstieg an Materialien, der erforderlich ist, um die im Pariser Klimaabkommen festgelegten weichen bzw. harten Temperaturziele von 1,5 bzw. 2 °C zu erreichen. Die Herstellung dieser Materialien ist nicht nur teuer, sondern führt auch zu einem hohen Kohlendioxidausstoß in der Atmosphäre, da sie fossile Brennstoffe wie Bergbau, Raffination und Transport erfordert.
Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass die Nachfrage nach Materialien für den Stromsektor die Menge an Batterie-, Solar- und Windenergie im Netz stark erhöhen wird, um dieses entlang der im Pariser Klimaabkommen festgelegten Fristen von 2020 bis 2050 zu dekarbonisieren. Diese Ressourcen sind in ausreichender Menge vorhanden, aber die enormen Mengen, die benötigt werden, erfordern eine massive Steigerung der Produktion.
„Wir stellen fest, dass die Nachfrage zwar steigt, aber insgesamt die derzeitigen geologischen Reserven nicht übersteigt“, heißt es in dem Bericht. „Die jährliche Produktion von Materialien wie Neodym (Nd), Dysprosium (Dy), Tellur (Te), Glasfasern und Polysilizium für die Solarbranche muss jedoch möglicherweise beträchtlich gesteigert werden, da die Dekarbonisierung des Energiesektors die Mobilisierung großer Mengen an Materialien erfordert, was wahrscheinlich die weitere Erschließung bestehender und neuer mineralischer Ressourcen erforderlich macht.“
Die zusätzliche Nachfrage nach Materialien wird eine enorme Steigerung der Produktion erfordern:
Bei vielen der untersuchten Materialien wird die Nachfrage aus der sauberen Energieerzeugungs-Infrastruktur einen beträchtlichen Teil der weltweiten Gesamtproduktion ausmachen. Bei der Spitzenrate eines konsequenten 1,5°C-Szenarios könnte beispielsweise die Silbernachfrage für Solarpaneele ~10 % der derzeitigen Weltproduktion erfordern. Die künftige Aluminium- und Kupfernachfrage für die Infrastruktur des Energiesektors könnte ~18 % der derzeitigen Produktion erfordern. CuInGaSe (CIGS)-Dünnschicht-Solarmodule könnten die Lieferketten für Indium und Selen belasten, selbst wenn der Anteil der CIGS-Dünnschicht-Solarmodule an der gesamten künftigen PV-Kapazität relativ gering ist (2 %) und dem heutigen Marktanteil entspricht. Die jährliche Nachfrage nach Solarglas und Glasfaserverbundwerkstoffen für Windturbinenblätter könnte ein Fünftel bis ein Viertel oder mehr der derzeitigen jährlichen weltweiten Flachglasproduktion und der gesamten Glasfaserproduktion erfordern.
Bei einigen Materialien (Dysprosium, Neodym, Polysilizium für die Solarbranche, Tellur) wird die jährliche Spitzennachfrage des Energiesektors in den kommenden Jahrzehnten die derzeitigen weltweiten Produktionsraten erheblich übersteigen, so dass die Produktion stark gesteigert werden muss. Allein die Seltenen Erden für Windturbinen könnten eine Verdreifachung der weltweiten Produktion von Seltenen Erden erfordern, während der Ausbau der CdTe-Dünnschichtsolarzellen eine noch größere Steigerung der weltweiten Tellurproduktion erforderlich machen könnte. Der geschätzte künftige Bedarf an Polysilizium für die Solarbranche wird ebenfalls die derzeitige Produktion übersteigen, möglicherweise um mehr als das Doppelte.
Darüber hinaus wird die Befriedigung dieser Nachfrage eine Verschiebung der Prioritäten bei Produktion, Herstellung und Verbrauch erzwingen, die den Ländern, die die Produktion und Raffination dieser Materialien beherrschen, wie z. B. China, eine übermäßige geopolitische Macht verleihen wird, so der Bericht.
„Da die Gewinnung und/oder Verarbeitung einiger kritischer Materialien nach wie vor stark auf ein oder eine Handvoll Länder konzentriert ist, kommt ihnen eine überragende wirtschaftliche und geopolitische Bedeutung zu“, heißt es in dem Bericht. „Mineralien-Lieferketten wurden in der jüngsten Vergangenheit bei internationalen Streitigkeiten als politisches und wirtschaftliches Druckmittel eingesetzt“.
Auch aus Umwelt- und Klimaperspektive sind die Aussichten nicht gut. „Abbau, Verarbeitung und Veredelung von Roherzen sind oft energie- und emissionsintensiv“, heißt es in dem Bericht. „Bergbauaktivitäten können die Gesundheit der Arbeiter und der Bevölkerung in der Umgebung beeinträchtigen und auch Ökosysteme zerstören oder verschlechtern. Die kumulativen Kohlendioxid-Emissionen aus der verstärkten Bergbau- und Produktionstätigkeit wären beträchtlich und würden bis zu 9 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen ausmachen“, heißt es in dem Bericht.
Quelle: Research Square
Link: https://www.heartland.org/news-opinion/news/climate-realism-on-the-rise an 2. Stelle
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
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Von Dipl.-Ing. Michael Limburg hier die entsprechenden Zahlen nur für unser Land:
Der Ausbau der erneuerbaren Energie in Deutschland soll gewaltig werden. So hat es zumindest Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) in seinem «Osterpaket» angekündigt: Bereits heute stehen an Land fast 30.000 Windräder, die eine totale Nennleistung von 56 Gigawatt haben. Bis 2030, also in acht Jahren, soll sich die Windleistung aber auf 115 Gigawatt verdoppeln. In diesem Jahrzehnt ist also mit Zehntausenden weiterer Windräder zu rechnen.
Noch größer soll der Zubau bei der Fotovoltaik ausfallen. Die über zwei Millionen Solaranlagen, die in Deutschland bereits installiert sind, bringen eine Nennleistung von 59 Gigawatt. 2030 sollen es aber 215 Gigawatt sein – also weit mehr als das Dreifache.
Millionen neuer Solaranlagen und Zehntausende zusätzlicher Windräder: Das geht mit einem riesigen Ressourcenverbrauch einher. Denn der Bau einer einzigen großen Windanlagen benötigt 260 Tonnen Stahl, 4,7 Tonnen Kupfer, drei Tonnen Aluminium und zwei Tonnen Seltene Erden. Zudem braucht eine solche Anlage ein stabiles Fundament in Form eines Betonsockels, der zwanzig Meter tief in den Boden reicht. Dazu sind 1200 Tonnen Beton nötig.
Bei Solar sieht es vergleichbar aus.
Hinzu kommt noch die ungeheure Energieverteuerung – die China nicht im selben Maße trifft – die dafür sorgt, dass die Windkraftungetüme wegen ihres ungeheuer großen Materialanteiles an Beton, Stahl, Kupfer, seltenen Erden, GfK-Flügeln, die verbacken werden müssen, gar nicht mehr in Europa gefertigt werden können. Alle Hersteller in Europa schreiben schon jetzt rote Zahlen. In Zukunft werden diese Kolosse, wie schon bei der PVA Technik, vor allem aus China kommen müssen, wenn die noch Euros nehmen, der dann kaum noch Wert haben wird.
Bei alledem bitte nicht vergessen, daß auch der Flächenbedarf für Windmühlen und Solaranlagen auf Feldern in Bezug auf die nur mäßige Energieausbeute ewa das 200-hundertfache notwendig macht als Flächen für Kohle- oder Kernkraftwerke.
Bei der Beschreibung des Rohstoffszenarios fehlt m.M. nach der wichtigste Aspekt: Die Preisreaktion, wenn bspw. die jährliche Nachfrage das Angebot um den Faktor zwei übersteigt. Hier können natürlich keine Zahlen genannt werden, da dies reine Spekulation wäre. Aber man darf wohl konstatieren, daß die Preise „durch die Decke“ gehen werden, was den Business Plan des Windparkbetreibers zur Makulatur macht. Es wäre schön, wenn Habeck & Co. solche Entwicklungen in ihr Ideologie getriebenes Kalkül einbezögen. Denn, selbst wenn die Reserven der seltenen Stoffe in summa vorhanden wären, erforderte ihr Abbau extreme Anstrengungen im Bergbau, z.B. neue Gruben, die nicht über Nacht entstehen, sondern eher in Dekaden zu sehen sind. Damit wäre dann zumindest der Zeitplan hinüber. Wenn man der Prognose von Valentina Zharakova glauben darf – ich neige dazu, da es ihr gelang die klimatische Vergangenheit zu über 90% richtig zu modellieren – sind wir ab 2020 auf dem Weg in eine neue kleine Eiszeit und es wird kälter werden. Wie ich unsere Klimameschpoche kenne, werden sie sagen, die Änderung der Temperaturen wären ihrer segensreichen Politik geschuldet!
Dieser Artikel wird nichts bringen, da sich das alles unter „Wind und Sonne schicken keine Rechnung“ subsumieren läßt.
Die absolute Blödheit eines Trittin läßt sich nicht durch physikalische Gesetzmäßigkeiten und schlüssige Argumente aushebeln.
Unter Trittin und Merkel hat ohnehin eine neue Ära angefangen: Physik und Naturgesetze lassen sich durch politische Gesetze aushebeln.
Sorry, ich hatte Frau Kemfert vergessen. Das ist die, bei der nach dem Tsunami in Fukushima am 11. März 2011 wohl 20.000 Menschen die gigantische Flutwelle überlebten und nach ihrer Darstellung erst in der Zeit vom 12. bis 15. März 2011 ums Leben kamen, als die Blöcke des Nuklear-Kraftwerks durch Wasserstoffexplosionen wegen ausgefallener Kühlung zerstört wurden.
Gut, man kann ihr Minderungspunkte als Wirtschaftswissenschaftlerin zugestehen, da kommt es nicht so genau darauf an, wodurch 20.000 Menschen ihr Leben verlieren. Wichtig ist, wie man das politisch vermarkten kann.
Es gab auch andere Stimmen: https://www.evangelisch.de/inhalte/176805/10-10-2020/fruehere-anti-atomkraft-aktivistin-wirbt-fuer-kernkraft MfG
Sehr geehrter Herr Prof. Puschner, ich kenne mind. 10 Physiker und -innen, die entweder total grün sind oder grün wählen. Einer von ihnen ist em Prof, Asgtrophysik von einer der neuen Superunis im besten Ddejg. Er ist fest von der manmadeclimatechangecatastrophy überzeugt und wischt Argumente von mir, jahrelanger EIKE Leser, weg: was da so alles im Internet steht!! Nein, nicht ein Physikstudium macht einen Menschen ideologieunabhängig – wesentlich ist auch, daß man echte Autorität von einer angemassten unterscheiden kann und sein eigenes Denkvermögen bewahrt hat. Das nehme ich als ehemaliger Wirschaftswiss. Absolvent in Anspruch. Augen auf, Erinnerung einschalten, Dogmatismus erkennen und auf die Genese einer politischen Agenda achten. H. Börger