Owen Jennings
[Original-Überschrift: Fractions, Methane and Significance, It’s the Numbers Stupid]
Es kann schwierig sein, die relative Größe und Bedeutung von sehr kleinen Brüchen zu erfassen. Die Diskussion von Teilen pro Million oder Prozentsätzen mit mehreren Nullen kann bedeutungslos werden. Manchmal sind Analogien hilfreich.
Ein Beispiel ist der Versuch, den Anteil von Methan in der Atmosphäre zu erfassen oder auch nur die Menge an Methan aus Wiederkäuern, die in letzter Zeit von verzweifelt nach neuen Bösewichten suchenden grünen Gruppen eine schlechte Presse bekommen haben.
Das gesamte Methan in der Atmosphäre beträgt 0,00018 % oder weniger als zwei Teile pro Million. Wie sieht das in verständlichen Begriffen aus?
Stellen Sie sich vor, die gesamte Atmosphäre wäre eine Autofahrt von Los Angeles nach New York oder 4471 Kilometer. Das gesamte Methan des Planeten wäre nur die ersten 8,5 Meter vom Startpunkt entfernt. Das ist in jeder Hinsicht eine sehr geringe Menge.
Ein Teil dieser Methan-Emissionen ist natürlichen Ursprungs, aber etwas mehr als die Hälfte ist vermutlich anthropogen bedingt. Es gibt mehrere Quellen für die anthropogenen Emissionen, darunter biogene Emissionen von Wiederkäuern. Sie machen etwa 15 % der gesamten Methan-Emissionen aus. Einige dieser Zahlen weisen eine recht große Variabilität mit +/- Faktoren bis zu 50 % auf, so dass sie mit Vorsicht zu genießen sind.
Wenn man die Analogie der Autoreise anwendet, entsprechen die Wiederkäuer aus der ganzen Welt auf der Strecke von LA nach NY gerade einmal 1,3 Meter. Da in den USA 10 % der weltweiten Wiederkäuer leben, würden sie auf den 4471 Kilometern gerade einmal 13 Zentimeter ausmachen.
In meinem Heimatland Neuseeland, wo die Landwirtschaft den größten Teil der Wirtschaft ausmacht und fälschlicherweise behauptet wird, dass sie 48 % der Treibhausgase des Landes produziert, würden unsere Wiederkäuer-Emissionen einem halben Zoll auf der Strecke von LA nach NY entsprechen.
Der einfache Punkt ist, dass die Gegner der Fleischproduktion, die Veganer, Vegetarier, Bauernhofgegner und Klima-Katastrophisten, die so lautstark behaupten, dass die Landwirtschaft ihren Teil zur Rettung des Planeten beiträgt, etwas rationales Denken aufbringen müssen, um zu verstehen, wie 5/176.000.000 irgendetwas beeinflussen können, egal wie sehr sie versuchen wollen, die Potenz des Methanmoleküls zu vergrößern.
Noch aussagekräftiger ist, dass Methan im elektromagnetischen Spektrum völlig im Schatten steht, wo Wasserdampf und insbesondere CO2 seine Strahlungsleistung drastisch reduzieren. Methan absorbiert in einem schmalen Band im Bereich von 7 bis 8 Mikrometern zu weniger als 50 %.
Im Gegensatz dazu absorbiert Wasserdampf in einem sehr breiten Bereich des Spektrums.
Es gibt noch einen weiteren wichtigen Aspekt, der für das Methan der Wiederkäuer relevant ist. Die von Wiederkäuern gefressene Vegetation (hauptsächlich Gras) beruht auf dem natürlichen Kohlenstoffkreislauf, bei dem durch Photosynthese CO2 aus der Atmosphäre in Pflanzenmaterial umgewandelt wird. Beim Verzehr dieses Grünzeugs entsteht Methan, das in die Atmosphäre abgegeben wird, wo es zu CO2 und Wasserdampf oxidiert, die wiederum für das Wachstum des Grases benötigt werden.
Da Methan weniger als 12 Jahre in der Atmosphäre verbleibt, trägt eine stabile Wiederkäuerpopulation nicht zu einem zusätzlichen Treibhausgas oder einer zusätzlichen Erwärmung bei. Die Wiederkäuerzahlen in den USA sind seit über 20 Jahren rückläufig, was bedeutet, dass die amerikanischen Landwirte von den Extremisten des Klimawandels dafür gelobt werden sollten, dass sie tatsächlich zu einer leichten Abkühlung beitragen.
Ähnlich verhält es sich in Neuseeland, wo sich die Methanwerte bei Wiederkäuern stabilisiert haben und tendenziell sinken. Die Regierung hält jedoch entschlossen an der Besteuerung der Landwirte in einer Höhe fest, die sich auf die Entscheidungsfindung der Landwirte auswirken wird. Ideologie und aufgeblähte Gehaltsschecks regieren.
Link: https://wattsupwiththat.com/2022/03/23/fractions-methane-and-significance-its-the-numbers-stupid/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
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Ich finde es amüsant, immer wieder zu lesen, dieses oder jenes „Treibhausgas“ wäre so und so viel mal „stärker“ als CO2.
Ich frage mich dann immer, in welcher physikalischen Einheit wird die „Stärke“ eines Treibhausgases nach Meinung dieser Autoren angegeben? Und welche Wirkung hat diese „Stärke“ dann?
„Da in den USA 10 % der weltweiten Wiederkäuer leben“
Wie war das mit den großen Büffel-Herden in den USA – wichtige Nahrungsquelle der Indianer, bevor die Buffalo Bills sie ihnen wegschossen? Und wo doch heute dank Kraftfutter und Stallhaltung nur halb so viel Methan je Rindviech frei wird? Mit Satellitenmessungen wurde kein vermehrtes Methan über Viehzucht-Gebieten festgestellt, über Reisanbau- und Feucht-Gebieten hingegen schon. Der grüne Vegetarier-Wahn passt perfekt zu der grünen Selbstkasteiungs-Religion, mit der die Menschheit wieder einmal „gerettet“ wird.
Die Menschheit wurde schon öfters von Bußpredigern heimgesucht, die meines Wissens nicht lange überlebten. Doch die Klima-Paranoiden wie die Lauterbachs dürfen weiterhin ihr Unwesen treiben, heute mehr denn je…
Die Veganer sollten da etwas berücksichtigen. 16% des Methans in der Atmosphäre entsteht durch den Reisanbau. Da müssten die nun auf Reis verzichten. Genauso müssten die fordern, dass Reis in den Ländern verboten wird, wo Reis das Hauptnahrungsmittel ist.
Vor einigen Jahren hatte ich auch mal etwas anderes überlegt und getestet. Wenn Kühe Gras oder andere Pflanzen fressen, entsteht durch Bioprozesse im Darm nicht nur CO2 sondern gleichzeitig Methan. Das stoßen die dann hinten aus. Wenn ein Mensch dann das Fleisch verzehrt, passiert dort fast nichts. Also habe ich mich an einem Tag mal mit Bohnen, Paprika, Erbsen, Zwiebeln usw. ganz vegan ernährt. Ein Methan-Messgerät habe ich nicht. Ich habe deshalb nur das CO2-Messgerät auf den Tisch gestellt. Mehrmals ist der CO2-Messwert auf 1800 ppm angestiegen. Das hat sich innerhalb kurzer Zeit wieder im Raum verteilt. Anfangs waren es nur etwa 400 ppm CO2 im Raum. Bereits nach etwa 1 Stunde lag die durchschnittliche CO2-Konzentration bei 1300 ppm. Da im Darm nicht nur CO2 sondern auch Methan durch biologische Prozesse entsteht, wird diese Menge auch angestiegen sein. Die Grünen würden mich sofort als „Abgasdreckschleuder“ bezeichnen.
Herr Dr. Sander,
die Tatsache, dass CO2 ein geruchloses Gas ist, zeigt doch, dass bei Ihrer ‚biogenen Emmission‘ außer CO2 noch andere Stoffe entstanden sind. Interessant wäre daher mal ein Massenspektrograph ‚dran zu hängen‘. Dabei ist das Messergebnis vom Abstand (Messgerät-Emissionsort) abhängig, da sich die Emmissionen natürlich relativ schnell im Raum verteilen. Diese Erfahrung hat wohl jeder schon selbst gemacht.
Herr Baritz,
das hatte ich vor einigen Jahren gemacht, weil Forscher zum angeblichen Klimaschutz eine CO2-Steuer auf Fleisch gefordert hatten. Ich habe es an dem Tag sozusagen als Spielerei gemacht, weil ich gerade zu dem Zeitpunkt ein CO2-Messgerät entwickelt hatte. Dass auch der Mensch Methan, CO2 und andere Gase bei pflanzlicher Ernährung ausstößt, müsste eigentlich schon lange aus Erfahrungen klar sein. Das lassen die heutigen „Experten“ alles weg und nennen es Forschung. Über Zusammenhänge denken die nicht mehr nach.