von AR Göhring

Würden Sie als Frachterkapitän E-Autos mit vollgeladenen Akkus transportieren?

Nach aktueller Nachrichtenlage wohl nicht: Im Atlantik fing ein 17 Jahre alter Frachter, der teure Edelautos, aber auch VW-Stromer geladen hatte, Feuer. Da Lithiumakkus ohne Zufuhr von Oxidationsmittel (Luftsauerstoff) brennen, sind sie praktisch unlöschbar – ganz im Gegenteil zu Verbrennungsmotoren.

So brannte die „Felicity Ace“ im Atlantik rund zwei Wochen und sank nun. Die 22 Mann Besatzung konnten gerettet. Werden. Das in Emden gestartete Schiff mit dem Ziel Rhode Island wurde noch abgeschleppt, ist durch das Dauerfeuer an Bord mit 4.000 deutschen Autos an Bord verloren.

Laut ZDF und anderer Qualitätsmedien sei der Grund für den Ausbruch des Feuers „unbekannt“. Aber nicht für den EIKE-Leser: Die Autos werden in der Regel von Hafenarbeitern einzeln aufs Schiff gefahren – wenn die Fracht selbstbeweglich ist, bietet es sich ja an. Nachteil: Die Verbrenner müssen Benzin im Tank haben, und die Stromer einen vollen Akku.

Letzteres ist äußerst riskant, da die Lithium-Batterien ab und zu spontan Feuer fangen. Das geschieht bei Verbrennern auch mal – sie lassen sich mit modernen Mitteln aber leicht löschen. Die Akkus nicht, und da die Wagen aus wirtschaftlichen Gründen eng auf dem Schiff geparkt sind, fackelt ein einzelner brennender ID.3 schnell das ganze Deck ab. Oder gleich das ganze Schiff.

Reedereien, die jetzt noch E-Autos mit geladenem Akku transportieren, wären als tollkühn zu bezeichnen. Die mutmaßlich nun gewaltig verteuerten Versicherungspolicen werden es wohl unmöglich machen. Man bräuchte wohl aufwendige Neubauten, zum Beispiel wasserbefüllbare Einzelcontainer für jedes E-Auto, die mit einer automatischen Pumpe sofort mit Meerwasser flutbar sind. Günstiger wäre wohl der Trick, die Stromer nur schwach ge- oder entladen mit einem Abschleppwagen ins Schiff zu ziehen.

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