Madhav Khandekar, Ray Garnett

Vorbemerkung des Übersetzers: In diesem Beitrag werden viele Ereignisse angesprochen, die auch Eingang in meine „Kältereports“ gefunden haben. Weil er jedoch aus einer anderen als der allgemein von mir zitierten Quelle stammt, wird er hier übersetzt. – Weiter unten folgen Fotos, die hier wegen unklaren Copyrights aber nicht übernommen werden. – Ende Vorbemerkung]

In einem früheren Kommentar wies Madhav Khandekar darauf hin, dass das Jahr 2018 einer der kältesten und schneereichsten Winter in Kanada war, insbesondere in Westkanada. So gab es in Calgary einen der stärksten Schneefälle in der Geschichte, und in Edmonton gab es 127 aufeinanderfolgende Tage mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Im atlantischen Kanada wurden mehrere Schneestürme mit Schneemengen von 10 bis 25 cm registriert. Khandekar wies auch auf das extrem kalte Wetter in Europa Ende Februar 2018 hin: Moskau meldete 45 cm Schnee und Temperaturen von mindestens -17 ºC, und Frankreich zitterte zwischen dem 26. und 28. Februar bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt.

Spulen wir zum letzten Weihnachtsfest vor, als in weiten Teilen Westkanadas bitterkaltes Wetter mit gefühlten Temperaturwerten von -50 ºC und weniger herrschte. Seit dem Jahreswechsel 2022 erleben wir eine weitere Dosis extremer Kälte von Vancouver bis St. John’s und sogar im Südosten der USA, in Griechenland und der Türkei, in Japan und im Nordosten Chinas.

In Nordamerika kam es in der ersten Februarwoche zu zwei brutalen und gefährlichen Schneestürmen, die in Nova Scotia, Illinois und Texas für gefährliche winterliche Verhältnisse sorgten und in mehr als einer halben Million Haushalten zu Stromausfällen führten. Der Landverkehr wurde in vielen Staaten des Mittleren Westens der USA unterbrochen, und am 4. Februar wurden über 6000 Flüge gestrichen.

Sogar die tropischen Regionen Nordindiens blieben von der brutalen Kälte nicht verschont, wo über 200 Menschen starben, die meisten von ihnen ältere Menschen, die in schlecht gebauten Häusern ohne Isolierung oder Heizsystem lebten, wie wir es hier in Kanada haben.

Es ist ärgerlich, dass Umweltschützer und Klimawissenschaftler (Experten?) ständig über GW (Global Warming_) und die Möglichkeit extremer Hitze, Überschwemmungen und Dürren sprechen. Die Zunahme von Kälteextremen wird weder in der Klimawissenschaft noch in den großen Nachrichtenmedien erwähnt. Klimaaktivisten sprechen immer wieder von einer Klimakatastrophe oder einem Klimanotstand, da es in Zukunft aufgrund des vom Menschen verursachten CO₂-Anteils zu extremeren Temperaturen kommen wird. Viele Staats- und Regierungschefs und multinationale Unternehmen haben sich der Kampagne „Netto-Null bis 2050“ angeschlossen, die die Länder auffordert, die CO₂-Emissionen zu begrenzen, damit die Durchschnittstemperatur der Erde nicht über 1,5 °C steigt. Ein wärmeres Klima könnte ihrer Meinung nach eine Klimakrise heraufbeschwören.

Wie sieht die Klimarealität aus?

Auf der Grundlage der neuesten Satellitendaten (Abbildung 1) liegt die Abweichung der globalen Mitteltemperatur im Januar 2022 lediglich +0,03 °C über dem 40-jährigen Durchschnitt. Eine genaue Analyse deutet darauf hin, dass sich das Erdklima eher abkühlt als erwärmt. Die Beobachtungen in vielen Gebieten der Welt deuten eindeutig auf eine Abkühlung des Klimas hin:

Abbildung 1. Laufende Durchschnittstemperaturen und Durchschnittstemperaturen im Januar 2022 (Mit freundlicher Genehmigung von Roy Spencer)

Hat die Erwärmung des Klimas aufgehört? Es gibt noch viele weitere Probleme mit dem Hype um GW, die sorgfältig bewertet werden müssen. Leider propagieren die kanadischen Medien und die Klimawissenschaftler weiterhin eine globale Erwärmung, die die Realität der derzeitigen Trends völlig außer Acht lässt

Abbildung 2 zeigt einen Anstieg der Schneedecke in der nördlichen Hemisphäre (N.H.) um eine Million km2 (2%) von 1980 bis 2021. Fünf der 15 Jahre seit 2007 lagen über dem 42-Jahres-Mittelwert. Es gibt keine Anzeichen für das Verschwinden der Schneedecke und mildere Winter, wie es das IPPC vorausgesagt hat.

Abbildung 2. Winterliche Schneedeckenausdehnung der Nordhemisphäre 1980-2021 Quelle: Rutgers University Snow Lab

Es ist erwähnenswert, dass das Maximum der Schneedecke der Nordhemisphäre in den Jahren 2010 und 2011 mit dem tiefsten Sonnenminimum seit 1913 zusammenfiel. In den vier Jahren von 2007 bis 2010 gab es weniger als 15 Sonnenflecken pro Monat.

Am 7. Februar 2022 beschreibt die Electroverse-Website, wie sich Frankreich auf Stromausfälle vorbereitet, weil alte Kohlekraftwerke hochgefahren werden, um die sinkenden Temperaturen zu bewältigen. Die Website berichtet auch, dass dies der schneereichste Winter in Japan war und dass in Neu-Delhi zahlreiche Menschen gestorben sind. In Indien hat die Kältewelle den ersten Schneefall seit 1958 gebracht.

Und schließlich nimmt das wichtige Thema der Klimakatastrophe mit dem Thema „Netto-Null bis 2050“ weiter an Fahrt auf. Die offensichtliche Frage für die führenden Politiker der Welt und die Klimawissenschaftler lautet: Gibt es eine Klimakatastrophe?

Es gibt viele andere wichtige Fragen in der Klimawissenschaft, die angesprochen werden müssen, aber leider stehen sie nicht auf der Tagesordnung der Welt.

Wir schließen mit Fotos von extremen Kälteereignissen aus der ganzen Welt, die uns Electroverse zur Verfügung gestellt hat (siehe www.electroverse.net):

[Hier folgen die o. g. Fotos aus aller Welt]

References

IPCC 2007: Climate Change 2007: The Physical science basis: Contribution to the Working Group 1 to the fourth assessment report of the IPCC: Edited by S Solomon et al, Cambridge University Press,

Khandekar, M.L. and Garnett E.R. 2020 Global Warming (GW) & Extreme Weather (EW) Link: Are Cold Weather Extremes on the Rise? Earth & Environmental Science & Reviews ISSN: 2639-7455.

Autoren

Madhav Khandekar holds a Ph D in Meteorology from the Florida State University USA (1968) and an M. Sc. in Statistics from Pune University India (1957). Khandekar has been working in weather and climate science for over 60 years and has published over 150 papers, reports, book reviews, and scientific commentaries. His current interest is global weather anomalies and extremes. He retired as a Research Scientist at Environment Canada in 1997 and lives in Toronto.

Ray Garnett has worked in Agro-Climatology for 45 years as an independent consultant and research analyst at the Canadian Wheat Board’s Weather and Planning Departments.  Along with Dr. M.L. Khanderkar he co-founded the ad hoc Long-Range Weather and Crop Forecasting Working Group that organized meetings across Canada. In 2016 he was awarded the Andrew Thompson prize in Applied Meteorology given out  by the Canadian Meteorological and Oceanography Society.

Link: http://fcpp.org/2022/02/11/increasing-cold-extremes-worldwide-is-global-cooling-on-the-way/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 

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