Duggan Flanakin

Einführung des Übersetzers: Hier folgen zwei Beiträge zum gleichen Thema, nämlich zu den Auswirkungen der „Net Zero“-Politik auf Wirtschaft und Gesellschaft in Europa – aus amerikanischer Sicht. Leider steht zu befürchten, dass sowohl die Politik als auch die Medien-Propaganda hiervon keinerlei Kenntnis nimmt. – Ende Einführung

Joe Biden ist auf der Klimakonferenz in Glasgow eingeschlafen (nicht einmal sein peinlichster Moment!). Und das aus gutem Grund. Es ist vorbei. Net Zero bis 2050 stirbt einen langsamen, schmerzhaften Tod.

Präsident Xi Jinping hat das gesagt. Ebenso Indiens Premierminister Narendra Modi. Und Afrika auch. Gut, dass wir das los sind.

Oh, sie versuchen es immer noch, aber die Menschen kaufen es ihnen nicht ab.

Herr Modi hat gerade die Absurdität der Klimaverrückten bewiesen, indem er eine Billion Dollar als Preis für das Erreichen von „Netto-Null“ Kohlendioxidemissionen forderte – bis 2070, nicht bis zum offiziellen Ziel 2050. In der realen Welt hat Indien andere Probleme, die viel dringlicher sind – die Verringerung der Energiearmut, der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur und die Beseitigung schwerwiegender Krankheiten.

Aber wen kümmert schon um die Menschheit, wenn die Erde selbst im Sterben liegt? [liegt sie nicht.]

Auch die afrikanischen Nationen sagen den selbstgefälligen Europäern (und ihren kolonialen Cousins), dass sie die Klappe halten sollen – in Höhe von 1,3 Billionen Dollar JÄHRLICH für die Klimafinanzierung.

Man könnte meinen, dass dies große Summen sind, aber man würde sich täuschen. Laut einer Studie von Vivid Economics mit dem Titel „Net Zero Financing Roadmaps“ sind allein im nächsten Jahrzehnt Investitionen in Höhe von insgesamt 125 Billionen Dollar erforderlich, damit die Welt bis 2050 Netto-Null erreichen kann.

[Hervorhebung im Original]

Mark Carney, ehemaliger Gouverneur der Bank of England sagt, dass die Glasgow Financial Alliance for Net Zero (GFANZ), deren Vorsitzender er ist, bereits über 450 Mitglieder (Banken, Vermögensverwalter, Anlageberater, Börsen und Rating-Agenturen) aus 45 Ländern hat, die zusammen ein Vermögen von 130 Billionen Dollar kontrollieren.

Zu den Mitgliedern gehört auch BlackRock, der größte Vermögensverwalter der Welt, der mit 70 Niederlassungen in 30 Ländern und Kunden in 100 Ländern weltweit tätig ist. Auf der Website von BlackRock heißt es: „Das Klimarisiko wird das Finanzwesen grundlegend umgestalten und zu einer erheblichen Umschichtung von Kapital führen.“ Lew Rockwell sagt, dass BlackRock und der andere Vermögensverwalter Vanguard „die Welt regieren“.

Auch die Banken setzen sich für eine Netto-Null-Emission bis 2050 ein. Die Bank of America (BOA) prahlt damit, dass sie 2019 100 Prozent erneuerbaren Strom erzeugt* und verkündet, dass „die nächsten 30 Jahre darüber entscheiden könnten, ob die Menschheit in der Lage ist, einen Kurs für langfristige ökologische Nachhaltigkeit und eine wohlhabendere Welt einzuschlagen.“ [*Nicht wirklich, sind doch viele BOA-Büros auf Kraftwerke angewiesen, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden].

Die BOA rühmt sich, dass sie im Rahmen ihrer Environmental Business Initiative seit 2007 mehr als 200 Milliarden Dollar in kohlenstoffarme, nachhaltige Geschäftsaktivitäten investiert hat und diese Summe bis 2030 auf 1 Billion Dollar erhöhen wird. Weitere 500 Milliarden Dollar an Investorengeldern werden in Klimaschutzmaßnahmen, sauberes Wasser und besseren Zugang zu sauberer Energie, die Bekämpfung von Armut und Hunger und vieles mehr fließen.

Und was für ein Ausbund an Tugendhaftigkeit! Das Corporate Research Project bezeichnet die Bank of America als „einen der Hauptverantwortlichen für die Exzesse, die zum Zusammenbruch der Finanzmärkte im Jahr 2008 und den darauf folgenden wirtschaftlichen Problemen geführt haben“, und die für ihre Verfehlungen 17 Milliarden Dollar zahlen musste. Eine Liste der Zahlungen, die die BOA für ihr Fehlverhalten geleistet hat, finden Sie hier.

Es mag schockierend erscheinen, dass diese Eliten 40 Prozent des weltweiten Finanzvermögens verschleudern wollen, um angeblich die globalen Temperaturen um den Bruchteil eines Grades Celsius zu senken! In einer Welt, in der Milliarden von Menschen ohne Strom, fließendes Wasser, sanitäre Einrichtungen, Schulen und vieles mehr leben, würde sich eine weitaus geringere Investition in die Menschheit sicherlich viel stärker auszahlen.

Laut einer Studie von Bjorn Lomborgs Kopenhagener Konsens würde die Befriedigung menschlicher Bedürfnisse für jeden ausgegebenen Dollar mehr als 15 Dollar an Nutzen bringen. Die Liste umfasst die Verringerung der chronischen Unterernährung bei Kindern, die Halbierung der Malaria-Infektionen, die Verringerung der Tuberkulose-Todesfälle, die Vermeidung von 1,1 Millionen HIV-Infektionen, die Verringerung der Neugeborenensterblichkeit, die Erhöhung der Impfquoten zur Verringerung der Kindersterblichkeit, die Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen und Mädchen und die Ausweitung der Familienplanungsdienste.

Aber nein. Das menschliche Leid ist für diese Eliten nicht annähernd so wichtig wie das Leiden des Klimas (auch bekannt als Konsolidierung der Macht). Die „Lösung“ der Technokraten für die vielbeschworene „Klimakrise“ läuft auf wenig mehr als einen Krieg gegen die Mittelschicht hinaus.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Aber das sollte keine Überraschung sein. Bereits 2013 „warnte“ die Harvard Gazette, dass „die wachsende Mittelschicht zu einem verstärkten Wettbewerb um Ressourcen auf den globalen Märkten für Öl, Lebensmittel und Mineralien führt“.

Die Gazette beklagte, dass „unsere dringlichste ökologische Herausforderung nicht darin besteht, wie viele Menschen der Planet ernähren kann, sondern vielmehr darin, wie viele Mobiltelefone benutzende, Satellitenfernsehen schauende und Benzinschlucker fahrende Mitglieder der Mittelklasse er ertragen kann.“

Ach du liebe Zeit! Der größte Schrecken, dem die Erde heute ausgesetzt ist, ist der Aufstieg der Mittelschicht!

Kein Wunder, dass Joe Biden begeistert ist, dass unter seiner Aufsicht die Preise für alles schnell steigen.

Es gibt nur ein kleines Problem. Nein, es ist nicht Joe Manchin oder Krysten Sinema.

Es sind SIE!

Sie – die 99 Prozent – mögen eigentlich keine steigenden Preise, Stromausfälle, Lebensmittelknappheit und andere Störungen Ihres Mittelstandslebens (selbst die Armen in Amerika gehören im weltweiten Vergleich zur Mittelschicht). Und Politiker neigen dazu, in Panik zu geraten, wenn die Löwen brüllen.

Die Amerikaner haben die Frechheit, sich über höhere Preise und Inflation zu beschweren. Wenn CNN sagt, dass die Inflation ein „politischer Alptraum“ des Präsidenten ist, dann weiß man, dass die grüne Zukunft sich zu verdunkeln beginnt.

Das grüne Licht sprang bereits auf gelb, als eine bereits von fast 20.000 Briten unterzeichnete Petition forderte, ein nationales Referendum über die Verpflichtung zu den Netto-Null-Zielen bis 2050 zu erzwingen. Die britische Regierung ist gesetzlich verpflichtet, auf Petitionen mit mehr als 10.000 Unterschriften zu reagieren, und solche mit 100.000 Unterzeichnern erzwingen eine Debatte im Parlament.

In der Petition heißt es: „Ich bin der Meinung, dass dem Netto-Null-Ziel die Legitimität fehlt und dass die derzeitige Klimapolitik ohne ein Referendum nicht die ausdrückliche Zustimmung des Volkes hat…. Dies offenbart ein massives Demokratiedefizit in unserem Regierungssystem.“

Man stelle sich vor, die Amerikaner könnten über eine ähnliche Petition abstimmen.

Die Wahlen in Virginia und die Niederlage des Mehrheitsführers im Senat von New Jersey haben eine Botschaft vermittelt, die selbst die Hartgesottenen hören. Die Planer drehen sich im Kreis, die Unentschlossenen zittern, aber Madame Pelosi und Joe Biden bleiben standhaft. Vielleicht gehen sie nächstes Jahr* mit dem Schiff unter, aber in der Zwischenzeit schießen ihre Kanonen einfach weiter.

[Gemeint sind die sog „Midterm Elections“ Ende 2022 in den USA. Anm. d. Übers.]

Also, ja, Net Zero bis 2050 schnappt nach Luft. Aber ein verwundeter Löwe ist am gefährlichsten. Die wachsende Mauer des Widerstands gegen die absichtliche Verkleinerung, die notwendig ist, um die Net-Zero-Mandate zu erfüllen, könnte im Handumdrehen zusammenbrechen.

Aber das wird sie nicht.

Hoffe ich.

Autor: Duggan Flanakin is the Director of Policy Research at the Committee For A Constructive Tomorrow. A former Senior Fellow with the Texas Public Policy Foundation, Mr. Flanakin authored definitive works on the creation of the Texas Commission on Environmental Quality and on environmental education in Texas. A brief history of his multifaceted career appears in his book, „Infinite Galaxies: Poems from the Dugout.“

Link: https://www.cfact.org/2021/11/16/net-zero-shattering-economies-shattering-dreams/

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Probleme der Energiewende werden in Europa deutlich sichtbar!

Matthew Kandrach, CFACT Ed

Unabhängig davon, ob der kommende Winter mild oder streng ausfällt, werden die Amerikaner viel mehr bezahlen müssen, um warm zu bleiben. Inmitten einer globalen Energiekrise ist die energiebedingte Inflation da, und die meisten Amerikaner sind zutiefst besorgt. Leider dürfte die derzeit diskutierte Energiepolitik die Situation eher verschlimmern als verbessern.

Von Benzin über Heizöl bis hin zu Erdgas – die Energiepreise sind im vergangenen Jahr sprunghaft gestiegen und werden wohl auch in absehbarer Zukunft hoch bleiben. Die U.S. Energy Information Administration geht davon aus, dass die Heizkosten für Haushalte, die mit Erdgas heizen, in diesem Winter durchschnittlich fast 750 Dollar betragen werden, gegenüber weniger als 575 Dollar im letzten Jahr. Für diejenigen, die mit Heizöl oder Propan heizen, sieht es noch schlechter aus. Die prognostizierten Preissteigerungen für diese beiden Energieträger liegen bei 43 % bzw. 54 %.

Während die Amerikaner die höheren Energiepreise zu spüren bekommen, ist die Situation in Europa noch viel schlimmer. Im Vereinigten Königreich gehen die Energieversorger in alarmierendem Tempo in Konkurs, da sie mit steigenden Energiekosten, Preisobergrenzen und den von der Regierung eingeführten „Gebühren für erneuerbare Energien“ zu kämpfen haben, mit denen die Einspeisung von Wind- und Solarenergie in das Netz erzwungen werden soll. Die Krise wird dazu führen, dass viele Briten in eine ernsthafte Kostenkrise geraten, nur um sich warm zu halten. In Deutschland ist die Inflation auf dem höchsten Stand seit den 1990er Jahren, wobei die steigenden Energiekosten zu Recht als Ursache ausgemacht wurden. Astronomische Erdgaspreise und ein Mangel an sicherer Versorgung haben dazu geführt, dass Regierungen und Versorgungsunternehmen auf dem ganzen Kontinent um mehr russisches Erdgas betteln. Sich auf das Wohlwollen von Wladimir Putin zu verlassen, um die Heizung und das Licht am Laufen zu halten, ist aber keine erfolgreiche Politik.

Schlimmer noch: Europas Energiekrise scheint weitgehend hausgemacht zu sein. Der europäische Ansturm auf erneuerbare Energien und die Entschlossenheit, Kapazitäten für fossile Brennstoffe abzubauen und Investitionen in neue Anlagen zu tätigen, rächen sich bitter. Durch die Streichung von Investitionen in die neue Erdgasproduktion und die Schließung eines Großteils der Kohleflotte haben die europäischen Verbraucher nur wenige Optionen und steigende Energiepreise, bevor das idealisierte Netz und die Energiesysteme der Zukunft existieren. Mit anderen Worten: Die Energiewirklichkeit hat den Wunschtraum eingeholt.

Europa ist ein so deutliches Beispiel für die Gefahren einer schlecht durchdachten Energiewende, wie man es sich nur wünschen kann, aber trauen Sie den amerikanischen Politikern zu, dass sie daraus die falschen Lehren ziehen. Anstatt zu erkennen, dass eine beschleunigte Energiewende eine ernste Bedrohung für die Sicherheit und Bezahlbarkeit der Energieversorgung darstellt, sehen zu viele führende Demokraten die Schwierigkeiten Europas als ein Signal, nur noch stärker auf eine Zukunft mit erneuerbaren Energien zu setzen.

[Hervorhebungen vom Übersetzer]

Zwar werden die Amerikaner in diesem Winter mehr für Energie bezahlen müssen, doch sind sie aufgrund der robusten heimischen Energieerzeugung und des diversifizierten Strommixes weitgehend vor den astronomischen Preisen auf der anderen Seite des Atlantiks geschützt. So wird beispielsweise erwartet, dass die Kohleverstromung in den USA in diesem Jahr um 22 % zunehmen wird, da die Kohle ihren Marktanteil vom teureren Erdgas zurückerobert, was den Druck auf die Steuerzahler mindert. Da die Kohle in Europa weitgehend verdrängt wurde, haben die dortigen Verbraucher diese Möglichkeit nicht, um sich vor steigenden Preisen zu schützen.

Was wir aus dem anhaltenden Energieschock lernen sollten ist, dass der richtige Ansatz für unsere Energiezukunft nicht darin bestehen kann, wesentliche Energieinfrastrukturen und -versorgung abzubauen, bevor wir über zuverlässige und erschwingliche Alternativen verfügen. Fossile Brennstoffe – nicht erneuerbare Energien – bleiben das Rückgrat unseres Energiesystems und müssen auch so behandelt werden. Das Angebot an Brennstoffen und Erzeugungskapazitäten, die unsere Wirtschaft antreiben, einzuschränken, während die Nachfrage so robust wie eh und je bleibt, ist ein absolut verzichtbares Rezept für eine Katastrophe.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Ein praktischerer Ansatz wäre es, die Entwicklung und Nutzung erneuerbarer Energien zu fördern, ohne die Nutzung der derzeitigen erschwinglichen Quellen zu bestrafen oder einzuschränken. Die Industrieländer können sich keinen staatlich verordneten „kalten Entzug“ bei der Reduzierung der Nutzung fossiler Brennstoffe leisten. Eine verantwortungsbewusste Politik muss sich an der Realität orientieren, nicht an der Fantasie eines Netzes und eines Energiemixes, den es noch gar nicht gibt.

This article originally appeared at Real Clear Energy

Autor: CFACT Ed – We’re freedom people.

Link: https://www.cfact.org/2021/11/17/pitfalls-of-energy-transition-on-full-display-in-europe/

Beide Beiträge übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 

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