Seit Jahrzehnten wird immer wieder die Behauptung aufgestellt, dass die städtische Wärmeinsel einen Erwärmungstrend hervorruft, da ehemals ländliche Gebiete zugepflastert werden und so die Wärme einfangen, was dann die Erwärmung verstärkt, die unweigerlich den Treibhausgasen angelastet wird. Das gilt auch für die Behauptungen, die wir letzte Woche erörtert haben, dass die USA gerade den heißesten Sommer aller Zeiten hatten. Ein besonderer Indikator dafür, dass die UHI hinter den Behauptungen über eine noch nie dagewesene Hitze steckt, ist, wenn die nächtlichen Tiefstwerte schneller ansteigen als die Höchstwerte am Tag, wodurch die Temperaturschwankungen eher abnehmen als zunehmen, was genau das ist, was man erwarten würde, wenn menschliche Strukturen, einschließlich Straßen, die Sonnenwärme tagsüber einfangen und sie nachts wieder abgeben würden. In einer Meldung aus San Diego vom Juli wurde dieser Effekt erwähnt: „Der vergangene Monat war der heißeste Juni, der jemals in Nordamerika aufgezeichnet wurde, aber Klimawissenschaftler sagen, dass der dramatischste Temperaturtrend nicht während des Tages, sondern in der Nacht stattfindet. Nach Angaben der NOAA wurden im Juni dreimal so viele nächtliche Temperatur-Wärmerekorde verzeichnet wie in jedem anderen Juni zuvor.“ Und die NOAA sagte, zumindest für den August, dass „ein Großteil der überdurchschnittlichen Wärme auf die hohen Nachttemperaturen zurückzuführen ist“. Was jedoch nicht erwähnt wurde ist, dass dies ein Beweis für Datenverfälschung und nicht für Klimawandel ist.
Ein weiteres Indiz dafür, dass die städtische Wärmeinsel die Illusion einer noch nie dagewesenen Erwärmung erzeugt, ist die Tatsache, dass das US Climate Reference Network (USCRN), ein Netzwerk von US-Stationen, das speziell geschaffen wurde, um Messpunkte auszuschließen, die für UHI anfällig sind, für den Zeitraum 2005-2019 keine Erwärmung zeigt. In diesem Fall sehen wir nicht, dass das Fieber seinen Höhepunkt erreicht und den Patienten tötet. Ein klassischer Versuch, dieses Ergebnis zu entkräften, verwendete nicht nur die bereinigten NOAA/NASA-Daten, sondern auch die Aussage: „Selbst wenn die USA 14 Jahre lang kaum eine Temperaturveränderung erfahren hätten, würde dies nicht beweisen, dass es keine globale Erwärmung gibt. Die USA decken nur einen kleinen Teil des Planeten ab, und ein Zeitraum von 14 Jahren ist zu kurz, um zuverlässig langfristige Trends gegenüber kurzfristigen Schwankungen aufzuzeigen.“ Aber das hat sie nie davon abgehalten, auf Hitzerekorde in den USA zu verweisen, wenn sie auftreten, als Beweis für die bevorstehende globale Zerstörung. Und diese Ausrede wirft die immer wiederkehrende Frage auf: Wenn diese Beweise Sie nicht davon überzeugen, dass die Theorie in Frage gestellt werden kann, was könnte es dann sein? Die Tatsache, dass es in Skandinavien im 21. Jahrhundert im Juli keine Erwärmung zu geben scheint? Oder die Tatsache, dass der USCRN diesen Februar als den kältesten in den USA seit 30 Jahren ausweist? Aber Kälte ist einfach nur Wetter.
Oder doch nicht? Im April untersuchte Willis Eschenbach Daten der Berkeley Earth- und CERES-Satelliten und stellte fest, dass sich die zusammenhängenden Gebiete der USA von März 2000 bis Februar 2020 abkühlten. Und dann gab er einen sehr wichtigen Hinweis auf das Ausmaß der Veränderung: „Nun, bevor jemand anfängt zu schreien „Aber das sind nur die USA, nicht der Globus!“, sage ich nur, das es ein Irrtum ist zu glauben, dass die Temperatur in den USA im Laufe des 21. Jahrhunderts gestiegen ist. Die USA haben sich in dieser Zeit abgekühlt.
Und das offenbart eine tiefe Wahrheit, die darin besteht, dass wir ohne genaue Thermometer, Hunderte und Aberhunderte von US-Oberflächentemperatur-Stationen und Satelliten nie wissen würden, ob sich die USA in den letzten zwei Jahrzehnten erwärmt oder abgekühlt haben … die Veränderungen sind viel zu klein und zu weit verbreitet, als dass unsere menschlichen Sinne sie registrieren könnten“.
[In deutscher Übersetzung steht dieser Beitrag hier. Auch dieser Ausschnitt ist aus der damaligen Übersetzung übernommen. A. d. Übers.]
Diese Beobachtung erinnert an eine Bemerkung des schwedischen Klimaforschers Lennart Bengtsson, die wir in unserem Video „Catastrophe Question“ aus dem Jahr 2020 zitiert haben. Er stellte vor einigen Jahren fest: „Die Erwärmung der letzten 100 Jahre ist so gering, dass wir sie gar nicht bemerkt hätten, wenn wir keine Meteorologen und Klimaforscher hätten, die sie messen.“ Und Judith Curry machte kürzlich eine sehr treffende Beobachtung zu diesem Thema, indem sie aus einem Artikel von Yahoo! News zitierte, in dem es heißt: „In Teilen der USA wird es gefährlich heiß. Doch die Amerikaner bewegen sich in die falsche Richtung“ und fügte dann hinzu: „Hmmm… zieht da jemand die falschen Schlüsse?“
Die allgemeine IPCC-Linie besagt, dass die Temperaturen seit der vorindustriellen Zeit um 1,07 °C gestiegen sind, und wenn sie um mehr als die in Paris angestrebten 0,43 °C steigen, werden wir alle in Schwierigkeiten geraten. Nicht, dass wir das bereits sind, wie die Zeitungen behaupten. Das werden wir sein. Aber offen gesagt ist weniger als ein halbes Grad Celsius, ein dreiviertel Grad Fahrenheit, nichts. Nichts, was Sie merken könnten, nichts, was Ihre Pflanzen merken könnten, nichts, was der Planet merken könnte. Und nichts, was wir messen könnten. (Seltsamerweise behauptet der jüngste IPCC-Bericht auf S. 38 der Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger eine Gesamttemperatur von 1,07 °C von 1850-1900 bis 2010-2019, nachdem er dies auf S. 6 als Best Estimate des „gesamten vom Menschen verursachten Anstiegs der globalen Oberflächentemperatur von 1850-1900 bis 2010-2019“ bezeichnet hat.)
Trotz der Warnungen des IPCC vor extremen Wetterereignissen schreitet NBC voran: „Durch die globale Erwärmung werden Hitzewellen und andere extreme Wetterereignisse sowohl wahrscheinlicher als auch heftiger, und Klimawissenschaftler haben gesagt, dass die Bedingungen in diesem Sommer einen Vorgeschmack auf das bieten, was in Zukunft häufiger vorkommen könnte.“ Aber es besteht ein großer Unterschied zwischen „in Zukunft häufiger“ und „in der Gegenwart häufiger“. Und wie wir bereits erwähnt haben, hat der wichtigste Wissenschaftsreporter von NBC einen MA in Journalismus und einen BA in Kriminologie. Wer diese „Klimawissenschaftler“ sind und was sie gesagt haben und warum, wird in ihren Berichten nicht als Nachricht mit spezifischen Zitaten wiedergegeben. Es ist nur ominöse Hintergrundmusik.
Link: https://climatediscussionnexus.com/2021/09/29/city-nights/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Es mag ja sein, dass es noch länger einen moderaten Anstieg der globalen Mittel-Temperaturen geben wird. Die, wie in dem Artikel richtig bemerkt, gar nicht registriert würden ohne Thermometer, die langfristig auf Zehntelgrad genau reproduzierbar messen. Und „Temperatur-Rekorde“, die irgendwo lokal auftreten, wird es immer wieder geben.
Dumm nur, wenn wie im letzten Winter in den USA die Kälte unerwartet und heftig zuschlägt. Und Windräder, Gasleitungen, Strom und Heizungen wegen Frost ausfallen, was dann ebenfalls der menschengemachte Klimawandel ist. Das Wetter – ein ewiges Thema. Diesmal als Neuauflage zwecks gigantischer Luftbesteuerung – Politik, Medien und Klima-Alarmforscher leben prächtig davon. Und je kälter die Winter, desto mehr kassiert der Staat CO2-Steuern!
Eines ist jetzt schon sicher: Die CO2-Steuer erfährt das gleiche Schicksal wie die Sektsteuer, sie bleibt uns auf ewig erhalten! Die kaiserliche Marine gibt es zwar schon lange nicht mehr. Doch ist zu befürchten, dass uns, wie die CO2-Steuer und das Wetter, auch die Grünen ewig erhalten bleiben. Und die FDP wird stolz berichten: Wir waren bei der CO2-Steuer auch sofort dabei!
Die ‚Wärmster diesunddas jemals‘ – Geschichten sind PR und Propaganda, die man auch nur mit PR und Propaganda beantworten kann. Eike ist verdienstvoll, was die Einordnung und das Verständnis der Vorgänge angeht, aber gleichzeitig auch wirkungslos, weil es null Unterstützung aus Medien und Politik gibt. Um die eigene Position verständlich zu machen, sollte man zumindest mal damit aufhören solche wischiwaschi Vorschläge wie Moratorium oder Prüfstand zu machen, sondern konkrete Forderungen stellen: Abschaffung CO2-Steuer, Stromsteuer, Umlagen (abLa, Offshore, NEV, KWK, EEG), Konzessionsabgabe). Erst wenn die Profiteure in Politik, NGOs, Parteien, Stiftungen, Unternehmen usw nicht mehr in diese Töpfe greifen können, ist eine Neuausrichtung hin zu Versorgungssicherheit und bezahlbarer Energie möglich.
Danke für die guten Vorschläge. Dazu meine Anmerkung, Sie schreiben u.a. „…sollte man…“ Frage, wer ist „man“. Wollen Sie sich ausschließen bei Ihren guten Vorschägen oder mitmachen bei dem was schon längst von meiner Seite aus geschieht? Selbst der DWD hat den Wärmeinseleffekt gemessen und zugegeben. Er definiert ihn als Überwärme zur CO2-Erwärmung und beginnt nun tatsächlich „heiße Wetterstationen“ zu versetzen, so z.B. Konstanz. Politische Forderungen stellt der DWD allerdings keine, doch das ist schon mal ein begrüßenswerter Anfang, es sind aber leider noch viel zu wenige. Doch dort wo versetzt wurde, ist die Erwärmung aus der Trendlinie nach einem Jahrzeht weg. (Freiburg, Gießen, Netzstall usw.) Momentan ist noch undenkbar, dass die Wetterstation auf dem Hohenpeißenberg vom heutigen frei stehenden Sonnenplateau auf 977 m Höhe wieder an die Nordwand der Klosterkirche auf fast 1000m NN gehängt hängt.
Ich hoffe die Temperaturgrafik von Freiburg über die letzten 30 Jahre erscheint auch nach dem posten