[Bemerkung: Alle im Original in Meilen angegebene Entfernungen werden hier bereits in Kilometer umgerechnet genannt.]
Die Leute reden immer wieder davon, dass Elektroautos immer billiger werden und mehr Menschen sie nutzen werden. Dabei wird jedoch übersehen, dass sie für lange Fahrten völlig unbrauchbar sind.
Die Klimasprecherin des britischen Premierministers Boris Johnson, Allegra Stratton, hat kürzlich die Katze aus dem Sack gelassen, als sie verriet, warum nicht einmal sie ein Elektroauto benutzt:
„Netto-Null ist der Gleitpfad. Was wir schneller tun müssen – die Wissenschaft ist eindeutig – ist, unseren Kohlenstoffausstoß jetzt zu ändern, damit wir den Temperaturanstieg bis 2030 stoppen können“.
Sie erklärte, sie wolle nicht anhalten, um ihr Auto aufzuladen, wenn sie ältere Verwandte „300 oder 400 Kilometer entfernt“ besuche.
Sie behauptete, sie besuche ihre Familie im ganzen Vereinigten Königreich, darunter in Schottland, Nordwales, im Lake District und in Gloucester.
Aus diesem Grund, sagte sie: „Das sind alles Fahrten, bei denen ich denke, dass ich mindestens einen ziemlich langen Stopp zum Aufladen einlegen muss.“
(Ich muss zugeben, dass ich die weltfremde Idiotie eines jeden bewundere, der ernsthaft behauptet, dass wir „den Temperaturanstieg bis 2030 stoppen“ können. Hier ist der Grund, warum das unbegründeter Wahnsinn ist … aber ich schweife ab.)
Hier in Nowherica gelten 400 Kilometer als ein einfacher morgendlicher Arbeitsweg … eine Karte von Texas im Vergleich zu Europa zeigt, warum:
Also habe ich nachgedacht … wie lange würde ein Ladestopp sein, um weitere 400 km zu fahren? Ich fahre einen 2016 Ram Ecodiesel Pickup mit einer Reichweite von etwa 800 km, obwohl die neuen Modelle eine Reichweite von etwa 1500 km haben. Und ich kann ihn in etwa fünf Minuten an der Tankstelle für weitere 800 km „aufladen“.
Bei der Suche nach Informationen zu dieser Frage sehe ich, dass die betreffende Zahl „RPH“ heißt, was für „Range Per Hour“ steht. Damit wird angegeben, wie viele Kilometer Reichweite man pro Stunde Ladezeit erzielt. Ich finde eine Website mit dem Titel [übersetzt] ‚Wie lange dauert es ein Elektroauto aufzuladen?‚, auf der es heißt:
Die Reichweite pro Stunde hängt davon ab, wie effizient Ihr Auto ist. Kleine Elektroautos mit voller Batterie (z. B. Renault Zoe) sind am effizientesten und haben eine Reichweite von 50 km pro Stunde Aufladen bei einer Ladeleistung von 7 kW. Die größten Elektroautos mit Vollbatterie (z. B. Audi e-tron Quattro) sind schwerer und erreichen bei 7 kW eine Reichweite von etwa 30 km pro Stunde Aufladen.
HILFE! Das ist die Ladegeschwindigkeit der handelsüblichen Ladegeräte. Ich kann verstehen, warum die britische Klimasprecherin kein E-Auto fahren will. Wenn Sie anhalten, um Ihren Audi e-tron für weitere 400 km aufzuladen, werden Sie statt der fünf Minuten, die ich brauche, um meinen Diesel-Pickup aufzuladen, zwölfeinhalb Stunden dafür brauchen.
Aber keine Sorge, das ist kein Problem. Hier ist Edmund King, der Chef des britischen Automobilverbands. Er sagt, dass Autofahrer nach 300 km Fahrt eine Pause einlegen sollten.
„Fahrer, die lange Strecken zurücklegen, sollten regelmäßig Pausen einlegen, um die Sicherheit zu gewährleisten. Die Reichweitenangst wird mit mehr Ladestationen und einer verbesserten Reichweite der neuen Modelle weiter abnehmen“.
Nun, das macht durchaus Sinn. Einfach eine kurze Mittagspause von zehn Stunden einlegen, und schon ist man bereit für die nächsten 200 Meilen. Und Elon Musk, der Gewinner der olympischen Goldmedaille für die meisten Subventionen durch den US-Steuerzahler, vertritt in Bezug auf das neue Tesla Model S mit großer Reichweite genau dieselbe Ansicht:
Musk sagte, er sehe keinen Bedarf für ein Elektrofahrzeug mit einer Reichweite von mehr als 600 km:
„Was wir sehen, ist, dass, sobald man eine Reichweite von mehr als 600 km hat, mehr Reichweite nicht wirklich wichtig ist. Es gibt so gut wie keine Fahrten über 600 km, bei denen der Fahrer nicht sowieso anhalten muss, um eine Toilette, etwas zu essen, einen Kaffee zu trinken usw.“.
Die Bemerkung wurde kritisiert, weil sie die Tatsache nicht berücksichtigt, dass eine Reichweite von 400 Meilen in kälteren Klimazonen und je nach Bedingungen eher 250-300 Meilen beträgt.
Ja, ich muss oft zehn Stunden lang anhalten, um auf die Toilette zu gehen, etwas zu essen und Kaffee zu trinken …
Nennen Sie mich verrückt, aber angesichts des Preises des Tesla Model S von 74.490 Dollar inklusive zehnstündiger Toilettenpausen werde ich wohl bei meinem Ram Ecodiesel bleiben.
Link: https://wattsupwiththat.com/2021/08/07/9382173/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Man kann natürlich beim Verbrenner auch das Benzin mit dem Löffel schöpfen, bzw. ein Elektroauto auf der Langstrecke am Schnarchlader laden.. Auf der Autobahn werden wohl die wenigsten einen 7kW Charger nutzen.
Aktuell typisch sind fahrzeugseitig 100…150kW. Deutsche Spitzenfahrzeuge fahren Rostock – Stuttgart mit 1x 15min und 1x 25min Ladepause (=40min Laden) . Bei typischen eFahrzeugen kommt noch eine weitere Mittagspause von 35..40 Minuten dazu (=80min Laden). Das Spitzenfahrzeug von vor 10 Jahren hätte nochmals 40 Minuten Pause (=120h Laden) im Vergleich zu heute typischen eFahrzeugen einlegen müssen. Der Jaguar i-pace (2019) braucht im übrigen mehr als 120min Ladepause auf der Strecke und zählt damit eher unter der Kategorie „Erster Versuch“, wie auch der Mazda MX30.
Der Trend mag nicht ungebrochen anhalten, aber für Kilometerfresser wird es wohl in den nächsten 10 Jahren auch geeignete Fahrzeuge mit <30min Pause auf 1000km geben..
Sie wollten sagen?
Für Elektrofahrzeuge, abgesehen von Smart und älteren, gibt es die Möglichkeit, mit Wechselstrom oder Gleichstrom zu laden. Bei Wechselstrom ist sogar eine normale Haushaltssteckdose möglich. Damit dauert es aber ziemlich lange. Auch bei normalen Wechselstrom-Wallboxen oder -Ladesäulen werden normalerweise nur max 11 KW erreicht; das Laden eines 75-kWh-Akkus von leer auf voll dauert also 7 Stunden. Kein Problem also, wenn man das über Nacht macht. An den Autobahnen dagegen stehen Gleichstrom-Ladesäulen, die das Auto mit bis zu 250 kW laden. Auch wenn die Leistung reduziert wird, desto voller der Akku wird, dauern die typischen Ladestopps mit einem sinnvollen Elektroauto 15-30 min. Es ist bei dieser Gelegenheit sinnvoll, den Akku nicht voll zu laden, um die langsamere Ladegeschwindigkeit bei fast vollem Akku zu vermeiden. Der Eindruck über die Länge der Ladezeiten, der im Artikel erweckt wird, offenbart die Unkenntnis der Realität, genauso wie die Aussage der Politikerin. Elektrofahrzeuge sind auch heute schon für Langstrecken geeignet. Das Problem ist nur, dass sich das ändern wird, weil die Öko-Stromerzeugung niemals mit dem Bedarf zurechtkommt, der entsteht, wenn auch nur 20% der PKW elektrisch fahren. Bei einer ausreichenden Versorgung mit Kohlestrom und Kernenergie wäre die Elektromobilität kein Problem. Das nächtliche Laden würde dann auch für eine gleichmäßigere Nachfrage sorgen.
Und wie lang werden die Ladepausen, wenn 4 oder 5 Fahrzeuge vor Ihnen an der Ladesäule stehen? Immer wird davon ausgegangen, dass für jedes ladewillige Fahrzeug auch immer eine freie Ladesäule zur Verfügung steht. Spätestens in der Urlaubssaison wird das garantiert nicht der Fall sein. Aber dann spielt wenigstens die Prostata keine Rolle mehr, zum Pinkeln hat man dann genug Zeit.
Oder man loeffelt das Benzin in den Tank!
Jetzt hab ich das Trickle Charging auch verstanden.
Immer wieder gut etwas vorrauszuschaunen:
https://keyt.com/lifestyle/2019/12/27/tesla-drivers-stuck-waiting-4-hrs-at-central-coast-charging-stations-during-holiday-travel/
Toller Trick: Die Aufladestation immer dabei! Bei LKWs muß das Ding auf dem dach natürlich etwas voluminöser sein!
https://twitter.com/LibertyLucas26/status/1424717463334363166?s=20
Raucher haben es da leichter, die legen sowieso alle 150 km einen Zigarettenstop ein. Die müssen nur auf Zigarren umsteigen und schon geht sich das mit der Ladezeit auch aus 🙂
Ein Bekannter von mir war voriges Jahr ganz stolz auf seinen neuen E-Jaguar. Wenn er von Wien nach Salzburg mit 150 km/h fährt muss er einmal zwischenladen. Im Urlaub, im Hotel hat er sich einen Parkplatz neben einer Starkstromsteckdose genommen um schneller laden zu können.
Er gibt jetzt das Auto seinem Sohn und kauft sich einen 6 Zylinder Mercedes, welch toxische Männlichkeit, alter weisser Mann eben. Dieser gibt es sicher seiner Frau weiter, zum Einkaufen fahren ist es ja geeignet.
„Raucher haben es da leichter, die legen sowieso alle 150 km einen Zigarettenstop ein.“
Also meine Karre hat einen Aschenbecher…….
Wenn ich mir überlege, daß ich erst vor 2 wochen die 800km von der ostsee bis nach hause in einem „rutsch“ (8 3/4h) durchgefahren bin (und das ohne „unterwegs einen strahl ins eck zu stellen“, einen kaffee zu trinken oder sonst einen sinnfreien stop einzulegen), einfach weil das mein diesel kann, dann frag ich mich > bin ich sooo verantwortunglos (weil keine pause) oder passe ich einfach nicht in deren verqueres weltbild ?