Vorbemerkung (Die schriftlich eingereichte Lang-Version finden Sie hier):
Jedem der vier Experten wurden 5 Minuten für ein Eingangsstatement zugestanden, anschließend gab es drei Fragerunden der Abgeordneten an von ihnen benannten Experten, für die diese rd. 4 Minuten Antwortzeit pro Frage zugestanden bekamen.
Frau Prof. Schlacke beanspruchte fast 9 Minuten Redezeit, ohne vom Vorsitzenden unterbrochen zu werden, und war auch sonst die Expertin mit der höchsten Fragefrequenz.
Ein besonderes Highlight, in meinen Augen, war ihr Hinweis, dass ihre beiden Töchter inzwischen schon zu Vegetarierinnen konvertiert seien, und dass sie sich wünsche, dass diese nachhaltige Denk- und Verhaltensweise schon ab der Kita den Kleinsten und dann den Schülern etc. nahegebracht würden. Dafür würde sie werben.
Aber auch die anderen Statements, insbesondere von Herrn Dr. Springmann waren beachtenswert, insbesondere wegen ihrer stupenden Radikalität, den Fleischkonsum drastisch zu reduzieren, weil wir sonst „wohl 2 Erden“ benötigten.
Hier nun der Text meiner kurzen Rede anlässlich der Expertenanhörung im NRW Landtag vom 01.2.2021. Die Sitzung selbst dauerte rd. 2 1/2 Stunden. Es gilt das gesprochene Wort, es kann leicht vom schriftlichen abweichen.
Kurzstatement M. Limburg zu den Mitgliedern der Enquetekommission „?Gesundes Essen. Gesunde Umwelt. Gesunde Betriebe“ zum Thema „Klimaschutz und nachhaltige Ressourcennutzung“
Die Enquetekommission soll Lösungen finden, die den Spagat zwischen Klimaschutz, Umweltschutz und gesunder Ernährung, ermöglichen soll. Gesichert durch, vorzugsweise lokale, landwirtschaftliche Betriebe kleiner und mittlerer Größe.
Der Vorsatz ist löblich, doch – wie so oft in der Politik- wird schon im Ansatz das wünschenswerte mit dem machbaren verwechselt.
Denn, machen wir uns nichts vor!
Die Kiste ist bereits vor längerer Zeit in den Sand gesetzt worden. Wenn nicht revolutionäres, umwälzendes passiert, ist der Zug abgefahren.
Warum?
Auf Grund der begrenzten Zeit, – und weil die Zahl der notwendigerweise zu ändernden Vorschriften und Vorgaben, die den hiesigen Betrieben das Leben schwer machen, schier Legion ist, kann ich mich hier nur auf den Klimaaspekt, beschränken.
Er beschreibt die neue Religion unserer Zeit.
Im Antrag und in den Fragen wird diverse Male der Begriff „Klimaschutz“ imperativ verwendet.
Die Autoren versteigen sich sogar zu der Formulierung, dass der „Klimawandel uns vor große und drängende Herausforderungen stelle, …und dass die Landwirtschaft selbstverständlich einen Beitrag zu Erreichung der „Pariser Klimaschutzziele“ leisten müsse.
Das ist ein Ding der Unmöglichkeit….. und nicht nur für die Landwirtschaft, wie ich Ihnen gleich zeigen werde.
Im Ihnen bereits vorliegenden schriftlichen Statement konnte ich darlegen, dass sich das Klima nicht von dem im gesamten Deutschland unterscheidet und welches die Ursachen für dessen Entwicklung waren. Und daraus kann man die wichtigste Frage ableiten
Ist die Landwirtschaft in NRW, ob mit oder ohne staatliche Maßnahme überhaupt in der Lage, das Regionalklima in NRW positiv zu beeinflussen?
Die Antwort darauf schlicht lautet:
Nein
(vom Mikroklima mal abgesehen)
Das wissen eigentlich alle. Doch sobald das so festgestellt wird, kommt die merkwürdige Idee – man müsse doch Vorreiter sein.
Nur, und das wissen auch alle, so gut wie niemand – außerhalb der EU- folgt dem Vorreiter. Und ob die USA jetzt mehr als Lippenbekenntnisse ablegen, muss sich auch erst noch zeigen.
Doch zurück zu Deutschland und NRW´s Landwirtschaft.
Es wird seit langem unterstellt, wenngleich auch nie, nach objektiven wissenschaftlichen Kriterien, bewiesen, dass die anthropogen induzierten Treibhausgase die Temperatur der Atmosphäre nach oben treiben. Und zwar in gefährliche Höhen. Das zeigten die Klimamodelle.
Doch, dass dies für NRW ebenso wenig gilt wie für Deutschland als Ganzes, habe ich Ihnen im schriftlichen Statement gezeigt.
Doch gesetzt den Fall, das stimmte! Was bedeutet das für NRW?
Deutschland emittiert knapp 900 Mio t CO2 äqu. Treibhausgase jährlich.
NRW hat daran insgesamt einen Anteil von rd. 25 %.
Das sind rd. 225 Mio t.
Seine Landwirtschaft allein nur 7,5 Mio t.
Schon das ist also in jeder Hinsicht völlig bedeutungslos.
Doch zurück zur Haupt-Frage
Das IPCC, bzw. seine zuarbeitenden Wissenschaftler, hat Formeln entwickelt, nach denen man glaubt, den Einfluss der Treibhausgase auf die Temperatur berechnen zu können. In vereinfachter Form erlauben diese, die Temperaturänderung zu berechnen, die durch die Änderung der Konzentration dieser Treibhausgase, irgendwann in ferner unbekannter Zukunft, eintreten würde.
Bei Anwendung der theoretisch stärksten Einflussgrößen, nämlich, dass sich die Temperatur bei Verdopplung um über 3 Grad erhöhte, ergibt sich, wenn Deutschland seine Emissionen sofort auf null senkte, also von heute auf morgen von der Klimalandkarte dauerhaft komplett verschwände, und mit ihr nicht nur seine gesamte Industrie, sondern auch die gesamte Landwirtschaft, dann eine max. Minderung der potentiellen Steigerung von nur
0,000.658 Kelvin.
Und NRW´s Anteil betrüge nur ¼ davon. Also nur ca. 1,66 zehntausendstel Grad!!!
Streckte man die Reduktion hingegen bis zum Jahr 2100, und verwendet geringfügig andere Randbedingungen, dann betrüge der Einfluss immerhin
0,01 Grad bis 0,05 Grad.
Das ist zwar deutlich mehr, aber immer noch so wenig, dass es weder messbar noch fühlbar noch in irgendeiner weise wirksam wäre.
Selbst der größte Beitrag ist dünner als die Strich-Dicke der Gradeinteilung Ihres Außenthermometers.
Es ist buchstäblich nichts!
Doch nicht mal das wird eintreten, denn die anderen Länder– voran China und Indien – denken nicht im Traum daran ihr CO2 Emissionen zu drosseln.
Seit Kyoto sind die CO2-Emissionen um mehr als 50% [1] gestiegen.
China, USA, Indien, Russland emittieren zusammen mehr als 50 % der weltweiten CO2 Emissionen. Die USA sind zwar wieder eingestiegen, die anderen 4 aber fahren ihre Emissionen hoch oder tun nichts. Und haben auch gute Gründe dafür. Sie wollen raus aus der Armut.
Das Problem liegt also ganz woanders. Z.B. in Afrika
Es emittiert zwar nicht viel CO2, schickt aber dafür viele junge, und manchmal aggressive Menschen nach Europa. Ihr Motive sind Armut, und Überbevölkerung. Über 800 Millionen Menschen haben dort so gut wie keinen Zugang zu Elektrizität!
Zugang heißt lt. UNO mindestens eine 60 W Lampe für 4 h am Tag.
4,3 Millionen Menschen sterben jährlich wegen der Luftverschmutzung durch offene Kochstellen. 500.000 Gebärende müssen jährlich sterben, weil die Geburt im Dunkeln ausgeführt werden muss.
Das werden die, das dürfen wir, nicht länger zulassen.
Deswegen werden dort fossil befeuerte Kraftwerke gebaut, Kraftwerke, die billigen Strom erzeugen.
Wenn also hierzulande etwas geändert werden sollte, dann befreien Sie die Landwirtschaft von den bürokratischen Fesseln, die ständig enger angezogen werden, befreien Sie sie voran von zu engen Grenzwerten, wie sie bspw. durch die Düngemittelverordnung weltfremd verlangt wird und lassen sie die Landwirte ihren Job machen.
Dann wird es auch was mit gesunder effektiv erzeugter Ernährung, geliefert von lokalen Betrieben.
So einfach ist das.
[1] Quelle: Global Carbon Project
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Herr Limburg, zunächst mein grosses Lob dass Sie es geschafft haben, im Landtag von NRW als Experte auszusagen! Aber bei der Sache mit der Dekarbonisierung Deutschlands haben Sie offenbar immer noch etwas missverstanden: Wenn Deutschland EIN JAHR LANG kein CO2 emittiert, so reduziert das (mit Senkenfluss) den Anstieg um 2,2*2,3%= 0,05 ppm. Das macht bei ECS=3 Grad und dem Verhältnis 410,05/410 ppm 0,000528 Grad. Linear gerechnet komme ich mit 0,05/410*3 auf 0,000366 Grad.Wenn Deutschland ab heute aber DAUERND kein CO2 mehr emittiert – und NICHT (wie Sie vermuten) die Reduktion über 80 Jahre streckt -, würde (wenn auch alle anderen Länder mitmachen) ein Anstieg (bei heutiger Emission) auf max. 500 ppm vermieden und die Konzentration würde (mit tau=55 a) wieder auf 280 ppm fallen. Der deutsche Dekarbonisierungs-Beitrag wäre also angfristig deltaT=0,6*ln(500/280)/ln(2)*2,3%=0,012 GradUnd mit 5-fachem ECS kämen etwa die 0,05 Grad von Rahmstorf heraus.
Im Artikel steht:
Verstehe ich das richtig: Wenn wir langsam mindern, führt das zu einer größeren Minderung der potentiellen Steigerung? Kann mir jemand erklären, wie das gehen soll?
Lesen Sie bei Herrn Stefan Rahmstorf nach.
Admin schrieb am 4. Februar 2021 um 13:38
Würde ich gerne tun. Haben Sie da eine Referenz drauf?
Verstehen würde ich, wenn Sie Rahmstorf mit „bei sofortigem Stop aller Emissionen Deutschlands verringert sich die erwartete Steigerung der Temperatur zum Jahr 2100 um 0.05“ „zitieren“ würden, das habe ich (glaube ich) schonmal von ihm gelesen. In „Herr Hilse von der AfD beantwortet die Fragen der KlimaLounge“ schreibt er:
Marvin Müller schrieb am 4. Februar 2021 um 15:26
Gibt es da vielleicht noch eine Referenz auf den entsprechenden Text von Herrn Rahmstorf? Oder habe ich schon den richtigen gefunden und hier zitiert?
Das Ziel Deutschlands ist, nicht direkt das Klima zu verändern, (da der Dümmste ja inzwischen sogar weiß, dass dies nicht möglich ist, allein schon aufgrund der relativen CO²-Einsparung), sondern daß die Welt die „Vorreiterrolle“ des weisen Deutschlands übernimmt und dann selbst „Vorreiter“ wird, koste es was es wolle. Ob das Klima dann den klugen Vorreitern folgen wird? Es hat sich bisher noch nicht dazu geäußert.
Es hat sich inzwischen herumgesprochen, wie politisch einmalig dumm die Deutschen sind. Es sei denn, es wird ein ansehnlicher Scheck nachgereicht. Den dann die Politiker, wie schon immer, aus eigener Tasche bezahlen… Und, Sie haben recht, selbst wenn die Welt mitmacht und eine Klimaänderung überhaupt will: Wie dann das Klima im Endergebnis darauf reagiert, ist nach wie vor höchst ungewiss.
Bauern…..Also in der Schweiz ist die Landwirtschaft das regulierteste Gewerbe überhaupt.Allerdings kam das erst mit dem Anfang der 70-iger, vorher gabs kaum Subventionen oder sowas.Dafür das man die Bauern mit Steuergeldern unterstützte, nahm man ihnen im Gegenzug viele Rechte an ihrem Besitz. Faktisch wurden sie Teilenteignet indem man Landwirtschaftszonen einrichtete.
Ein Quadratmeter in der Landwirtschaftszone ist nur wenige Franken wert.Das Bäuerliche Land & Erbrecht sagt z.B. das wenn der Bauer einen Sohn hat der den Betrieb weiterführen will, er den auch an seinen Sohn übergeben muss. Frei handelbar ist ein Landwirtschaftsbetrieb nicht, ja er kann nicht mal einen Hektar einfach so verkaufen.
Und versuchen sie mal etwas was in der Landwirtschaftszone liegt, zu „Teilen“.Zonenpläne.Bau und Landwirtschaftsland wurden also in den 7o-igern eingezont.In den Bauzonen ist Land hier in der Schweiz je nach Lage gut und gerne 500-1500 Franken pro Quadratmeter oder sogar noch mehr wert.In Teufen, nähe St. Gallen, wo ich früher wohnte, dort kostete schönes Land vor 20 Jahren über 1000 Franken den Meter.
Mit den Landwirtschaftszonen gab man vor die Bauern vor der Spekulation zu schützen.Aber ist das die Wahrheit ? Ja bei manchen schon, bei anderen ist es Enteignung.
Mittlerweile wollen gerade die Sozis immer wieder den Bauern die Subventionen streichen.Die Sozis wissen das Bauern kaum je Sozialisten sind und sicher nie freiwillig werden. Sie sehen so manchen Bauern in der Schweiz mit 150ooo Franken Traktoren arbeiten und das ärgert die. Nun ja, Sozis suchen immer jemanden den sie unter ihre Ideologie zwingen wollen….Sozis meinen auch Kühe seien bloss Methangasproduzenten…….. aber hier in St. Gallen ist Milchwirtschaft nun mal das was sinnvoll und machbar ist und dazu benutzt man Kühe die Gras fressen. Kein Problem, Sozis wollen ja nur noch Äpfel fressen ?
Jedenfalls gedeiht auf über 5-6-700 m Getreide nur schlecht.Kürzt oder streicht man ihnen die Subventionen, wird das unser schönes Land sehr stark verändern. Sozis haben ja keine Ahnung was das bedeutet, die wissen ja auch nicht was „Arbeit“ ist, sie die am liebsten aus Bauern …….Altenpflegeheime für ausgemolkene Kühe und Streichelzoos für Kinder, die meinen Milch käme aus dem Tetrapack, machen wollen.Nimmt man den Bauern die Subventionen, muss man ihnen auch ihre Rechte wiedergeben.Das heisst dann, diese Bauern würden die neuen Multi-Millionäre.Sie sitzen nämlich auf dem rarsten was die Schweiz zu bieten hat…… Land.Zu was aber wird das führen…?Also ich Subventioniere unsere Bauern lieber….. nichts ist für unser Landschaftsbild so wichtig wie die Bauern die das Land pflegen.
Die meisten sog. „Experten“ verdanken ihre Expertenstellung vorrangig der Tatsache, daß sie lautstark und auffällig das „CO2-erwärmt-das-Klima Lied“ singen. Das ist ihre Leistung, Sie plappern etwas nach, das andere behaupten, aber wofür noch nie jemand einen Beweis vorlegen konnte. Wie immer in solchen Fällen, kommt von selbst natürlich niemand von denen auf die Idee, einmal wissenschaftlich skeptisch zu denken und zu hinterfragen, stimmt diese Theorie denn überhaupt? Das ist denen natürlich zu gefährlich, weil damit würden sie sofort verdächtigt „Klimaleugner“ zu sein und ihre fetten Einkünfte wären auch augenblicklich in Gefahr. Würde die „Klimakirche“ nämlich einstürzen, stünden plötzlich Tausende blöd da, die zuvor alle dieses Lied gesungen haben. Allein deswegen wehren sich diese Herrschaften gegen jede Skepsis, häufig mit höchst unfairen Methoden und nicht selten mit persönlichen Angriffen auf Leute, die es wagen, skeptisch zu sein. Im 21 Jhdt. muß man sich leider damit abfinden, daß es gleichzeitig sowohl die wirkliche Physik gibt und eine dazu inkompatible „Parallelwelt der Einbildung“, nach welcher aber die politischen Handlungen gesetzt werden. Und die meisten Massenmedien sind selbst so „gehirngewaschen“, daß sie diese Unverträglichkeit nicht einmal bemerken. Von wegen Aberglaube wäre überwunden …