Dergleichen Versuche gab es schon öfter. Mitte der 1800er Jahre wurden in Teilen der USA riesige Freudenfeuer entzündet, um den Regen zu erschweren. Ein Jahrhundert später wurden aus dem gleichen Grund Trockeneis-Pellets aus Flugzeugen in die Wolken geworfen. Die neuesten Theorien – diesmal zur Veränderung des Klimas – werden Geo-Engineering genannt, sind ernsthafter, umfassender und weitaus beunruhigender. Andere Bezeichnungen (die möglicherweise als weniger beängstigend angesehen werden) sind „Klima-Intervention“ oder „Klima-Reparatur“.

Es gibt zahlreiche Projekte, um die Sonneneinstrahlung zu steuern, indem ein Teil des Sonnenlichts mittels die Erde umkreisenden Spiegeln abgelenkt wird oder indem Aerosole in die hohe Atmosphäre injiziert werden oder indem Wolken versprüht werden, um sie heller und reflektierender zu machen. Alternative Theorien: Vermeidung von Emissionen durch Einfangen des Kohlenstoffs in rauchigen Schornsteinen, Komprimierung des Kohlenstoffs und anschließende Aufbewahrung an einem sicheren Ort für ein oder zwei Jahrhunderte. Oder man entferne das Kohlendioxid mittels der Pflanzung einer Billion Bäume. Diese Methoden könnten sowohl billiger als auch sicherer sein als in der Atmosphäre herumzuspielen, würden aber sehr viel Zeit in Anspruch nehmen.

Das Management der Sonneneinstrahlung ist derzeit einer der einzigen Wege, um Prinz Charles‘ Forderung nach „schnellem und sofortigem Handeln“ zu erfüllen. Experimente mit umkreisenden Spiegeln oder Chemikalien, die über die hohe Atmosphäre gestreut werden, sind jedoch möglicherweise nicht ganz so einfach zu kontrollieren wie die Erwärmung eines Reagenzglases im Labor. Das Tüfteln an den empfindlichen Wettersystemen der Erde in so großem Maßstab könnte entweder die Wunderlösung für unser Klimaproblem sein oder eine Katastrophe auslösen, wie sie diese arme alte Welt nicht mehr erlebt hat, seit die Dinosaurier von einem Kometeneinschlag ausgelöscht worden waren.

David Shukman, der Wissenschaftsredakteur der BBC, ist sich dessen wohl bewusst: „Programme zur Bekämpfung des Klimawandels könnten sich für Milliarden von Menschen als katastrophal erweisen“, kommentierte er, „aber sie könnten zum Wohle des Planeten erforderlich sein, sagen die Wissenschaftler“. Im November 2017 erschien auf der Website der Zeitschrift Nature ein Feature mit der Überschrift: „Wir können und müssen das Klima-Ingenieurwesen steuern“. Ihr Verfasser, Stephen Anderson, warnte, dass „die Wissenschaftler noch nicht wissen, was die negativen Folgen der Klimaveränderung sein könnten“. Neuere Kommentare eines Harvard-Wissenschaftlers: „Solares Geo-Engineering (ist) eine schreckliche Maßnahme, die dennoch notwendig sein könnte“.

Niemand schien sich 1958 allzu viele Sorgen über die Folgen zu machen. Der damalige Direktor des US-Wetterdienstes schrieb über den Abwurf von 10 „sauberen“ Megatonnenbomben über der Arktis oder zog zumindest in Erwägung, die Eiskappe zu schwärzen, um ihre Albedo zu verringern. Es hat andere Versuche gegeben, das Klima zu beeinflussen. 1982 wurde den Vereinten Nationen ein ähnlicher Rat gegeben: Wüsten und Schneefelder schwarz zu färben, diesmal, um die ihrer Meinung nach bevorstehende Eiszeit abzuwenden. Oder der „Erfinder“ (so nannten ihn die Zeitungen), der sich 2010 mit vier Arbeitern aufmachte, die Gipfel der Anden weiß zu streichen, um die globale Erwärmung zu bekämpfen. Dies war ein ernsthaftes Projekt, das von der Weltbank finanziert wurde. Sind sie eigentlich immer noch dabei? Das würde ich gerne wissen.

Doch auf dieser Konferenz der Vereinten Nationen 1982 riet der Experte nicht nur dazu, Ruß auf die Eiskappen fallen zu lassen, sondern auch dazu, mit H-Bomben riesige Mengen Wasserdampf aus den Ozeanen aufsteigen zu lassen. (Was hat es mit Meteorologie und Urknall auf sich?) Dies war eine weitere beiläufig erwähnte, aber potenziell katastrophale Lösung für die angebliche Bedrohung durch die Eiszeit.

Die Welt dreht sich also, und wir werden heute von Untergangs-Prophezeiungen aller Art über das Ende der Zivilisation gepackt, es sei denn, wir können vermeiden, mildern oder irgendwie verhindern, dass sich unsere kostbare Erde erhitzt, während wir Würmer nichts tun. Das Ziel Großbritanniens, bis 2050 kohlenstofffrei zu werden, ist übrigens nutzlos; unseren Beitrag von einem Prozent der Gesamtemissionen – und sei es auch nur um den vollen Betrag – zu reduzieren, hätte nur geringe oder gar keine Auswirkungen, da er durch den Anstieg an anderer Stelle bei weitem aufgewogen würde. Die „Nichtstun“-Phase kann noch einige Zeit andauern, was die teuren, gefährlichen, aber verlockend schnell wirkenden Sonneneinstrahlungsprojekte begünstigt.

In dem Maße, in dem die Klima-Agitation immer stärker zunimmt, wird der Staatschef eines Landes, der sich vor nachlassender Unterstützung fürchtet (wie sie es schließlich alle sind), zu seinen Wissenschaftlern sagen: Nur zu, rettet die Welt. Wenn dies geschieht, denke man daran, dass „es sich zwar für Milliarden von Menschen als katastrophal erweisen … aber für das Wohl des Planeten erforderlich sein könnte“. Das ist also in Ordnung. Die Wissenschaft kommt uns zu Hilfe. Prinz Charles könnte bekommen, was er sich gewünscht hat.

Empfehlungsschreiben: 7 Jahre im Met Office, Fellow der R Met Soc seit 1983, langjähriger freier Mitarbeiter im Bereich Meteorologie und Klimawandel, sorgfältige Recherche für obigen Artikel. Eingescannte Kopien könnten als Nachweis für alle genannten Punkte geschickt werden.

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/10/19/science-is-ready-to-save-us-maybe/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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