Temperaturmessungen dienen in der Bundesrepublik nicht zuletzt dazu, „Spitzenwerte“ zu erzielen, welche die Bundesbürger zu Opfern für die „Klimarettung“ gemahnen sollen. Dafür werden Messstationen auch schon einmal an aus wissenschaftlicher Sicht ungeeigneten Plätzen errichtet.
Ein Beispiel ist der  „deutsche Allzeit-Hitzerekord“ von Lingen im Emsland. Auf 42,6 Grad Celsius sei die Quecksilbersäule in der Station 3023 zwischen dem Stadion und dem Freibad der niedersächsischen 55.000-Seelen-Kommune geklettert, verkündete am 25. Juli vergangenen Jahres der Deutsche Wetterdienst (DWD), eine Bundesoberbehörde, die dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) untersteht.
Interessen-geleitete Messungen
Dabei hatten Experten wie der Schweizer Meteorologe und Gründer der privaten Meteomedia AG, Jörg Kachelmann, bereits im Jahre 2018 kritisiert, dass der Standort der Wetterwarte in Lingen nicht den Qualitätskriterien der World Meteorological Organization (WMO) entspreche. Und tatsächlich liegt sie am Boden einer Senke, in der sich Wärme stauen kann. Darüber hinaus behindern dichte Hecken die Luftzirkulation innerhalb der Station, was besonders dann der Fall ist, wenn der Wind – so wie am 25. Juli des Vorjahres – aus Osten weht. Deshalb maß man in Lingen schon oft um bis zu drei Grad höhere Temperaturen als sonst in der Region. Trotzdem bestätigte der DWD den „Rekord“ unverzüglich.
Am 21. Mai dieses Jahres meldete Lingen 29,4 Grad. Dadurch wurde die Stadt im Emsland nun auch zum bundesweit wärmsten Ort im diesjährigen Frühling proklamiert. Und wieder erklärte der DWD den Lingener Wert für korrekt, obwohl die Thermometer im Umland nur 25 bis 26 Grad angezeigt hatten.
Nun warf auch der mit dem TV Weather Forecast Award der European Meteorological Society (EMS) ausgezeichnete ARD-Wettermoderator Karsten Schwanke den staatlichen Meteorologen öffentlich Ignoranz und Unprofessionalität vor. Die reagierten wie üblich kühl-abweisend, verzichteten dann jedoch ab dem 6. Juni auf die weitere Bekanntgabe von Wetterdaten aus Lingen. Zugleich verkündete der Leiter des Geschäftsbereichs Technische Infrastruktur des DWD, Klaus-Jürgen Schreiber, dass die Messstation an einen neuen Standort in Lingen-Baccum verlegt werden solle.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion : Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung;  17. Juli 2020, S.4 ; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie dem Autor Wolfgang Kaufmann  für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :   https://www.preussische-allgemeine.de/

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