Von der Ökostrom-Förderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz über den Atomausstieg bis hin zu den Kohle-Ausstiegsplänen hat Deutschland seine Energiewende bislang stets im Alleingang, ohne vorherige Konsultationen der europäischen Nachbarn, betrieben. Die bauen inzwischen teure Phasenschieber an die Netzknoten ihrer Grenzen zu Deutschland, um sich vor dem Flatterstrom zu schützen, der aus Deutschland bei Sonne und Wind in ihre Netze überläuft und deren Stabilität gefährdet.
Was haben die teuren Jahre der Energiewende für das Weltklima gebracht? Zielerreichung unrealistisch. Ein Energiewende-Index betrachtet seit 2012 alle sechs Monate den Status der Energiewende in Deutschland im Hinblick auf die Dimensionen des energiewirtschaftlichen Dreiecks: Umweltschutz, Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit.
Vor dem Zieljahr 2020 legte kürzlich das Beratungshaus McKinsey seinen Bericht zur Energiewende vor. Der Bericht zieht eine ernüchternde Bilanz: die meisten Ziele krachend verfehlt und potenzielle Risiken in allen drei Dimensionen der Energiewirtschaft. Und niemand kommt auf die naheliegende Idee, dass die viel höher gesteckten Ziele der folgenden Jahre noch viel schwieriger und teurer zu erreichen sind, wenn schon die Erreichung der Ziele für 2020 unrealistisch Ist.
McKinsey: Der Energiewende-Index mit seinen 14 Indikatoren hat sich seit der vorigen Erhebung im Herbst 2018 nicht verbessert: Weiterhin sind nur sechs Indikatoren in ihrer Zielerreichung als realistisch eingestuft: die Zahl der Arbeitsplätze sowohl in erneuerbaren Energien als auch in stromintensiven Industrien, der Anteil an Stromerzeugung aus den Erneuerbaren insgesamt sowie trotz zuletzt eines leichten Anstiegs der Stromausfälle der Indikator „Ausfall Stromversorgung“ und „Gesicherte Reservemarge“.
Kritische Situationen im deutschen Stromnetz
Eigentlich könnte es eine gute Nachricht für die Energiewende sein: Vergangenes Jahr ist der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung nach ersten Schätzungen des Think Tanks Agora Energiewende um weitere zwei Prozentpunkte gestiegen und erreicht mit 38,2 Prozent ein neues Rekordhoch. Damit eilt Deutschland den politisch gesetzten Stromausbeute-Zielen der Energiewende weiter voraus. Klingt gut, zeigt aber auch, dass nicht die Installation neuer Solarpaneele und Windräder das Problem der Energiewende ist – es wird ja weit mehr als geplant Sonnen- und Windstrom produziert – sondern die Unzuverlässigkeit dieser Stromerzeugung. Und die ändert sich auch nicht, wenn man noch viel mehr Windräder installiert – wenn kein Wind ist, gehen sie alle nicht. Also muss nach wie vor bei Flaute und Dunkelheit auf Kohlestrom zurückgegriffen werden.
Damit wird das Ziel der Bundesregierung, die CO2-Emissionen bis 2020 auf 750 Millionen Tonnen zu verringern, deutlich verfehlt. Im vergangenen Jahr wurden 866 Millionen Tonnen ausgestoßen. Nur gut 60 Prozent des Einsparziels wurden erreicht. Im Energiewende-Index erreichte das Kriterium „CO2-Ausstoß“ seit Beginn der Erhebung kein einziges Mal die „100 Prozent Zielerreichung“.
Auch die Indikatoren zum Primärenergie-Verbrauch – lediglich 59 Prozent und der Stromverbrauchseinsparung mit 31 Prozent rauschen bei der Zielerreichung weit an den politisch gesetzten 2020er-Zielen vorbei. Auch bei den Haushaltstrompreisen mit 38 Prozent, bei der EEG-Umlage, beim Ausbau der Transportnetze mit 35 Prozent verfehlt die Bundesregierung ihre selbstgesteckten Ziele um Größenordnungen.
Inzwischen zweifeln die Berater sogar an der Zuverlässigkeit der Stromversorgung: „Selbst bei der Versorgungssicherheit – in Deutschland über Jahrzehnte auf sehr hohem Niveau – beginnt sich das Blatt zu wenden“, warnt McKinsey: „Im Juni dieses Jahres kam es wiederholt zu kritischen Situationen im deutschen Stromnetz: An drei Tagen wurden starke Unterspeisungen festgestellt.“
So hätten in der Spitze sechs Gigawatt Kraftwerksleistung gefehlt – also ungefähr sechs Großkraftwerke, bilanzieren die Gutachter. „Nur kurzfristige Importe aus den Nachbarländern konnten das Netz stabilisieren.“ Und dabei will die Politik bis 2022 weitere sechs große Kernkraftwerke und zusätzlich weitere Kohleblöcke stilllegen. Insgesamt sollen 17,7 Gigawatt gesicherte Leistung stillgelegt werden.
Es grenzt schon an Satire
Wie soll das funktionieren, wenn schon heute zeitweise sechs Gigawatt fehlen? Wenn nicht 17 neue Gaskraftwerke bis 2022 gebaut werden, dann fehlen im Netz 16,6 Gigawatt. Und ganz nebenbei fordert die Politik die Deutschen Nachbarn auf, ihre grenznahen Kernkraftwerke stillzulegen – genau die, von denen Deutschland im Ernstfall abhängig ist. Es grenzt schon an Satire, dass Armin Laschet den Belgiern als Ersatz dafür deutschen Strom liefern und eine extra Stromleitung nach Belgien bauen will.
Der Wirtschaftsredakteur der Welt Daniel Wetzel schreibt: Dass die Sicherheit der Stromversorgung inzwischen wackelig geworden ist, legt auch die Preisentwicklung für Regelenergie nahe. Dieser Ausgleichsstrom wird von den Netzbetreibern über eine separate Handelsplattform gekauft, um gefährlichen Frequenzschwankungen im Netz kurzfristig begegnen zu können. Während der durchschnittliche Preis für eine Megawattstunde Regelenergie 2017 noch bei 64 Euro lag, katapultierten sich die Kosten dafür in diesem Jahr auf Spitzenwerte von bis zu 37.856 Euro pro Megawattstunde.
Womöglich könnte Deutschland dann irgendwann seinen Strombedarf noch nicht einmal mehr durch Importe decken, warnt McKinsey: „Mittelfristig besteht das Risiko, dass im gesamten europäischen Verbund nicht mehr ausreichend Versorgungskapazität vorhanden sein wird.“ (Der hervorragende Artikel ist leider hinter der Bezahlschranke versteckt, steht aber anderweitig im Netz)
In diesem Fall müssten große Industriebetriebe oder sogar ganze Siedlungsbereiche vorsorglich vom Netz genommen werden, um einen Blackout zu verhindern. McKinsey diskutiert verschwurbelt eine Lösung, die den Verbrauchern nicht schmecken wird.
„Um den Ausbau der erneuerbaren Energien und die weitere Elektrifizierung voranzutreiben, ist es erforderlich, dass ausreichend flexible Erzeugung vorgehalten wird. Länder wie Schweden oder Norwegen können dabei traditionell auf die flexible und CO2-arme Erzeugung aus Pumpspeicherkraftwerken zurückgreifen. Regionen mit eingeschränktem Zugang zur Wasserkraft hingegen – wie Deutschland oder das Vereinigte Königreich – müssen ihre Energieerzeugung über flexible konventionelle Kraftwerke, Speicherlösungen oder eine Flexibilisierung der Nachfrage sicherstellen. Die Bereitstellung von Flexibilität auf der Erzeugungs- wie auf der Verbrauchsseite steht somit besonders im Fokus“.
Was sind denn in der Energiewende „flexible konventionelle Kraftwerke“? Gemeint sind Gaskraftwerke, die schon heute im Subventionsgestrüpp nicht mehr wirtschaftlich arbeiten können und daher von den Betreibern bei der Netzagentur zur Stilllegung angemeldet werden. Kein Investor, der bei Trost ist, wird ein solches Kraftwerk neu bauen – es sei denn, auf Kosten der Steuerzahler. „Speicherlösungen“ gibt es nicht, jedenfalls keine bezahlbaren großtechnisch Nutzbaren. Was bleibt, ist die „Flexibilisierung der Nachfrage“. Das ist ein neuer Euphemismus, der nichts anderes heißt als: Strom gibt’s bei Sonnenschein und Wind, ansonsten regiert sozialistische Strommangelwirtschaft und Strom auf Marken.
Schlechter als Uruguay und Malaysia
Doch der Energiewende-GAU kommt noch dicker: International schneidet der selbsternannte Vorreiter Deutschland beim Thema Energiewende schlechter ab als beispielsweise Uruguay und Malaysia. Das zeigt der neue globale Energiewende-Index (Energy Transition Index, ETI). McKinsey hat dafür in Zusammenarbeit mit dem WEF den Status der Energiewende in 114 Ländern anhand von 40 Indikatoren ermittelt.
Im ETI-Gesamtranking belegt die Bundesrepublik Platz 16. Im europäischen Vergleich schneiden gleich elf Länder besser ab als Deutschland, darunter der weltweite Spitzenreiter Schweden, Norwegen, die Schweiz, Finnland, Dänemark, Österreich sowie Großbritannien und Frankreich.
Die Ergebnisse sind eine Blamage für die Politiker, die den Energiewende-Mund zu voll genommen haben, eine schallende Ohrfeige für alle selbsternannten Vorreiter und eine Enttäuschung für die Energiewende-Gläubigen. Deshalb haben Sie, liebe Leser, auch kaum etwas von den massiven Zielverfehlungen der Energiewende gehört. Die Jubelpresse hüllt sich in vornehmes Schweigen.
Liest man hingegen den Zielerreichungsbericht der Bundesregierung, müsste man meinen, mit der Energiewende ist alles in bester Ordnung. Besonders gefällt mir der Satz: „Die Energiewende ist kein deutscher Alleingang, sie ist eingebettet in die europäische Energiepolitik und findet inzwischen weltweit statt“. Um so etwas in den öffentlichen zugänglichen Bericht eines Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) zu schreiben, muss man sich schon permanent im Berliner Regierungsviertel aufhalten oder permanent ein paar Flaschen Zielerreichungswasser intus haben.
Warum eigentlich muss die Regierung zur Klärung dieser Fragen McKinsey anheuern? Wozu beschäftigen die Ministerien mehr als 20.000 Mitarbeiter? Wozu gibt eine Regierung zur Bewältigung anstehender Aufgaben 800 Millionen Euro für Externe aus, um deren Ratschläge nachher in den Wind zu schlagen?
Kaum Einfluss auf den weltweiten Spurengas-Ausstoß
Obwohl Deutschland nur mit weniger als drei Prozent zum weltweiten CO2-Ausstoß beiträgt, hält die Regierung den deutschen Beitrag zur Weltrettung für essenziell: „Die hoch entwickelten Industrienationen haben eine Verantwortung, Lösungen zu entwickeln“. Meine Frage ist: Warum entwickelt dann Deutschland nicht endlich wenigstens eine einzige „Lösung“, welche die Energiewende voranbringt?
Wenn Deutschland es mit Hilfe der Energiewende schaffen würde, seinen CO2 Ausstoß planmäßig bis 2050 um 80 bis 95 Prozent zu senken – was mit heutiger Speichertechnologie unmöglich ist – dann würde der weltweite Klimakollaps erst zwei Tage später eintreten – für den Preis von mehreren Billionen Euro deutscher Steuermittel? Zum Preis der De-Industrialisierung Deutschlands auf das Niveau der Entwicklungsländer?
Außerdem: China und Indien haben derartige Steigerungsraten beim CO2-Ausstoß, dass die gesamte deutsche Einsparung bis 2050 binnen eines Jahres kompensiert wird. Sprich – Deutschland hat auf Grund seiner Kleinheit kaum Einfluss auf den weltweiten Spurengas-Ausstoß.
Ich wage mal eine Prognose. Wenn wir nicht vorher einen katastrophalen Blackout hinlegen, dann landen wir in 10 Jahren bei einem Strompreis von 35 Cents pro Kilowattstunde – auch für die vielen Arbeitslosen, die es dann geben wird. Doch dann sind wir nicht nur Europameister, dann sind wir endlich Weltmeister. Zwar nicht im Fußball, aber wenigstens im Strompreis.
Die gute Nachricht zum Schluss: Wenn die Energiewende schon dem Klima nichts nützt, dann wenigstens den Eisdielen. Das für die Energiewende gebrachte Opfer wäre dann für eine deutsche Durchschnittsfamilie so um 4.000 Euro pro Jahr. Das entspricht etwa 1.300 Kugeln bestes Schokoeis von Berthillion in Paris, also mehr als 100 Kugeln im Monat. Nicht zu sprechen von den 3.500 Kugeln Trittineis pro Jahr, weil ja Berthillion bekanntlich überteuert ist. Das wären dann so um 10 Kugeln pro Tag – Bon Appetit.
Im nächsten und letzten Artikel der Serie fasse ich die Ergebnisse der vorherigen Artikel zur Energiewende mit Paukenschlag und Tusch zusammen.
Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT
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„“In diesem Fall müssten große Industriebetriebe oder sogar ganze Siedlungsbereiche vorsorglich vom Netz genommen werden, um einen Blackout zu verhindern.““
Passt ja vortrefflich,schon als vor ein bis zwei Jahren die Rede vom Austausch der Drehscheibenzähler zu gunsten von voll vernetzten Smart-Meter war,haben wir uns gefragt was der Quatsch soll. Im letzten Jahr tauchten Berichte auf,wonach die Akkus der von der Politik zwangsverordneten Elektroautos als anzapfbarer Stromspeicher in einer als Smart-Grid ausgebauten Stromversorgung dienen sollen,wurde die Sache dann klar. In letzteren Berichten sprach man dann auch offen über Cut-off’s bzw Lastabwürfen bei Energieengpässen. Verifiziert wurden hier für Lastabwürfe vorsorglich energieintensive Wirtschaftsbereiche,dem Szenario würde ich jedoch nicht vertrauen.Denn es wird eher der Privatverbraucher vom Netz getrennt werden als die (un)verzichtbare Industrie.
Auf der anderen Seite kann jetzt auch der krankhafte Wahn der Regierung nachvollzogen werden,warum die Verkehrswende auf Stromer ausgerichtet ist, und massiv befeuert und gefördert wird,da die Akkus der Fahrzeuge als Stromspeicher im voll vernetzten Stromnetz benötigt werden. Um das alles auf die Reihe zu bekommen,müsse man wissen,wer wann wieviel Strom zieht um das Netz zu regeln und je nach Bedarf Strom aus den Autoakkus abzuziehen oder zu speichern,dazu wäre es nötig die Fahrzeuge generell am Netz zu belassen wenn man sie nicht gerade benutze…
„Ich wage mal eine Prognose. Wenn wir nicht vorher einen katastrophalen Blackout hinlegen, dann landen wir in 10 Jahren bei einem Strompreis von 35 Cents pro Kilowattstunde …“
Eine völlig unrealistische Einschätzung. Nächstes Jahr sind es schon 31,5 Cent. Der Preis in 10 Jahren wird eher bei 40 bis 50 Cent liegen.
Aber das juckt ja die verantwortlichen Vollidioten in Politik und Mainstreammedien nicht die Bohne. Massivste Umverteilung ist ja gewollt!
„Eine völlig unrealistische Einschätzung. Nächstes Jahr sind es schon 31,5 Cent. Der Preis in 10 Jahren wird eher bei 40 bis 50 Cent liegen.“
Wunderbahre Aussichten für die Menschen die eine Solaranlage haben oder eine errichten bei 7 Cent/kWh für den Solarstrom.
Ja zu so einer Aussage kommt man nur, wenn der Staat eine Art Schmarotzersystem aufbaut. Jeder, der davon profitiert, also mit schmarotzt, ist hellauf begeistert (Minderheit), alle Anderen, die sich so was nicht leisten können oder wollen sind stinksauer.
Ich weiß nicht, was an diesem marktfremden, künstlichen, ungerechten System fortschrittlich oder wenigstens nur gut sein soll.
Ich wage mal eine Prognose bei 40 ……. 50 Cent.
Die Solaranlagenbesitzer sind schlauer als der Rest der Bevölkerung auch schlauer als die wo auf die Kernfusion auf die Kernkraft oder Kohlekraftwerke warten.
**** 1 zu 0 für die Sonnenanbeter ****
Die Stromspeicher werden auch immer günstiger.
**** 2 zu 0 für die Sonnenanbeter ****
Mit der Aussage „eingebettet in die Europäische Energiepolitik“….will man vom Versagen der Energiewende ablenken und es auf die Europäische Ebene heben.
Nur wird das uns Deutsche vor dem Zusammenbruch unserer Energie-Stromversorgung nicht schützen….Energie/Strom ist immer eine Nationale Aufgabe! Energie/Strom ist DEZENTRAL….kein Land wird für uns die benötigten Kraftwerke (damit Stromversorgung überhaupt funktioniert) bauen und betreiben…jedenfalls nicht auf deren Boden. Anders schaut es aus, wenn EdF zb. in Deutschland die Kraftwerke bauen und betreiben sollte…wie es EdF schon in England macht….So kann sich die Deutsche Regierungspolitik dann doch noch aus der Verantwortung stehlen und die Stromversorgung aufrecht erhalten. Und wir sollten auch noch eines Bedenken…jedes Kraftwerk, was wir in Deutschland nicht selbst bauen und betreiben wird uns Wertschöpfung KOSTEN!
Die Wertschöpfung (Gewerbesteuer, Einkäufe vor Ort, Arbeitsplätze für Einheimische usw.) liegt dann bei denen, die diese Kraftwerke bauen, betreiben und uns den Strom liefern…also im Ausland…außerhalb der Deutschen Gesellschaft!
von Manfred Haferburg
„Und ganz nebenbei fordert die Politik die Deutschen Nachbarn auf, ihre grenznahen Kernkraftwerke stillzulegen – genau die, von denen Deutschland im Ernstfall abhängig ist.“
Und genau das machen die Franzosen.
Beim Energiegigant EDF ist die Schließung des Atomkraftwerks Fessenheimim beschlossene Sache und bekommt nach eigenen Angaben mindestens 400 Millionen Euro Entschädigung vom Steuerzahler.
Kernkraft ist eben ein Auslaufmodell.
Das KKW-Fessenheim wird seit 16 Jahren geschlossen. Derzeit ist die Lage so, dass man auf das neue KKW Flamanville (EPR) wartet, das grosse Verspätung bei der Inbetriebnahme hat. Frankreich betreibt 54 Reaktoren. Weltweit werden über 50 neue KKW gebaut. Ein Auslaufmodell sieht anders aus.
By the way: habe Ihr Buch mit großem Interesse gelesen. Silvester 1978 hatte ich durch Zufall im Industriegebiet Magdeburg-Rothensee gefeiert, wo wir im Gegensatz zu großen Teilen der Republik keinen Stromausfall hatten. Habe erst viel später erfahren, unter welchen Bedingungen es Ihnen gelungen war, Lubmin als einziges Kraftwerk der DDR in den Krisentagen dieses Winters völlig auf sich allein gestellt durchgehend am Laufen gehalten zu halten. Rückblickend bin ich Ihnen heute noch außerordentlich dankbar für das, was Sie und Ihre Mitarbeiter damals unter diesen harten Umständen geleistet haben.
Gestern gegen 21.30 Uhr hatten wir hier im ländlichen Sachsen-Anhalt einen knapp 20 Minuten dauernden Stromausfall. So etwas habe ich persönlich zuletzt in meiner Kindheit in den 60-er Jahren erlebt, wobei damals noch Telefon und Kohleofen funtionierten. Ein Bekannter, dessen Ortschhaft auch betroffen war, kommentierte das mit einem Wort: „Energiewende.“ Früher sind wir der lichten Zukunft des Sozialismus entgegengeeilt, heute geht es politisch korrekt Richtung Blackout. Kritik damals und heute unerwünscht.
Danke auch für Ihre hübsche Beitragsreihe!.
@ Ein Auslaufmodell sieht anders aus.
Nur bei zwei neue Kernkraftwerken gab es weltweit einen Baubeginn bis heute in 2019.
AKW = Auslaufmodell
https://pris.iaea.org/PRIS/
Und Sie haben Mathe und Physik im Michmädchengymnasium in Ostfriesen gelernt.
Kontrollfrage:
Wieviel Strom erzeugen Windmühlen zum Preise von 273.000.000.000 $ bei Windstille?
Sie brauchen Eimer im Keller um bei Windstille den Strom ins Wohnzimmer zutragen.
Lassen Sie doch die 54 Reaktoren, die sich weltweit im Februar des laufenden Jahres im Bau befanden, erst mal alle ans Netz gehen.
https://www.statista.com/statistics/513671/number-of-under-construction-nuclear-reactors-worldwide/
Entsprechend der von Ihnen verlinkten IAEA-Statistik waren im vergangen Jahr weltweit 450 Reaktoren in Betrieb und 55 im Bau. Das wirkt auf mich nicht wie das Ende des Atomzeitalters – das Land an dessen Wesen die Welt genesen soll, natürlich ausgenommen.
Und wenn ich sehe, wie gestern und heute in Deutschland die Erzeugung von Strom aus nicht wehendem Wind und Nacht bzw. Dämmerung unter bedecktem Himmel nur wenig über null lag, frage ich mich, woher die Protagonisten der Energiewende ihren Optimismus nehmen, dass auch künftig nach Abschaltung der Kern- und Kohlekraftwerke noch stabil Strom aus den Steckdosen kommen wird? Technische Ahnungslosigkeit ist vermutlich dabei hilfreich.
https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/power_generation/19.11.2019/21.11.2019/
Die neusten Zahlen des World Nuclear Industry Status Report 2019 belegen, dass weltweit vor allem in erneuerbare Energien wie Wind und Solar investiert wird.
Letztes Jahr wurden 273 Mrd. $ für Erneuerbare ausgegeben,
während in neue AKW 33 Mrd. $ investiert wurden.
Bei allem Respekt, Herr Newton: Der Bau eines KKW dauert ca 6 Jahre. Hier eine Liste der im Bau/in Planung befindlichen KKW: https://de.nucleopedia.org/wiki/Liste_der_geplanten_Kernkraftwerke
Ich selbst stand in 2019 schon auf den Baustellen von 4 Reaktoren (Kudankulam 2x und Kursk 2x) Es ist nicht entscheidend, wie viel etwas kostet, es ist entscheidend, wieviel Strom mit den Kosten erzeugt wird. Wenn es nach den Kosten ginge, hätte D für die halbe Billion Investment fur Erneuerbare 50 EPR bauen können und wäre heute CO2 Einspar-Vorreiter.
@ „Isaac“ Newton, alias @Werner Müller, alias…
Auch 273 Mrd. $ erneuerbare Energien in Wind und Solar sind bei weitem nicht im Stande nur ein einziges KKW (1 GW) zu ersetzen…
…. auch wenn Sie sich so schön mit fremden Physiker-„Federn“ schmücken.
Die gesicherte Leistung – UND DAS IST DIE RELEVANTE GRÖSSE FÜR EINE VERLÄSSLICHE STROMVERSORGUNG – betrug aus Wind und Sonne in Deutschland z. B. am 19.02.2018, 17:30 Uhr:
Nur lächerliche 0,563 GW.
Prädikat: Untauglich, wie auch Ihre Versuche ständig unter anderem Namen dieselben unbedarften Halbwahrheiten unterzubringen.
Schon gelesen?
https://www.spiegel.de/plus/philosoph-alexander-grau-ueber-die-rhetorik-von-greta-thunberg-und-co-a-45853da9-0bd1-4226-af08-5ea9fd457954
Die Argumente sind eigentlich alle bekannt und haben sogar den Weg in die Polit-Talk-Shows gefunden, werden aber immer wieder abgestritten – zumal keine echten Energiefachleute aus den Schaltwarten der Kraftwerke oder Verteilzentralen eingeladen werden. Wieviel Wind-Strom aktuell wirklich in den Verbund eingespeist wird (alles andere ist sog. Geisterstrom) ist kaum feststellbar, da auch hier mit geschönten Statistiken gerechnet werden muss. Leider muss tatsächlich wahrscheinlich erst das Tal des wirtschaftlichen Schadens mit mehreren Netz-Ausfällen und riesigen Verlust-Summen durchlaufen werden, bevor die den Ton angebenden Fach-Analphabeten zum Einhalten und technischen Hinterfragen der Materie gezwungen sind – zur großen Freude unserer Nachbarländer Frankreich und Polen.
Die genauen Zahlen können jederzeit bei der Bundesnetzagentur nachgelesen werden. Da fehlt kein einziges KWh und kein einziger Cent.
Bei 50 TWh Exportüberschuß freuen sich nur die deutschen Kohlestromerzeuger. Deutschland hat immer noch den besten SAID Index mit ca. 15 Min. und damit die sicherste Stromversorgung in Europa, weil sich junge Ingenieure mit modernster Technik darum kümmern. Unvorstellbar moderne Technik für Dampflokomotiventechniker.
Ihre Aussage lässt drauf schließen, dass Sie nicht den schwächsten Hauch eines Schimmers haben, welche Technik in einem modernen Kraftwerksblock steckt und welcher Aufwand für die Aufrechterhaltung der Stromversorgungssicherheit erforderlich ist, um die Störgröße vorrangeinspeise-bevorzugte volatile Zufallserzeuger durchzuschleppen. Die Entwicklung der hierdurch erzwungenen Netzeingriffe und die Kosten in diesem Zusammenhang sind Ihnen wohl auch unbekannt.
PS. Was meinen Sie denn, was da los ist, wenn ein 600-MW-Block durch Störung rausgeht?
„weil sich junge Ingenieure mit modernster Technik darum kümmern. Unvorstellbar moderne Technik für Dampflokomotiventechniker.“
ja, ja, die *jungen Ingeniuere* haben eben eine tolle App und die *Dampflokomotiventechniker* einen Vorschlaghammer und nen 80-er Maulschlüssel… alte weisse Männer eben. habe ich doch richtig verstanden, herr Tarantik?
Zu Ihrem SAID- Index: Ist für dieses jahr bei mir bereits weit überschritten. ca. 15 Stunden statt 15 min. Schneebruch, Windbruch. zzgl. geplanter Abschaltungen wg. Trafosetzen, masten erneuern, etc. (muss gemacht werden, geht auch nicht in den Inex ein.) könnten 12 Stunden gewesen sein, war da nicht immer zu Hause.
Aber wissen Sie, was das wirklich perfide ist? Stromunterbrechungen im Bereich von Sekundenbruchteilen. alle Anlagen gehen auf Störung, das Wiederanfahren dauert 0,5 bis 1 h. …. häuft sich in letzter Zeit.
Herr Lothar Steinhäuser,
die Bundesnetzagentur und die 4 Netzbetreiber wissen sehr genau welche Strommengen von wem im Netz sind und wann.
Ihre Anschuldigungen „sog. Geisterstrom“ kann man nur als abenteuerlich bezeichnen.
Die Sache ist doppelt absurd!
Erstens stellt unverständlicherweise nie jemand die Frage, wie abgesichert denn die Behauptung überhaupt ist, CO2 würde das Klima erwärmen. Wenn man streng nach wissenschaftlichen Grundsätzen vorgeht, muß man schlicht sagen, überhaupt nicht.
Und zweitens vernichtet man sehenden Auges seine voll funktionsfähige Infrastruktur, um diesem nicht belegten Erwärmungszusammenhang zu begegnen, ohne aber eine erprobte und gleich zuverlässige Ersatzinfrastruktur zu haben oder eine solche auch nur zu kennen. Und auch ohne irgend eine Ahnung, ob die dann auch wirklich etwas verändern würde.
Ich denke mir mittlerweile, wenn das bei diesem Thema so ist, wieso sollte es dann bei anderen Themen anders sein? Offenbar leben wir rundherum in einer postfaktischen Zeit, in der kaum etwas wirklich so ist, wie es scheint oder behauptet wird.
Ich sehe das genauso wie Sie. Weder der behauptete CO2-ppm-Anstieg noch der °C-Anstieg ist datenfest belegt. Wozu dann überhaupt immer wieder solche Artikel auch auf EIKE, die auf Fiktionen beruhen? Warum scheut man sich denn so sehr, einfach mal an den wissenschaftsmethodischen Kern dieser Crux zu gehen?
„Weder der behauptete CO2-ppm-Anstieg noch der °C-Anstieg ist datenfest belegt.“
Nur mal die Messwerte vom DWD betrachten da wird ihnen geholfen.
Und beim CO2 Anstig gibt es bereits jede Menge Veröfendlichungen bei EIKE die das belegen.
Selbst Prof. Dr. Ewert hat auf dem 12. Internationale EIKE-Klima- und Energiekonferenz am 23. und 24. November 2018 den CO2 Anstieg gezeigt.
Gibt auch einen Video davon auf Youtube.
Oder sind Sie der Meinung das Herr Prof. Dr. Ewert alle anderen anwesenden beim der EIKE-Klima- und Energiekonferenz einen Bären aufgebunden hat und keiner hat das bemerkt ?
„Nur mal die Messwerte vom DWD betrachten da wird ihnen geholfen.“
Die Messungen des DWD können schwerlich die Datenbasis für eine *globale Mitteltemp.* sein, deren Steigen uns stets (Monat für Monat) vorgehalten wird.
Desweiteren zeigen wärmeinselarme/freie DWD- Stationen durchaus auch mal keinen steigenden Trend…. das sieht man und kommuniziert man dann ungern. Es gibt auch Meteorologen, die der Meinung sind, dass bis 0,9°C meßtechische Artefakte sind, die bei der Umstellung auf elektronische Messung entstanden sind.
Ich schlage vor, bei Unterversorgung erst die Städte und Gemeinden vom Netz zu nehmen, die den Klimanotstand ausgerufen haben. Dann alle Industriebetriebe, die an der „erneuerbaren“ Energieproduktion verdienen.
Dieser Vorschlag verdient das Bundesverdienstkreuz!