Proxy-Berweise aus zwei anderen Studien zeigen, dass die Temperaturen in der Hinlopen Strait in Spitzbergen zu Beginn des Holozäns um 5 bis 9 K über den Werten des Zeitraumes von 1955 bis 2012 gelegen haben müssen (Bartels et al. 2018) und dass es in Grönland um 4,0 bis 7,0 K wärmer gewesen sein muss als von 1952 bis 2014, also vor 10.000 bis 8000 Jahren. Beweise hierfür fanden sich in den Felsformationen am Grund historischer Seen (McFarlin et al. 2018)
In diesen 3 neuen, im Folgenden näher vorgestellten Studien stellt keiner der beteiligten Wissenschaftler eine Verbindung her zwischen der „ausgeprägten“ und „außerordentlichen“ Wärme am Anfang des Holozäns einerseits und den CO2-Konzentrationen andererseits.
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Mangerud and Svendsen, 2018: Das thermische Maximum des Holozäns um Spitzbergen, in der Arktis und dem Nordatlantik: Mollusken zeigen eine frühe und außerordentliche Wärme
In Oberflächengewässern lebende Mollusken, welche heute rund um Spitzbergen ausgestorben sind, fanden sich in Ablagerungen, die eindeutig zu Anfang des Holozäns datiert werden konnten. Die nördliche Grenze der Ausbreitung der am meisten Wärme brauchende gefundene Spezies Zirfea crispata liegt heute etwa 1000 km weiter südlich, was zeigt, dass die Temperaturen im August in Spitzbergen um 6 K höher gewesen sein müssen im Zeitraum von vor 10.2000 bis 9.200 Jahren, als diese Spezies dort lebte. … Vor etwa 8200 Jahren erwärmte sich das Klima um Spitzbergen erneut, und obwohl nicht mehr der Spitzenwert von vor über 9000 Jahren erreicht wurde, war es nichtsdestotrotz um 4 K wärmer als heute im Zeitraum von vor 8200 und 6000 Jahren. … Das Vorkommen der Miesmuschel, Mytilus Edulis, zeigt, dass das Klima auf Spitzbergen schon vor 11.000 Jahren um 2 K wärmer war als heute. Ein Einzelauftreten von Mytilus vor 900 Jahren zeigt, dass es eine kurze Warmperiode auch während der Mittelalterlichen Warmzeit in Nordeuropa gegeben haben muss.
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Bartels et al., 2018: Wahlenbergfjord, Ost-Spitzbergen: Reflektiert ein von Gletschern umgebender Fjord die regionale hydrographische Variabilität während es Holozäns?
Während des Sommers steigt die Wassertemperatur bis in Wassertiefen um 55 m. … Die Sommertemperaturen (1955 bis 2012) liegen zwischen 3°C am nördlichen und <-1,5°C am südlichen Ende der Hinlopen Strait, während die Wintertemperaturen nur zwischen 0,5°C und ~1,5°V variieren (gemittelt von 1955 bis 2012; Locarnini et al. 2013) … Verstärkte sommerliche Einstrahlung verstärkte möglicherweise die Schmelzvorgänge an der Oberfläche der Gletscher, was zu erhöhter Schmelzwasser-Produktion führte sowie zu einer sehr hohen Akkumulation feiner Sedimente innerhalb des Fjords. …
Außerdem erreichten die sommerlichen Wassertemperaturen während der milden Periode zu Beginn des Holozäns 8 bis 10°C (~5 bis 9 K wärmer als von 1955 bis 2012). Belegt wird dies durch die Entdeckung von Miesmuscheln, beschrieben in Hansen et al. 2011. Diese Wärme könnte zur Reduktion der Anzahl von Gletschern geführt haben, welche direkt in den Fjord münden und damit den wechselnden Gezeiten ausgesetzt waren. Dies wiederum führte zu einem verminderten IRD-Eintrag [?]. … In Sedimenten von Seen in Nordwest-Spitzbergen wurde von vor 7800 und 7000 Jahren eine Abkühlung um ~6 K registriert (-0,8 K pro Jahrhundert). Als Ursache wird ein stärkerer Einfluss arktischen Meerwassers und sich ausbreitendes Meereis angenommen (van der Bilt et al. 2018).
[Alle Hervorhebungen im Original. Fettdruck kennzeichnet die im Bild unten gelb hinterlegten Textabschnitte. Anm. d. Übers.]
McFarlin et al., 2018: Ausgprägte Sommer-Erwärmung im nordwestlichen Grönland während des Holozäns und des jüngsten Interglazials
Grönland: Ein Wärme-Spitzenwert wurde an nur wenigen Stellen quantifiziert, und Sedimentschichten aus früheren Zwischeneiszeiten sind außerordentlich selten, und zwar wegen der Gletscher-Erosion während der letzten glazialen Periode. Hier diskutieren wir Ergebnisse von einem in Seen gefundenen Archiv, das sowohl das Holozän und das Letzte Interglazial (LIG) von Grönland umfasst. Damit lassen sich direkte Vergleiche anstellen zwischen zwei Interglazialen.
In Sedimenten gefundene Fossilien von Zuckmücken zeigen, dass die Juli-Temperaturen in Grönland von vor 10.000 bis vor 8000 Jahren um 4,0 bis 7,0 K höher gelegen haben müssen als heute, also während des Maximums sommerlicher Einstrahlung zu Beginn des Holozäns. Die Existenz von Zuckmücken und anderer Wärme liebender Spezies während des LIG in Sedimenten zeigt, dass die Juli-Temperaturen um mindestens5,5 bis 8,5 K über den heutigen Werten gelegen haben müssen.
Link: http://notrickszone.com/2018/07/12/new-science-affirms-arctic-region-was-6c-warmer-than-now-9000-years-ago-when-co2-levels-were-safe/
Übersetzt von Chris Frey EIKE
Anmerkung des Übersetzers: In diesem Zusammenhang lässt ein aktuelles Ergebnis aufhorchen (was in den Mainstream-Medien sicher niemals erwähnt werden wird). Dazu klicke man hier.
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Glaube ja gern das die Muscheln damals etwas weiter nördlich siedelten.
Aber was hat das mit Klima zu tun? Kann genau so gut andere Ursachen haben (warme Strömungen, Vulkanaktivität, andere Wetterlagen usw, usf.).
Der „dazu klicke man hier link“ ist eine Frechheit. Die Daten zeigen ein normales Jahr „totally in Range“ was auch in den Kommentaren erwähnt wird.
Mit dieser unseriösen Art tun Sie ihrer Sache keinen gefallen.
Sehr geehrter Herr Lange,
Ich fand den Nicolussi und Pazelt-Aufsatz auch sehr interessant, nicht zuletzt weil dort die Auswirkung der Klimaänderungen auf die Vegetation plastisch dargestellt wird.
Die Temperaturen im (österreichischen) Alpenraum sind mittlerweile fast 1°C höher als die mittlere Temperatur 1980-1990 (die Nicolussi / Patzelt als Maßstab dienten). Unter der Annahme, dass die Temperaturerhöhung auch für die Vegetationsperiode gülitg ist, wäre dann heute die Höhenlage der klimatischen Baumgrenze dort, wo sie von Nicolussi/Patzelt für die Zeit vor 6000-800o Jahren bestimmt wurde.
Diese Studien bestätigen das, was bereits 1988 die deutsche „Enquette Kommission“ auf S. 182 sinngemäß protokolliert hatte. Zu ähnlichen Temperaturverläufen kommt für den Alpenraum auch Prof. Gernot Patzelt aufgrund seiner Untersuchungen der Geschichte der Alpengletscher.
Patzelt und Nicolussi konnten für die Ostalpen nachweisen, dass es dort während der letzten 11.000 Jahre in über 65 % des Zeit wärmer war als im Mittel der Jahre 1980 bis 1990. Allerdings gingen sie von wesentlich geringeren Temperaturerhöhungen aus, als oben im Artikel für die Arktis ausgewiesen. Für die Temperaturrekonstruktion der Ostalpen siehe hier.