Australien mag in manchen seiner Regelungen und Verhaltensweisen ein Vorbild sein – bei der Erzeugung von Strom mittels Windkraft ist es das nicht. Dafür aber ein gutes Beispiel für verrückte Energiepolitik. Dort passiert nämlich, was hierzulande ebenfalls droht, aber bisher immer noch abzuwenden gelungen ist: flächendeckende Stromausfälle. So haben die Bewohner einiger australischer Bundesstaaten im letzten halben Jahr mehrere Zusammenbrüche ihres Stromnetzes und Black-outs erlebt. Das Beispiel zeigt, was geschieht, wenn der Anteil alternativer („erneuerbarer“) Energien an der Stromproduktion über 40 Prozent hinausgeht. Der ist bei uns in Deutschland zwar noch nicht erreicht, soll aber erreicht werden. Die hiesigen selbsternannten Klimaschützer und Weltverbesserer streben sogar 100 Prozent an. Gelänge ihnen das wirklich, dann – im wahrsten Sinn des Wunsches – Gute Nacht, Deutschland. Dann nämlich, wenn’s Licht ausgeht, sollte man die Chance nutzen und sich im Bett auf’s Ohr legen. Schlafen ist gesund. Nur Tiefschlaf nicht in Sachen Politik.
Wegen der Stromausfälle stinksauer, daher jetzt der Schnellbau neuer Gaskraftwerke
Aber die vom Stromausfall schon betroffenen Australier fanden diese Idee wohl nicht so gut und sind wegen der häufigen Netzzusammenbrüche stinksauer. Daher muss jetzt ein Schnellprogramm für neu zu bauende Gaskraftwerke aufgelegt werden, um die unregelmäßige Stromeinspeisung der Windkraft abzupuffern. Zuvor waren einige Kraftwerke mit Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen sinnigerweise stillgelegt worden – obwohl Australien in Kohle schwimmt. Aber der „Ökostrom“ beschert den Bürgern in Down under nicht nur Stromausfälle, sondern auch teureren Strom. Der Preis für Strom ist dort auf das Preisniveau in Deutschland gestiegen und wird weiter steigen. Doch anders als in Deutschland gibt es für stromintensive Unternehmen auf den hohen Preis keinen Rabatt.
Die Dokumentation durch eine französische NGO
Über die Stromkrise im Bundesstaat Süd-Australien gibt es eine sieben Seiten lange Dokumentation der französischen Nichtregierungsorganisation (NGO, französisch ONG) Global Electrification, die sich generell mit Strommärkten beschäftigt. Sie gilt als regierungsunabhängig und frei von Lobby-Einflüssen. Veröffentlicht ist das Dokument im Lettre geopolitique de l‘electricite Nr. 73 vom 27. März 2017. Im Folgenden gebe ich Ausschnitte daraus in der Übersetzung von Günter Unseld (NAEB Verbraucherschutz e.V.) wieder, der mich auf den Beitrag auch aufmerksam gemacht hat. Die Zwischenüberschriften sind von mir eingefügt. In der Einführung heißt es:
Der erste größere Netzzusammenbruch schon im Februar 2016
„Im Mai 2016 hatte das Bundesland Süd-Australien seine letzten beiden Kohlekraftwerke still gelegt. Der Anteil der Erneuerbaren Energien mit unregelmäßiger Stromerzeugung, d.h. Fotovoltaik und vor allem Windkraft, ging auf fast 50 Prozent zu, was einmalig auf der Welt ist. Der Strompreis erreichte neue Höhen. Nachdem es schon am 28. Februar 2016 einen größeren Netzzusammenbruch gegeben hatte, gab es sieben Monate später den nächsten großen Black-out. Von diesem Zeitpunkt an kam es immer wieder zu Netzzusammenbrüchen. Der daraus resultierende Ärger bei der Bevölkerung beschwor eine politische Krise herauf. Die Unternehmer drohten eine Abwanderung an. Und fünfzig Kleinkinder, die auf eine Transplantation warteten, überlebten das nicht.“
Für die nächsten zwei Jahre 125 Stromknappheiten-Situationen einkalkuliert
„Am 13. März 2017 reagierte die Regierung darauf mit einem außergewöhnlichen Notfallplan. Mit Priorität werden jetzt Gaskraftwerke gebaut und keine Kosten gescheut: Wenn wir den Maßstab von Frankreich anlegen, würde das 13,6 Milliarden Euro kosten und würde auf einen Notfallplan hinauslaufen, zuerst einen Gaskraftwerk-Park zu erstellen mit einer Leistung von 5 EPR Kernkraftwerken (je 1,6 Gigawatt). Innerhalb von sechs Monaten müsste das dastehen vor der nächsten Hitzewelle … und vor den nächsten Wahlen 2018. Am 26.März 2017 hat das Energieministerium für Süd-Australien für die nächsten zwei Jahre etwa 125 Situationen mit Stromknappheiten einkalkuliert und eine hohe Wahrscheinlichkeiten von Black-outs für den nächsten australischen Sommer angekündigt.“
Notstromgenerator nicht schnell genug, fünfzig Kleinkinder gestorben
Des Weiteren schildert das Dokument die Stromversorgung in Süd-Australien v o r der Krise, dann das Ausbrechen der Krise und beschreibt anschließend die Stromausfälle vom 28. September 2016, vom 1. Dezember 2016, von Ende Dezember 2016, vom 20. Januar 2017 und vom 8. Februar 2017. Die schon erwähnten fünfzig Kleinkinder starben, weil es nicht gelang, den Notstromgenerator rechtzeitig hochzufahren. Danach ging sofort eine riesige Auseinandersetzung über die unzuverlässige Windkraft los. Vom Stromausfall am 1. Dezember 2016 waren rund 200 000 Haushalten eine Stunde lang betroffen, und BHP Billiton (die größte Bergbaufirma in Australien) hatte vier Stunden lang keinen Strom bei seinen Arbeiten am Olympic Dam Bergwerk.
Weihnachten 2016 ohne Klimaanlagen, Kühlschränke, Internet, Mobiltelefone, Straßenampeln
Vom 23. Dezember an und am Weihnachtstag gingen während längerer Zeiten die Klimaanlagen und die Kühlschränke aus. Die lokalen Zeitungen beschrieben die großen Verluste der Supermärkte, die sich zur Weihnachtszeit mit verderblichen Waren eingedeckt hatten. Am 27. Dezember waren zunächst 155 000 Haushalte betroffen. Außer Betrieb waren das Internet, die Mobiltelefone und die Straßenampeln. Am 20. Januar fand der Netzzusammenbruch während der Nacht statt und betraf 58 000 Haushalte in Adelaide und den Vorstädten. Viele Geschäfte mussten deshalb am nächsten Tag geschlossen bleiben.
Vorsorgliche Netzabschaltung wegen der sommerlichen Hitze, weil Strom fehlte
Am 8. Februar schaltete der Netzbetreiber in kurzer Folge verschiedene Bereiche der Stadt ab, um einen totalen Netzzusammenbruch zu vermeiden. Das wurde schmerzlich verspürt, da der australische Sommer voll zuschlug. Es fehlte eine Stromleistung von 100 Megawatt, die Hitze war groß. Die Regierung beschimpfte die Netzbetreiber, sie hätten grundlos das Netz abgeschaltet, was diese aber in Abrede stellten. Seit 5. Februar waren in der Adelaide-Region über 3000 Haushalte ohne Strom.
CocaCola-Fabrik geschlossen, BHP-Billiton-Bergwerk ohne Gewinn
Weiter liest man in dem Bericht, dass die Netzzusammenbrüche jetzt in einem bisher unbekannten Rhythmus aufeinander folgen. Die Warnungen der Netzbetreiber würden jetzt ernst genommen. Die Bevölkerung sei sich einer neuen Anfälligkeit ihres Stromnetzes bewusst, das ihnen vorher unbekannt gewesen sei. Die Presse registriere unter der Bevölkerung eine Unruhe und das Bewusstsein von finanziellen Verlusten, z.B. in den Supermärkten. Und die Todesfälle, verursacht durch den großen Netzzusammenbruch im September 2016, führten zu einem gerichtlichen Nachspiel. Der Bergbaukonzern BHP Billiton, einer der größten Arbeitgeber in Australien mit allein 3000 Beschäftigten im Kupferbergbau am Olympic Dam, weist darauf hin, dass durch die hohen Strompreise und die Stromausfälle der Gewinn 2016 in diesem Bergwerk auf Null geschrumpft ist. Die Firma Coca Cola hat ihre Fabrik in Süd-Australien geschlossen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, da der Bundesstaat jetzt die höchsten Strompreise habe und die Stromlieferungen am unsichersten sei.
Das Grundproblem bleibt
Als Grundproblem bleibt: „Auch künftig ist es schwierig, die unregelmäßige Einspeisung in das Netz zu kompensieren. Man muss genügend schnell hochfahrende Kraftwerke zur Verfügung haben. Und das ist offensichtlich in Süd-Australien zur Zeit nicht der Fall. … Der Black-out vom 28. Februar 2016 zeigt auf, dass ein plötzlicher Rückgang der Stromlieferungen über Windkraft nicht sofort kompensiert werden kann durch die anderen Kraftwerke. Kurz vor dem Black-out hatten die fossilen Kraftwerke ihre Stromproduktion heruntergefahren, da die Windkraft mit der Fotovoltaik etwa die Hälfte der Stromnachfrage abgedeckt hat.“
Ein riesiges Experiment, das auf unzuverlässigen Hypothesen beruht
Die Schlussfolgerung in dem Bericht lautet: „Zur Zeit führt Süd-Australien mit seiner 50 Prozent Windkraft-Stromversorgung ein riesiges Experiment durch, da theoretische Studien über diese Art der Stromversorgung nur aus unzuverlässigen Hypothesen bestehen. Im Einzelnen:
– Wenn man von 35 auf 50 Prozent übergeht mit einer Stromversorgung, die aus unregelmäßigen Stromerzeugern besteht, dann riskiert man Netzzusammenbrüche, die sowohl den Endverbraucher als auch Unternehmen schwer beeinträchtigen …
– Die AEMO (Australien Energy Market Organisation) sieht für Süd-Australien in den nächsten zwei Jahren 125 Tage mit Strommangel-Situationen voraus. ‚tatsächlich ist es nicht möglich, bei Sommer Temperaturen über 40 Grad das Netz stabil zu halten’
– Schon vor der Krise waren die Strompreise doppelt so hoch wie in Frankreich und die höchsten in ganz Australien.
– Die Regierung, deren Vorliebe der weitere Ausbau der Erneuerbaren Energien Wind und Sonne ist, muss jetzt einen kostspieligen Notfallplan verfolgen, dessen Schwerpunkt der Bau von Gaskraftwerken ist. …
– Das Speichern von Strom über Batterien ist eine nicht reiflich überlegte Lösung und dazu außerordentlich teuer.
– Der Strompreis für Süd-Australien wird explodieren – einmal durch die Abschaltung der Kohlekraftwerke, aber dann vor allem durch den Crash Plan, der in wenigen Monaten durchgeboxt werden soll.“
Was Süd-Australien exemplarisch vorführt
„Für Frankeich würde derselbe Notfallplan – aber hochgerechnet auf unseren Stromverbrauch – etwa 13,5 Milliarden Euro kosten. Bei den Netzzusammenbrüchen kommen oft verschiedene Ursachen zusammen – die unregelmäßige Stromeinspeisung über Wind und Sonne ist aber ein wichtiger Grund, der mit der immer mehr zunehmenden Stromeinspeisung immer wichtiger wird. In Deutschland, wo der Anteil der Erneuerbaren schon über 30 Prozent am Stromverbrauch beträgt, erfordert eine Windflaute einen massiven Unterhalt von fossilen Back-up-Kraftwerken. Bei der European Physical Society Energy Group hört sich das so an: Die Integration von unregelmäßigen Stromerzeugern wird ab einer Größenordnung von 30 bis 40 Prozent immer schwieriger werden. Süd-Australien führt uns das exemplarisch vor!“
Ein vernichtendes Ergebnis auch für die deutsche Strompolitik
Der Lettre geopolitique de l’electricité der ONG Global Electrification (Homepage hier) erscheint mit seinen Beobachtungen der Strompolitik monatlich. Am 22. Februar (hier) sind dort die Kosten und die Klimarelevanz der deutschen „Energiewende“ analysiert worden – mit einem vernichtenden Ergebnis. Der eigenen (französischen) Regierung wurde empfohlen, dem deutschen Beispiel nicht nachzueifern. Das Gleiche hat die NGO mit der EU-Energiepolitik gemacht und geprüft, ob die Klima- und die Energieausbauziele überhaupt realistisch und sinnvoll sind. In Deutschland fehlt eine solche unabhängige Institution – leider.
Der Beitrag erschien zuerst bei Blog von Dr. K.P. Krause
Aber die vom Stromausfall schon betroffenen Australier fanden diese Idee wohl nicht so gut und sind wegen der häufigen Netzzusammenbrüche stinksauer. Daher muss jetzt ein Schnellprogramm für neu zu bauende Gaskraftwerke aufgelegt werden, um die unregelmäßige Stromeinspeisung der Windkraft abzupuffern. Zuvor waren einige Kraftwerke mit Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen sinnigerweise stillgelegt worden – obwohl Australien in Kohle schwimmt. Aber der „Ökostrom“ beschert den Bürgern in Down under nicht nur Stromausfälle, sondern auch teureren Strom. Der Preis für Strom ist dort auf das Preisniveau in Deutschland gestiegen und wird weiter steigen. Doch anders als in Deutschland gibt es für stromintensive Unternehmen auf den hohen Preis keinen Rabatt.
Die Dokumentation durch eine französische NGO
Über die Stromkrise im Bundesstaat Süd-Australien gibt es eine sieben Seiten lange Dokumentation der französischen Nichtregierungsorganisation (NGO, französisch ONG) Global Electrification, die sich generell mit Strommärkten beschäftigt. Sie gilt als regierungsunabhängig und frei von Lobby-Einflüssen. Veröffentlicht ist das Dokument im Lettre geopolitique de l‘electricite Nr. 73 vom 27. März 2017. Im Folgenden gebe ich Ausschnitte daraus in der Übersetzung von Günter Unseld (NAEB Verbraucherschutz e.V.) wieder, der mich auf den Beitrag auch aufmerksam gemacht hat. Die Zwischenüberschriften sind von mir eingefügt. In der Einführung heißt es:
Der erste größere Netzzusammenbruch schon im Februar 2016
„Im Mai 2016 hatte das Bundesland Süd-Australien seine letzten beiden Kohlekraftwerke still gelegt. Der Anteil der Erneuerbaren Energien mit unregelmäßiger Stromerzeugung, d.h. Fotovoltaik und vor allem Windkraft, ging auf fast 50 Prozent zu, was einmalig auf der Welt ist. Der Strompreis erreichte neue Höhen. Nachdem es schon am 28. Februar 2016 einen größeren Netzzusammenbruch gegeben hatte, gab es sieben Monate später den nächsten großen Black-out. Von diesem Zeitpunkt an kam es immer wieder zu Netzzusammenbrüchen. Der daraus resultierende Ärger bei der Bevölkerung beschwor eine politische Krise herauf. Die Unternehmer drohten eine Abwanderung an. Und fünfzig Kleinkinder, die auf eine Transplantation warteten, überlebten das nicht.“
Für die nächsten zwei Jahre 125 Stromknappheiten-Situationen einkalkuliert
„Am 13. März 2017 reagierte die Regierung darauf mit einem außergewöhnlichen Notfallplan. Mit Priorität werden jetzt Gaskraftwerke gebaut und keine Kosten gescheut: Wenn wir den Maßstab von Frankreich anlegen, würde das 13,6 Milliarden Euro kosten und würde auf einen Notfallplan hinauslaufen, zuerst einen Gaskraftwerk-Park zu erstellen mit einer Leistung von 5 EPR Kernkraftwerken (je 1,6 Gigawatt). Innerhalb von sechs Monaten müsste das dastehen vor der nächsten Hitzewelle … und vor den nächsten Wahlen 2018. Am 26.März 2017 hat das Energieministerium für Süd-Australien für die nächsten zwei Jahre etwa 125 Situationen mit Stromknappheiten einkalkuliert und eine hohe Wahrscheinlichkeiten von Black-outs für den nächsten australischen Sommer angekündigt.“
Notstromgenerator nicht schnell genug, fünfzig Kleinkinder gestorben
Des Weiteren schildert das Dokument die Stromversorgung in Süd-Australien v o r der Krise, dann das Ausbrechen der Krise und beschreibt anschließend die Stromausfälle vom 28. September 2016, vom 1. Dezember 2016, von Ende Dezember 2016, vom 20. Januar 2017 und vom 8. Februar 2017. Die schon erwähnten fünfzig Kleinkinder starben, weil es nicht gelang, den Notstromgenerator rechtzeitig hochzufahren. Danach ging sofort eine riesige Auseinandersetzung über die unzuverlässige Windkraft los. Vom Stromausfall am 1. Dezember 2016 waren rund 200 000 Haushalten eine Stunde lang betroffen, und BHP Billiton (die größte Bergbaufirma in Australien) hatte vier Stunden lang keinen Strom bei seinen Arbeiten am Olympic Dam Bergwerk.
Weihnachten 2016 ohne Klimaanlagen, Kühlschränke, Internet, Mobiltelefone, Straßenampeln
Vom 23. Dezember an und am Weihnachtstag gingen während längerer Zeiten die Klimaanlagen und die Kühlschränke aus. Die lokalen Zeitungen beschrieben die großen Verluste der Supermärkte, die sich zur Weihnachtszeit mit verderblichen Waren eingedeckt hatten. Am 27. Dezember waren zunächst 155 000 Haushalte betroffen. Außer Betrieb waren das Internet, die Mobiltelefone und die Straßenampeln. Am 20. Januar fand der Netzzusammenbruch während der Nacht statt und betraf 58 000 Haushalte in Adelaide und den Vorstädten. Viele Geschäfte mussten deshalb am nächsten Tag geschlossen bleiben.
Vorsorgliche Netzabschaltung wegen der sommerlichen Hitze, weil Strom fehlte
Am 8. Februar schaltete der Netzbetreiber in kurzer Folge verschiedene Bereiche der Stadt ab, um einen totalen Netzzusammenbruch zu vermeiden. Das wurde schmerzlich verspürt, da der australische Sommer voll zuschlug. Es fehlte eine Stromleistung von 100 Megawatt, die Hitze war groß. Die Regierung beschimpfte die Netzbetreiber, sie hätten grundlos das Netz abgeschaltet, was diese aber in Abrede stellten. Seit 5. Februar waren in der Adelaide-Region über 3000 Haushalte ohne Strom.
CocaCola-Fabrik geschlossen, BHP-Billiton-Bergwerk ohne Gewinn
Weiter liest man in dem Bericht, dass die Netzzusammenbrüche jetzt in einem bisher unbekannten Rhythmus aufeinander folgen. Die Warnungen der Netzbetreiber würden jetzt ernst genommen. Die Bevölkerung sei sich einer neuen Anfälligkeit ihres Stromnetzes bewusst, das ihnen vorher unbekannt gewesen sei. Die Presse registriere unter der Bevölkerung eine Unruhe und das Bewusstsein von finanziellen Verlusten, z.B. in den Supermärkten. Und die Todesfälle, verursacht durch den großen Netzzusammenbruch im September 2016, führten zu einem gerichtlichen Nachspiel. Der Bergbaukonzern BHP Billiton, einer der größten Arbeitgeber in Australien mit allein 3000 Beschäftigten im Kupferbergbau am Olympic Dam, weist darauf hin, dass durch die hohen Strompreise und die Stromausfälle der Gewinn 2016 in diesem Bergwerk auf Null geschrumpft ist. Die Firma Coca Cola hat ihre Fabrik in Süd-Australien geschlossen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, da der Bundesstaat jetzt die höchsten Strompreise habe und die Stromlieferungen am unsichersten sei.
Das Grundproblem bleibt
Als Grundproblem bleibt: „Auch künftig ist es schwierig, die unregelmäßige Einspeisung in das Netz zu kompensieren. Man muss genügend schnell hochfahrende Kraftwerke zur Verfügung haben. Und das ist offensichtlich in Süd-Australien zur Zeit nicht der Fall. … Der Black-out vom 28. Februar 2016 zeigt auf, dass ein plötzlicher Rückgang der Stromlieferungen über Windkraft nicht sofort kompensiert werden kann durch die anderen Kraftwerke. Kurz vor dem Black-out hatten die fossilen Kraftwerke ihre Stromproduktion heruntergefahren, da die Windkraft mit der Fotovoltaik etwa die Hälfte der Stromnachfrage abgedeckt hat.“
Ein riesiges Experiment, das auf unzuverlässigen Hypothesen beruht
Die Schlussfolgerung in dem Bericht lautet: „Zur Zeit führt Süd-Australien mit seiner 50 Prozent Windkraft-Stromversorgung ein riesiges Experiment durch, da theoretische Studien über diese Art der Stromversorgung nur aus unzuverlässigen Hypothesen bestehen. Im Einzelnen:
– Wenn man von 35 auf 50 Prozent übergeht mit einer Stromversorgung, die aus unregelmäßigen Stromerzeugern besteht, dann riskiert man Netzzusammenbrüche, die sowohl den Endverbraucher als auch Unternehmen schwer beeinträchtigen …
– Die AEMO (Australien Energy Market Organisation) sieht für Süd-Australien in den nächsten zwei Jahren 125 Tage mit Strommangel-Situationen voraus. ‚tatsächlich ist es nicht möglich, bei Sommer Temperaturen über 40 Grad das Netz stabil zu halten’
– Schon vor der Krise waren die Strompreise doppelt so hoch wie in Frankreich und die höchsten in ganz Australien.
– Die Regierung, deren Vorliebe der weitere Ausbau der Erneuerbaren Energien Wind und Sonne ist, muss jetzt einen kostspieligen Notfallplan verfolgen, dessen Schwerpunkt der Bau von Gaskraftwerken ist. …
– Das Speichern von Strom über Batterien ist eine nicht reiflich überlegte Lösung und dazu außerordentlich teuer.
– Der Strompreis für Süd-Australien wird explodieren – einmal durch die Abschaltung der Kohlekraftwerke, aber dann vor allem durch den Crash Plan, der in wenigen Monaten durchgeboxt werden soll.“
Was Süd-Australien exemplarisch vorführt
„Für Frankeich würde derselbe Notfallplan – aber hochgerechnet auf unseren Stromverbrauch – etwa 13,5 Milliarden Euro kosten. Bei den Netzzusammenbrüchen kommen oft verschiedene Ursachen zusammen – die unregelmäßige Stromeinspeisung über Wind und Sonne ist aber ein wichtiger Grund, der mit der immer mehr zunehmenden Stromeinspeisung immer wichtiger wird. In Deutschland, wo der Anteil der Erneuerbaren schon über 30 Prozent am Stromverbrauch beträgt, erfordert eine Windflaute einen massiven Unterhalt von fossilen Back-up-Kraftwerken. Bei der European Physical Society Energy Group hört sich das so an: Die Integration von unregelmäßigen Stromerzeugern wird ab einer Größenordnung von 30 bis 40 Prozent immer schwieriger werden. Süd-Australien führt uns das exemplarisch vor!“
Ein vernichtendes Ergebnis auch für die deutsche Strompolitik
Der Lettre geopolitique de l’electricité der ONG Global Electrification (Homepage hier) erscheint mit seinen Beobachtungen der Strompolitik monatlich. Am 22. Februar (hier) sind dort die Kosten und die Klimarelevanz der deutschen „Energiewende“ analysiert worden – mit einem vernichtenden Ergebnis. Der eigenen (französischen) Regierung wurde empfohlen, dem deutschen Beispiel nicht nachzueifern. Das Gleiche hat die NGO mit der EU-Energiepolitik gemacht und geprüft, ob die Klima- und die Energieausbauziele überhaupt realistisch und sinnvoll sind. In Deutschland fehlt eine solche unabhängige Institution – leider.
Der Beitrag erschien zuerst bei Blog von Dr. K.P. Krause
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
….Im Bericht stehen „50 Kleinkinder“, es sind aber Embryonen, die gestorben sind.
Herr Müller, ich bin mir nicht ganz sicher, machen Sie das jetzt bewusst (dann wäre es Betrug) oder unbewusst (dann wäre es Unwissenheit). Mir hier einen selektiv ausgewählten Zeitraum vor die Füße zu werfen und damit „gleichbleibend“ zu beweisen, verweist eher auf unsachliche Diskussionsführung. Ich gehe davon aus, dass Ihre Fachleute für Energieversorgung Ihnen sehr wohl bestätigen werden, dass die kleinste, sich wiederholende Zeitdauer bei der Betrachtung von Lastverläufen in Zusammenhang von Laständerungen pro Tag die Zeit von 0 – 24 Uhr ist und nicht die Zeit von 7 – 19 Uhr. Die Schwankungsbreite zwischen Minimal- und Maximallast pro Tag beträgt in den Sommermonaten etwa 20 GW und in den Wintermonaten bis zur 40 GW.
Rotierende Massen: Auch dort überschätzen Sie die Möglichkeiten gewaltig. Die in der rotierenden Masse eines 1 GW-Blockes gespeicherte Energie beträgt etwa 70 – 100 MWh. Das ist die Energie, die benötigt wird, diese Masse auf 3000 Umdrehungen/Minute zu beschleunigen, ohne dass eine Last ihr Enegie entnimmt und es keinerlei Verluste gibt. Von dieser Energie kann man etwa 5% zur Regelung verwenden. Die Begründung dafür ist sehr einfach, die rotierenden Massen stellen zwei Dinge im Netz zur Verfügung – Energie und Frequenz. Bei einer Laständerung kann der rotierenden Masse Energie entnommen werden, was aber zu Lasten der Drehzahl und somit der Frequenz geht. Zumindest solange, bis die Regelung der Dampfzufuhr greift. Da diese mit mechanischen Komponenten arbeitet, besitzt diese aber eine gewissen Trägheit.
Wesentlich schneller und nicht zu Lasten der Frequenz gehen Regelungen, die auf Speicher zurückgreifen können, die nur dann zum Einsatz kommen, wenn die Energie benötigt wird. Das wären Rotationsenergiespeicher oder eben Batteriespiecher, deren Regelung die aktuelle Netzfrequenz abtastet und bereits am Anstieg zwischen zwei Messpunkten erkennen kann, ob Regelenergiebedarf besteht und diese sofort, hier wird keine Mechanik mehr verwendet, zu Verfügung stellen kann. Bei der Kombination Turbine – Generator kann erst nach einer Umdrehung festgestellt werden, ob die Netzfrequenz noch stimmt.
Lieber Hr. Schubert,
Sie behaupteten, dass „der Zappelverbraucher keine gleichbleibende Last ist“. Ich habe Ihnen anhand realer Daten bewiesen, dass dies beileibe nicht ständig der Fall ist, sondern über den Arbeitszeitverlauf eines Tages hinweg – d.h. zwischen 7 und 19 Uhr – ein recht ebener Verlauf der Netzlast auftritt.
Jetzt schreiben Sie: „Herr Müller, ich bin mir nicht ganz sicher, machen Sie das jetzt bewusst (dann wäre es Betrug) oder unbewusst (dann wäre es Unwissenheit)“.
Ach Hr. Schubert, so langsam werden Sie unverschämt. Wenn Sie unfähig sind zu begreifen, was ich über Planbarkeit bei der Änderung der Netzlast gesagt habe, dann sollten Sie sich erstmal schlau machen, bevor Sie hier herumstänkern. Es gibt im Tagesverlauf einige wiederkehrende Übergangsphasen, die dem Versorger bestens bekannt sind und auf die er seine Tagesplanung abstellen kann. Die dann anfallenden Gradienten werden durch den Mix aus Grundlast-, Mittellast- und Spitzenlastkraftwerken problemlos abgefahren.
Heutzutage kommen allerdings unplanbare Gradienten aufgrund von Wind und Sonne hinzu. Diese werden mit fortschreitendem Ausbau der Wind- und Solarkraft immer größer. Das sind die Probleme, denen sich die konventionellen Kraftwerke bei immer geringerem eigenem Anteil am Strommix gegenübersehen.
Was rotierende Massen angeht, so haben Sie ebenfalls falsche Vorstellungen. Ich fürchte, Sie sind bezüglich der Unterscheidung zwischen Energie und Leistung nicht so ganz sattelfest. Ich übernehme einfach mal Ihre Angaben von 100 MWh pro 1-GW-Block und 5 % Nutzbarkeit. Wenn 30 GW solcher Kraftwerke am Netz laufen, dann sind das 150 MWh Rotationsenergie für die Primärreserve. Diese steht sofort zur Verfügung, ohne jegliche Verzögerung und zu jedem Zeitpunkt. Und noch dazu fast ohne Leistungsbegrenzung (max. bis zu dem Punkt, wo die Überlastsicherungen ansprechen), d.h. diese Energie kann innerhalb von Sekundenbruchteilen abgerufen werden, wenn nötig. Schätzen Sie doch mal die dahinterstehende Leistung ab, wenn 150 MWh in 5 s abgefordert würden. Bei Batteriespeichern ist an so etwas gar nicht zu denken, die können das gar nicht, wegen der Trägheit ihrer chemischen Prozesse. Die ersten solcher Batterien in Deutschland hatten nur einige MW wie etwa die 5-MW-Batterie von Younicos. Das größte mir derzeit bekannte Projekt ist das der österreichischen Luna mit bis zu 100 MW in D + Ö. Das ist gegenüber dem, was Dampkraftwerke bereitstellen, geradezu lächerlich wenig.
Was bei Dampfkraftwerken nämlich ebenfalls wesentlich ist, ist die Menge an hocherhitztem Dampf in den Kesseln. Jeder Kraftwerkskessel hält mehr als 1.000 Tonnen dieses Hochenergie-Konzentrats bereit. Bei z.B. 200 bar und 575 °C entspricht dies pro t Dampf ca. 3.500 MJ bzw. knapp 1 MWh. Bei 30 Kraftwerken und vermutlich über 50.000 t Dampf sind dies also gut 50 GWh, die bei Störungen kurzfristig zum Auffangen des Netzes angezapft werden können. Heute GEPLANTE Batterien haben um mehr als den Faktor 500 geringere Kapazitäten. Moderne Dampfventilsteuerungen haben übrigens ebenfalls Regelungen, welche die aktuelle Netzfrequenz abtasten und bereits am Anstieg zwischen zwei Messpunkten erkennen, ob Regelenergiebedarf besteht. Und sie sprechen im Millisekundenbereich an.
Mit Ihrer Aussage: „Bei der Kombination Turbine – Generator kann erst nach einer Umdrehung festgestellt werden, ob die Netzfrequenz noch stimmt“ beweisen Sie nur, dass Sie auch da nicht auf dem Stand der Technik sind. Sie sollten wirklich etwas bescheidener auftreten.
Mfg
Wann tritt man eigentlich diese schwachsinnige Blogsoftware ist in die Tonne?
Bereits vor 20 Jahren gab es bei Compuserve was Besseres!
Dann programmieren Sie doch bitte für uns das notwendige Registrier-Plug in. Das besitzt dieses sonst so schöne Kommmentarplugin von decomments nämlich leider nicht. Da würden wir uns sehr freuen.
Lieber Hr. Hansen,
unsere Transportnetze sind aus gutem Grund eigentlich nur zur gelegentlichen Kompensation kleinerer Ungleichgewichte gedacht. Stromtransport in grossen Mengen über grosse Entfernungen ist weder energetisch noch technisch besonders sinnvoll. Es wird doch gerade von grüner Seite immer gefordert, „lokal“ zu beschaffen, beim Strom aber soll Fernhandel vom Nordkap bis Sizilien das nonplusultra sein. Unsere Vorväter waren Pragmatiker und haben die Kraftwerek nach Möglichkeit in der Nähe der Bedarfsschwerpunkte angesiedelt.
Ein weiteres Problem zu hoher EE-Anteile sind die Laständerungsgradienten. Die bekommen Sie nur in den Griff, wenn SIe genügend konventionelle Kapazität unmittelbar am Netz haben, Stichwort Sekundenreserve. Kein Kraftwerk dieser Welt ist schnell genug, um die brutalen Sprünge zu hoher EE-Stotterleistungsanteile durch Hochfahren aus dem Stillstand aufzufangen. Das gilt auch für Gaskraftwerke und erst recht für GUD-Kraftwerke.
Mfg
Das stimmt so nicht ganz. Die existierenden Batteriespeicher haben gezeigt, dass diese die Anforderung der Primärregelleistung & der Momentanreserve hervorragend bedienen können. Zusammen mit der vorhandenen Sekundärregelleistung lässt sich damit in Deutschland ein „stottern“, aber auch größere plötzliche Schwankungen ausgleichen bis danach langsamere Kraftwerke mit einspringen.
Gefährlich wird es nur, wenn wie in Australien der Netzbetreiber nicht mal weiß was für ein Netzverhalten die angeschlossenen Anlagen haben. Nicht ohne Grund schreibt die Mittelspannungsrichtlinie vor, dass die Anschlussnehmer ein Einheitenzertifikat vorweisen müssen. Hätte man dieses System auch in Australien gehabt, dann hätte man vorher gewusst, dass der Windpark sich bei kurzen Frequenzeinbrüchen abschaltet und nicht wieder einschaltet. Dies ist in Deutschland erlaubt.
Über diese Sachverhalte würde ich hier gerne lesen und nicht wie aus Embyos auf einmal Babys werden, der Auslöser (Sturm) gar nicht mehr erwähnt wird und als Ursache pauschal zu wenig Kraftwerksleistung ermittelt wird.
Lieber Hr. Hansen,
ich kann Ihren Optimismus nicht so recht verstehen. Ja höher der Anteil von Sonne und Wind, desto steiler die Gradienten. Wir sprechen von Gigawatt/Stunde, in Zukunft mit zunehmendem EE-Anteil (es wird ja von 100 % fantasiert) bis zu mehr als 10 GW/ Stunde. Das heisst, innerhalb von einer Stunde müsste man bei gleichbleibender Last mehrere Grosskraftwerke von je 1 GW von Null auf Vollleistung ans Netz bringen. Welche Kapazität haben Batteriespeicher? Was kosten sie? Rechnen Sie doch mal bitte vor, wie das gehen soll. Schauen Sie sich zudem mal die Leistungsverläufe von EE-Quellen an. Hier geht es oft nicht nur um eine Stunde, es geht teilweise innerhalb weniger Stunden von z.B. 60 % auf 20 % oder noch weniger herunter. Wie wollen Sie das mit Batterien auffangen?
Mfg
@Fred F. Mueller
Wie wurde den früher, sagen wir mal vor etwa 20 Jahren, als die EE noch vernachlässigbar waren, die KW-Leistung in Deutschland geregelt? Als Spitzenlast noch echte Spitzenlast war und alle Kraftwerksbetreiber sich dumm und dämlich verdienen konnten, oder haben damals nur die Spitzenlastkraftwerksbetreiber bzw. -besitzer wirklich gut verdient? D.h. gab es damals noch keine Merrit-Order-Regelung bzw. keinen Stromhandel?
Lieber Hr. Becker,
es gab bereits vor dem zweiten Weltkrieg ein ausgeklügeltes Nebeneinander von Grundlast-, Mittellast- und Spitzenlastkraftwerken. Bei letzteren spielten übrigens Pumpspeicherkraftwerke eine erhebliche Rolle. Das sind die, die jetzt selbst in der Schweiz nicht mehr ausgebaut werden, weil ihnen der deutsche EE-Strom seit Jahren wachsende Verluste beschert.
Die deutschen Städte und Bundesländer haben sich, weil Haupteigentümer der Kraftwerke, „dumm und dämlich verdient“. Jeder noch so unfähige Kommunalpolitiker konnte Geld zum Fenster hinausschmeissen, wenn sein Kämmerer rechtzeitig in genug Aktien des regionalen Stromversorgers investiert hatte.
Es gab damals hauptsächlich Ausgleich innerhalb der Exklusivitätszonen der einzelnen Gross- und Mittelversorger, weil denen so gut wie alle Kraftwerke gehörten oder per Vertrag gebunden waren. Jeder verfügte über einen sinnvoll abgestuften Kraftwerksmix,der auch noch kostenoptimiert (einschliesslich Leitungsverluste, um die sich heute keiner schert !) zum Einsatz gebracht wurde. Wenn es mal regional klemmte, half man sich gegenseitig aus, es gab also Stromhandel, aber nur zwischen wenigen Akteuren. Den gab es übrigens auch grenzüberschreitend, daher das europäische Verbundnetz. Dieses wurde aber nie dafür ausgelegt, wirklich grosse Strommengen über riesige Entfernungen zu verschieben.
Einen solchen Stromhandel über eine europaweite Börse gab es nach meinem Kenntnisstand damals nicht. Das kam erst mit der Zerschlagung der Versorger, die man in Kraftwerksbetreiber und Netzbetreiber aufspaltete. Seitdem haben siech die Strompreise für den Verbraucher fast verdreifacht, während die Kraftwerksbetreiber kurz vor der Pleite stehen. Verdient haben seither die Wind- und Solaroligarchen, siehe Asbeck, den Schlössersammler.
Jetzt erklären Sie mal, ob und warum das besser für den Bürger ist als die frühere Situation. Vor allem auch mit Blick auf die hunderttausende Haushalte, die inzwischen von Stromsperren betroffen sind.
Mfg
@Fred F. Mueller
„es gab bereits vor dem zweiten Weltkrieg ein ausgeklügeltes Nebeneinander von Grundlast-, Mittellast- und Spitzenlastkraftwerken. „
Danke für die Info, aber mir ging es hauptsächlich um die Geschwindigkeit der Leistungsänderung damals als es noch ausgeprägte Lastkurven mit Mittags- und Spätnachmittagsspitze. D.h. damals musste schon eine große Leistungsänderung in kurzer Zeit bewältigt werden.
Dazu Daten von 2009 aus einem Dokument des IER (S. 23):
Verträglichkeit von erneuerbaren Energien und Kernenergie im Erzeugungsportfolio
Stuttgart, Oktober 2009
Die Leistungsänderungsgeschwindigkeiten für die kohlenbefeuerten Kraftwerke liegen etwa bei 3 % der Nennleistung je Minute bei Braunkohlenkraftwerken und bei etwa 4 % der Nennleistung je Minute bei Steinkohlenkraftwerken. Gasturbinenkraftwerke (GT) eignen sich wegen ihrer sehr kurzen Anfahrzeiten und ihrer schnellen Leistungsänderungsgeschwindigkeiten (bis zu 20 % der Nennleistung pro Minute) besonders gut zur Deckung von Lastschwankungen.
http://www.ier.uni-stuttgart.de/publikationen/pb_pdf/Hundt_EEKE_Langfassung.pdf
Bei der Änderungsgeschwindigkeit von Gasturbinen denke man den Start von Verkehrsflugzeugen – in ca. 1 Minute auf maximale Leistung.
Das [Pumpspeicherkraftwerke] sind die, die jetzt selbst in der Schweiz nicht mehr ausgebaut werden, weil ihnen der deutsche EE-Strom seit Jahren wachsende Verluste beschert.
Die Schweiz hält jetzt dagegen und macht aus der Not eine Tugend:
Alpiq installiert Stromvernichter
NIEDERGÖSGEN SO – Der Stromkonzern Alpiq geht mit zwei riesigen Elektroboilern gegen die Stromflut vor. Ja! Die gibts laut dem Konzern wirklich.
http://www.blick.ch/news/wirtschaft/alle-reden-vom-energiesparen-aber-alpiq-installiert-stromvernichter-id6551821.html
Die Zeitung Blick macht der Bild-Zeitung wirklich alle Ehre. Eine sinnvolle energiepolitische Investition wird als Idiotie dargestellt. Wer hat da wohl das Drehbuch geschrieben?
Eine Stromflut gibt’s nicht nur laut Konzern, sondern immer dann wenn in Deutschland bei Sonnenschein im Sommerhalbjahr ein kräftiger Wind weht.
In Münster gibt es seit kurzem (seit ca. 2-3 Jahre) eine ähnliche Anlage mit 20 MW Maximalleistung.
„Jeder noch so unfähige Kommunalpolitiker konnte Geld zum Fenster hinausschmeissen, wenn sein Kämmerer rechtzeitig in genug Aktien des regionalen Stromversorgers investiert hatte.“
Wirklich fähige Kommunalpolitiker hätten sich spätestens im April 2011 von allen Beteiligungen an KKW-Betreibern getrennt. Jetzt kucken zahlreiche Kommunen in die Röhre angesichts nahezu wertloser Energieversorgerpapiere.
Und man darf nicht vergessen: Kohle, Öl, Erdgas und Uran sind endlich.
Diese Aussage errinnert mich an den alten Witz wie der Professor über die Sonne und deren Lebensdauer vorträgt, und ein Teil der Zuhöhrer sanft entschläft. Als der Professor ausführt, dass die Sonne noch eine Lebensdauer (sagen wir) von 10 Millionen Jahren hätte. Daraus schreckt einer der Zuhörer aus seinem Halbschlaf auf und sagte etwas konsterniert: Was? Was haben Sie eben gesagt?
Der Professor erklärt ruhig nochmal, dass die Sonne noch eine Lebensdauer von 10 Millionen Jahren hätte! Darauf seufzt der Zuhörer auf und sagte beruhigt: Ach, ein Glück! Ich hatte verstanden: 5 Millionen Jahre.
Die Moral von der Geschicht?
Auch wenn Sie noch so viel Opportunisten der Energiewende zitieren, die am von oben erzwungenen Goldrausch – der größten Umverteilung von unten nach oben, die dieses Land seit dem Ende von WW II gesehen hat- rasch noch teilhaben wollen, bleibt es eine wahnsinnige – ja kriminelle Entscheidung- allein basierend auf Ideologie.
Lieber Hr. Becker,
Sie vergleichen Äpfel mit Birnen. Damals waren diese Gradienten planbar und traten regelmäßig jeden Tag in etwa zur gleichen Zeit auf. Und es gab eine ausreichende Anzahl von geeigneten Kraftwerken, die ihre Tagesfahrpläne darauf abstellen konnten. Bei den künftig geplanten EE-Schwankungen ist das anders, weil es ja keine fossil befeuerten Kraftwerke und auch keine KKW mehr geben soll, oder habe ich die offizielle Politik falsch verstanden? Es wird ja nicht einmal mehr erdgasbefeuerte Gaskraftwerke geben dürfen, wenn die konsequente Dekarbonisierung durchgezogen wird.
Was Sie nicht bedenken ist, dass wir bei 100 % EE und einem Nutzungsgrad von weniger als 20 % eine Überkapazität von ca. 350-400 % auf die heutige Erzeugungskapazität konventioneller Kraftwerke draufsatteln müssen. Und bitte einige zusätzliche 300 TWh/ Jahr für die geplante E-Mobilität nicht vergessen, macht nochmals 200 % zusätzlicher Kapazität. Wenn wir Power to Gas als Speicher nehmen, haben Sie einen Wirkungsgrad von (optimistisch geschätzt) vielleicht 30 %. Also müssten Sie auf den Speicherbedarf nochmals 300 % aufschlagen.
Wir landen also bei einem Bedarf von grob geschätzt 800+ Gigawatt EE-Kapazität. Machen Sie sich doch bitte einmal klar, was da für Gradienten auftreten, wenn – wie zu beobachten – die EE-Leistungsabgabe innerhalb von Stunden von 60 % auf weniger als 3 % absinkt. Wenn das innerhalb von 10 h passiert, müssen innert geschätzt 4-5 h bis zu 70 GW Erzeugungskapazität ans Netz. Woher soll das kommen, wer soll diese Bereitstellungsaufwendungen bezahlen? Kraftwerke vom Typ Irsching 5, die nur wenige Tage oder Wochen im Jahr laufen? Benutzen Sie doch bitte einmal Ihren gesunden Menschenverstand und ein wenig Phantasie, es ist doch so einfach nachzuvollziehen, dass dies alles nicht gehen kann. Weder technisch noch kaufmännisch. Wo wollen Sie z.B. Speicher herbekommen, die bei „gutem“ EE-Wetter 500 bis 700 GW absorbieren können, und wo sind die Leitungen, die solche Strommengen bewältigen sollen?
Und lassen Sie die Sache mit den Stromvernichtern mal weg, das ist nämlich Idiotie, der nur dann Sinn macht, wenn man den EE-Wahnsinn als normal ansieht. Bis auf den Punkt mit dem Abgreifen von Subventionen. Gespeichert wird dabei aber nichts.
Und schließlich gebe ich Ihnen noch einen todsicheren kaufmännischen Rat: Nehmen Sie alle Ihre Ersparnisse und investieren Sie diese in irgendwelche EE-Projekte. Egal in was. Es ist todsicher. Die Leute, die ihre Altersvorsorge in Prokon und Solarworld investiert hatten, werden Ihnen das gerne bestätigen. Ist nur eine Frage der Zeit. In 5-10 Jahren ist der Spuk vorbei und wir werden bei den Russen und Chinesen händeringend um Lieferung von Kernkraft bitten. Dann aber ganz hinten in der Schlange anstehen müssen.
Mfg
@Admin
Die ganzen De-Carbonisierungsmaßnahmen in Deutschland werden nur verständlich, ohne dass man am Verstand vieler Wissenschaftler, Ingenieure und Ministeriumsmitarbeiter zweifelt, wenn man akzeptiert dass Peak Oil eine Realität ist:
Umweltzonen, Dieselverbote, drastisch verschärftes Punktesystem (allerdings immer noch ohne Strafen in Abhängigkeit vom Einkommen wie in anderen europäischen Ländern), Pkw-Maut etc. Dass das alles nichts mit Klimaschutz zu tun hat sieht man der fortgesetzen Braunkohleförderung über alle Parteigrenzen hinweg, egal ob CDU oder Linke. Die Gebührensätze pro Kilometer für die Lkw-Maut wurden übrigens seit Einführung gesenkt und nicht etwa weiter erhöht.
Griechenland, Italien und Spanien brauchen keine solchen Schikanen mehr, weil die wirtschaftlich eh schon ziemlich nachgelassen haben – Griechenland ist praktisch am Ende außer bei der Produktion von landwirtschaftlichen Erzeugnissen und etwas Tourismus.
Für die Situation in Italien steht die Pleite von Alitalia.
Nach der Pkw-Maut und den Dieselverbote werden die Ministeriums“fachleute“ andere schöne Dinge erfinden. Benziner haben übrigens z.T. höhere Feinstaubwerte wie Dieselkfz mit entsprechenden Filtern.
Auch das NEAT-Projekt in der Schweiz hat meiner Meinung nach vor allem mit Peak-Oil und weniger mit dem Umweltschutzbedürfnis schweizer Regierungen zu tun.
Ich habe hier im Blog schon mehrfach darauf hingewiesen, aber wenn ich mich richtig erinnere gab es nie eine Reaktion darauf: China wird in ca. 30 Jahren keinen einzigen Krümel Kohle mehr im Land haben, wenn die inländische Kohleförderung in der gleichen Geschwindigkeit so weitergeht wie im Schnitt der letzten 10 Jahre. Diese Zahl basiert auf dem „BP Statistical Review of World Energy“, speziell auf den dort angegebenen Kohlereserven für China, die sich allerdings in den letzten Jahren nicht mehr verändert haben so wie die Ölreserven der Saudis seit etwa 25 Jahren.
Nur ganz, ganz wenige Menschen auf dieser Welt wissen vermutlich über die wahre Situation der Ölreserven in Saudi-Arabien Bescheid. Und ziemlich gravierendes Problem kommt auf Saudi-Arabien in den nächsten Jahren zu: Die Erschöpfung der Grundwasseraquifer und damit eine kosten- und energiegünstige Art Süßwasser zu gewinnen. Saudi-Arabien ist zwischen zwei kleine Salzwassermeere mit jeweils einem engen Ausgang eingeklemmt. Aufgrund dieser geologischen Lage wird die Süßwassergewinnung mit Hilfe von Meerwasserentsalzungsanlagen bald zu einem Problem werden, weil der Salzgehalt dann nochmal deutlich ansteigt mit weiter steigenden (Energie-)Kosten.
Wenn ein Land wie Australien, mit immer noch enormen Kohlereserven, wegen dem CO2-Schwachsinn die günstige Elektrizitätsproduktion einstellt, dann kann man das nicht mehr mit Umweltschutz erklären. Ich denke da eher an geostrategische Hintergründe und daran dass Australien da nur eine ziemlich kleine Rolle spielt im Vergleich zu den USA oder China.
In diesem Irrglauben liegt wohl der Hund ihres hartnäckigen Unverständnisses begraben.
Sie behaupten einfach irgendwelche Begrenzungen in ferner unbekannter Zukunft und verlangen dafür schon heute unsinnige Alternativen, begleitet von Konsumverzicht und letztendlich Elend. Voraussetzung allen Wohlstands ist der Zugang zu billiger Energie, dann wenn man sie braucht. Das wollen sie -rein aus ideologischen Gründen auch hierzulande durchsetzen. Das ist typisch grün-sozialistisches Gedankengut.
Ein letzter Versuch: Stellen Sie sich einfach mal in Schuhe von Kaiser wilhelm II und seine Zeitgenossen. Hätte man dem was von Kernenergie erzählt, dann hätte der nur gefragt: Welcher Kern? Die Zeitgenossen machten sich große Sorgen wie sie den Pferdemist aus ihren Städten entfernen könnten. Die Landbevölkerung hatte überhaupt keinen Zuagng zu Elektrizität oder gar Gas. Selbst befahrbare winterfeste Straßen waren die Ausnahme. Alles was sich diese Leute über die Zukunft in 50 oder 100 Jahren vorstellten wäre – und ist – falsch gewesen.
Und Sie wollen uns erzählen, dass Peaköl irgendwann evtl. ein Problem darstellt, für dass es sich lohnt, schon heute die Wirtschaft lahmzulegen. Die bekannten und gesichert vermuteten Vorräte reichen viele hundert Jahre, Erdgas 700 nis 1000 Jahre (obendrein mit Sicherheit (auch) abiotisch erzeugt) Steinkohle/Braunkohle viele 1000 Jahre und Uran/Thorium 500 Millionen bis 1 Milliarde Jahre.
Julian Simon der berühmte Ökonom pflegte zu sagen, dass, wenn das Öl sich aus der Wirtschaft verabschiedet, dies nicht mit einem Knall sonder mit einem Seufzer passieren wird, weil se niemand mehr braucht. Scheich Yamani – saudischer Ölminister der 80 er Jahre sagte, dass die Steinzeit nciht zu Ende ging weil ihnen die Steine (Peakstone?) ausgingen, sondern weil sie etwas besseres hatten.
Sie sollten sich mal mit der Theorie von Ressourcen beschäftigen. Was macht einen Stoff zur Ressource?
Also bitte, lassen Sie hier weitere Versuche Peaköl und Co an den Mann zu bringen.
PS: Solange ich Italien anfliege und das sind mehr als 50 Jahre ist die Alitalia pleite. Zuviel Angestellte, Pensionen und Funtkionäre die sich an dieser Airline laben. Das hat mit unserem Thema nichts zu tun.
„Ich denke da eher an geostrategische Hintergründe…“
Sie können auch an globalgalaktische Hintergründe denken.
Oder das verlorene Endspiel 1966.
Oder dem Geburtstag Ihrer Schwiegermutter.
Die richtigen fallen Ihnen offenbar eh nicht ein.
Die sind :
-Abzocke der Bevölkerung zum Wohle von Banken, Multis, Politik und Beamtensumpf
und
-faschistoide Ideologie der Besserwisser, Vorschriftenmacher und sonstiger Gutmenschen
Wenn fossile Rohstoffe wirklich in weiter Zukunft mal zu teuer werden sollten, steht mit der Kernenergie ein passender Ersatz bereit.
Mit Strom lassen sich alle fossilen Energieträger reproduzieren.
Sollte es bis dahin was besseres geben: fein!
Also so langsam geht mir die Geduld für eine sachliche Diskussion aus. Laufend kommen hier Ad-Hominem-Angriffe und Widerlegungen von Dingen, die nie gesagt habe.
„Von ähnlicher Güte sind auch Ihre übrigen Ausführungen.“
Sind wir hier im Kindergarten oder bei einem pseudowissenschaftlichen Blog, wo den Diskutanten die Argumente ausgehen und dann mit Dreck schmeissen?
@Fred F. Mueller
„Sie vergleichen Äpfel mit Birnen.“
Und sie scheinen in Sachen EE nicht auf der Höhe der Zeit zu sein:
100 % ERNEUERBARE ENERGIEN FÜR STROM UND WÄRME IN DEUTSCHLAND
Im Rahmen von Eigenforschung erstellte Studie, Freiburg, 12. November 2012
Quelle: ise.fraunhofer.de
gelöscht weil viel zu lang …Admin
Hallo Herr Admin,
„Sie (…) verlangen dafür schon heute unsinnige Alternativen, „
könnten Sie bitte mal diskutieren ohne persönlich zu werden?
Bitte Vorsicht! Ich bin KEIN Redakteuer eines politischen Jugendmagazins.
Welche unsinnigen Alternativen, welchen Konsumverzicht und welches Elend habe ich wo verlangt?
Weil ich Peak Oil für eine Realität halte?
„Voraussetzung allen Wohlstands“
Definieren Sie bitte Wohlstand. Eine 50qm-Wohnung, eine 150qm-Wohnung, eine 500qm-Wohnung? Ein VW-Golf, ein Audi Q7, ein Rolls-Royce?
………….
Sie sind mit keinem Wort auf die unsinnige Braunkohleförderung, genauer deren extrem schlechte Energiebilanz im Verhältnis zur jahrzehntelangen Nutzung von Äckern (Biomasse) eingegangen.
Ihre Blogbeiträge sind viel zu lang. Entweder Sie fassen sich kürzer, dann dürfen Sie hier kommentieren, oder Sie machen Ihren eigenen Blog auf.
Zur Braunkohleförderung:
Braunkohle ist eine sehr günstige deutsche Energiequelle, die wir – wenn endlich Parteien gew#hlt werden, die nicht so ticken wie Sie und Ihre Gesinnungsgenossen im Bundes- und Landtagen- noch lange nutzen müssen, um in der Energieerzeugung konkurrenzf#hig zu sein. Nach dem Abbau sorgen strenge Renaturierungsauflagen dafür dass hinterher geradezu Naturparadiese entstehen. Das kann man von den Öko-Wüsten die die Neodymgewinnung derzeit hinterlässt bestimmt nicht sagen. Trotz des geringen Heizwertes von Braunkohle ist der so erzeugte Strom mit ca, 2,5 ct/kWh immmer noch (wie die Kernkraft) die mit Abstand billigste Energiequelle.
Übrigens hat der Preis Grüne noch nie interessiert, den müssen eben andere bezahlen. Wie z.B. die Briten, die ein hocheffizientes Riesen-Kohlekraftwerk auf Holzheizung (Heizwert wie Braunkohle) umgestellt haben, dass aber aus 5000 Meilen (z.B. Kalifornien) Entfernung herbeigeschafft werden muss. Wenn das für die Braunkohle hierzulande auch gälte, würden wir das ebenso ablehnen wie die Holzbefeuerung in UK, abe so ist es nicht. Sie wird hier sehr günstig im Tagebau gewonnen. Und anschließend Renaturierung s.o.
Die Batterien fangen nur kurzfristige Schwankungen auf (ms bis max. 5min). Bei anhaltendem Ungleichgewicht greift dann die Sekundär- und Tertiärregeleistung (z.B. BHKW, Wasserkraft, Gasturbinen, Demandsite-Mangement). Spätestens nach einer halben Stunden sollten dann die großen Kraftwerk (GuD, Steinkohle, Braunkohle, Biomasse) die Leistung aufgefangen haben. Die meisten Kohlekraftwerke sind mittlerweile sehr gut regelbar. Nur den Kaltstart werden Kohlekraftwerke nie ausreichend schnell hinbekommen, so dass diese dann irgendwann bei steigendem EE-Anteil durch G(uD)-Kraftwerke ersetzt werden müssen.
Bei weiteren Interesse an Batterien empfehle ich: Link1
Oder etwas kürzer Link2 und Link3
Link2 und Link3 zeigen auch sehr schön, dass man schon 2015 sich der Entwicklung bewußt war und deswegen schon mit der Planung und Umsetzung der Anlagen begonnen hat.
Lieber Hr. Hansen,
Sie sagen es selbst, die Batterien fangen nur kurzfristige Schwankungen bis max 5 min auf. Und das auch nur bei kleinen Störungen. Bei den von mir angesprochenen Gradienten müssen aber innerhalb von Stunden DUTZENDE und künftig sogar aberdutzende Kraftwerke von Null auf 100 % hochgefahren werden. Kraftwerke, die ansonsten tage- oder wochenlang stillstehen müssten. Wer soll denn deren Kosten tragen? Kapitalkosten, Personal (4schichtig bitte, sonst ist keiner da, wenn die Klingel losgeht), Wartung und Instandhaltung? Das sind keine Kfz, wo man den Schlüssel umdreht und dann läuft alles problemlos an und funktioniert, sobald man das Gaspedal betätigt. Unsere Regierung will ja so gut wie alle konventionellen Kraftwerke bis 2050 stilllegen. Wie sollen dann EE-Schwankungen aufgefangen werden?
In Südaustralien ist das grosse Kohlekraftwerk ABGERISSEN worden. Jetzt will man hektisch Gaskraftwerke hinstellen. Per Leitung von woanders her den Strom holen zu wollen ist riskant, wie sich ja gezeigt hat. Aber die Gaskraftwerke, die dann hauptsächlich als Reserve herumstehen werden, verursachen nicht nur beim Stillstand KOSTEN. Gas ist bei reinen Gaskraftwerken (ohen GUD, und nur die sind wirklich schnell hochzufahren) ein ausserordentlich teurer Brennstoff. Und CO2 produzieren sie auch.
Herr Hansen, man kann es drehen und wenden, wie man will, die Energiewende ist Schwachsinn und hält keinem Reality Check stand. Weder in Australien noch in Deutschland. Ich verstehe den fast schon missionarischen Eifer nicht, mit dem Sie hier eine unübersehbare Spur von Fake-Stellungnahmen durch die Kommentarspalten ziehen. Trollfabrik?
Mfg
Herr Müller,
ich habe Ihnen nur den aktuellen Stand der Technik mit meinen Worten wiedergegeben. Das können sie auch überall im Internet finden (z.B. hier). Dazu finden Sie Richtlinien usw.
Was ist daran Fake?
Gleichzeitig stört es sie nicht, wenn hier fälschlicherweise von gestorbenen Babys gesprochen wird? Das verstehe ich nicht. Würde ich aber gerne. Warum sieht man über so viele Fehler/Manipulationen hinweg?
Ich möchte hier kritische Meinungen einholen, aber bei zso offensichtliche Fehlern werde ich schon mal eifrig.
Übrigens sind ein Teil der hochflexiblen Kraftwerke tatsächlich Kfz-Motoren und nennen sich BHKW. Diese werden aber nicht eingeschaltet, wenns klingelt, sondern über Wärmebedarf, vorgegebenen Fahrplan, Börsenpreis oder eine Kombination daraus. Es befindet sich kein Personal vor Ort. Und im Sommer können diese Anlagen tatsächlich über mehrere Wochen aus sein.
Und die GuD sind übrigens die langsamsten Kraftwerke. BHKW, Gasturbinen sind deutlich schneller.
Wie gesagt haben wir aber noch (auch mit den Abschaltungen in den kommenden 5 Jahren) bis auf den Süden genug installierte Kraftwerksleistung.
Ihre Rechenaufgabe liegt also noch weit in der Zukunft. Aber auch hierzu gibt’s im Netz schon Berechnung. Wobei das mit dem Blick in die Zukunft immer so eine Sache ist
Sehen Sie das wollte ich schon längst machen, aber ich wollte sichergehen dass so ein Hackeridiot mir nicht dazwischenfunkt.
Merken Sie sich doch schon mal folgende Adresse für die nächste Woche:
Bio-ist-die-Zukunft.de
Abgesehen davon, dass der Zappelverbraucher keine gleichbleibende Last ist und mittlerweile auch Lastkurven unzuverlässiger werden, da „Sonnabends gehört Papa mir“ ein Slogan aus den 70ern ist und die Werksirene auch nur noch im Museum dröhnt. Wenn Sie wünschen, stelle ich Ihnen gerne mehrjähriges Datenmaterial von Erzeugung und Verbrauch von E-Energie zur Verfügung. Daran können Sie sich mit Bestimmung von Gradienten und Residuallast versuchen.
Ich war zwar nicht gemeint. Aber wenn ihnen die Reallastgänge als Stunden oder 15 min_Werte vorliegen, würde ich diese gerne nehmen.
Lieber Hr. Schubert,
danke, ich verfüge über eigenes Datenmaterial. Nehmen wir einfach mal den Freitag, den 8.1.2016. Laut Entso-E-Daten schwankte der deutsche „Zappelverbrauch“ (Ihre Bezeichnung) zwischen Stunde 7 und Stunde 19 an diesem Tag zwischen 63.429 und 67.196 MWh. Mittelwert 65.312,5, Schwankungsbreite ± 1883,5 bzw. 2,9 %. Ich kann Ihnen fast beliebig viele vergleichbarer Tage anführen. Man kann sich jetzt natürlich darüber auslassen, wie man „gleichbleibend“ definieren möchte. Ich halte mich da an die Einschätzung von Fachleuten aus dem Kraftwerksbereich. Für die ist das „gleichbleibend“.
Mfg
Lieber Hr. Hansen,
hatten Sie jemals Kinder? Vermutlich nicht. Ich hatte vier, davon haben wir zwei im Mutterleib verloren. Nicht nur die katholische Kirche, auch andere Kulturen und Religionsgruppen sehen den Moment der Zeugung als den Beginn menschlichen Lebens. Und ich auch. In diesem Zusammenhang bringe ich Ihrer kaltschnäuzigen Anmerkung daher nur Verachtung entgegen.
Die gestorbenen Embryonen sind Menschen, die nicht hätten sterben müssen, wenn die südaustralische Regierung nicht fahrlässig gehandelt hätte, als sie die Zuverlässigkeit der Stromversorgung wegen grüner Ideologie aufs Spiel setzte.
Nett dass Sie PKW-Motor-BHKWs als „flexible Kraftwerke“ einstufen. So ein Motörchen hat vielleicht 100 kW. Wieviele bräuchte man, um auch nur 1 GW aufzubringen. 10.000 ! Deutschlands Maximallast ist so um die 85 GW, d.h. man bräuchte 850.000 davon. Und BHKW’s werden nach Wärmebedarf gefahren, wenn der Wirkungsgrad stimmen soll. Von den Kosten wollen wir mal gar nicht reden. Sind Sie reich geboren oder haben Sie einen Goldesel? Otto Normalverbaucher nicht.
Was Sie außerdem vergessen, ist die Lebensdauer. Ein Großkraftwerk ist für mindestens 100.000 Betriebsstunden ausgelegt. Ein PKW-Motor nur für 2.000. Fangen Sie mal an zu rechnen….
Mfg
Herr Müller,
es geht mir hier um die Korrektheit der Informationen. Nur wenn man die korrekten Informationen hat, kann man solche Ereigenisse das nächste mal vielleicht verhindern. Falsche Zusammenhänge brigen einen da nicht weiter. Ich bin froh, dass wir in DE so strikte Vorgaben für das Netz haben und in den letzten Jahren die Ausfallzeiten noch weiter gesenkt werden konnten. Das kann Australien auch schaffen, aber nicht wenn man nicht über die eigentlichen Gründe diskutiert.
Zu den BHKW: Die Mötörchen haben mittlerweile 10 MW erreicht und verdrängen zunehmend GuD’s indem z.B. 20 dieser BHKW in einem Gebäude untergebracht werden, also 200 MW. Ein Grund sind vielleicht auch die Vermeidung von den von Ihnen beschriebenen hohen Schichtbetriebskosten.
Für 1 GW bräuchte man 5 dieser Gebäude, für 85 GW dann 425 Gebäude. Wenn man das so machen will, ist es eine überschaubare Aufgabe.
Der elektrische Wirkungsgrad der BHKW ist ziemlich unabhängig von der Wärmeauskopplung. Bei den thermischen Kraftwerken in DE wird bislang nur ein minimaler Teil der Wärme ausgekoppelt. Die mir bekannten Projekte mit den großen BHKW werden aber sinnvollerweise mit einem Wärmenetz verbunden (siehe Projekte in Kiel oder Hamburg)
Die Laufzeit großer BHKW bis zur ersten Generalüberholung beträgt 60.000 Bh. Alle 2.000 Bh erfolgt nur der Ölwechsel. Alle 10.000 Bh größere Wartungen.
Lieber Hr. Hansen,
Sie behaupten, Ihnen gehe es hier um die Korrektheit der Informationen. Nun, bei Ihrem vorletzten Kommentar haben Sie geschrieben: „Übrigens sind ein Teil der hochflexiblen Kraftwerke tatsächlich Kfz-Motoren und nennen sich BHKW“.
Sie schrieben Kfz-Motoren!!!!!!!!!!!! Nicht LKW oder Schiffsdiesel.
Darauf habe ich korrekt geantwortet und Ihnen vorgerechnet, dass Kfz-Motoren nicht geeignet sind, die Probleme zu lösen. Jetzt schreiben Sie plötzlich über „große“ motorisch betriebene BHKW der 10-MW-Klasse. Herr Hansen, so kann man nicht diskutieren. Sie sind es, der es an Korrektheit fehlen lässt. Das ist geradezu Troll-Benehmen.
Noch einige Hinweise:
1) Im Rahmen der Dekarbonisierung wird man motorische BHKW nicht mehr zulassen. Diese sind also eine Investitionssackgasse.
2) Es gibt kein Kraftwerk, das imstande ist, so schnell zu starten, dass es eine plötzliche Blackout-Situation aus dem Stillstand heraus abfangen könnte. Die entscheidenden Dinge passieren innerhalb von Sekunden. Dann hilft nur eines: Die Trägheitsreserve der rotierenden Massen großer Dampfkraftwerke. Nur die in großen rotierenden Massen gespeicherte Energie ist imstande, einen wirklich ernsthaften Frequenzeinbruch solange aufzufangen, bis die Wirkung der auffahrenden Dampfregler der Sekundenreserve greift. Warum, Hr. Hansen, gibt es denn den Zusammenhang zwischen Frequenz und Netzstabilität? Denken Sie mal darüber nach. BHKW-Motoren und -generatoren können das nicht ansatzweise leisten. Das ist auch der Grund, warum immer mindestens 20 GW Kohle- und Kernkraftwerke am deutschen Netz bleiben (müssen). Und warum man den Betreibern konventioneller Kraftwerke verbietet, ihre defizitären und längst zur Stilllegung angemeldeten Anlagen auch tatsächlich stillzulegen.
3) Sie sollten sich einmal wirklich ernsthaft mit der Netzproblematik auseinandersetzen. Ich empfehle Ihnen dazu das Buch „Strom ist nicht gleich Strom“ von Limburg und Mueller. ISBN 978-3-940431-54-7. Bekommen Sie bei Amazon.
Mfg
Herr Müller,
ich habe die Großmotoren wegen ihrer irreführenden 3-Satz-Rechnung ins Spiel gebracht. Deswegen hab ich auch gesagt, dass Kfz-Motoren zum Teil genutzt werden. Das BHKW in den nächsten 20 Jahren nicht mehr zugelassen werden sollen, ist mir unbekannt. Ich kenne nur die Ausbauziele für KWK bis 2025.
Der Rest ihres Kommentares zeigt, dass sie nichts verstanden haben. Informieren Sie sich über Regelenergie und den Einsatz von Batterien für die Momentanreserve. Die Links habe Ihnen schon genannt.
Für den Buch-Link bin ich Ihnen dankbar, da ich immer über neue Erkenntnisse dankbar bin
Sind sie tatsächlich Mitautor des Buches?
Erklärt das Ihren Eifer? Zumindest findet man ihren Namen in sehr vielen Blogs. Kann man da tatsächlich Geld mit machen?
Das Buch beschreibt anscheinend auch Regelenergie. War das Thema Batteriespeicher für die Primärregelenergie/Momentanreserve Ihnen zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt?
@Fred F. Mueller
„Dann hilft nur eines: Die Trägheitsreserve der rotierenden Massen großer Dampfkraftwerke. Nur die in großen rotierenden Massen gespeicherte Energie ist imstande, einen wirklich ernsthaften Frequenzeinbruch solange aufzufangen, bis die Wirkung der auffahrenden Dampfregler der Sekundenreserve greift.“
Regelenergiebedarf und Leistungskredit der Windenergie
Oktober 2004
Kurzfristige Schwankungen (Sekunden bis Minuten) des Windangebots mitteln sich schon in den regionalen Verteilungsnetzen aus bzw. werden in modernen, drehzahlvariablen WEA direkt abgepuffert (Schwungrad-Effekt von Rotor, Welle, Getriebe und Generator). Sie haben keinen Effekt auf das Verbundnetz und andere Kraftwerke.
Quelle (Web-Archiv): http://www.wind-energie.de
Wieso nur fallen hier in diesem Blog die Möglichkeiten der EE immer unter den Tisch? Mangels Wissen?
Hier fällt nichts unter den Tisch. Allerdings gehen wir davon aus, dass unsere Leser genügend Sachverstand haben um die Spreu vom Weizen zu trennen, die Sie hier unentwegt auftischen. Zur Netzstabilität wurde hier schon unendlich viel Kompetentes geschrieben. Es nützt nichts irgendwelche Enten vom Windkraft-Lobbyisten zu verbreiten, das tun andere schon an hunderten von Stellen, sondern man muss in der Lage sein, diese auch einzuordnen. Das sind Sie offensichtlich nicht. Deshalb, halten Sie sich bitte zurück, uns ist die Zeit zu schade bei Ihnen jedesmal und dazu noch fruchtlose Nachilfe zu geben.
Und noch ein bischen Aufklärung in Sachen Windenergie:
Neodym-Debatte: Windenergieanlagen von Enercon kommen ohne Neodym aus
Enercon, einer der weltgroßen Hersteller, hat sich ebenfalls geäussert: Enercon Windenergieanlagen aller Typen – von der E-33/330 kW bis zur E-126/7,5 MW – sind getriebelos, kommen aber völlig ohne Neodym aus. Dem Antriebskonzept zugrunde liegt vielmehr ein Konzept eines fremderregten
Ringgenerators. Die zur Stromerzeugung erforderlichen Magnetfelder im Generator werden dabei elektrisch erzeugt.
http://www.cleanthinking.de/neodym-debatte-windenergieanlagen-von-enercon-kommen-ohne-neodym-aus/
Auf der folgenden Seite von 3sat.de wurde das auch etwas näher erläutert (nicht mehr abrufbar, auch nicht über das Web-Archive wegen des Rundfunkstaatsvertrags):
Grenzenlose Windkraft?
Windkraftanlagen werden groß wie Fernsehtürme
http://www.3sat.de/page/?source=/hitec/140392/index.html
Dort wurde erklärt, dass der Generator außen sitzt, die Gondel dafür einen größeren Durchmesser hat, um ohne Neodym auszukommen.
Lieber Hr. Hansen,
Interessante Namensgleichheit, nicht wahr? Und einer der maßgeblichen Köpfe bei EIKE ist Dipl.-Ing. Michael Limburg. Das Buch „Strom ist nicht gleich Strom“ fußt u.a. auch auf einem intensiven Erfahrungsaustausch mit mehreren Ingenieuren der E-Technik/ Kraftwerkstechnik sowie einem em. Professor des gleichen Fachgebiets, der in seiner aktiven Zeit auch Hauptabteilungsleiter eines großen Stromversorgers war. Betrachten Sie das Buch als Kondensat der Erkenntnisse und der Wut zahlreicher Ingenieure des Fachbereichs, die sich nicht trauen, ihre Meinung öffentlich zu vertreten, weil sie um ihren Arbeitsplatz fürchten müssten. Wenn Sie behaupten, dass ich von der Stabilisierung des Stromnetzes „nichts verstanden“ hätte, geben Sie sich lediglich der Lächerlichkeit preis.
Geld verdienen kann man übrigens mit einer Mitarbeit bei EE-kritischen Blogs nicht, diese ist zu 100 % ehrenamtlich, und beim Buchhonorar liegt man irgendwo im einstelligen Cent-pro-Stunde-Bereich. Wer hat in Deutschland schon Ahnung von Kraftwerkstechnik oder interessiert sich überhaupt dafür und kauft solche Bücher? Bezahlung bekommt man nur von den Lobbyorganisationen der EE-Heuschrecken. Oder man hat einen guten Posten bei ISE oder dergleichen und will auf der Karriereleiter etwas schneller nach oben.
Batteriespeicher für Primärregelleistung wurden in Deutschland erst vor wenigen Jahren realisiert, als die Arbeiten am Buchmanuskript bereits abgeschlossen waren. Ich habe dazu später in einem Aufsatz Stellung bezogen, der bei EIKE im Archiv zu finden sein dürfte. Mit dürren Worten: Diese Speicher sind unsinnig und dienen nur dazu, Subventionen abzugreifen und zugleich den konventionellen Kraftwerken auch noch letzte Verdienstmöglichkeiten vorzuenthalten. Ohne den ganzen EE-Unsinn würde auch dieser Schwachsinn gar nicht erst praktiziert.
Ihre Anmerkung bezüglich KWK-Ausbauzielen bezeugt, dass Sie entweder sehr kaltschnäuzig oder ungewöhnlich naiv sind. Außerdem sind Ihnen offensichtlich Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen nicht vertraut. Ein KWK rechnet sich nur, wenn man den erzeugten Strom auch gewinnbringend verkaufen kann. Oder massiv subventioniert wird, was dann den Verbraucher wieder zusätzlich belastet. Das KWK selbst hat nur dann den gewünschten hohen Gesamtwirkungsgrad, wenn es ausschließlich wärmebedarfsgeführt arbeitet. Das ist in einem zunehmend von Stotterstrom überfluteten Netz nicht mit ausreichender Sicherheit planbar, und wenn keine Planungssicherheit gegeben ist, werden Sie keine Investoren dafür finden. Es sei denn, Sie powern mit üppigen Subventionen. Und staatliche KWK-Ausbauziele sind das Papier, auf dem sie gedruckt sind, nicht wert, wenn der Staat gleichzeitig Dekarbonisierungsziele vorgibt, die keinen Raum mehr für den Betrieb motorischer (= fossil befeuerter) Kraftwerke lassen. Es gibt halt unterschiedliche Ministerien und Behörden. Und „Burning Barbara“ vom BMU hat im Zweifelsfall das Ohr von Fr. Merkel und daher mehr zu sagen.
Mfg
Herr Müller,
sie haben also über Batterien für PRL geschrieben und wissen, dass diese erfolgreich eingesetzt werden und müssten eigentlich auch wissen, dass diese mittlerweile auch ganz ohne Fördermittel errichtet werden .
Mir ist bewußt, dass der atuelle Strommmarkt nicht mehr viel mit Marktwirtschaft zu tun. Und ich kenne auch Leute bei den Versorgern und die schlechte Stimmung da. Und ich bin auch kein Freund der teils ausgeuferten Fördergelder insb. für PV in der Vergangenheit.
Aber die großen Stromversorger finden gerade wieder ihre Wege.
Die PRL ist momentan die einzige Möglichkeit ohne Förderung neue Anlagen. Steag (ehemals Steinkohlen Elektrizität GmbH), der fünft größte Energieversorger, wird jetzt der größte Betreiber von Batterien für die PRL und das OHNE Fördermittel. Warum wollen Sie das letzte bißchen Marktwirtschaft im Stromsektor verbieten?
EnBW hat jetzt erfolgreich auf einen Offshore-Park geboten, welcher in den nächsten 7 Jahren OHNE Fördermittel (aber kostenlosen Netzanschluss) gebaut wird. Andere große Versorger (z.B. Vattenfall) sind auch sehr erfolgreich im Offshore-Bereich. Warum wollen Sie diesen Unternehmen diese Einnahmequellen verwehren?
Vielleicht sollten Sie ein neues Buch über diese neuen Wege der Versorger schreiben.
Lieber Hr. Hansen,
es gibt nach wie vor keinen freien Markt für die Stromerzeugung. Allein schon die CO2-Zertifikate, die Politik der „Dekarbonisierung“ sowie das KKW-Verbot sorgen dafür, dass die einzig effizienten Technologien vom Markt verschwinden. Auch stimmt es nicht, dass die „EE“-Technologien ohne Förderung auskämen. EnBW bekommt einen „kostenlosen Netzanschluss“ geschenkt. Wissen Sie, was so etwas kostet? Wir sprechen hier über „Geschenke“ im dreistelligen Millionenbereich bis in den Milliardenbereich hinein. Abgesehen davon, dass der offshore erzeugte Strom nach wie vor Vorrang geniesst. Und auch das neueste mir bekannte deutsche Batterieprojekt EnspireME (Eneco und Mitsubishi) mit 50 MWh wird von Schleswig-Holstein mit einer Millionensumme gefördert. Bisher bekamen Offshore Windparks bis zu 19 ct/ kWh, jetzt wollen sie umsonst liefern können. Das beweist doch nur, welch ein Schweinegeld man auf viele Jahre hinaus diesen Heuschrecken auf Kosten des Verbrauchers garantiert hat. Dass Firmen, denen man das früher übliche ehrliche Geschäftsmodell (verlässlicher Strom gegen moderate Preise) kaputtgemacht hat und weiter kaputtmacht, sich jetzt anpassen und mit den Wölfen heulen, kann man sogar verstehen. Was aber in den neuen Geschäftsmodellen nach wie vor nicht gegeben ist, ist die Zuverlässigkeit: Diese Anbieter müssen nicht die Sicherheit der Versorgung gewährleisten, d.h. keine Aufwendungen für Speichertechnologien vorhalten. Auch der Netzausbau (allein SüdLink dürfte um die 10 Mrd. kosten) ist von der Allgemeinheit über die Netzgebühren zu tragen. Dabei wäre dieser Ausbau ohne die EE-Politik gar nicht erforderlich. Das ist doch alles leicht zu erkennen, wenn man nur sehen will….
Mfg
Danke für den Artikel, aber ich meine auch: Gerne belustigend schreibend, aber bitte sachlich präzise bleiben! Denn wie Humor unterhält, so sorgt präzise und ehrliche Beschreibung für Glaubwürdigkeit. Sonst geht Vertrauen flöten, denke ich
1. Embryonen sind Embryonen und keine Kleinkinder.
2. Ursächlich für die Stromausfälle waren wohl Stürme, die die Strom-Infrastrukturen beschädigten (Stromerzeugungsanlagen oder Netzlanlagen), aber eben nicht allein die Tatsache, dass der Strom in Südaustralien zu einem hohen Maß „regenerativ“ erzeugt wird.
Andererseits scheint es mir einleuchtend, ohne es wirklich beurteilen zu vermögen, dass die Stromausfälle „unter konventionellen Bedingungen“ besser zu handeln zu können. Aber selbst wenn das so stimmen würde, hätte das doch kaum Aussagekraft: Dass ein Stromgenerator in einem Fertilitätsinstitut nicht anspringt, ist ja völlig unabhängig von „regenerativ“ oder „konventionell“ -dies hätte also auch sonst passieren können.
Prinzipiell unterstütze ich, dass man die Bedeutung der Abhängigkeit der „regenerativen Energien“ von den Naturgewalten (Wind/Sonne/Sturm etc.) für Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit usw. genau beobachtet und kritische Fragen stellt.
Nochmal der Hinweis: Der Stromausfall in Südaustralien vom 28. September 2016 hatte nichts mit Erneuerbaren Energien zu tun, sondern mit einem gewaltigen Unwetter, das im Verhältnis auch bei uns in Deutschland zu massiven Schäden geführt hätte.
Wenn Hoch- und Höchstspannungsleitungen aufgrund von Sturm reihenweise umkippen, können auch die besten konventionellen Kraftwerke nichts ausrichten.
Ja, Australien ist ziemlich bescheuert, dass es den billigen und in Massen vorhandenen Energieträger Kohle aufgrund der CO2-Hysterie nicht weiter nutzt. Nein, es ist in absehbarer Zeit nicht unmöglich bei der Stromversorgung voll auf EE zu setzen.
In Deutschland ist die Nutzung von Braunkohle hirnverbrannt, weil erstens riesige, hässliche Löcher enstehen, die man nur zum Teil ohne Probleme mit Grundwasser volllaufen lassen kann und zweitens weil es viel sinnvoller wäre, angesichts des geringen Gesamtwirkungsgrades der Braunkohlenutzung (400m Tiefe bei Köln) und der über Jahrzehnte dauernden Hangrutschproblematik, auf die Nutzung von Biomasse zu setzen.
Das geht im Übrigen völlig ohne Pestizide, Kunstdünger und Gentechnik, d.h. mit einem sehr geringen Input. Ein Beispiel: Der Landwirt Gabe Brown aus Nord Dakota (bei Youtube gibt’s jede Menge Vorträge). Andere Möglichkeit: SRI.
„Die schon erwähnten fünfzig Kleinkinder starben, weil es nicht gelang, den Notstromgenerator rechtzeitig hochzufahren. “
Der Notstromgenerator im Krankenhaus lief, versagte aber nach einer Stunde seinen Dienst wegen des Defekts einer Kraftstoffpumpe. Der Generator wurde zwei Tage vorher getestet und alles war okay (wahrscheinlich: Start, 5 Minuten laufen lassen, alles okay, abstellen, genehmigt).
Australian fertility clinic loses embryos during power outage
By Dr Linda Wijlaars, 30 September 2016
The hospital’s generator had been checked two days before the power outage, as part of preparations for the storm.
http://www.bionews.org.uk/Page.asp?POID=1972&obj_id=708338&cAct=SIMP
Embryos destroyed at Flinders Medical Centre after generator fails in blackout
September 30, 2016 wjmadden
Back-up generators kicked in at Flinders Medical Centre after the blackout, but stopped after an hour through failure of a fuel pump.
https://billmaddens.wordpress.com/2016/09/30/embryos-destroyed-at-flinders-medical-centre-after-generator-fails-in-blackout/
Das Ganze konnte man bereits am 30.9.2016 im englischen Wikipedia-Artikel zum September-Blackout nachlesen.
Eine wichtige Frage betreffend den australischen Sommer: Wie gut sind die Häuser in Südaustralien isoliert? So wie gut wie die einfachen Holzhäuser in den USA?
„, dass ein plötzlicher Rückgang der Stromlieferungen über Windkraft nicht sofort kompensiert werden kann durch die anderen Kraftwerke. „
Einen plötzlichen, unvorhersehbaren Rückgang bei der Windkraft kann es nur geben, wenn es keinerlei Wettervorhersage und/oder Lastmanagement gibt.
„Als Grundproblem bleibt: „Auch künftig ist es schwierig, die unregelmäßige Einspeisung in das Netz zu kompensieren. Man muss genügend schnell hochfahrende Kraftwerke zur Verfügung haben. Und das ist offensichtlich in Süd-Australien zur Zeit nicht der Fall. …“
Schnelle skalierbare Ersatzmöglichkeit: Gaskraftwerke in Containern, falls genügend Erdgas und genügend solcher Gaskraftwerke vorhanden sind.
Stichwort: „Mobile gas turbine packages“. Beispiel: http://www.uspeglobal.com/
Man könnte solche Generatoren-Packages auch gebraucht bekommen, als Übergangslösung bis zur Reaktivierung der alten Kohlekraftwerke.
Die Generatoren-Packages kann man teilweise auch nachträglich noch in GuD-Kraftwerke umbauen.
Eine wichtige Frage dazu: Wieso kann China nach wie vor laufend Kohlekraftwerke ans Netz nehmen, aber Australien will irgendwelchen merkwürdigen Verpflichtungen angesichts der riesigen Kohlereserven nachkommen?
„Die AEMO (Australien Energy Market Organisation) sieht für Süd-Australien in den nächsten zwei Jahren 125 Tage mit Strommangel-Situationen voraus. ‚tatsächlich ist es nicht möglich, bei Sommer Temperaturen über 40 Grad das Netz stabil zu halten’ „
Eigentlich ist die PV die ideale Lösung für die Erzeugung von Strom im Sommer, auch wenn man berücksichtigen muss, dass bei großer Hitze nicht die maximale nominale Leistung erzeugt werden kann.
Und was immer wieder unter den Tisch fällt, die wichtigste EE: Stromeinsparung.
Und, was auch immer wieder vergessen wird, wenn man auf die EE einprügelt: Die EE bestehen nicht nur aus PV und Wind.
Da fällt nichts unter den Tisch: Wasserkraft ist am Limit, dto die Elektroenergie aus Biomasse. Die bringen heute zwar rd. 1/3 der sog. „EE“ an den heute rd 30 % Anteil an der Stromerzeugung, aber lassen sich nicht mehr steigern.Schauen Sie sich die Zahlen an.
Von ähnlicher Güte sind auch Ihre übrigen Ausführungen.
Mein Vorschlag: Seien Sie konsequent. Verzichten Sie auf die Subventionierung, koppeln Sie sich vom Stromnetz ab, dass wir alle finanzieren, uns versorgen Sie sich autark. Vielleicht gelingt es Ihnen besser als den Pellwormern.
Wenn es dann soweit ist, sagen Sie Bescheid, dann können Sie sich vor Medieninteresse nicht mehr retten.
Da EE nicht nur PV & Wind sind, ist vielleicht nicht die wichtigste Aussage, aber ansonsten ist doch alles korrekt was Stephan Becker sagt.
Insbesondere weißt er doch darauf hin, dass der Stromausfall in Australien gerade durch den Ausfall des Netzes verursacht wurde. Er weißt quasi indirekt schon darauf hin, dass es nicht sinnvoll ist sich vom Netz zu trennen.
Der Sturm hat Teile des Netzes zerstört. Wäre genug konventionelle Kapazität vorhanden gewesen, hätte diese Unterbrechung umfahren werden können. Was nicht mehr da ist, kann auch nicht mehr zugeschaltet werden.
Allerdings zeigt diese Diskussion auf welchen Verschiebebahnhof von Schuldwegweisungen wir uns einstellen müssen, wenn es bei uns erstmal mit den Blackouts los geht.
50 Embryonen waren es in Australien. In Japan sind 150 bis 600 Patienten als Folge der Evakuierung gestorben, das berichtete sogar DER SPIEGEL. In Deutschland scheint das nicht zu interessieren, denn anderen Medien sind dem Leitmedium SPIEGEL nicht gefolgt, haben dessen Berichterstattung nicht übernommen.
Wer allerdings dem „Leitmedium Der Spiegel“ folgt, muss schwer krank sein.
Da reichen schon zwei Namen, Jakob Augstein und der mit dem Hahnenkamm (Sascha Lobo).
Die meisten anderen sind auch nicht besser.
In meinen Augen alles fehlgeleitete Profilneurotiker, die es verstehen, auf unsere Kosten zu leben.
Immerhin haben die verstanden, wie es geht.
Der Depp glaubt.
Das Problem ist dass die Daten vorhanden sind aber nur die Zusammenfassung betrachtet wird. Da wird von maximalen erneuerbaren Stromproduktionen gereded und wieviel man in einem Jahr produziert hat. Dann wird oft gesagt dass man den höchsten Wert hatte aber nicht sagt wieviel zusätzlich in der Zwischenzeit extra installiert wurde.
Man man auf dem Internet sich ein Bild machen und dann sieht man es sofort dass es nicht funktonieren kann. Auf https://tinyurl.com/lhgnldg kann man den Winddaten sehen und im Moment sieht es für einige Länder nicht gut aus. (wie so oft)
Deutschland hat ca. 15 GW und ca. 35% vom Verbrauch
Dänemark bringt gerade ca. 45% vom Verbrauch
UK weniger als 2% vom Verbrauch
Irland weniger als 5% vom Verbrauch
So kann man weiter machen und dann sieht man dass die fossilen Brennstoffe und die Atomenergie einen sehr grossen Anteil haben. Man kann zwar die ermeuerbaren Ausbauen bis zum geht nichts mehr ausbauen aber im Endeffekt fehlt der Wind und den haben wir nicht unter Kontrolle.
Danke Herr Stadler und Herr Pesch.
Hatte diesen Artikel mit dem schreckllichen Satz über die 50 toten Kleinkindern auch vor 2 Tagen auf journallistenwatch.com (Hinweis von wilfriedheck.de) gelesen und wunderte mich warum dies so lapidar behandelt wurde. Das hätte doch sogar in unserem mainstream ankommen müssen. Vorsichtigerweise wollte ich dies erst mal niemanden in dieser Form weiter mitteilen.
So aus dem französischen übersetzt macht es Sinn und hat nicht mehr diese entsetzliche Dramatik.
Ich würde journalistenwatch generell nicht als Quelle angeben
https://medium.com/@fpoeticker/das-abc-der-unseri%C3%B6sen-quellen-eine-%C3%BCbersicht-e5fe1322fb2f
Sehr geehrter Herr Hansen
Herr Krause hat, wie ich später feststellte auf journalistenwatch diesen Artikel geschrieben. Ich selber bin von der Seite wilfriedheck.de, die ich seit vielen Jahren lese zuerst darauf hingewiesen worden.
Richtig. Hier fand eine schludrige Übersetzung statt.
Herr Krause, auf journalistenwatch, schrieb nun hier den gleichen Beitrag auf Eike.
Ihrer Einstellung nach wäre dann Eike suspekt, weil man diese Adresse nicht als Quelle angeben sollte.
Ich lese auf Eike bereits seit 2008 und habe etliche Veranstaltungen besucht.
Fehler passieren hier natürlich auch, aber dazu sind die Leser da, die in Kommentaren versuchen es richtig zu stellen.
Eike gebe ich gern als Quuelle an.
Das Fazit sollte Deutschland aufhorchen lassen:
En termes mesurés la Société Européenne de Physique avait prévenu:«l’intégration des sources intermittentes deviendrait plus difficile au-delà d’une proportion dans l’électricité supérieure à 30-40% ». L’Australie du Sud a fait l’expérience: c’est vrai
Auf Deutsch: Die Europäische physikalische Gesellschaft hatte vorhergesagt:“ Die Integration von fluktuierenden Erzeugern wird problematisch ab einem Anteil an der Gesamtproduktion von 30-40%“. Süd-Australien hat die Aussage experimentell überprüft: sie stimmt!
Deutschland Ökos werden das wohl tapfer ignorieren und schreiben schon heute an den fadenscheinigen Begründungen und Schuldzuweisungen für den Tag an dem es auch in Öko-Deutschland heißt: Licht aus!
Lieber Herr Dr. Krause, glauben Sie ernsthaft, daß das unsere Führung interessiert?
Hallo,
in Süd-Australien sehen wir hier ganz klar die schlimmen Konsequenzen, die uns wohl auch noch drohen werden. Ich habe mir diesen „Lettre geopolitique de l’electricitie“ besorgt.
Nach meinen bescheidenen Französischkenntnissen sollte – vor allem um Missverständnissen und Falschzitaten vorzubeugen – die Passage
Cinquante embryons humains destinés à une transplantation
sont détruits
eher mit „50 menschliche Embryonen, die für eine Verpflanzung bestimmt waren, sind zerstört“ übersetzt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Christoph Stadler
Achtung Übersetzungsfehler!
…..
Und fünfzig Kleinkinder, die auf eine Transplantation warteten, überlebten das nicht.“
…..
Der Orginalsatz lautet:
Une cinquantaine d’embryons humains destinés à la transplantation
furent détruits dans un centre médical spécialisé, le générateur de secours, pourtant testé peu de temps avant,ne réussissant pas à fonctionner.
Es handelt sich also um Ebryonen und nicht um Kleinkinder. Das ist ein fundamentaler Unterschied.
Sehr geehrter Herr Pesch,
„…Es handelt sich also um Ebryonen und nicht um Kleinkinder. Das ist ein fundamentaler Unterschied….“
Naja, wenn ich an die Abtreibungsdebatten und die humane Gentechnik (Reproduktionsmedizin) denke, so ist das für Viele inkl. der Kirche kein Unterschied!