Doch nun bekommt diese Hoffnung einen harten Dämpfer. Die AfD-Fraktion im Sächsischen Landtag stellte einen Antrag:

Erprobung der Integration von Smart-Grid-Technologien und Ladetechniken für Elektroautos an Arbeitsplätzen durch den Freistaat Sachsen“

Dazu erklärt der AfD-Landtagsabgeordnete, Gunter Wild:

[1] „Unsere Fraktion bewertet die Förderung alternativer Antriebsarten positiv. Erfahrungen der Vergangenheit haben aber gezeigt, dass es eine Akzeptanz neuer Antriebsarten nur bei genügend entsprechenden Tankstellen gibt. Das weiß ich als überzeugter Auto-Gas-Fahrer ganz genau. Ein schlechtes Tankstellennetz gefährdet dagegen die Akzeptanz der neuen Elektroautos. Supermärkte als Schwerpunkt-Tankplätze genügen nicht. Zudem belasten Schnellladestationen massiv die Stromnetze. Die so genannte Smart-Grid-Technologie wurde vom Frauenhofer-Institut und namhaften Autoherstellern entwickelt und hat zum Ziel, erzeugten Überschussstrom verstärkt dafür zu nutzen. Durch diese Technologie, wird das Auto langsam aufgeladen – dort wo sich der Autofahrer die meiste Zeit aufhält. Also zu Hause oder am Arbeitsplatz. Energie, die einmal da ist, muss man auch nutzen.“

Was der AfD Landtagsabgeordete als Begründung von sich gibt zeigt, dass keinerlei Sachkenntnis vorliegt und auch dieser Politiker jeden Stuss unserer Medien glaubt.

Der Autor behauptet nämlich, dass Smart-Grid weder von den Autoherstellern entwickelt wurde, noch Einfluss auf das „… langsam aufgeladen … „ von Elektroautos hat. Der einzige Sinn und Nutzen von Smart Grid in der EEG-Stromversorgung ist die Möglichkeit, Energiemangel besser zu rationieren und genauer – bedeutet höher – mit Gebühren zu belasten, sowie den Herstellern Gelegenheit zu geben, sich eine goldenen Nase durch das Zwangs-Auswechseln der bewährten und einfach unsittlich unverwüstlichen Haushalts-Ferraris-Zähler zu verdienen, von den Heerscharen an dazu benötigten IT-Fachleuten für die DV-Hintergrundsysteme und Leitwarten ganz abgesehen.

Immerhin ist bis zu diesem Landtagsabgeordneten schon durchgedrungen, dass Schnell-Ladestationen ganz schön viel Strom brauchen, der mangels Zuleitungsstärke beileibe nicht an jeder Hausecke zur Verfügung steht und im Netz auch zu dem Zeitpunkt vorhanden sein muss.

Nur ist seine Ableitung dann hanebüchen:

Langsames Laden von Elektroautos ist beim EEG-Zappelstrom keine Lösung. Einmal, weil die Sonne nachts immer noch nicht scheint und der Wind dem Beispiel der Unzuverlässigkeit geradezu penetrant folgt. Wann also Überschussstrom vorliegt, ist unplanbar und die zeitliche Länge steht dann in den Sternen. Die „überschüssige Energie“ könnte also realistisch nur mit Schnellladestationen in Elektroautos gelangen, sofern diese zufällig an einer Stromtankstelle hängen und der Akku auch leer ist – alles andere erfordert Zwischenspeicher, die es für diese Energiemengen nicht gibt und nicht geben wird, weil dann die Preise in ungeahnte Höhen steigen[2]. Nicht umsonst lautet die einhellige Empfehlung, überflüssigen Strom wegzuschmeißen, weil das immer billiger kommt als der Versuch, ihn zu speichern. Dass man die Akkuspeicher, welche zur Regelenergie-Bereitstellung[3] inzwischen auch von lokalen EVUs für Wahnsinnssummen aufgebaut werden der Öffentlichkeit als „Energiespeicher“ verkauft, steht auf einem anderen Blatt, löst aber das Speicherproblem nicht.

Nun kann man über die Anträge von politischen Landtagsfraktionen hinwegsehen, denn diese sind gerade bei Oppositionsparteien oft bis meistens das Gegenteil von durchdacht oder wirklich sinnvoll.

Die AfD ist aktuell aber eine Protestpartei. Und dies bestimmt nicht wegen eines genialen Programms, sondern alleine wegen dem Versagen der etablierten Parteien. Wenn sie das vergisst und bei der Klimahysterie und dem EEG-Wahnsinn zum Öko-Glaubensmainstream der Regierungsparteien umschwenkt oder gar meint den Grünen Konkurrenz machen zu müssen, dürfte ihr Schicksal genau so schnell und so sicher wie bei den „Piraten“ besiegelt sein.

Bleibt nur zu hoffen, dass diese Gefahr im AfD Bundesvorstand noch früh genug erkannt und behoben wird und nicht ein Versicherungsvertreter (Gunter Wild) aus Unkenntnis, aber Begeisterung in der (für ihn wohl falschen) Partei ein Pöstchen ergattert zu haben, diese kaputt machen darf.

Der Autor dankt Herrn Duepmann, Vorsitzender NAEB e.V. für den Hinweis und Information in seinem Newsletter. Daraus wurden auch Passagen für diesen Artikel übernommen.

Quellen

[1] NAEB-Strom-Newsletter 2016/06Wandelt die AfD (Beritt von Frau Petry) jetzt auf Trittins Pfaden? (Überschußstrom)

[2] EIKE 18.06.2015: Elektro-Energiespeicherung, Notwendigkeit, Status und Kosten. Teil 3 (Abschluss)

http://www.eike-klima-energie.eu/energie-anzeige/elektro-energiespeicherung-notwendigkeit-status-und-kosten-teil-3-abschluss/

[3] EIKE 6.6.2015: Schlaraffenland im EEG-Paradies – Wie man die Verbraucher gegeneinander ausspielen und dann austricksen kann

http://www.eike-klima-energie.eu/energie-anzeige/schlaraffenland-im-eeg-paradies-wie-man-die-verbraucher-gegeneinander-ausspielen-und-dann-austricksen-kann/

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