Heute, rund 10 Jahre später, kann die Welt dank amerikanischen Einfallsreichtums und Initiative in Erdgas und Öl baden – wobei Amerika als Energieerzeuger die Nummer eins ist. Als Folge davon sind Öl und Erdgas billiger als irgendjemand sich vor ein paar Jahren vorstellen konnte. Damals, im Jahre 2008, hatte der Benzinpreis im Zuge einer „brandaktuellen globalen Wirtschaft und Furcht vor schwindenden Vorräten“ zu einer Preisspitze von 4,11 Dollar pro Gallone [ca. 4 Liter]. Die höchsten mittleren Benzinpreise aller Zeiten erreichten im Jahre 2012 3,60 Dollar pro Gallone – also während der letzten Präsidentenwahl – und verliehen dem „Ende des billigen Öls“-Szenario mächtig Schub.
Prophezeiung des Sierra Clubs: „Uns geht das Öl aus, das wir aus der Erde pumpen können, mit Preisen unter 60 Dollar pro Barrel. Die meisten heute lebenden Menschen werden das Ende von Cheap Oil erleben“.
Aber all das änderte sich, als die Techniken horizontalen Bohrens und hydraulischen Brechens erfolgreich kombiniert wurden – was es erlaubte, zuvor unerschließbare Öl- und Erdgasvorkommen auszubeuten – was die neue Ära des amerikanischen Energie-Überflusses einläutete.
Heute droht der Ölpreis unter 30 Dollar pro Barrel zu fallen. Der mittlere Preis einer Gallone Benzin in den USA liegt unter 2 Dollar [= ca. 50 Cent pro Liter!].
Der Autor des Sierra Clubs konnte nicht vorhersehen, das man im Januar 2016 Energie-Geschichte schreiben würde – gab es doch eine vollständige Umkehrung des Geschreis der immer weiter fortschreitenden Verknappung. Innerhalb weniger Tage wird amerikanisches Öl und Erdgas auf den Weltmarkt fließen.
Trotz der Prophezeiungen, dass das Aufheben des Öl-Exportverbots angesichts der mit Rohöl überschwemmten globalen Märkte wahrscheinlich nicht sofort zu irgendwelchen Exporten führen würde, sind die ersten Tanker mit US-Rohöl seit über 40 Jahren in Richtung Europa in See gestochen. Silvester legte ein Tanker aus Corpus Christi, Texas, ab mit etwa 400.000 Barrel Rohöl der Firma ConocoPhillips aus dem Schieferfeld Eagle Ford. Am 9. Januar 2016 legte der zweite Tanker ab, beladen mit 600.000 Barrel leichten Rohöls.
Schon dieser Tage wird der erste Tanker jemals mit verflüssigtem Erdgas (LNG) aus den USA ablegen. (LNG-Exporten stehen keine Gesetze oder Vorschriften im Wege). Allerdings wurde vor einem Jahrzehnt prophezeit, dass die USA 25% ihres Erdgases importieren müssten. Man baute LNG-Terminals. Jetzt, da der US-Schieferboom die Notwendigkeit von LNG-Import-Terminals obsolet machte, werden diese Terminals umgebaut zu Export-Terminals, von wo das LNG an die Freunde in Europa fließt.
Der Flüssiggas-Tanker Energy Atlantic wird am Sabine Pass-Terminal der Firma Chenière Energy am 12. Januar erwartet. Das Terminal – einst „Amerikas unmöglichstes Energieprojekt genannt“ (hier) – ist „eine der größten Energie-Einrichtungen, die in Nordamerika im Bau sind“. Mit Kosten in Höhe von über 20 Milliarden Dollar während über einem Jahrzehnt repräsentiert Sabine Pass eine Wende für Chenière Energy. Es ist die erste Einrichtung dieser Art seit fast 50 Jahren, die in Amerika gebaut wird.
„Das Export-Terminal Sabine Pass hat schon jetzt tausende neuer Energie-Arbeitsplätze geschaffen und stellt für unsere Wirtschaft einen gewaltigen Schub dar“, sagte mir Senator David Vitter (Republikaner). „Es ist so ermutigend zu sehen, wie das Projekt Früchte trägt. Die Einrichtung und Unterstützung derartiger wichtiger ökonomischer Entwicklungsprojekte wie dieses ist von riesigem Nutzen für Louisiana, und wir müssen damit fortfahren, Vorteile aus den reichlichen Ressourcen unseres US-Staates zu ziehen“.
Das Erdgas wird verflüssigt – das heißt, es wird super-gekühlt und auf ein Sechshundertstel seines ursprünglichen Volumens zusammen gepresst. Die superdichte Flüssigkeit wiegt 3,5 Pfund pro Gallone und wird in Tanker gepumpt und an Verbraucher auf der ganzen Welt verkauft.
Ist es erst einmal in Betrieb, werden einem Bericht von Reuters zufolge etwa 700 Millionen Kubikfuß Erdgas zu diesem Terminal fließen, aus allen Teilen des Landes. Die Einrichtung Sabine Pass ist „Der Zielpunkt des amerikanischen Erdgas-Pipeline-Netzes“.
Die Verschiffungs-Meilensteine sowohl von Öl als auch von LNG sind lediglich der Anfang. Viele glauben, dass der Ölpreis über 50 Dollar pro Barrel steigen müsste, um den Export wirtschaftlich zu machen. Die geplante LNG-Verschiffung im Januar ist eine Testfracht. Kommerzielle Operationen werden später in diesem Jahr erwartet. Unabhängig davon ist der Januar 2016 ein „tipping point“ – der Monat, in dem die USA zur globalen Energie-Supermacht geworden sind. Beides kann diplomatisch wirksam für Freunde und gegen Feinde in Übersee eingesetzt werden und dürfte das chronische Zahlungsdefizit des Landes dramatisch verbessern“.
Falls es zu einem ernsten Versorgungs-Engpass kommt wie während der Jahre 2011 – 2012, als Libyen ausscherte – was durchaus wieder passieren kann im Zuge des Konfliktes zwischen Saudi Arabien und Iran, was potentiell 20% der weltweiten Öltransporte durch die Straße von Hormuz unterbrechen könnte – prophezeit Bill Murray von RealClearEnergy: „Die Nachfrage aus der US-Produktion wäre gewaltig“. Er sagt: „Die Millionen Barrel Rohöl aus den USA werden von großer strategischer und diplomatischer Bedeutung sein“. Wegen der rekordniedrigen Ölpreise sind viele Plattformen stillgelegt worden. Aber wir wissen, wo sich dieses Öl befindet und welchen Preis man erzielen kann – wir können die Ausbeutung leicht wieder ankurbeln. Besonders für die Felder Eagle Ford in Texas und dem Permian-Becken in Texas und New Mexico befinden sich die Pipelines bereits vor Ort, und der Export kann rasch aufgenommen werden.
LNG-Exporte werden auch bedeutende geopolitische Auswirkungen haben, stellt sie doch die Energiesicherheit für unsere Alliierten sicher [die macht man in D auch ganz ohne Krieg kaputt! Anm. d. Übers.]. Im Wall Street Journal konstatiert Jason Bordoff, ein Experte für internationale Beziehungen: „In Europa, wo die Abhängigkeit von Gasimporten steigt, zielen die Energielieferungen darauf ab, die Verwundbarkeit durch die Abhängigkeit von russischem Gas zu reduzieren mittels Integration in den Markt und verstärkter Pipeline-Anschlüsse“. Er fügt hinzu: „Die Versorgung jener Länder mit Alternativen zu Russland reduziert die russische Hebelkraft. Mit den amerikanischen Lieferungen in den Weltmarkt sind Russland, Iran und Qatar nicht länger die vorherrschenden Akteure, die sie einst waren, und Erdgaspreise für andere Länder sinken. Ein Land, das hofft, von diesem Vorteil zu profitieren, ist Kroatien, welches Reuters zufolge „danach trachtet, seine Abhängigkeit von Gasimporten aus Russland zu reduzieren“. Im Juli hat die kroatische Regierung den LNG-Import „als von strategischem Interesse“ definiert. Der Bau eines LNG-Import-Terminals ist in Planung.
Ein anderer Ort, der von amerikanischem Erdgas in LNG-Form profitieren kann, ist Puerto Rico – das US-Territorium, in dem anders als auf dem US-Festland der meiste Strom mit Öl erzeugt wird. Puerto Rico befindet sich mitten im Prozess der Transformation seiner Energieerzeugung von Öl zu Erdgas, und ein neues LNG-Import-Terminal wird planmäßig Mitte 2017 in Betrieb genommen (hier).
Das Einströmen von Öl und Erdgas aus den USA in den globalen Markt verändert die Energie-Landschaft und gestattet uns, unseren Verbündeten mit zuverlässiger Versorgung zu helfen. Außerdem wird unser Handelsdefizit abgebaut, und den US-Unternehmen eröffnen sich weitere Betätigungsfelder.
Murray sagt: „Mit der Einwilligung in die Aufhebung des Exportverbots haben die Demokraten im Kongress – und Präsident Obama – implizit eingeräumt, dass konventionelle ökonomische Standpunkte zur Öl- und Gasversorgung falsch waren. Die heimischen Vorräte gehen keineswegs zur Neige“. Anstatt dass uns wie vom Sierra Club und vielen Anderen prophezeit Öl und Erdgas ausgehen, zeigen wir jetzt der Welt mit den Worten von Kent Moors „was erreicht werden kann mit Anreizen für Privat und mit einer guten Portion unternehmerischem Geist“.
Hmmm, vielleicht kann amerikanischer Einfallsreichtum und Initiative auch auf einige andere vermeintlich herauf dämmernde Krisen angewendet werden, falls diese sich jemals materialisieren sollten.
Persönliche Mitteilung der Autorin:
Januar 2016: „Die USA werden zur globalen Energie-Supermacht“ ist eine gute Nachricht in einer Welt schlechter Nachrichten. Bitte posten Sie es, verbreiten Sie es, oder freuen Sie sich selbst darüber!“
The author of Energy Freedom, Marita Noon serves as the executive director for Energy Makes America Great Inc. and the companion educational organization, the Citizens‘ Alliance for Responsible Energy (CARE). She hosts a weekly radio program: America’s Voice for Energy-which expands on the content of her weekly column. Follow her @EnergyRabbit.
Links: http://www.amazon.com/Energy-Freedom-Marita-Littauer-Noon/dp/1937654052
http://energymakesamericagreat.org/
http://www.responsiblenergy.org/
http://americaswebradio.com/americas-voice-for-energy/
Übersetzt von Chris Frey EIKE

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