Bild rechts: Sherwood B. Idso

Burnett: Bitte beschreiben Sie unseren Lesern ein wenig Ihren Forschungshintergrund und wie Sie dazu gekommen sind, den Düngungseffekt von Kohlendioxid auf Pflanzen zu erforschen.

Idso: Alle meine Universitätsgrade stammen von der University of Minnesota. Während meiner Graduierung zogen meine Familie und ich nach Phoenix in Arizona. Dort habe ich dann 34 Jahre als Forschungsphysiker beim U.S. Department of Agriculture’s Agricultural Research Service am U.S. Water Conservation Laboratory gearbeitet, während ich gleichzeitig an der Arizona State University als Assistenzprofessor in den Fachbereichen Geologie, Geographie, Botanik und Mikrobiologie tätig war.

Während meiner Berufslaufbahn habe ich über 500 wissenschaftliche Veröffentlichungen verfasst oder als Mitautor daran mitgewirkt. Außerdem gibt es von mir zwei Bücher, nämlich Carbon Dioxide: Friend or Foe? und Carbon Dioxide and Global Change: Earth in Transition. Ich war auch Redakteur beim Journal Agricultural and Forest Meteorology von 1973 bis 1993, wonach ich für viele weitere Jahre in die Redaktion von Environmental and Experimental Botany wechselte. Und während meiner gesamten Laufbahn arbeitete ich als bestellter Begutachter für 56 verschiedene Journale und 17 verschiedene Finanzierungs-Agenturen.

Als Ergebnis meiner frühen Arbeiten im Bereich Fernerkundung wurde ich mit der Arthur S. Flemming-Medaille ausgezeichnet, und zwar den Worten der Stifter zufolge in Anerkennung meiner „innovativen Forschung an grundlegenden Aspekten von Wechselwirkungen zwischen Landwirtschaft und Klimatologie, welche die Nahrungsmittel-Erzeugung betreffen, und an erreichbaren Forschungszielen, mit denen man der Abschätzung und Verbesserung der Nahrungsmittelversorgung in der Welt signifikant helfen konnte“. Dieses Zitat belegt auch den Geist, der mich zu meinen fortgesetzten Forschungen im Bereich der biosphärischen Konsequenzen des fortgesetzten CO2-Anstiegs in der Luft brachte.

Wie kam ich nun zur Erfoschung der Auswirkungen der atmosphärischen CO2-Anreicherung auf Pflanzen? Ich trat Kräften um Dr. Bruce Kimball bei, der ebenfalls am U.S. Water Conservation Laboratory arbeitete und der die Technologie entwickelt hatte, die erforderlich war, derartige Studien im Freien, genauer in Kammern mit Plastikwänden ohne Abdeckung durchzuführen. Zusammen untersuchten wir zahlreiche Ackerpflanzen und eine Anzahl von Baumarten. Eine davon, bei Orangenbäumen, erstreckte sich über 17 Jahre. Und irgendwie haben wir es auch geschafft, Studien anderer Pflanzenarten über längere Zeit durchzuführen, einschließlich einer Pflanzenart, die eine Krebs bekämpfende Substanz in unterirdischen Wurzelstöcken produzierte. Von dieser Substanz wurde erheblich mehr gebildet, wenn die Pflanze zusätzlichem atmosphärischen CO2 ausgesetzt war. Dies gilt auch für Seerosen, die wir uns vom Krokodil-Teich des Zoos von Phoenix „geborgt“ hatten.

Burnett: Sie haben buchstäblich tausende Experimente zu den Auswirkungen unterschiedlicher CO2-Konzentrationen auf das Pflanzenwachstum durchgeführt oder begutachtet. Welche Ergebnisse haben Sie dabei erzielt?

Idso: Folgendes habe ich herausgefunden: Falls der Verbrauch fossiler Treibstoffe nicht närrischerweise limitiert wird im Zuge eines abwegigen Versuches, den Klimawandel zu verhindern – zuvor globale Erwärmung genannt – wird die erwartete Zunahme der CO2-Emissionen in der Atmosphäre die Ernteerträge sowie die Wasser-Effizienz aller in der Welt erzeugten Nahrungsmittel deutlich verbessern. Dies erlaubt es uns die wachsende Weltbevölkerung weiter zu ernähren auch noch weit über das Jahr 2050 hinaus. Dann werden Berechnungen zufolge etwa 9 Milliarden Menschen auf der Erde leben, verglichen mit den heutigen 7,2 Milliarden.

Burnett: Nach ihrer Pensionierung aus Ihrer Stellung bei der Regierung sind Sie dem Center for the Study of Carbon Dioxide and Global Change beigetreten. Welche Mission verfolgt diese Institution, und welcher Art ist Ihre Forschung dort?

Idso: Dieses Center wurden ins Leben gerufen, um Tatsachenberichte und vernünftige Kommentare zu verbreiten zu neuen Entwicklungen in der weltweiten wissenschaftlichen Suche nach den klimatischen und biologischen Konsequenzen des weiterhin steigenden CO2-Anteils in der Atmosphäre. Dieser Objektive wird genügt durch nahezu tägliche Mini-Begutachtungen jüngst veröffentlichter begutachteter Artikel in wissenschaftlichen Journalen, Büchern und anderen Bildungsmaterialien. Hiermit versucht das Center, Realität und Rhetorik zu trennen in der emotional aufgeladenen Debatte um die Themen Kohlendioxid und globale Änderung.

Burnett: Sie haben kürzlich am Bericht des NIPCC mit dem Titel Climate Change Reconsidered II: Biological Impacts mitgearbeitet. Welche grundlegenden Ergebnisse haben Sie dabei erzielt?

Idso: Es ist schwierig, den Inhalt eines 1110 Seiten starken Dokumentes in lediglich einige wenige Schlüsselpunkte zusammenzufassen. Aber ein paar herausragende Ergebnisse lassen sich benennen: erstens, das atmosphärische Kohlendioxid ist kein Verschmutzer. Es ist ein ungiftiger, natürlicher Bestandteil der Atmosphäre. Sowohl Langzeit- als auch Kurzzeit-Studien haben gleichermaßen gezeigt, dass der Anstieg dieses Spurengases in der Atmosphäre zu einer deutlichen Verbesserung des Pflanzenwachstums und der Wasser-Effizienz der Pflanzen führt. Zweitens, in Übereinstimmung mit Forschungen zum Einfluss steigender CO2-Niveaus auf die Pflanzen-Produktivität führt der fortgesetzte Anstieg der CO2-Konzentration zu einer großen Ergrünung der Erde. Drittens, eine moderate Erwärmung des Planeten wird zu weniger Todesfällen in Zusammenhang mit der Temperatur führen, was in starkem Widerspruch steht zu den gegenteiligen Behauptungen der Klimaalarmisten in der Welt.

H. Sterling Burnett, Ph.D. (hsburnett@heartland.org) is a research fellow with The Heartland Institute. 

Craig D. Idso, et al., Climate Change Reconsidered II: Biological Impacts, Nongovernmental International Panel on Climate Change, April 9, 2014: http://climatechangereconsidered.org/

Link: http://news.heartland.org/newspaper-article/2015/09/16/interview-carbon-dioxide-feeds-world

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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