Die Ergebnisse von Mann und Rahmstorf basieren nicht auf Proxys für die Geschwindigkeit atlantischer Strömungen, sondern auf einem Netzwerk unter Einschluss kontaminierter Tiljander-Sedimente (verkehrt herum oder nicht), Chronologien von entrindeten Grannenkiefern von Graybill, außerdem MXD-Reihen von Briffa, gestutzt um den Rückgang zu verstecken und Hunderte undefinierbarer Baumring-Datenreihen, die statistisch ununterscheidbar sind von weißem Rauschen. Mit anderen Worten, sie verwenden das gleiche viel kritisierte Proxy-Netzwerk wie Mann et al. 2008/2009. Es ist kaum zu verstehen, warum irgendjemand ernsthaft glauben sollte (geschweige denn so etwas in einer begutachteten Zeitschrift zu veröffentlichen), dass Meeresströme im Atlantik durch solchen Dreck* rekonstruiert werden können. Aber Rahmstorf et al. 2015 stehen als Beweis für das Gegenteil.
[*Das Wort ,Dreck‘ steht so als ,dreck‘ im Original]
Nach so viel Kontroverse über Manns vorherige Verwendung kontaminierter Daten ist es nahezu unvorstellbar gewesen, dass er und Rahmstorf das noch einmal getan haben.
Und wenn der National Research Council im Jahre 2006 gefordert hat, dass Grannenkiefer-Chronologien in Temperaturrekonstruktionen zu „vermeiden“ sind, kann man dort kaum genau hingesehen haben (geschweige denn es durchgewunken haben), dass sie bei der Rekonstruktion atlantischer Strömungen doch wieder verwendet wurden.
In ihrem Bemühen, nichts unversucht zu lassen, hat der Datensatz von Rahmstorf und Mann sogar die Briffa-MXD-Chronologien im Jahre 1960 verstümmelt, womit der Rückgang versteckt wurde [hide the decline]. Siehe hier eine Diskussion der MXD-Verstümmelung in Mann et al. 2008 vom September 2008, also lange bevor wir aus den Klimagate-E-Mails erfahren haben, welchen Trick sie für ,hide the decline‘ angewendet haben.
Im Jahre 2002 war sogar Keith Briffa so frustriert von der Mann et al. 1998-Rekonstruktion, dass er schrieb:
Ich habe die Nase gestrichen voll von Mann, wenn er in Anspruch nimmt, dass seine Rekonstruktion nur deswegen das Gebiet der Tropen repräsentiert, weil er einige wenige tropische Reihen kaum repräsentativer tropischer Temperaturen heranzieht. Er ist genauso fähig, diese Daten gegenüber jeder anderen „Ziel“-Reihe zurückzuentwickeln wie dem zunehmenden Trend der sich selbst verstümmelnden Wortwahl [verbage], die er während der letzten Jahre von sich gegeben hat, und… (ich sage lieber nichts weiter).
Aber zumindest das Netzwerk, über das sich Briffa so beschwert, enthielt „wenige und kaum die Temperatur repräsentierenden“ tropischen Reihen. Rahmstorf et al. 2015 haben sogar noch damit Reklame gemacht, die atlantischen Meeresströmungen mit Proxies zu rekonstruieren anstatt auf direkte Messungen der Strömung im Atlantik zurückzugreifen.*
[Diesen Abschnitt habe ich wegen Verständnisschwierigkeiten recht frei übersetzt. Im Original lautet er: „But at least the network that Briffa complained about contained a “few poorly temperature representative” tropical series. Rahmstorf et al 2015 dispensed with even that meager precaution by purporting to reconstruct Atlantic ocean currents without using any proxies purporting to directly measure Atlantic ocean current.“]
Was soll man im klimawissenschaftlichen Bereich noch dazu sagen, wenn derartige Praktiken unkontrolliert durchgehen? Vielleicht sollten wir einem Wort von Andrew Weaver folgen und sagen:
Sie lassen diese nach Zufall verteilten Hetzreden über diesen absoluten, unrichtigen Unsinn zur Veröffentlichung zu. Sie sind nicht in der Lage festzulegen, ob das, was sie sagen, korrekt ist oder nicht, oder ob es absoluter Quatsch ist.
Man lese auch bei Arthur Smith hier und Atte Korhola hier über die frühere Verwendung kontaminierter Sedimente. Die seriöse klimawissenschaftliche Gemeinde sollte kollektiv mit Empörung schaudern.
Was auch immer mit der AMOC passieren oder nicht passieren wird, auf eines kann man sicher bauen: kontaminierte Sedimente aus einem See in Finnland, entrindete Grannenkiefern und die Hunderte undefinierbaren Baumringreihen von Mann 2008/2009 enthalten keinerlei nützliche Informationen zur Vergangenheit der AMOC.
Nur eines kann man aufgrund der Behauptung von Mann und Rahmstorf vermuten, dass das Netzwerk von Mann et al. 2008/2009 benutzt werden kann nicht nur zur Rekonstruktion der Temperatur auf der Nordhemisphäre, sondern auch auf der Südhemisphäre und jetzt auch zur AMOC: Unter Verwendung der Mann’schen RegEM mit dem Netzwerk von Mann et al. 2008/2009 mit 1209 „Proxys“ kann man möglicherweise fast alles „rekonstruieren“. Sind Sie daran interessiert, den mittelalterlichen Dow Jones Index zu „rekonstruieren“? Oder das Verhalten der NFL [National Football League in den USA, American Football] während des Mittelalters?
Reduction ad mannium.
Nachtrag: Es ist wenig überraschend, dass Rahmstorf et al. viele interessante versteckte Sprengfallen installiert haben. Als Fragen für die Schularbeiten: 1) Warum endet der jüngste Wert der gyre-Rekonstruktion in Rahmstorfs Abbildung 3 (mittlere Graphik) etwa im Jahre 1995, wenn doch die zugrunde liegende genetzte Rekonstruktion von Mann et al. 2009 bis zum Jahre 2006 geht? 2) Warum werden Rekonstruktionen nur bis zurück zum Jahr 900 gezeigt,, wenn doch die zugrunde liegende genetzte Rekonstrukltion von Mann et al. 2009 im Jahre 500 beginnt?
Link: http://climateaudit.org/2015/03/25/reductio-ad-mannium/
Übersetzt von Chris Frey EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
#8 Herr Marvin Müller
Ist mir bekannt, aber schön daß Sie es trotzdem hier eingestellt haben.
2 banale Fragen, und dazu 2 banale Antworten stellen den Konsens dar.
Und was wird uns beständig durch Medien, Politclowns und hauptberufliche „Klimaexperten“ (z.B. PIK) gepredigt? Vielleicht wäre es angebracht Ihre Information bezüglich des Konsens mal dort ins rechte Licht zu rücken. Allerdings dürfte es an den genannten Stellen sehr wohl bekannt sein. Nur das dumme Volk darf das nicht wissen.
#11 Marvin Müller
„Warum fragen Sie dann, warum das in der Welt von … nicht veröffentlicht würde?“
Sie wissen doch genau, wo „Mikosch, Ketterer, Jung, Diehl, usw.“ lesen:
Klimalounge, Primaklima, Realclimate, Klimaretter, Greenpeace,….
Und da wird dann so ein kontroverser Bericht veröffentlicht? Nein!
Und warum sind die genannten dann der Meinung, dass es einen „Konsens“ gibt? Eben!
#10: D. Wolters sagt am Dienstag, 31.03.2015, 20:53:
„#3 Marvin Müller
‚Das ist ein ganz normales Journal, nichts spezielles‘
Grrrr…hier der richtige Link:
http://tinyurl.com/ptbxdv9“
Ja und? Sie untermauern das von mir gesagte doch gerade. Im gleichen Journal, in dem aus Rahmstorf veröffentlicht, erschien die von Ihnen referenzierte Studie. Warum fragen Sie dann, warum das in der Welt von … nicht veröffentlicht würde?
#3 Marvin Müller
„Das ist ein ganz normales Journal, nichts spezielles“
Grrrr…hier der richtige Link:
http://tinyurl.com/ptbxdv9
…und noch einen Bonus dazu:
http://tinyurl.com/q7lxvr6
S. Rahmstorf scheint das Journal zu gefallen.
#6: D. Wolters sagte am Dienstag, 31.03.2015, 14:44
=== Zitat ===
#3 Marvin Müller
„Das ist ein ganz normales Journal, nichts spezielles“
Ist das ein Argument? Ich vermag es nicht zu erkennen – helfen Sie mir.
=== Zitat Ende ===
Sie schrieben, sowas würde in der Welt von … nicht veröffentlicht. Das klingt so, als hätte es einer besonderen Plattform bedurft, das zu veröffentlichen. Das Journal ist aber keine solche besondere Plattform. Energy and Environment wäre eine solche besondere Plattform, dort, wurden Arbeiten wie die von E.Beck veröffentlicht, die sonst nirgends veröffentlicht wurden …
Die genannten brauchen sich also nichts zu fragen – eine ganz normale Veröffentlichung in einem ganz normalen Journal.
#5: Markus Estermeier sagt am Dienstag, 31.03.2015, 14:12:
„#3 Marvin Müller
Damit wird nur der sogenannte 97%-Konsens ein weiteres mal in Frage gestellt.“
Ich denke, Sie sollten sich mal kundig machen, worin der 97% Konsensus besteht. Eine kritische Sicht darauf finden Sie z.B. bei der GWPF (http://goo.gl/ejo5ri : „Consensus? What
Consensus?“. Ich zitier einfach mal:
„Summary
Recent reports that 97% of published scientific papers support the so-called consensus on man-made global warming are based on a paper by John Cook et al.
Precisely what consensus is allegedly being supported in these papers cannot be discerned from the text of the paper.
An analysis of the methodology used by Cook et al. shows that the consensus referred to is trivial:
• that carbon dioxide (CO2) is a greenhouse gas
• that human activities have warmed the planet to some unspecified extent.
Almost everybody involved in the climate debate, including the majority of sceptics, accepts these propositions…“
Ein Großteil der Diskussionen hier auf Eike dreht sich um das Abstreiten genau dieser zwei Punkte, von denen die GWPF sagt, sie seien auch von der Mehrheit der „Skeptiker“ akzeptiert.
@#6: D. Wolters schrieb „the science is settled“ galt wohl nur für die alten Nintendo-Konsolen. Die neuen spucken jetzt andere Ergebnisse aus – über so viel Aberglauben darf man schon mal jubeln.“
Dafür bekommen Sie einen [EIKE Forist] Bingo :schenkelklopf:
#3 Marvin Müller
„Das ist ein ganz normales Journal, nichts spezielles“
Ist das ein Argument? Ich vermag es nicht zu erkennen – helfen Sie mir.
„Und was nocht verwunderlicher ist: Normalerweise wird bei Modellergebnissen immer die Nase gerümpft – hier wird ein solches Ergebnis jetzt plötzlich bejubelt?“
Da „Sie“ ja zu denen gehören, die bei Modellergebnissen nicht die Nase rümpfen, wissen wir Naserümpfer ja, dass „Sie“ solche Modellergebnisse als unumstössliche Wahrheit anerkennen und daher der Jubel. Spass beiseite, „the science is settled“ galt wohl nur für die alten Nintendo-Konsolen. Die neuen spucken jetzt andere Ergebnisse aus – über so viel Aberglauben darf man schon mal jubeln.
#3 Marvin Müller
Ich kann hier keinen Jubel erkennen. Ich sehe lediglich ein Modell, das etwas anderes zeigt als die etablierten Modelle. Damit wird nur der sogenannte 97%-Konsens ein weiteres mal in Frage gestellt.
Die Historie hat gezeigt, dass Wetterextreme immer dann vermehrt auftraten, wenn es kälter war. Schon im Laufe eines Jahres kann man dies sehr schön beobachten.
Und dass es bei höheren Temperaturen weniger Dynamik gibt, ist aus meteorologischer und klimatologischer Sicht nicht anders möglich.
Entweder wissen die Alarmisten das nicht oder sie verdrängen es bewusst, weil sie anderes im Schilde führen.
#1: D. Wolters sagt am Montag, 30.03.2015, 15:07:
=== Zitat ===
„Klimawandel führt nicht zu Winterextremen“
http://tinyurl.com/q4mtuof
@Mikosch, Ketterer, Jung et. al.: Sie dürfen sich gerne selber einmal fragen, warum solche Forschungsergebnisse in „Ihrer“ Welt nicht veröffentlicht werden
=== Ende Zitat ===
Hier kann man nur mit dem Kopf schütteln. Das ist im “ Journal of Climate “ der American Meteorological Society veröffentlicht worden. Das ist ein ganz normales Journal, nichts spezielles (wie etwa Energy and Environment).
Und was nocht verwunderlicher ist: Normalerweise wird bei Modellergebnissen immer die Nase gerümpft – hier wird ein solches Ergebnis jetzt plötzlich bejubelt? Oder haben Sie sich gar nicht druchgelesen, was Sie hier als Vorbild ins Spiel gebracht haben?
#1: Verehrter Herr D. Wolters, mit Menschen die immer noch versuchen einen Pudding an die Wand zu nageln ist […] :))
Die haben doch längst verloren. Die (!) wollen der Realität sagen wo es langgeht? :)) Was für Amateure? Nicht einmal das. Menschenverachtende Wesen gehören an einen speziellen und besonders heissen Ort. 🙂
MfG
Kein Gläubiger der einfältigen und einseitigen Kirche der Physik versteht was Rahmstorf und Co. da zusammen fabulieren. Welch ein trostloses und betrügerisches Spiel. DeschneeEEEEEEEEEEEeeeeeeeeeeeeeeeeeeer? Sie sind tot, sowas von tot, und doch, sie haben Ihre Lebensaufgabe völlig verfehlt, sie Flasche. Die Mauer der Versager. Sie wird länger und länger.
Nicht einmal Rahmstorf selbst versteht es. (Überführte) Lügner mögen es überhaupt nicht heiss. Er ist bestenfalls ein dreister Lügner, der spieltheoretische eine Riesennull sein muss. Einigen tragischen Schülern von Deschner wird ein Licht aufgehen.
…und hier gleich der nächste Tiefschlag für Rahmstorf:
„Klimawandel führt nicht zu Winterextremen“
http://tinyurl.com/q4mtuof
@Mikosch, Ketterer, Jung et. al.
Sie dürfen sich gerne selber einmal fragen, warum solche Forschungsergebnisse in „Ihrer“ Welt nicht veröffentlicht werden und ob das eine „Verschwörung“ ist oder ob man „gewissen Kreisen“ nicht einfach Informationen vorenthalten möchte.
„Konsens“ erzielt man natürlich auch, wenn man Gegenteiliges gar nicht veröffentlicht.