Das Ziel
In der Einleitung vom Grünbuch werden die Ziele definiert: …Bis 2020 sollen die Treibhausgasemissionen um 40 Prozent gegenüber 1990 und der Primärenergieverbrauch um 20 Prozent gegenüber 2008 sinken. Die erneuerbaren Energien sollen bis 2025 40 bis 45 Prozent und bis 2035 55 bis 60 Prozent zum Stromverbrauch beitragen... Bis 2020 sind es noch sechs Jahre, das ist im überregulierten Deutschland ein Wimpernschlag für Investitionen. Vielleicht soll ja auch nur die Statistik helfen. Nur mal so als Denkanstoß: Die Energie aus Kernspaltung gilt als Primärenergie. Deshalb wird der in den Kernkraftwerken produzierte Strom für die Statistik mit dem Faktor 3 multipliziert. Elektrische Energie aus Wind und Sonne hergestellt, ist natürlich bereits Primärenergie, weil ja per Definition "gute Energie". Wenn man jetzt die Kernkraftwerke durch Windmühlen etc. ersetzen könnte…Kann man natürlich nicht und es muß deshalb mehr Strom aus fossilen Kraftwerken her. Die Nummer mit den "Treibhausgasemissionen" wird folglich voll nach hinten los gehen. Aber auch da könnte die Statistik helfen: Sie unterscheidet nämlich nicht zwischen dem exportierten Abfallstrom aus Wind und Sonne und dem importierten Strom aus französischen Kernkraftwerken, polnischen Steinkohlekraftwerken oder tschechischen Braunkohlekraftwerken. In der Politik braucht man Statistiken gar nicht zu fälschen, man muß sie nur "richtig" interpretieren können.
…Neue erneuerbare Energien-Anlagen müssen dabei dieselbe Verantwortung für das Gesamtsystem übernehmen wie konventionelle Kraftwerke… Völlig falsch Herr Minister. Verantwortung können immer nur Menschen übernehmen. Wenn es auch bekanntermaßen Deutschen besonders schwer fällt, die bevorzugt "innerlich schon immer dagegen waren" oder gleich besser "von allem nichts gewusst haben" wollen. Wie wäre es also, wenn Sie einmal Verantwortung für die "Energiewende" und ihre absehbaren Folgen übernehmen würden?
Funktionsweise des Strommarktes
In diesem ersten Kapitel wird die Funktion der Strombörse und ihre verschiedenen Handelsprodukte erklärt. Ganz verschämt steht auch hier ein Satz, über den in der Öffentlichkeit kaum diskutiert wird: …Überwiegend schließen Unternehmen aber weiterhin direkte Lieferverträge mit Stromerzeugern ab. Der Handel mit diesen außerbörslichen Lieferverträgen wird „Over the Counter“ (OTC) genannt… Hier würden einmal konkrete Zahlen gut tun. Wohlgemerkt, über die physikalischen Mengen (nicht wie oft das "Stück Papier" an der Börse umgeschlagen wird, sondern die physikalische Energie mit der der Kontrakt hinterlegt wird und die letztendlich hergestellt und verbraucht wird), die an der Börse gehandelt werden, im Vergleich zu der gesamten Produktion. Im weiteren Papier wird nämlich immer etwas von "Marktsignalen" erzählt, die von der Börse ausgehen. Wenn von der Strombörse "Marktsignale" ausgehen sollen, die über den weiteren Ausbau des Kraftwerksparks bestimmen sollen, müßte aber erstmal ein Zwang für Stromhandel ausschließlichüber die Börse erfolgen. Die Signale, die eine Strombörse auf die tatsächlichen Handelspreise aussenden kann, sind prinzipiell gering, wenn nicht irreführend. Der Strommarkt verhält sich gänzlich anders, als die anderen Rohstoffmärkte (Öl, Getreide, Metalle etc.). Elektrische Energie ist weder lagerbar, noch frei transportierbar. Ein Arbitrage-Handel ist damit gar nicht möglich und die Teilmärkte Börse und OTC sind somit nur sehr locker verbunden.
Noch ein schönes Beispiel für die gestelzte Sprache eines Politbüros: …Setzen die Stromnachfrage oder Erzeuger, die ihre Fixkosten einpreisen, den Strommarktpreis, können auch sehr teure Grenzkraftwerke Deckungsbeiträge erzielen. Wenn die Grenzen der verfügbaren Erzeugungskapazitäten erreicht werden, kann der Ausgleich von Angebot und Nachfrage entweder durch Lastmanagement (d. h. Lastreduktion durch flexible Verbraucher) oder die letzte Erzeugungseinheit erfolgen… Alles klar? Wenn nicht, hier eine Übersetzung in Alltagssprache: Jedes Unternehmen muß seine vollständigen Kosten am Markt erzielen können, da es sonst pleite geht. Leider ist dies zur Zeit bei vielen Kraftwerken der Fall. Sind erst einmal genügend konventionelle Kraftwerke in die Pleite getrieben worden, kann bei Dunkel-Flaute die Stromversorgung nicht mehr aufrecht erhalten werden. Stromabschaltungen sind die Folge. Kurz vorher explodieren noch die Strompreise. Der Minister hat auch gleich noch einen Tip parat: …Wenn der Preis den Nutzen übersteigt, können Verbraucher ihren Strombezug freiwillig reduzieren. Bereits am Terminmarkt gekaufter Strom könnte in diesem Fall gewinnbringend weiterverkauft werden… Auf Deutsch: Spekuliere an der Börse, mach deinen Laden dicht und geh hin und genieße die schöne, neue Welt.
Dieser Abschnitt endet mit einem wunderbaren Satz zur Erklärung der zukünftigen Situation an der Strombörse: …In Zeiten von Überkapazitäten ist diese implizite Vergütung von Leistung gering. Sie steigt, je knapper die Kapazitäten am Strommarkt sind… Wenn erst mal die Mangelwirtschaft durch die Vernichtung konventioneller Kraftwerke vollendet ist, wird zwar weiterhin der Börsenpreis an vielen Tagen durch den Einspeisevorrang im Keller bleiben, aber bei Dunkel-Flaute würde man ein tolles Geschäft machen können, wenn man dann noch ein Kraftwerk hätte.
Herausforderungen
Geschichte kann so gnadenlos und witzig sein: …Der Strommarkt ist liberalisiert. Bis 1998 hatten Stromversorger feste Versorgungsgebiete… Wer hat das heutige Chaos erfunden? Die SPD hat’s erfunden. Bis zu dem angegebenen Zeitpunkt war die deutsche Stromwirtschaft geradezu dezentral organisiert (Hamburger-, Berliner-, Bremer-EVU, Bayernwerke, Preussenelektra, RWE, Badische Elektrizitätswerke, usw., usw.). Dann kam ein gewisser Wirtschaftsminister Wilhelm Werner Müller (parteilos). Er war der überraschende Joker des Gazprom-Mitarbeiters — und in seinem damaligen Lebensabschnitt Bundeskanzlers — Gerhard Schröder (SPD). Dieser Müller gab die Parole aus, nur schlagkräftige Großkonzerne seien im zukünftigen Europa überlebensfähig. Sein persönliches Streben galt besonders dem Verhökern der gesamten ostdeutschen Stromversorgung, plus Hamburg und Berlin als Dreingabe, an den schwedischen Staatskonzern Vattenfall. Vattenfall war damals — und inzwischen wieder — von den schwedischen Sozialdemokraten beherrscht. Auch hier fällt der SPD ihre eigene Entscheidung wieder auf die Füße. Damals wohl gelitten, als Gegengewicht zu dem "badischen Atomkonzern", der noch eine wesentliche Beteiligung durch die EDF hatte, während die schwedische Schwesterpartei den "Atomausstieg" verkündet hatte. Inzwischen hat Schweden längst den Ausstieg vom Ausstieg vollzogen und man erwärmt sich nun im Volksheim für die "Klimakatastrophe". Nicht weiter schwierig, wenn man seinen Strom nahezu hälftig aus Wasserkraft und Kernenergie herstellt. Schlecht nur für unseren tapferen Sozialdemokraten, in seiner Funktion als "Wendeminister": Arbeitsplätze gegen fixe Ideen, wie wird er sich wohl entscheiden?
Um diesen Umbau der Energieversorgung möglichst geräuschlos und ohne lästige Öffentlichkeit durchführen zu können, wurde damals dem grünen Koalitionspartner der Bonbon "Atomausstieg" zugestanden. Damit unsere Schlafmützen der deutschen Industrie nicht aufwachen, wurde die Einführung der Planwirtschaft mit dem Neusprech-Wort "Strommarktliberalisierung" getarnt. Tatsächlich gingen die Strompreise in den Anfangsjahren auch etwas zurück und das EEG kostete damals wenig mehr als eine Trittinsche Eiskugel. Michel konnte also beruhigt weiterschlafen. Es waren ja die, die für mehr Gerechtigkeit und die, die die Umwelt schützen an der Regierung. Was sollte an deren Plänen schlechtes sein? Die Sonne strahlte zwar, aber schickte immerhin keine Rechnung.
Manche Sätze sind von beängstigender Klarheit: …Derzeit werden zahlreiche Kraftwerke von ihren Betreibern stillgelegt. Dieser erforderliche Marktbereinigungsprozess wird in den kommenden Jahren anhalten… Man drückt große Mengen Abfallstrom, den keiner braucht, solange in den Markt, bis die Konkurrenz pleite macht. Im Neusprech heißt das "Marktbereinigung", in der Volkswirtschaftslehre schlicht Dumping (Verkauf von Waren unterhalb der Herstellungskosten). Erst vernichtet man die Arbeitsplätze in den Kraftwerken, anschließend durch überhöhte Strompreise, die in der Industrie. Der Morgenthau-Plan war dagegen wirkungslos.
Ganz langsam dämmert dem Wirtschaftsminister, welche Probleme noch in seiner Amtszeit auf ihn zu kommen: …2011 wurden acht Kernkraftwerke mit einer Erzeugungskapazität von insgesamt rund acht Gigawatt endgültig stillgelegt. … Bis 2022 werden hierdurch weitere Erzeugungskapazitäten in Höhe von rund 12 Gigawatt stillgelegt… Die damals stillgelegten Kernkraftwerke, waren die "alten und kleinen". Deshalb wurde im Jahr 2013 in den verbliebenen Kernkraftwerken mit 97,3 TWh immer noch mehr Strom, als mit Wind (53,4 TWh) und Sonne (30,0 TWh) zusammen erzeugt. Er müßte in den nächsten acht Jahren deshalb den Ausbau mehr als verdoppeln, um die Kraftwerke wenigstens energetisch zu ersetzen. Deshalb schreibt er auch gleich im folgenden Absatz: …Hierbei nehmen Windenergie und Photovoltaik die tragende Rolle ein. Wind und Sonne sind die Energiequellen mit den größten Potentialen und den geringsten Kosten… Na denn, die Partei kann sich nicht irren. Es war ja schließlich ein Sozialdemokrat, der mit dem Slogan "Die Sonne schickt keine Rechnung" ein bescheidenes Vermögen gemacht hat.
Hier ist es wieder, das übliche ideologische Geschwafel: …Der Gesamtbedarf an fossilen Kraftwerken und insbesondere der Bedarf an Grund- und Mittellastkraftwerken sinkt, während der Bedarf an flexiblen Spitzenlasttechnologien und Lastmanagement steigt… Speicher gibt es nicht, aus der Kernenergie soll ausgestiegen werden, warum sollte also der Bedarf an fossilen Kraftwerken sinken? Grundlast ist der niedrigste, das ganze Jahr über ständig auftretende Bedarf — also auch nachts. Gabriel glaubt ja viel zu können, aber die Sonne nachts scheinen zu lassen, dürfte ihm nicht gelingen. Mittellast ist der während der Werktage auf die Grundlast aufsattelnde gleichmäßige Energiebedarf. Geht er vielleicht bereits von einer vollständigen Abschaffung der Arbeitswelt aus? Die Spitzenlast ergibt sich zusätzlich an wenigen Stunden pro Tag (z.B. Strombedarf der Bahnen im Berufsverkehr). Vom Bedarf aus betrachtet, ergibt sich also überhaupt keine Veränderung, egal auf welche Art der Strom erzeugt wird. Lediglich durch die Störungen auf der Angebotsseite aus Windmühlen und Photovoltaik ergibt sich ein zusätzlicher und ohne "Erneuerbare" gar nicht vorhandener Regelungsbedarf.
Man spürt förmlich die Unsicherheit und es wird im nächsten Abschnitt ordentlich weiter geschwurbelt: …Wir bewegen uns von einem Stromsystem, in dem regelbare Kraftwerke der Stromnachfrage folgen, zu einem insgesamt effizienten Stromsystem, in dem flexible Erzeuger, flexible Verbraucher und Speicher zunehmend auf das fluktuierende Dargebot aus Wind und Sonne reagieren… Da ist sie wieder, die für alle Religionen typische Verheißung des Paradieses in der Zukunft.
Ein wichtiger Grundsatz der Werbung und Propaganda ist die Verbreitung von Halbwahrheiten: …Die derzeit zu beobachtenden niedrigen Großhandelspreise unterstreichen die Tatsache, dass es gegenwärtig erhebliche Überkapazitäten gibt. Die teilweise angekündigten oder bereits realisierten Stilllegungen von Kraftwerken sind ein Zeichen dafür, dass der Strommarkt die richtigen Signale aussendet… Der Zusammenbruch der Handelspreise an der Börse beruht ausschließlich auf dem Einspeisevorrang der "Erneuerbaren". Wenn das Angebot von Wind- und Sonnenenergie wegen der Wetterverhältnisse hoch ist und die Nachfrage gering (typisch an Feiertagen), fallen die Handelspreise. In manchen Stunden muß sogar ein negativer Energiepreis (Entsorgungsgebühr) bezahlt werden. Das Marktsignal wäre eindeutig: Sofortige Abschaltung der "Erneuerbaren". Die Gesetze der Planwirtschaft (Einspeisevorrang und EEG-Vergütung) verbieten dies aber ausdrücklich. Es bleibt nur noch der Ausweg konventionelle Kraftwerke abzuschalten. Teilweise nagelneue, mit den weltweit höchsten Umweltstandards. Gut gemeint, ist halt noch lange nicht gut gemacht.
Alle Theoretiker versuchen immer, ihre Gedanken mit Fällen aus der Praxis zu hinterlegen. Dies gibt ihnen das Gefühl, nicht in einem Elfenbeinturm zu leben. So werden auch im Grünbuch (Seite 14) unter der Überschrift …Kapazitäten sind eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für Versorgungssicherheit…, zwei Beispiele geliefert: Einmal der Februar 2012 in Deutschland — und man ist ja weltmännisch — der 7. Januar 2014 in USA. Sätze wie … eine große Zahl von Bilanzkreisverantwortlichen hatte zu wenig Strom am Markt beschafft, um den tatsächlichen Verbrauch in ihren Bilanzkreisen zu decken… lassen — zumindest bei Genossen — sofort das Bild vom profitgierigen Spekulanten an der Börse erscheinen, der versucht die "Energiewende" zu sabotieren. Die Wahrheit ist viel simpler. Es gibt keine 100% zutreffende Wettervorhersage. Insofern kann man nie die Produktion an "Erneuerbaren" verlässlich voraussagen. Elektrische Energie ist nicht speicherbar (anders als Öl, Kohle etc.) und deshalb kann eine Strombörse auch keine Signale (Arbitrage) für den Netzbetrieb liefern. Die Regelenergie kommt aber aus einem ganz anderen Topf (Netzentgelte). Insofern handelt jeder Börsenhändler rational und richtig, wenn er stets zu knapp einkauft.
Noch toller ist das Beispiel aus den USA: …Der Grund dafür war, dass diese Anlagen keinen ausreichenden Anreiz hatten, auch einsatzbereit zu sein und tatsächlich eingesetzt zu werden… So ist das nun mal, wie das Windrad Wind braucht, brauchen die "flexiblen und klimafreundlichen" Gaskraftwerke ausreichend Erdgas zum Betrieb. Man hat an der gesamten Ostküste verstärkt auf Gaskraftwerke gesetzt. Weniger aus Klimaschutz, viel mehr aus Kostengründen. Im Gebiet des Marcellus Shale (fracking!) ist das Gas noch billiger als US-Kohle. Leider wird auch dort Erdgas in den Metropolen zum Heizen und in der Industrie verwendet. Durch den Kälteeinbruch hatten sich die Erdgaspreise nahezu verzehnfacht. Kraftwerke und Gebäudeheizungen haben das Rohrleitungssystem förmlich leer gesaugt. Im Einvernehmen mit den Kraftwerksbetreibern hat man die Gaskraftwerke vom Netz genommen, um die Preisexplosion zu stoppen. Seit dem, tobt eine höchst interessante Diskussion, wer zusätzliche Leitungskapazität — die nur wenige Stunden im Jahr gebraucht wird — finanzieren soll. Ein Schelm, wer Parallelen zu Stromautobahnen für Windstrom von Nord nach Süd sieht!
In den folgenden Absätzen wird versucht, über die eigentlich erkannten Probleme hinweg zu schwafeln: …Alternativ können flexible Verbraucher ihre Stromnachfrage reduzieren und z.B. bereits eingekauften Strom am Markt gewinnbringend verkaufen… Welche flexiblen Verbraucher? Bisher hat man ein Fußballländerspiel geguckt, wenn es übertragen wurde und Autos produziert, wenn sie bestellt waren. Nur Banken und Spekulanten — sonst die ärgsten Feinde aufrechter Sozialdemokraten — können Strom gewinnbringend handeln. Und im besten Politikerjargon geht es nahtlos weiter: …Auf diese Weise kann der zu niedrigen Grenzkosten angebotene Strom aus Wind- und Sonnenenergie effizient und sicher in das System integriert werden… Der dümmliche Werbeslogan "Die Sonne schickt keine Rechnung" wird auf Ministerebene "zu niedrigen Grenzkosten angebotener Strom aus Wind- und Sonnenenergie" umgeschrieben und wenn man Abfallstrom gegen Erstattung der Entsorgungskosten ins Ausland verhökert wird er "effizient und sicher in das System integriert". Mein absoluter Lieblingssatz folgt erst kurz danach: …Der Strommarkt ist damit weit entfernt von einem „Überschuss“ erneuerbarer Energien. 2035 könnte die minimale Residuallast minus 25 Gigawatt betragen… Auf Deutsch: 2035 könnten wir mehr als 25 GW (das ist mehr als das Doppelte, was zur Zeit noch an Kernkraftwerken am Netz ist) Leistung aus Wind und Sonne erzeugen, als wir überhaupt an Strom verbrauchen. Jedem im Politbüro der "Hauptstadt der DDR" wären vor Rührung die Tränen gekommen, bei einer solchen Übererfüllung des Plansoll. Wie hoch dann wohl die Entsorgungsgebühren sein werden?
Flexibilität als eine Antwort
Neben der zeitweisen Stromabschaltung, werden hier echte technologische Knaller zur Lösung der Überproduktion empfohlen: …Bei geringer Residuallast kann mit Strom auch direkt Wärme erzeugt und damit Heizöl bzw. Gas eingespart werden… Wenn die Wetterlage mehr Strom produziert als überhaupt gebraucht wird, soll man mit Strom heizen. Zum zehnfachen Preis von Heizöl. Der Tauchsieder als Retter der Schlangenölverkäufer (wird bereits in Bremen erprobt).
Manche Aussagen sind schlicht dummdreist: …Darüber hinaus können bei gekoppelten Märkten auch die unterschiedlich verfügbaren Technologien effizienter genutzt werden (z. B. Wind und Sonne in Deutschland, Wasserkraftspeicher in den Alpen und in Skandinavien)… Vielleicht fragt mal einer im Ministerium bei den Betreibern der alpinen Wasserkraftwerke an. Die gehen sogar von Schließung der bestehenden Anlagen aus, wenn das Dumping mit deutschem Abfallstrom noch länger anhalten sollte. Manchmal weiß man auch nicht, ob man lachen oder weinen soll: …Die Kosten für die Erschließung der notwendigen technischen Potenziale sind umso geringer, je breiter und direkter die Preissignale wirken… Nur sind die Preissignale durch den Einspeisevorrang und die EEG-Vergütung völlig auf den Kopf gestellt. Oder noch gestelzter: …Bei statischer Betrachtung erhöht sich die EEG-Umlage bei einer Abregelung bei moderat negativen Preisen in einem stärkeren Maße, als bei Abregelung bei einem Preis von Null. Bei dynamischer Betrachtung hingegen erweist sich die Abregelung bei moderaten negativen Preisen als kosteneffizient… Entsorgungsgebühren fallen immer dann an, wenn es keine wirtschaftliche Verwendung für den Abfall gibt. Einzig sinnvolle Konsequenz ist daher die Müllvermeidung — sprich die Abschaltung der Anlagen bei Überproduktion.
So langsam ahnen die Schlangenölverkäufer, daß die Geschäfte zukünftig nicht mehr so profitabel weiter laufen können: Insbesondere Biomasseanlagen erbringen zunehmend Regelleistung. Zukünftig sollte die Teilnahme am Markt für (negative) Regelleistung auch für Wind- und Photovoltaikanlagen möglich sein… Man will sich das Abschalten als "negative Regelleistung" vergüten lassen — hofft jedenfalls der Ingenieur. Vielleicht will man die Windräder auch als Ventilatoren laufen lassen. Innerhalb eines Windparks dürften sich dann tolle Koppelgeschäfte verwirklichen lassen. Aber, damit ist der Kreativität im Wirtschaftsministerium noch kein Ende gesetzt: …Biomasseanlagen haben mit der Flexibilitätsprämie einen Anreiz, ihre Anlagen flexibel auszulegen und zukünftig vor allem bei hohen Strompreisen einzuspeisen. Auch Wind- und Photovoltaik-Anlagen können z. B. durch Schwachwindturbinen oder Ost-West-Ausrichtung eine gleichmäßigere Einspeisung erzielen und in Zeiten hoher Strompreise die hohe Nachfrage besser decken… Die Konstrukteure von Biogasanlagen haben selbstverständlich auf eine gleichmäßige Auslastung der Anlagen gesetzt, um die Kapitalkosten gering zu halten. Wer soll die zusätzlichen Speicher, Motoren, Verstärkung der Netzanschlüsse etc. bezahlen, wenn plötzlich "geregelt" eingespeist werden soll? Der "Biostrom" würde damit noch teurer. Die "Schwachwindturbinen" und die Ost-West-Ausrichtung kommentieren sich von selbst.
Marktpreissignale für Erzeuger und Verbraucher stärken
Dem Minister scheint der Einsatz von Windrädern als Ventilatoren so wichtig, daß er noch einmal im nächsten Kapitel ausdrücklich gefordert wird: …Die Präqualifikationsbedingungen sollten so angepasst werden, dass insbesondere Windenergieanlagen in Zukunft negative Regelleistung bereitstellen können… Der nächste Verbesserungsvorschlag erscheint eher etwas nebulös: …Auch könnte in Zukunft die ausgeschriebene Menge für Regelleistung an die jeweilige Einspeisung von Wind- und Sonnenenergie angepasst werden… Soll es vielleicht demnächst ein Forschungsprojekt zum aufblasbaren Kraftwerk geben?
Schön ist, wenn Politiker auch mal erkennen, daß das Fehlverhalten einiger Geschäftemacher die Folge ihrer blödsinnigen Gesetze ist: …Schätzungen gehen davon aus, dass nur 30 – 50 Prozent der Bilanzkreisverantwortlichen ihren Bilanzkreis aktiv am Intradaymarkt bewirtschaften… Kein Mensch kann das Wetter des nächsten Tages mit hundertprozentiger Sicherheit voraussagen. Im wirklichen Leben ist ein Händler, der etwas verkauft, was er gar nicht besitzt, ein Betrüger. Deshalb hat jeder Händler ein Lager. Anders im Stromgeschäft. Dort gibt es einen Wohltäter, den Übertragungsnetzbetreiber, der jede fehlende Lieferung augenblicklich ersetzt. Da Wohltäter nur im Märchen vorkommen, holt der sich seine (erhöhten) Kosten über die Netzentgelte von uns zurück. Ein klassisches Geschäft zu Lasten Dritter — aber von der Politik ausdrücklich so gewollt.
Stromnetze ausbauen und optimieren
Eine alte Propagandaweisheit besagt, daß es egal ist, ob etwas falsch oder wahr ist, man muß es nur oft genug wiederholen. So steht auch hier wieder: …Überregionaler Stromaustausch gleicht die Schwankungen von Wind, Sonne und Nachfrage aus… Wer immer noch dieses Märchen glaubt, sollte sich schnellstens mal mit den meteorologischen Datensammlungen bzw. den Einspeiseverläufen der Übertragungsnetzbetreiber beschäftigen.
Mit den ewig selben fadenscheinigen Argumenten werden auch die Nord-Süd "Stromautobahnen" begründet: …Dies erhöht in zahlreichen Stunden den Transportbedarf von Norden nach Süden… Keine einzige Windmühle wird je ein konventionelles Kraftwerk ersetzen können. Weht kein Wind, wird auch keine elektrische Energie erzeugt, weht zufällig mal kräftiger Wind, heißt das noch lange nicht, daß diese auch gebraucht wird. Die Nord-Süd-Leitungen dienen nur dem Zweck, die Überproduktion aus Norddeutschland nach Süddeutschland zu entsorgen — hofft man. Dies wird eher an wenigen Stunden, als an zahlreichen geschehen. Eine weitere Fehlinvestition der "Energiewende", für die wir Bürger zahlen müssen.
Ebenso irrsinnig und rein ideologisch begründet ist die Annahme: …Der Stromhandel unterstellt ein Netz ohne Engpässe… Die Vernachlässigung der Transportkosten ist ja gerade ein zentraler Geburtsfehler von Strombörse und EEG. Gibt es auch eine staatliche Tankerflotte, die kostenlos billiges Erdgas nach Europa transportiert? Wer von der Preisdifferenz zwischen USA und Europa profitieren möchte, muß sich völlig selbstverständlich Tanker auf eigene Kosten chartern. Woher leitet ein Windmüller daher ab, daß sein billiger Strom aus der Nordsee (Standortvorteil) kostenlos nach Süddeutschland transportiert wird? Wer Produktionsanlagen weit entfernt von Verbrauchern baut, muß auch selbst für den Transport aufkommen.
Ein weiterer Vorschlag aus der Küche des Wirtschaftsministeriums, der die Situation nur verschlimmert: …Um Redispatchpotentiale außerhalb der Netzreserve zu erschließen, könnten beispielsweise bestehende Netzersatzanlagen mit Steuerungstechnik ausgestattet werden… Wer bezahlt die Umrüstung und den zusätzlichen Verschleiß? Soll noch ein Stück Umweltschutz auf dem Altar des EEG geopfert werden? Netzersatzanlagen haben wesentlich geringere Umweltstandards als konventionelle Kraftwerke — was auch kein Problem ist, da sie nur im Notfall eingesetzt werden sollten. Was hat Vorrang, die Versorgungssicherheit des städtischen Krankenhauses oder die Wolke über der Photovoltaikanlage im Villenviertel?
Schön ist auch, daß das Wirtschaftsministerium zum Ideenwettbewerb aufruft: …Es ist zu klären, inwieweit die bisher aus den rotierenden Massen der Generatoren erbrachte Momentanreserve durch Energiespeicher oder Photovoltaik-Anlagen mit Umrichtern ersetzt werden kann… Gar nicht. Es sei denn, mit Umrichter sind Motor-Generator-Sätze gemeint. Aber, spätestens wenn alle Kernkraftwerke abgeschaltet sind, bekommen unsere "Energieexperten" noch eine Nachhilfestunde in Elektrotechnik erteilt.
Einheitliche Preiszone erhalten
Man kann es kaum unverblümter ausdrücken, daß es sich beim Stromhandel nicht um Marktwirtschaft, sondern Planwirtschaft handelt: …Dieses einheitliche Marktgebiet – auch „einheitliche Preiszone“ oder „einheitliche Gebotszone“ genannt –, ist die Grundlage dafür, dass sich deutschlandweit und in Österreich die gleichen Großhandelspreise für Strom bilden… Transportkosten werden bewußt ausgeklammert. Wenn sonst irgendjemand weit entfernt von einer Autobahn ein Fabrik baut, muß er selbst für den Transport sorgen. Der niedrige Grundstückspreis und ein geringes Lohnniveau als Marktsignal, lassen sich unmittelbar gegen die erhöhten Transportkosten aufrechnen. Anders im Stromhandel. Hier gibt es keine Transportkosten. Die Verbraucher müssen dem cleveren Investor einen Autobahnanschluß bis vor dessen Türe bauen. Im Volksmund würde man so etwas als schmarotzen bezeichnen.
Wenige Absätze später, wird diese zentrale planwirtschaftliche Säule des EEG-Systems deshalb noch einmal ohne wenn und aber bekräftigt: …Die Möglichkeit, den Strom versorgungssicher und effizient im Netz zu transportieren, ist die Voraussetzung für den Erhalt der einheitlichen Preiszone… Wohlgemerkt, wir reden hier von zwei- bis dreistelligen Milliardenbeträgen, die in die Übertragungs- und Verteilnetze investiert werden müssen, damit die Windmüller und Sonnenstromer ihr Produkt überhaupt zum Verbraucher transportieren können. Eine der gigantischsten Umverteilungen von unten (alle Stromverbraucher) nach oben (wenige Produzenten), die je in dieser Republik statt gefunden haben.
Die europäische Kooperation intensivieren
Ein echter politischer Hammer ist die folgende Aussage: ...Wenn Strom in das Ausland exportiert wird, profitieren die ausländischen Stromverbraucher vom günstigen Strom in Deutschland, während deutsche Stromerzeuger zusätzliche Erlöse erzielen und dort teilweise die Konkurrenz verdrängen… Ist das wirklich das politische Ziel dieser Regierung? Deutsche Kleinrentner etc. machen sich für ausländische Stromkunden krumm, damit deutsche Stromerzeuger — gemeint sind ja wohl eher Windmüller und Sonnenfarmer — reicher werden? Wie lange glaubt man hier, daß sich unsere Nachbarn diesen Angriff auf ihre Arbeitsplätze gefallen lassen?
Geradezu schizophren sind die folgenden Sätze: …Dies gilt auch, weil die Bedeutung dargebotsabhängiger erneuerbarer Energien und damit stochastisch verfügbarer Erzeugung wächst. Durch die großräumigen Ausgleichseffekte bei den Höchstlasten und dem Beitrag der erneuerbaren Energien zur gesicherten Leistung besteht im europäischen Binnenmarkt grundsätzlich ein geringerer Bedarf an Erzeugungskapazität, Lastmanagement und Speichern… Also die stochastische (zufällige) Erzeugung durch "Erneuerbare"wächst und dadurch nimmt die gesicherte Leistung zu. Das hat etwas von der unbefleckten Empfängnis der Jungfrau Maria. Nur kommt man mit einem Glaubensbekenntnis bei der Stromerzeugung nicht weiter. Technik ist eben keine Religion!
…Unabhängig davon, für welches Strommarktdesign sich Deutschland, seine Nachbarländer oder andere EU-Mitgliedstaaten entscheiden, sollten beispielsweise gemeinsame Regeln geschaffen werden für Situationen, in denen in mehreren gekoppelten Strommärkten gleichzeitig relativ hohe Strompreise im Großhandel beobachtet werden… Autsch! Kriegt da jemand Angst, daß unsere Nachbarn doch nicht bei Dunkel-Flaute bedingungslos einspringen? Bekommt jemand Bedenken, daß unsere Nachbarn das Gefasel von "Marktsignalen" wörtlich nehmen und den Preis verlangen, der bezahlt werden muß? Bisher war so etwas ausgeschlossen. Jeder mußte ausreichende Reserven vorhalten. Nur in echten Notfällen — Flaute und Dunkelheit zählen nicht dazu — sind dann die Nachbarn vorübergehend für einander eingesprungen. Aber das ist der Unterschied zwischen Nachbarschaftshilfe und Schmarotzertum.
Dr. Ing. Klaus-Dieter Humpich, zuerst erschienen bei NUKEKLAUS
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Sehr geehrter Herr Jakob,
zum Abschluss der kleinen Exkursion im Märchenwald der Erneuerbaren Energien ,habe ich Ihnen eine Studie von einem fleißigen Universitätsmitarbeiter aus Rostock herausgesucht.
Ähnliche Überlegungen werden auch in den anderen Bundesländern und Univeristäten durchgeführt.
http://tinyurl.com/o9uzgbq
Mit diesem letzten Kommentar wünsche ich Ihnen ein Frohes Weihnachtsfest und ein gesundes Neues Jahr 2015
Mit herzlichem Glückauf
Peter Jensen sagt, # 194
Sie sind ein ziemlich unverschämter Kerl, Herr Diehl. Sie machen ihre Hausaufgaben nicht (Verständnis des EEG-Systems und der Zahlungsflüsse) und diskutieren dann mit ihrem erbärmlichen Halbwissen.
@Herr Jensen
Genau dieses „Halbwissen“ auf das ich mich spezialisiert habe, oder wenn Sie so wollen, meine Hausaufgaben gemacht habe, ist der Teil der Realität, den Sie von Ihrem „Gesamtwissen“ hier gerne verheimlichen. Nämlich die Tatsache, dass die EE die Strom Beschaffungskosten jährlich um über 3 Milliarden Euro senken. Diese 3 Milliarden gehen irgendwo im Marktgeschehen unter, wenn sie nicht beim Endverbraucher ankommen.
Deshalb ergänzen wir Beiden uns ja auch so ideal, bei der Betrachtung der Realität.
Sehr geehrter Herr Jakob,
es war der #186.
zu#192:
Richtig ist, daß ich Sie zitiert habe aus #162.
Ihren Hinweis auf die unterschiedliche Sicht-und Handlungsweise der Kaufleute habe ich auch gelesen und verstanden.
Jetzt muss aber der Strom , der kaufmännisch durch die Republik gehandelt wird, am Zielort physikalisch vorhanden sein.Sonst dreht sich kein Zähler.
Und der EE-Strom wird in der näheren Umgebung der Einspeisung verbraucht. Es sei denn, die Vertikale Last innerhalb einer Regelzone wird negativ.
Der Handel innerhalb einer Regelzone funktioniert natürlich physikalisch und kaufmännisch.
Mit herzlichem Glückauf
#178 Herr Jensen schreibt:
in dem ganzen Durcheinander, wie Sie den Herrn Diehl auf Spur bringen wollen, habe ich diesen Kommentar erst heute gelesen.
Das ist allererste Sahne, wie sie mit einfachen Worten die unauffälligen Gemeinheiten im EEG herausgearbeitet habe.
Da ziehe ich nur noch den Hut!!!
Der Hinweis auf die tatsächlichen Verbrauchsmengen war nur gemeint in Bezug auf die Veröffentlichung von allen anderen Netz-Kennzahlen.
Dafür habe ich als Anhänger der Privatsphäre natürlich Verständnis. Interessant wäre zumindest mal eine Hausnummer für eine Regelzone.
Mit herzlichem Glückauf
Rainer Jacob sagt # 191
#189 Herr Diehl,
wenn Sie DENSELBEN Betrag auf dem EEG-Konto gutbuchen und anschließend wieder lastbuchen (nämlich den Erlös der Direktvermarkter) so verändern Sie den Saldo des EEG-Konto dadurch nicht!
Ich stimme Ihnen aber zu, dass es so im Vergleich zu den ÜNB-Einspeisern etwas irritierend wirkt.
@ Herr Jacob
Da haben Sie Recht, die Marktprämie ist ja nicht gleich der Vergütung, wie bei den ÜNB Einspeisern. Das war ein Denkfehler meinerseits.
Hans Diehl sagt: „Fakt ist, die zweite Gruppe kassiert Vergütung, belastet somit das EEG Konto, auf der Soll Seite, aber Erlöse für diese Gruppe schlagen auf der Haben Seite nicht zu Buche., oder ???“
Ja, so steht es nun mal im Gesetz! Die Marktprämie wird ZUSÄTZLICH zur Vergütung gezahlt! Die reine Vergütung, die mit den produzierten Mengen zusammenhängt, geht nicht über das EEG-Konto. Dieses Geld zahlt der Direktvermarkter an den EE-Betreiber. Die zusätzliche Marktprämie für den EE-Betreiber geht über das EEG-Konto. Ist ja auch eine gesetzliche Vergütung. Dieser ZUSÄTZLICHEN Vergütung stehen aber KEINE ZUSÄTZLICHEN Mengen ggü, die man an der Börse verkaufen könnte. Wann begreifen sie das endlich?
Sie sind ein ziemlich unverschämter Kerl, Herr Diehl. Sie machen ihre Hausaufgaben nicht (Verständnis des EEG-Systems und der Zahlungsflüsse) und diskutieren dann mit ihrem erbärmlichen Halbwissen.
Jetzt haben sie ja plötzlich mit der Marktprämie eine neue Spielwiese gefunden, auf der sie sich austoben. Aber auf dieser Wiese werden sie genauso allein spielen wie auf allen anderen Spielplätzen, die sie so besucht haben in den letzten Monaten. Da spielt keiner mit! weil sie einfach keine Ahnung haben, wie das Spiel funktioniert.
Peter Jensen sagt:
Hans Diehl sagt: „Die Umlage kassiert die zweite Gruppe aber aus einer Differenz, für die sie „nur“ auf der Soll Seite beigetragen hat.“
Herr Diehl, die zweite Gruppe kassiert KEINE EEG-Umlage!!!
Die zweite Gruppe kassiert Vergütungen aus der Direktvermarktung und die Marktprämie nach EEG!
Die EEG-Umlage kassieren die ÜNB!
@ Herr Jensen
Mir geht es ums Prinzip, und entsprechend um die Umlage. Da spielt der Geldfluss, oder wer an wen bezahlt überhaupt keine Rolle.
Fakt ist, die zweite Gruppe kassiert Vergütung, belastet somit das EEG Konto, auf der Soll Seite, aber Erlöse für diese Gruppe schlagen auf der Haben Seite nicht zu Buche., oder ???
In Folge dessen wird die Umlage höher, die auch für den Strom der zweiten Gruppe bezahlt werden muss. Oder gibt es Strom mit unterschiedlichen EEG Umlagen.??
#188 Ferdinand Peters, Sie schreiben:
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Sehr geehrter Herr Jakob,
nach ihrem Kommentar #168 war ich dicht dran zu verzweifeln.
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Der Kommentar #168 stammt nicht von mir.
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Beispiel aktuelle Situation für Windmüller in der Direktvermarktung:
Die Marktprämie wird monatlich neu berechnet und ist abhängig vom Börsenpreis.
Auch die Teilnahme an der Direktvermarktung kann relativ kurzfristig geändert werden.
Der Strom kann aber aus den physikalischen Gründen den Bilanzkreis nur verlassen, wenn die Vertikale Last negativ wird.
Die Strommengen dürfen aber diskriminierungsfrei Europaweit gehandelt werden. Und dafür müssen Sie ausserhalb des Bilanzkreises zusätzlich erzeugt werden.
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Der Strom kann aber aus den physikalischen Gründen den Bilanzkreis nur verlassen, wenn die Vertikale Last negativ wird. – Das ist physikalisch gesehen zutreffend. – Ja!
Was aber hatte ich Ihnen weiter oben geschrieben in #162:
„Und da Sie sich die Mühe gemacht haben, mich zu zitieren:
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Zum einen müssen Sie ja unterscheiden zwischen dem Stromfluss physisch – der nach den Kirchhoffschen Gesetzen erfolgt – und zum anderen dem Handelsgeschehen. Beides weicht in der Realität unseres Netzes und des Handelsgeschehens erheblich voneinander ab.
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ignorieren Sie bitte nicht den 2.Satz in dem Zitat!“
´…ignorieren Sie bitte nicht den 2.Satz in dem Zitat´ ist ja nun in meiner Formulierung fast schon einschärfend. Trotzdem haben Sie den 2.Satz wiederum nicht beachtet.
Vielleicht lesen nochmal meinen Beitrag #162 und durchdenken ihn.
#189 Herr Diehl,
wenn Sie DENSELBEN Betrag auf dem EEG-Konto gutbuchen und anschließend wieder lastbuchen (nämlich den Erlös der Direktvermarkter) so verändern Sie den Saldo des EEG-Konto dadurch nicht!
Ich stimme Ihnen aber zu, daß es so im Vergleich zu den ÜNB-Einspeisern etwas irritierend wirkt.
Hans Diehl sagt: „Die Umlage kassiert die zweite Gruppe aber aus einer Differenz, für die sie „nur“ auf der Soll Seite beigetragen hat.“
Herr Diehl, die zweite Gruppe kassiert KEINE EEG-Umlage!!!
Die zweite Gruppe kassiert Vergütungen aus der Direktvermarktung und die Marktprämie nach EEG!
Die EEG-Umlage kassieren die ÜNB!
Ich habe ihnen schon mehrfach gesagt, sie sollen sich mal die Zahlungsflüsse ansehen, dann hört der Unsinn vielliecht mal auf, den sie hier immer wieder verzapfen.
Und ganz allgemein: Die Marktprämie hat der Gesetzgeber erschaffen. Sie kommt den EE-Betreibern zugute. Sie wird erstmal „ausgelegt“ von den VNB/ÜNB.
Das „ausgelegte“ Geld muss wieder rein kommen, denn die VNB/ÜNB haben ja nichts zu verschenken. Und die drucken sich das Geld ja auch nicht selbst.
Ergo: irgendjemand muss es bezahlen. Und da mit der Marktprämie keine zusätzlichen Mengen verbunden sind, die man über die Börse verkaufen könnte, geht das eben in die Umlage. Ganz einfach!
Wie sollte auch sonst das Geld wieder rein kommen?
Ihre einzige Sorge ist ja, dass die Umlage nicht zu hoch wird, damit man nicht so eindeutig sieht, wie teuer der Spaß ist.
Wir schauen auf die Gesamtkosten. Und selbst nach Berücksichtigung des kleinen Vorteils, dass industrielle Großverbraucher günstig an der Börse einkaufen können, ist das Gesamtsystem immer noch teurer! Da nützen ihre ganzen Nebelbomben und belanglosen Zahlenspielereien nichts.
Rainer Jacob sagt: # 187
Die zweite Gruppe, die der Direktvermarkter, erhält lediglich den Zuschuß aus dem EEG-Konto ausbezahlt, denn sie hat ja den Verkaufserlös vom Käufer des Stroms bereits erhalten. (Warum also wollten Sie den Verkaufserlös erst auf das EEG-Konto hin und dann wieder zum Direktvermarkter zurück schieben? Ist doch unnötig.)
@Herr Jacob
Sehen Sie da will ich drauf hinaus. Bei der zweiten Gruppe laufen die Erlöse nicht über das EEG Konto, und können dadurch auch den Saldo nicht verringern, was eine geringere Umlage bedeuten würde. . Die Umlage kassiert die zweite Gruppe aber aus einer Differenz, für die sie „nur“ auf der Soll Seite beigetragen hat.
Wenn ich den Herrn Peters richtig verstehe, laufen dessen Überlegungen ähnlich.
Sehr geehrter Herr Jakob,
nach ihrem Kommentar #168 war ich dicht dran zu verzweifeln.
Meine Ausdrucksweise und Argumentation ist stellenweise etwas verbesserungswürdig.
Es liegt zum Einen daran,daß die Kommunkationsmöglichkeiten in diesem Forum beschränkt sind in Bezug auf Grafiken und Flussbilder.
Bei der Erklärung und Funktionsweise der Vertikalen Last habe ich Ihre Antworten nicht konsequent genug überprüft.
Und genau dort liegt dieses Gefühl des Nichtverstehens von den Äußerungen meinerseits, die Sie trotzdem höflich umschrieben haben.
Herr Diehl sucht ja noch immer die 3 Mrd. Euro, die den EE-Freunden auf die Backe genäht werden und bei den Letzt-Verbrauchern zu keiner Entlastung führen.
Wenn in einem Bilanzkreis die Vertikale Last nicht negativ ist,wird die komplett dezentral eingespeiste Strommenge innerhalb dieses Bilanzkreises verbraucht.
Sie haben sehr professionell mit Ihren Möglichkeiten die Verbrauchsmengen der nicht so gierigen EE-Umwandlern nachgerechnet.
Die Ergebnisse stimmen für 2013 und werden auch stimmen für 2014.
Dabei wurde dann mit Hilfe des Herrn Jensen herausgefunden, dass die fehlenden Strommengen bis zu 150 Mrd. Kilowattstunden pro Jahr über die Direktvermarktung zu erklären sind.
Wobei hier bereits Differenzen von ca. 25 Mrd. Kilowattstunden im Raum stehen.
Das Grundprinzip der Direktvermarktung ist auch diskutiert und verstanden.
In der Anlage1 zum EEG ist dieser Verrechnungsmodus beschrieben.
Die Marktwerte dazu finden Sie hier: http://tinyurl.com/l63lfaq
So und jetzt kommt der Clou und die Schweinerei dazu.
Beispiel aktuelle Situation für Windmüller in der Direktvermarktung:
Die Marktprämie wird monatlich neu berechnet und ist abhängig vom Börsenpreis.
Auch die Teilnahme an der Direktvermarktung kann relativ kurzfristig geändert werden.
Der Strom kann aber aus den physikalischen Gründen den Bilanzkreis nur verlassen, wenn die Vertikale Last negativ wird.
Die Strommengen dürfen aber diskriminierungsfrei Europaweit gehandelt werden. Und dafür müssen Sie ausserhalb des Bilanzkreises zusätzlich erzeugt werden.
Hier breche ich mal ab, und warte auf Ihre Antwort.
Mit herzlichem Glückauf
Herr Diehl,
bei beiden Gruppen der EE-Einspeiser, speist sich deren Vergütung, die sie für ihren Strom erhalten, aus zwei Quellen:
1. dem Verkaufserlös, der für ihren EE-Strom erzielt wird
2. einem Zuschuß, den der nichtprivilegierte Endverbraucher über die EEG-Umlage gesondert bezahlt.
Die erste Gruppe, die ihren Strom von den ÜNB vermarkten läßt, erhält BEIDE Vergütungsanteile aus dem EEG-Konto ausbezahlt. (Weshalb auch der Verkaufserlös des EE-Stroms dem EEG-Konto zugeführt wird.)
Die zweite Gruppe, die der Direktvermarkter, erhält lediglich den Zuschuß aus dem EEG-Konto ausbezahlt, denn sie hat ja den Verkaufserlös vom Käufer des Stroms bereits erhalten. (Warum also wollten Sie den Verkaufserlös erst auf das EEG-Konto hin und dann wieder zum Direktvermarkter zurück schieben? Ist doch unnötig.)
#180 Ferdinand Peters, sie schreiben
————
Für über 70 Mrd. Kilowattstunden werden nur persönliche Vergütungen an die Betreiber von EE-Umwandlern bezahlt und dem EEG-Konto als Kosten gebucht.
Die Erlöse, die bei der Direktvermarktung von den abnehmenden EVU bezahlt werden, dürfen Sie ebenfalls behalten.
Das ist dann in Summe für eingespeiste Kilowattstunde etwa so, als ob Sie nicht mit einer Direktvermarktung einverstanden gewesen wären.
————
Wenn ich mal annehme, daß ich Sie nicht mißverstanden habe, sehe ICH nicht, wo da ein Problem ist.
Bei der Vermarktung von EE über die ÜNB kann es den EE-Einspeisern wurscht sein, welchen Erlös ihr eingespeister Strom erzielt – sie bekommen in jedem Fall die festgesetzte Vergütung. Bei niedrigen Börsenpreisen erhalten sie nicht weniger und bei hohen Börsenpreisen nicht mehr als die festgesetzte Vergütung.
Das ist Direktvermarktung gewollt anders. Der EE-Einspeiser, dem es gelingt, seinen Strom zur Zeit hoher Börsenpreise zu veräußern, erzielt auch einen höheren Erlös, der ihm bleibt. Und so hat er einen Anreiz, seine Kreativität darauf zu verwenden, wie er das erreicht.
…da gibt es einen Wikipediaartikel ´Direktvermarktung EE´ und natürlich weitere Infos im Netz.
MfG
PS: ich schließe mich Herrn Jensen an. Auch ich weiß des öfteren nicht wirklich, worauf Sie eigentlich hinaus wollen.
Peter Jensen sagt:
Herr Diehl, was behaupten sie denn da wieder für Unsinn?
Wo verschweige ich denn irgendwas?
Hier Herr Jensen, wo Sie das Folgende schreiben.
Peter Jensen sagt:
Zitat:
Der Durchschnittserlös der EE-Mengen ergibt sich ja nur aus den Zeiten, wo auch EE-Mengen verkauft werden. Und wenn das der Fall ist, dann kommen ja teurere Gas- und Steinkohlekraftwerke gar nicht zum Zug und auch nicht in die Preisermittlung. Zitat Ende
Herr Jensen sagt im Klartext. In Zeiten wo EE Mengen verkauft werden, kommen teure Gas und Steinkohlekraftwerke nicht zum Zuge, ( MOE ) und in Folge dessen werden weniger Erlösen auf dem EEG Konto erzielt Was er uns dabei verheimlicht ist die Tatsache, dass diese geringeren Erlöse über eine höhere Umlage von den Endverbrauchern kompensiert werden.
Sie verschweigen, dass die geringeren Erlöse durch eine höhere Umlage von den Verbrauchern kompensiert werden.
Jetzt lenken Sie bitte nicht wieder ab, und erklären Sie warum diese Tatsache „Unsinn“ ist
Peter Jensen sagt.
Sie glauben nur, einen „Verbündeten“ gefunden zu haben.
Ich weiß zwar auch noch nicht, worauf Herr Peters eigentlich hinaus will, aber in einem Bunde mit ihnen ist er sicher nicht.
@Herr Jensen
Ich brauche keinen Verbündeten, muss auch nicht genau wissen welches Ziel Herr Peters verfolgt, ich stelle lediglich mit Genugtuung fest, dass Herr Peters auch versucht, in die „Dunkelkammer“ zu leuchten.
Peter Jensen sagt:
Es gibt zwei Sorten von EE-Anlagenbetreiber. Die einen nehmen die Vergütung nach EEG direkt vom Netzbetreiber, die anderen gehen in die Direktvermarktung und erhalten den Preis zzgl. eines Zuschlags bis zur Höhe der gesetzlichen Vergütung.
Nur die „Vergütungen“ der ersten Gruppe und die Zuschläge für die zweite Gruppe finden Eingang in das EEG-Konto als Auszahlungen für EEG-Vergütung.
Was ist jetzt genau ihr Problem?
@Herr Jensen
Mit anderen Worten, die Erlöse für die zweite Gruppe gehen nicht auf das EEG Konto, oder ??.
Das bedeutet, die zweite Gruppe verändert den Saldo auf dem EEG Konto nur auf der Ausgaben Seite, sprich erhöht die Differenz. Und was ist mit der Umlage für diese zweite Gruppe, oder gibt es auch Strom ohne EEG Umlage ????
Im übrigen glaube ich kaum, dass sie tatsächlich verstehen, was Herr Peters da eigentlich meint…
Sie glauben nur, einen „Verbündeten“ gefunden zu haben.
Ich weiß zwar auch noch nicht, worauf Herr Peters eigentlich hinaus will, aber in einem Bunde mit ihnen ist er sicher nicht.
Wo wir dabei sind: was wollen sie uns eigentlich sagen, Herr Peters? Worauf wollen sie hinaus?
Es gibt zwei Sorten von EE-Anlagenbetreiber. Die einen nehmen die Vergütung nach EEG direkt vom Netzbetreiber, die anderen gehen in die Direktvermarktung und erhalten den Preis zzgl. eines Zuschlags bis zur Höhe der gesetzlichen Vergütung.
Nur die „Vergütungen“ der ersten Gruppe und die Zuschläge für die zweite Gruppe finden Eingang in das EEG-Konto als Auszahlungen für EEG-Vergütung.
Was ist jetzt genau ihr Problem?
Herr Diehl, was behaupten sie denn da wieder für Unsinn?
Wo verschweige ich denn irgendwas?
Allein durch die Formel: EEG-Umlage = EEG-Vergütungen abzgl. Börsenerlöse (welche ich ihnen schin mehrere Male hier hingeschrieben habe) ist doch alles gesagt.
Sinken die Börsenerlöse, steigt der Anteil der EEG-Umlage und umgedreht.
Welchen Einfluss das dann auf die genaue Umlage für jede einzelne kWh hat, hängt dann vor allem von der Menge des nicht privilegierten Letztverbrauchs ab.
Das ist, was sie immer wieder verschweigen oder übersehen oder wie auch immer…
Sie verwechseln ja gelegentlich sogar Börsenpreise mit Börsenerlösen.
Denn wie ich ihnen auch schon mehrfach geschrieben habe, sind zB von 2011 auf 2012 die Börsenpreise gestiegen, die Börsenerlöse sind allerdings gefallen. Verrückt, oder?
Aber sie als strammer „Soldat der guten Sache“ lassen sich ja von der Realität nicht beeinflussen.
Herr Peters, Ihre Aufregung ist schon berechtigt, wenn Sie das Folgende schreiben
Zitat:
Für über 70 Mrd. Kilowattstunden werden nur persönliche Vergütungen an die Betreiber von EE-Umwandlern bezahlt und dem EEG-Konto als Kosten gebucht.
Die Erlöse, die bei der Direktvermarktung von den abnehmenden EVU bezahlt werden, dürfen Sie ebenfalls behalten.
Wenn Herr Jensen darauf das Folgende schreibt, kommt er ohne es zu merken der „Nebelkerze“ EEG Konto schon etwas näher
Zitat:
Peter Jensen sagt:
Der Durchschnittserlös der EE-Mengen ergibt sich ja nur aus den Zeiten, wo auch EE-Mengen verkauft werden. Und wenn das der Fall ist, dann kommen ja teurere Gas- und Steinkohlekraftwerke gar nicht zum Zug und auch nicht in die Preisermittlung. Zitat Ende
Herr Jensen sagt im Klartext. In Zeiten wo EE Mengen verkauft werden, kommen teure Gas und Steinkohlekraftwerke nicht zum Zuge, ( MOE ) und in Folge dessen werden weniger Erlösen auf dem EEG Konto erzielt Was er uns dabei verheimlicht ist die Tatsache, dass diese geringeren Erlöse über eine höhere Umlage von den Endverbrauchern kompensiert werden.
Herr Jakob,
sie haben die Aufregung meinerseits noch gar nicht bemerkt.
Für über 70 Mrd. Kilowattstunden werden nur persönliche Vergütungen an die Betreiber von EE-Umwandlern bezahlt und dem EEG-Konto als Kosten gebucht.
Die Erlöse, die bei der Direktvermarktung von den abnehmenden EVU bezahlt werden, dürfen Sie ebenfalls behalten.
Das ist dann in Summe für eingespeiste Kilowattstunde etwa so, als ob Sie nicht mit einer Direktvermarktung einverstanden gewesen wären.
Und dieses Wissen, hätte Herr Jensen uns beiden nicht auf die Nase gebunden, wenn die Vermarktungsmengengrafik nicht ins Spiel gekommen wäre.
Mit herzlichem Glückauf
Ich sehe gerade, in meinem Post #168, den Herr Peters „erschreckend“ fand, ging es ja gar nicht um die Differenz zwischen erzeguten EE-Mengen und EE-Mengen an der Börse, sondern um die Differenz zwischen den durchschnittlichen Erlösen für die sog. EE und dem Gesamtdurchschnittsbörsenpreis.
Da verwundert mich ja das „Erschrecken“ von Herrn Peters noch viel mehr.
Denn das ist ja nun wirklich simple Logik. Noch einmal:
Der Gesamtdurchschnittspreis an der Börse ermittelt sich aus ALLEN Viertelstudenpreisen, also auch aus den Zeiten, wo gar keine EE-Mengen an der Börse verfügbar sind und auch nicht gehandelt werden. Da stellen dann die teuren Gaskraftwerke den Preis.
Der Durchschnittserlös der EE-Mengen ergibt sich ja nur aus den Zeiten, wo auch EE-Mengen verkauft werden. Und wenn das der Fall ist, dann kommen ja teurere Gas- und Steinkohlekraftwerke gar nicht zum Zug und auch nicht in die Preisermittlung.
Also MUSS der Gesamtbörsendurchschnittspreis höher sein als der Durchschnittspreis für die sog. EE-Mengen.
Was ist daran nun so „erschreckend“?
Wie ist denn Ihre weniger „erschreckende“ Erklärung? Manipulation aller Zähler durch die Netzbetreiber? Ich hoffe nicht…
Herr Peters schreibt: „Die tatsächlichen Verbrauchsmengen an den Zählern der Industrieendkunden und der privaten Letzt-Verbraucher, werden in Deutschland niemals an die Öffentlichkeit kommen.“
So so, Herr Peters, da muss ich gleich nochmal bei einem Gas- und Stromversorger, mit dem ich beruflich viel zu tun habe, nachfragen, auf welcher Basis die ihre monatlichen Rechnungen schreiben, wenn nicht auf Basis der Verbrauchswerte. Und auf welcher Basis dann die Rechnungskontrolle bei den Industriekunden erfolgt, wenn nicht auf Basis der Verbrauchswerte. Schließlich überprüfen die Energieeinkäufer der großen Verbraucher sehr genau, was der Versorger ihnen da in Rechnung stellt.
Oder wollen Sie uns erzählen, dass Millionen Zähler in Deutschland von den Netzbetreibern falsch abgelesen werden, nur um zu verschleiern, dass Börsenhändler an der Börse irgendwelche Geschäfte machen? Die sie übrigens auch mit hohen Preisen machen, denn dem Händler ist der Preis völlig egal, er braucht Volatilität und Liquidität!
Dann muss ich doch auch gleich nochmal bei den Netzbetreibern, mit denen ich auch beruflich zu tun habe, nachfragen, wo doch gleich die Abteilung sitzt, wo die Zählerstände manipuliert werden?
Und was sie an meiner Erklärung über die Differenz zwischen sog. EE-Mengen an der Börse und Gesamtmenge erzeugter sog. EE erschreckend finden, wissen wahrscheinlich nur sie allein.
Denn die Differenz resultiert nun mal aus der Direktvermarktung. Oder haben sie da eine andere Erklärung?
Die Erstattung der vermiedenen Netzentgelte gibt es übrigens nicht nur bei Biomasseanlagen. Die gibt es bei allen Erzeugungsarten des EEG. Ist völig normal. Bei den EEG-Anlagen ist sie in der Vergütung enthalten, KWK-Anlagen und Direktvermarkter bekommen sie separat.
Das wäre übrigens der einzige Punkt, wo man tatsächlich eine Ersparnis im Gesamtsystem durch die EE hätte. Und diese Ersparnis für alle wird dann aber aufgehoben, in dem man sie an die Betreiber zzgl. zur Vergütung auszahlt.
Also der VNB, in dessen Netz die sog. EE-Strommengen eingespeist werden, mus ja diese Mengen nicht aus vorgelagerten Netzen beschaffen und zahlt dafür eben auch keine Netzgebühren. Und anstatt man nun dieses Geld bei den VNB belässt, die damit ihre eigenen Netzentgelte für alle senken könnten, zahlt man dieses eingesparte Geld an die wenigen EE-Betreiber aus.
Auch daran sieht man: bei der sog. Energiewende geht es nur um Geld für wenige, bezahlt von vielen! Das System irgendwie besser und preiswerter zu machen, steht nur alibimäßig in der Präambel. Und dort auch nur mit dem unangreifbaren Verweis auf die Zukunft. Denn hinterher kann man immer sagen, man hätte sich damals eben geirrt.
#176 Ferdinand Peters
Ihr Kommentar ist ja nun länger. Und eigentlich müßte ich den nun Satz für Satz durchgehen und Ihnen gegenüber dazu Stellung nehmen.
Vorweg: Ich möchte eine von mir in #166 gemachte Aussage korrigieren:
„Fragen Sie sich, ob Sie richtig gerechnet haben? Ich meine, daß Sie richtig gerechnet haben. Ich hatte mal an Hand der Prognosedaten der ÜNB für 2015 einen Erlös von 1,3Ct/kWh für 2015 errechnet.“
Diese Rechnung ist FALSCH! – Auch wenn ich selber SO gerechnet habe. Begründung: Diese Rechnung berücksichtigt NUR die Erlöse, die die ÜNB mit der Vermarktung des EE-Stroms an der Börse erzielen. Es entstehen aber auch Erlöse aus der Direktvermarktung von EE-Strom in uns unbekannter Höhe, die in der EEG-Kontoführung nicht ausgewiesen werden. Und von denen m.E. nicht anzunehmen ist, daß sie je kWh niedriger sind, als die Erlöse aus ÜNB-Vermarktung. Und diese aus Direktvermarktung stammenden Erlöse müssen für die Ermittlung eines Durschnittserlöses für die 150TWh EE auch berücksichtigt werden.
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Ich glaube nicht, daß uns Herr Jensen in #168 grundsätzlich Stuss geschrieben hat. Ich halte seine Ausführung für logisch. Überprüfen könnte man seine Aussage, indem man den durchschn. Börsenerlös des von den ÜNB vermarkteten EE-Stroms mit dem durchschn. Börsenpreis monatsweise vergleicht. Ich habe aber keine Tabelle/Grafik zur Hand, die die Entwicklung für den Preis am Spotmarkt day-ahead in 2013 zeigt.
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„Die Zusammenhänge von dezentraler Einspeisung von EE und den Messwerte der Vertikalen Last machen den ganzen Wirbel um die Börsennotwendigkeit sinnfrei.
Sie Vorgänge an der Strombörse dienen nur einem einzigen Zweck.
Es soll nicht herauskommen,dass ….“
´Die Zusammenhänge von dezentraler Einspeisung von EE und den Messwerte der Vertikalen Last machen den ganzen Wirbel um die Börsennotwendigkeit sinnfrei.´ Das sehe ich mitnichten so! Die Ermittlung eines Marktwertes für ein Gut (hier Strom/el. Arbeit) ist doch keine sinnfreie Veranstaltung – aber hallo! Und wenn Sie dieses Verfahren kritisieren, sollten Sie m.M.n. ein geeigneteres Verfahren vorschlagen. Bin mal gespannt.
Hier breche ich mal ab…
MfG
Sehr geehrter Herr Jakob,
jetzt haben Sie mal persönlich erfahren, wie es geht,wenn Fachleute aus der Reserve gelockt werden.
Die tatsächlichen Verbrauchsmengen an den Zählern der Industrieendkunden und der privaten Letzt-Verbraucher, werden in Deutschland niemals an die Öffentlichkeit kommen.
Das wissen die Juristen.
Das wissen auch die Kaufleute.
Das wissen auch die Politiker.
Es ist schon erschreckend zu lesen, was Herr Jensen uns beiden im #168 erklären wollte.
Die Zusammenhänge von dezentraler Einspeisung von EE und den Messwerte der Vertikalen Last machen den ganzen Wirbel um die Börsennotwendigkeit sinnfrei.
Sie Vorgänge an der Strombörse dienen nur einem einzigen Zweck.
Es soll nicht herauskommen,dass sich die Finanzkaufleute hemmungslos einer preisgünstiger Energiebereitstellung bedienen, um Ihre Existenzberechtigung in den Vordergrund zu stellen.
In den 90er Jahren wurden Gaskraftwerke mit einer Kapazität von 20.000 MW aus dem Boden gestampft um Umsatz zu generieren.
Das deutsche Gasnetz kann diese Gaskraftwerke gar nicht versorgen, sollten die mal alle in Betrieb sein.
Durch die Umstellung des Ausgleichmechanismus im Jahre 2010,waren auf einen Schlag die Erlöse direkt in Investitionsschlösser umgeleitet worden.
Die zukünftigen Betreiber wurden überrannt von „Staubsaugervertretern“,die Ihnen die EE-Umwandler als finanzielle Milchkühe verkauften.
Viele von Ihnen erwachten bereits nach 2Jahren aus Ihren Träumen.
Davon hören Sie nichts in der Öffentlichkeit.
In der Biomassenförderung geht das soweit, dass vermiedene Netzentgelte dem Betreiber gutgeschrieben werden.
Die Letzt-Verbraucher bezahlen diese Netzentgelte aber in voller Höhe, als ob der Strom vom konventionellen Kraftwerk über alle Netzebenen bezogen wurden.
Und trotzdem wird sich der Betreiber früher oder später für Direktvermarktung entscheiden.
Deutsche Gerichte müssen sich mit diesen Streitfällen auseinandersetzen und sind in der Regel völlig überfordert.
Das sind nur einige Anmerkungen zu dem einfachen EEG-Konto und den Randerscheinungen.
Dem Europäischen Stromnetz ist es egal wer sich an Ihm reibt, wie eine Wildsau an einer Eiche.
Früher oder später werden diese Akteure zur Vernunft zurückkehren.
Unsere Diskussion begann mit den Erzeugungsdaten vom 19.10.2014.
Dort hat man versucht, die verbliebenden Kernkraftwerke herunterzuregeln.
Von 11.000 MW auf 9.600 MW. Das gelang nur mit einer Überfrequenz von 50,045 Hertz.
So flexibel sind Kernkraftwerke.
Mich wunder schon seit Jahren, warum das Abschalten der Kernkraftwerke nach Fukushima immer den „Intellektuellen ohne techn.Ausbildung“ angelastet wird.
Wären diese Kraftwerke heute alle noch am Netz,hätte der Zirkus mit den EE-Umwandlern einen ganz anderen Verlauf genommen.
Mit herzlichem Glückauf
Herr Jacob und Herr Peters, die Differenz liegt in der Direktvermarktung begründet. Wasserkraft, Biomasse und Offshore-Wind“parks“ haben einen sehr hohen Anteil an der Direktvermarktung, aber auch einige Onshore-Wind“parks“ und große PV-Anlagen gehen in die Direktvermarktung. Diese Mengen landen ja gar nicht an der Börse.
Auch bzgl. der Menge des eingespeisten EE-Stroms gibt es Unterschiede.
Das Fraunhofer Institut hat im Aug 2014 eine Untersuchung der Direktvermarktung im Auftrag des Wirtschaftsministeriums vorgenommen und nennt dort 125 TWh eingespeiste sog. EE in 2013. Ebenfalls wird dort gesagt, die Direktvermarktung umfasste in 2013 etwa 55% der EE-Einspeisung, also etwas mehr als 60 TWh.
Bei allen Ungenauigkeiten kommt man dann auch auf etwa 60 TWh , die über die Börse vermarktet wurden. Das passt ja etwa zu der Darstellung der ÜNB.
#171 Ferdinand Peters,
gern auch zur Beachtung von Peter Jensen
Bei ihrem Dokument, daß Sie mit
http://tinyurl.com/py4o3yc verlinkt haben, fällt mir Folgendes auf:
1. Die Gesamtmenge erzeugten EE-Stroms für 2013 wird nur mit 57,8 TWh angegeben. Es fehlen also gut 90TWh an 150TWh – oder anders ausgedrückt: nur ca. 40% der erzeugten EE-Strommenge werden hier ausgewiesen.
2. Diese Gesamtmenge entstammt aber auch nur der VORTÄGIGEN Vermarktung. (Das steht in der Tabelle über der Technologiegruppe.)
3. Der durchschnittl. Preis mit ca. 36€/MWh entspricht 3,6Ct/kWh im Gegensatz zu den anderweitig errechneten 1,37Ct/kWh.
4. Ich habe für alle Monate den angegebenen durchschn. Vermarktungspreis mit der Vermarktungsmenge im jeweiligen Monat multipliziert und die Ergebnisse fürs Jahr aufsummiert. Ergebnis – oh Wunder – 2,061 Milliarden Euro Vermarktungserlös in 2013, der aber nur aus der VORTÄGIGEN Vermarktung stammt.
—————-
Und nun schauen Sie sich mal die Jahresrechnung des EEG-Kontos für 2013 an:
http://tinyurl.com/p3qtlge
Dort fällt auf, daß Einnahmen aus EE-Stromvermarktung nur aus dem day-ahead-Handel erfolgten. In allen Monaten werden die Einnahmen aus dem intra-day-Handel mit genau 0,00€ angegeben.
—————-
Fazit:
1. für gut 90TWh werden keine Einnahmen aus der Vermarktung ausgewiesen.
2. für die Einnahmen aus den EE sind nur die EE-Strommengen verantwortlich, die day-ahead vermarktet wurden.
Es bleibt die Frage übrig:
WIESO ERZIELEN DIE GUT 90TWh AUS DEM INTRA-DAY-HANDEL KEINE ERLÖSE???
MfG
Peter Jensen sagt # 172
:-))) Auf Hans Diehl ist Verlass! In schöner Regelmäßigkeit bringt er wieder seinen Vorschlag, die EEG-Umlage um den M-O-E zu „bereinigen“, ohne natürlich zu sagen, wie er sich das vorstellt.
Man könnte ja nachträglich die Börsenpreise erhöhen, so dass mehr Geld auf dem EEG-Konto eingeht. Theoretisch denkbar, praktisch undurchführbar, da man niemals die Vergleichssituation ohne die EE-Mengen an der Börse simulieren kann und somit gar keine Berechnungsbasis für eine nachträgliche Erhöhung der Börsenpreise hat. Aber Hans Diehl hält das sicher trotzdem für möglich.
Die Alternative wäre dann auch noch (wenn man dann mal den M-O-E irgendwie berechnet hat), die Umlage um diesen Betrag zu reduzieren, anstatt die Börsenpreise zu erhöhen.
@Herr Jensen
Mein Vorschlag läuft auf die Alternative hinaus, die Umlage nach der jährlichen Ermittlung, um den jeweiligen Merit Order Effekt ( MOE )zu reduzieren.
Nehmen Sie mal die bekannte Grafik hier, http://tinyurl.com/ly7m4kr
rechnen sich aus, um wie viel die Umlage jährlich gestiegen ist, und ziehen jeweils den MOE von etwa 0,8 Cent ab. Sie werden erstaunt sein, wenn Sie dabei eine „1“ vorm Komma bekommen.
Peter Jensen sagt:
Dann ist zwar die Umlage etwas niedriger, aber das EEG-Konto ist nicht mehr ausgeglichen. Und wer dann die Differenz bezahlen soll, kann Hans Diehl natürlich nicht sagen. Da verweist er doch ganz galant auf uns, damit wir ihm das erklären sollen.
@Herr Jensen
Das EEG Konto ist ja gegenwärtig nur deshalb ausgeglichen, weil da geschickt die niedrigen Beschaffungskosten, sprich niedrigen Börsenpreise versteckt sind, die von den Verbrauchern bezahlt werden.
Wenn man da den MOE raus nimmt, muss auch niemand was bezahlen. Ganz im Gegenteil die Verbraucher bezahlen dann eine um diese Differenz geringere Umlage.
So etwa 3,3 Milliarden weniger, wie Sie hier auf Seite 3 sehen können.
http://tinyurl.com/pttfdfs
Wo die gegenwärtig bleiben, frage ich Sie doch schon eine ganze Weile.
:-))) Auf Hans Diehl ist Verlass! In schöner Regelmäßigkeit bringt er wieder seinen Vorschlag, die EEG-Umlage um den M-O-E zu „bereinigen“, ohne natürlich zu sagen, wie er sich das vorstellt.
Man könnte ja nachträglich die Börsenpreise erhöhen, so dass mehr Geld auf dem EEG-Konto eingeht. Theoretisch denkbar, praktisch undurchführbar, da man niemals die Vergleichssituation ohne die EE-Mengen an der Börse simulieren kann und somit gar keine Berechnungsbasis für eine nachträgliche Erhöhung der Börsenpreise hat. Aber Hans Diehl hält das sicher trotzdem für möglich.
Die Alternative wäre dann auch noch (wenn man dann mal den M-O-E irgendwie berechnet hat), die Umlage um diesen Betrag zu reduzieren, anstatt die Börsenpreise zu erhöhen.
Dann ist zwar die Umlage etwas niedriger, aber das EEG-Konto ist nicht mehr ausgeglichen. Und wer dann die Differenz bezahlen soll, kann Hans Diehl natürlich nicht sagen. Da verweist er doch ganz galant auf uns, damit wir ihm das erklären sollen.
Wie gesagt, auf Hans Diehl und seine naive Betrachtungsweise des Strommarktes bei trübem Licht ist Verlass!
#167 : Ergänzung!!!
Sehr geehrter Herr Jakob,
diese Information ist in der Tat nicht leicht zu finden.
In der Hoffnung, dass es sich um eine glaubhafte Information handelt und mit den Daten auf dem EEG-Konto korrespondiert, wollte ich Sie Ihnen zur Kenntnis bringen.
http://tinyurl.com/py4o3yc
Vermarktungsmengen EEG aus 2013
Mit herzlichem Glückauf
#168 Peter Jensen , danke
Ferdinand Peters sagt # 165
Jetzt habe ich mir die Abrechnungen und das EEG-Konto von 2013 angesehen.
Da kommen von der Strombörse Erlöse von 2,06 Mrd. Euro.
Im Jahre 2013 wurden laut BDEW ca. 150 Mrd. kWh aus EE-Umwandlung ins Netz eingespeist und verbraucht.
Mein Taschenrechner kommt dann auf einen Börsenerlös von 1,37 ct/kWh.
Das erscheint mir etwas zu wenig!!!
@ Herr Peters
Das „zu wenig“ ist doch die Grundlage meiner Thesen, wenn ich die Umlage Merit Order bereinigen will.
Denn Tatsache ist, dass der EE Strom den Börsenpreis, nach dem Merit Order Prinzip auf diese 1,37 Cent senkt, und die relativ geringen Erlöse auf dem EEG Konto verursacht..
Die 1,37 Cent aber wiederum sind die Grundlage für die Umlage. Ihnen ist sicher bekannt, je niedriger die Börsenpreise ( Erlöse auf dem EEG Konto ) desto höher die Umlage.
Die Verbraucher bezahlen den niedrigen Börsenpreis über die Umlage, und andere machen mit dem niedrigen Börsenpreis lukrative Geschäfte.
Werte Herren Jacob und Peters,
das mit den Preisen ist so eine Sache. Dass der Preis für die Menge sog. EE unter den durchschnittlichen Börenpreisen liegt, ist logisch!
Unter der Annahme, dass die Verteilung der Sonnenscheindauer auf die einzelnen Wochentage etwa gleich ist, dann speisen alle PV-Anlagen zB zu 2/7 an Wochenenden zur Mittagszeit ein. Da besteht wenig Nachfrage, aber viel Angebot. Durch den M-O-E fallen die Preise, zu diesen Zeiten auch gern mal in den negativen Bereich.
Wind speist zwar regelmäßiger ein, als PV, aber eben auch zu Schwachlastzeiten. Durch die sehr hohe installierte Leistung, kommen bei Starkwind eben auch die Börsenpreise ins Rutschen.
In den Börsenerlösen auf dem EEG-Konto sind immer nur die Preise enthalten, in denen die sog. EE zu „Null-Preisen“ am Markt sind.
Da müssen die ja diese Preise logischerweise niedriger sein als der Durchschnittspreis aller Stromerzeugungsanlagen über’s ganze Jahr.
Denn der gesamte Durchschnittsbörsenpreis setzt sich aus allen Viertelstunden-Preisen zusammen, die im Jahr erzielt wurden. Also auch die Phasen, in denen Sonne und Wind gar nichts beitragen. Da steigen die Preise auch schon gern mal auf 8 oder 9 Euro/MWh.
Also im Prinzip völlig unabhängig von der Last liegen die Preise bei Einspeisung von sog. EE IMMER unter den Preisen ohne EE.
An dieser Stelle wäre die Mengenlehre, die Herr Diehl an anderer Stelle immer völlig falsch verwendet, mal richtig angebracht.
Sehr geehrter Herr Jakob,
ich danke Ihnen an dieser Stelle noch einmal für die konstruktive Mitarbeit an der Thematik.
Sie haben im Wesentlichen dargestellt, um was es mir bei dieser Diskussion ging.
Kurioser Weise wird auf der Homepage von Netztransparenz.de
der Börsenhandel in einer Jahresübersicht dargestellt.
Auf den ersten Blick kommt man zu dem Schluss, dass hier von Preisen die Rede ist.
Das stimmt wahrscheinlich nicht.
Im EEG finden Sie unter den Anhängen folgendes Blatt.
http://tinyurl.com/nlxbfn9
Am Beispiel von Biogas habe ich die Werte mal untersucht.
Da blieb wir für einige Stunden die Luft weg, welcher Budenzauber mit diesen Werten veranstaltet wird.
Der Gesetzgeber hat sich wirklich Mühe gegeben,
dass sehen Sie in nachfolgendem Links:
http://tinyurl.com/l39hf7u
Link für entgangene Netzentgelte
In diesem Leitfaden, wird die Wirkung der dezentralen Einspeisung geschildert.
Nur wie diese ganze Vorgehensweise in der Praxis zum Ergebnis führt, bleibt für mich vorerst ein Rätsel.
Ich habe mich entschlossen, eine Zusammenfassung unseres Dialogs der letzten Wochen zu formulieren.
Sie haben es miterlebt.
Erst große Töne, dann nur noch Schweigen.
Nur zum Forentroll hat es nicht gereicht.
Mit herzlichem Glückauf
#165 Ferdinand Peters
„Mein Taschenrechner kommt dann auf einen Börsenerlös von 1,37 ct/kWh.
Das erscheint mir etwas zu wenig!!!“
Was meinen Sie damit – ´das erscheint mir etwas zu wenig´?
Fragen Sie sich, ob Sie richtig gerechnet haben? Ich meine, daß Sie richtig gerechnet haben. Ich hatte mal an Hand der Prognosedaten der ÜNB für 2015 einen Erlös von 1,3Ct/kWh für 2015 errechnet.
Ich stimme Ihnen zu, daß der Erlös wirklich mickrig ist.
Und der Erlös/kWh ist niedriger als der durchschn. Preis/kWh am Spotmarkt der Börse. Ich VERMUTE mal, daß das daran liegt, daß die Leute an der Börse auch nicht umsonst arbeiten. Aber vielleicht kann uns da der Herr Jensen etwas Erhellendes mitteilen.
MfG
Sehr geehrter Herr Jensen,
über den Wälzungsmechnanismus sind wir uns ja im Prinzip einig.
Jetzt habe ich mir die Abrechnungen und das EEG-Konto von 2013 angesehen.
Da kommen von der Strombörse Erlöse von 2,06 Mrd. Euro.
Im Jahre 2013 wurden laut BDEW ca. 150 Mrd. kWh aus EE-Umwandlung ins Netz eingespeist und verbraucht.
Mein Taschenrechner kommt dann auf einen Börsenerlös von 1,37 ct/kWh.
Das erscheint mir etwas zu wenig!!!
Herr Peters sagt:
„Wer auch immer juristische Rechte im Vorfeld der Einspeisung auf diese Strommenge erhält, so ist er verpflichtet den Preis für den Strombezug an das EEG-Konto zu überweisen.“
Werter Herr Peters, ihre Formulierung ist immer noch missverständlich.
Auf dem EEG-Konto landen die Börsenerlöse, also nicht „der Preis für den Strombezug“, wie Sie sagen, sondern der Erlös für den Stromverkauf.
Außerdem landet die EEG-Umlage auf dem EEG-Konto. Jeden Monat in Abhängigkeit von der an Letztverbraucher gelieferten Menge. Allerdings ist das kein „Preis“, sondern eine Umlage on top auf den Preis!
Sehr geehrter Herr Jakob,
so wie es aussieht, sind die wesentlichen Fragen geklärt.
Hätte ich gewusst, dass Sie sich an dem Begriff „ dokumentiert“ festbeißen, hätte ich Ihn weggelassen.
Wenn EE-Umwandlung ins Verteilnetz eingespeist wird, und auch dort verbraucht wird, dann vermindert diese Einspeisung die Vertikale Last.
Wer auch immer juristische Rechte im Vorfeld der Einspeisung auf diese Strommenge erhält, so ist er verpflichtet den Preis für den Strombezug an das EEG-Konto zu überweisen.
Im Falle von unsere Familie aus Schönau, scheint da einiges aus dem Ruder zulaufen.
Bei einem Strombezugspreis von 5,8 Cent/kWh aus Kraftwerken in Norwegen frag ich mich, wer so blöd ist zu glauben, diesen Strom bis an die deutsche Staatsgrenze geliefert zu bekommen.
Und dann wird mir auch klar, warum so geringe Erlöse auf dem EEG-Konto gebucht werden.
Die Familie bezahlt ja nach Norwegen.
Was ja dann aber das Fass wirklich zum Überlaufen bringt, ist die Erklärung des Merit-Order Effektes aus dem Hause ESW.
Da ist es wirklich kein Wunder, wenn Herr Diehl manchmal unerklärliche Schlussfolgerungen hier postet.
Mit herzlichem Glückauf
#158 Ferdinand Peters sagt:
————
Es ist defacto so, dass in dieser Konstellation des Leistungsabrufes, nur noch die Hälfte der Stromversorgung über den Ortsteiltrafo erfolgt.
————
Das habe ich doch nie bestritten!
Nur ob eine Sache DE FACTO geschehen ist oder ob eine Sache DE JURE geschehen ist, ist nicht dasselbe. Und auch eine Sache, die DE FACTO geschehen ist, ist deswegen nicht automatisch DOKUMENTIERT.
Und da Sie sich die Mühe gemacht haben, mich zu zitieren:
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Zum einen müssen Sie ja unterscheiden zwischen dem Stromfluss physisch – der nach den Kirchhoffschen Gesetzen erfolgt – und zum anderen dem Handelsgeschehen. Beides weicht in der Realität unseres Netzes und des Handelsgeschehens erheblich voneinander ab.
————
ignorieren Sie bitte nicht den 2.Satz in dem Zitat!
Peter Jensen hat in #153 das fiktive Geschehen ihrer 2.Betrachtung sehr schön auf den Punkt gebracht:
„Denn die EE-Mengen, die physisch im Ortsnetz verbleiben, wurden vorher an der Börse verkauft und also auch dort von jemandem gekauft!“
PS:
Sie wollten doch noch zu meiner Aussage Stellung nehmen:
„Ich erinnere Sie daran, daß HD (mutmaßlich in Rüsselsheim wohnend) einen Versorgungsvertrag mit den EWS hat. Die sind in Schönau im Schwarzwald und haben Lieferverträge mit namentlich genannten Wasserkraftwerken in Norwegen. Oder glauben Sie, Herr Peters, daß Herr Diehl physikalisch Strom aus norwegischer Wasserkraft ins Haus geliefert bekommt?“
Dazu Sie, Herr Peters: „Das Ehepaar aus Schönau kommt auch noch an die Reihe !!!“
Also, legen Sie los. Oder trauen Sie sich nicht, dem Herrn Diehl eine Illusion zu nehmen?
Peter Jensen sagt:
Ich erkläre ausführlich den EEG-Mechanismus, weil wir gerade darüber gesprochen haben und Hans Diehl lenkt wieder vom Thema ab mit dem banalen Hinweis, dass gesunkenen Börsenpreise nicht beim Verbraucher ankommen.
Kein Mensch hier hat das je bestritten, denn schließlich ist die naive Logik des Herrn Diehl:
@Herr Jensen
Das ist nicht die naive Logik des Herrn Diehl, sondern ein Zeichen dafür, dass Sie das ganze System nicht verstanden haben oder wollen.
Fakt ist, Herr Peters und Herr Jacob recherchieren den physikalischen Stromfluss und stellen dabei fest, dass da weniger Strom vom konventionellen Versorger gemessen wird, als am Zähler der Verbraucher ankommt. Ich erkläre dem Herrn Jensen das damit, dass da der EE Strom aus dem Verteiler Netz noch dabei ist, und beim Verbraucher, zum gleichen Preis wie der Konventionelle abgerechnet wird.
Der EE Strom Anteil geht aber zu einem weitaus niedrigeren Preis auf dem EEG Konto ein.
Dadurch werden die Beschaffungskosten niedriger, die aber nicht bei den Verbrauchern ankommen, weil diese Einsparung nicht in der Umlage berücksichtigt wird..
Siehe die 3,3 Milliarden Merit Order Effekt aus meinem Beitrag # 156
Peter Jensen sagt:
sinkende Börsenpreise = sinkende Beschaffungskosten für alle EVU
einfach falsch.
Solange die Gesamtkosten des Systems durch staatlich verordnetes Dumping von sog. EE höher sind als das System ganz ohne sog. EE, kann kaum etwas bei Verbrauchern ankommen.
@Herr Jensen gibt zwar zu, dass die EE die Beschaffungskosten senken, aber nur deshalb nicht beim Verbraucher ankommen können, weil damit anderweitig Löcher gestopft werden müssen, .
Mit anderen Worten die EE erfüllen ihre Aufgabe im Sinne des EEG , dürfen den Erfolg aber nicht in Anspruch nehmen, weil laut Herr Jensen alle Kosten die auf der konventionellen Seite wegen der Energiewende entstehen, erst mal abgedeckt werden müssen.
Die Verbraucher bezahlen, mit einer höheren Umlage dafür, weil die Konventionellen die Zeit verschlafen haben.
Diese Feststellung stammt nicht von mir, wie hier zu sehen.
http://tinyurl.com/pesnzwe
Wer zu spät kommt, den bestraft die Geschichte. RWE & Co. wollten das nicht wissen. Sie haben in den letzten 15 Jahren schwere strategische Fehler gemacht. Sie ließen sich von der Energiewende überrollen, statt sie konstruktiv mitzugestalten
Typische Diehl’sche Diskussions“kultur“ wieder.
Ich erkläre ausführlich den EEG-Mechanismus, weil wir gerade darüber gesprochen haben und Hans Diehl lenkt wieder vom Thema ab mit dem banalen Hinweis, dass gesunkenen Börsenpreise nicht beim Verbraucher ankommen.
Kein Mensch hier hat das je bestritten, denn schließlich ist die naive Logik des Herrn Diehl:
sinkende Börsenpreise = sinkende Beschaffungskosten für alle EVU
einfach falsch.
Solange die Gesamtkosten des Systems durch staatlich verordnetes Dumping von sog. EE höher sind als das System ganz ohne sog. EE, kann kaum etwas bei Verbrauchern ankommen.
Das, was ankommen kann, ist schon bei den Industriekunden angekommen, die direkt oder indirekt über die Börse beschaffen und zu einem kleinen Teil auch in den Wettbewerbstarifen aller EVU.
Mehr geht eben nicht, Herr Diehl!
Ach ja, und das „Sich-Doof-Stellen“, das Herr Jacob erwähnt hat, kennen wir ja auch schon von ihnen, Hans Diehl!
#151 Rainer Jakob:
Sehr geehrter Herr Jakob,
bereits am 8.November haben Sie in einem Kommentar zu den Energiedaten folgendes erklärt:
Zitatanfang
Zum einen müssen Sie ja unterscheiden zwischen dem Stromfluss physisch – der nach den Kirchhoffschen Gesetzen erfolgt – und zum anderen dem Handelgeschehen. Beides weicht in der Realität unseres Netzes und des Handelsgeschehens erheblich voneinander ab.
Zitatende
Wenn dieses Naturgesetz Gültigkeit hat, können wir uns für die Beantwortung der Frage den Stromzähler schenken.
Es ist defacto so, dass in dieser Konstellation des Leistungsabrufes, nur noch die Hälfte der Stromversorgung über den Ortsteiltrafo erfolgt.
Dazu passt folgende Erklärung auf der Homepage von ENBW- Transnet :
http://tinyurl.com/nvexf6d
Mit herzlichem Glückauf
zu #156 Trollomathematik
„…,dass die Verbraucher von den durch die EE gesenkten Börsenpreise, sprich Beschaffungskosten, nichts abbekommen.“
Unzutreffende Behauptungen werden nicht dadurch zutreffend, daß der Trollo sie ständig wiederholt. Trollomathemathematik der Form:
„Es werden in einer Mittagsstunde an der Börse 100 kWh zu je 0,25€/kWh gehandelt. Das macht eine Gesamtpreis von 25,00€“ ist echt überzeugend hinsichtlich der Realität, daß der Intelligenzquotient des Pseudonyms umgekehrt proportional zu der Zahl der von ihm pruduzierten Nullsätze ist.
Was Peter Jensen # 153 mit vielen Worten sagt, soll nur vom Wesentlichen ablenken. Nämlich von der Tatsache, dass die Verbraucher von den durch die EE gesenkten Börsenpreise, sprich Beschaffungskosten, nichts abbekommen.
Siehe hier: http://tinyurl.com/pttfdfs
. Durch den Merit-Order-Effekt hatte sich 2013 auf dem
Großhandelsmarkt eine Preissenkung im Wert von 3,3 Mrd. € ergeben. Sofern solche
Preissenkungen vollständig an die Stromverbraucher durchgereicht werden, stünden
ihren Belastungen durch die EEG-Umlage Entlastungen in einer Größenordnung von
über 0,6 Ct/kWh gegenüber.
Deshalb sagt er auch am Schluss seiner Ausführungen, „Ich hoffe jetzt ist alles „halbwegs“ klar.
Wenn er es „Ganzwegs“ erklärt hätte, wären ja die 3,3 Mrd Merit Order Effekt ans Tageslicht gekommen.
#154 Herr Diehl,
„@Herr Jensen
Also auf meinem Haushaltsstrompreis den ich bezahle ist keine Umlage drauf ???“
Stellen Sie sich mal nicht so doof an. Meinen Sie, daß es für Sie spräche, wenn Sie sich doof stellen?
Ihr Versorger gibt an, daß er 19,72% für Strombezug ausgibt. Das sind nach meiner Berechnung 5,82Ct/kWh. Und diese 5,82Ct/kwh haben mit dem EEG-Wälzungsmechanismus nichts zu tun.
Bei ihrer zur Schau getragenen Unwissenheit frag ich mich glatt, ob Sie sich die Strompreiszusammensetzung bei ihren EWS noch nie angesehen haben?
Peter Jensen sagt:
Der Haushaltsstrompreis, den die EVU von den Verbrauchern bekommen, also der Teil ohne EEG-Umlage, hat mit diesem Prozess überhaupt nichts zu tun! Gar nichts!
@Herr Jensen
Also auf meinem Haushaltsstrompreis den ich bezahle ist keine Umlage drauf ???
Na ja, dazu passt Ihr letzter Satz genau, wo Sie folgendes schreiben.
Zitat Peter Jensen:
So, ich hoffe, nun ist das halbwegs klar!
Also die Theorien darüber, wer hier was wem überweist, sind ja ganz amüsant, haben aber leider mit der Realität nichts zu tun!
Deswegen nochmal:
Im Oktober eines jeden Jahres schätzen die ÜNBs:
-die EE-Produktion
-die Börsenerlöse
-den Gesamtstromverbrauch
-die Befreiungen der energieintensiven Industrien
für das nächste Jahr!
Auf dieser Basis wird unter Einbeziehung des bekannten aktuellen Saldos des EEG-Kontos die EEG-Umlage ermittelt.
Also wie folgt:
Rechnung 1: Geplante Auszahlungen für produzierten EEG-Strom abzgl. geplanter Börseneinahmen.
Rechnung 2: Diese Differenz muss auf die Letztverbraucherabsatzmenge aufgeteilt werden. Diese wird geschätzt. Von dieser Menge wird dann noch die Menge abgezogen, die EEG-befreit ist (energieintensive Industrie).
Rechnung 3: Verteilung der Differenz aus Rechnung 1 auf die Menge in Rechnung 2
Bisher befinden wir uns immer noch im Stadium der Schätzung im Okotber. Die EEG-Umlage ist dann festgelegt!
Ab Januar geht dann das Jahr los.
Es wird E-Strom produziert, es werden Auszahlungen gemäß EEG getätigt. Schon diese Beträge werden in jedem Fall von der Schätzung abweichen.
Dann geht die EEG-Umlage, die die Endverbraucher zu zahlen haben, bei den EVU jeden Monat auf dem Konto ein und diese leiten sie weiter auf das EEG-Konto. Und zwar geht soviel Geld auf das EEG-Konto, wie Strom verbraucht wurde, denn die Umlage ist ja Geld/kWh
Also auch dort wird es schon eine Abweichung zur Schätzung geben.
Weiterhin werden die tatsächlichen Befreiungen der energieintensiven Industrien auch von der Schätzung abweichen.
Daraus ergibt sich dann der Saldo des EEG-Kontos.
Das einzige, was in diesem gesamten Prozess feststeht für ein Jahr ist der Betrag der EEG-Umlage. Nämlich Geld/kWh.
Wenn jetzt die Letztverbraucher mehr Strom verbrauchen als geplant und damit die EVU auch mehr kWh an die Verbraucher geliefert haben, erhalten die EVU eben die Umlage für mehr kWh. Es geht auf dem EEG-Konto mehr ein als geplant! Völlig unabhängig davon gehen auch die Börsenerlöse auf dem EEG-Konto ein und zwar in der Höhe, wie sie sich täglich an der Börse ergeben. In der Realität beeinflusst natürlich auch der Gesamtstromverbrauch die Börsenpreise. Aber diese Zusammenhänge würden jetzt zu weit führen.
Der Haushaltsstrompreis, den die EVU von den Verbrauchern bekommen, also der Teil ohne EEG-Umlage, hat mit diesem Prozess überhaupt nichts zu tun! Gar nichts!
Und es ist auch falsch, dass die EVU, wie in dem Beispiel behauptet, nur 100 kWh an die Verbraucher geliefert hätten. Sie haben selbstverständlich 200 kWh geliefert. Denn die EE-Mengen, die physisch im Ortsnetz verbleiben, wurden vorher an der Börse verkauft und also auch dort von jemandem gekauft! Und die EVU müssen ihre Kunden mit 200 kWh versorgen. Also beschaffen sie den Großteil der Mengen über bilaterale Verträge mit Kraftwerken AUßERHALB der Börse und den Rest eben direkt an der Börse (eher selten) oder von Händlern, die diese EE-Mengen an der Börse erworben haben.
Die VNB als Ortsnetzbetreiber liefern doch den EE-Strom nicht finanziell an die Verbraucher. Dafür sid die EVU zuständig. Also müssen sie diese Mengen auch vorher beschaffen und dürfen sie dann natürlich auch entsprechen dem Liefervertrag berechnen.
Und auf jede gelieferte kWh führen sie per Gesetz die EEG-Umlage an die ÜNB ab. Und damit sie auf den Kosten nicht sitzen bleiben, packen sie die Umlage auf die Stromrechnung drauf.
So, ich hoffe, nun ist das halbwegs klar!
#147 Ferdinand Peters,
mir ist jetzt ein Irrtum in `Ihrer Überlegung` aufgefallen.
Sie gehen davon aus, daß alle 100 Haushalte bei DEMSELBEN Energieversorger sind. Die 100 Haushalte könnten aber bei VERSCHIEDENEN Energieversorgern Kunde sein. Also könnten bis zu 100! Energieversorger jenen Ortsteil beliefern. Und die können wiederum verschiedene Vorlieferanten haben. Die Energieversorger (die vielleicht sogar ihren Firmensitz am anderen Ende von Deutschland haben) haben auch nicht Zugang zum Zähler beim Ortsteiltrafo sondern der Verteilnetzbetreiber.
Das macht für mich ´Ihre Überlegung´ doch unplausibel. Ich bin geneigt jenem Zähler beim Ortsteiltrafo nur eine Kontrollfunktion zuzuerkennen. Abrechnen tun die Energieversorger nach den Zählerständen der Haushalte.
#147 Ferdinand Peters
„In der Betrachtung 2 geht es mir um den Zähler direkt hinter dem Ortsteil-Trafo.
Auf diesem Zähler wird nur die Hälfte von dem Strom angezeigt oder dokumentiert, der in den 100 Haushalten verbraucht wird.
Folglich braucht der Energieversorger nur die Hälfte von dem Strom an seinen Vorlieferanten zu bezahlen.“
Ihre Überlegung:
„Folglich braucht der Energieversorger nur die Hälfte von dem Strom an seinen Vorlieferanten zu bezahlen.“
hat zwar eine gewisse Plausibilität.
Aber woher wollen Sie wissen bzw. wissen Sie, daß es sich tatsächlich so verhält? Woher wissen Sie, daß der Energieversorger nicht für den Stromverbrauch an seinen Lieferanten zu zahlen hat, den die 100 Haushaltsstromzähler anzeigen? Woher wissen Sie, welche Aufgabe dem Zähler hinter dem Ortsteiltrafo zukommt? Es könnte sein, daß er lediglich zu Kontrollzwecken existiert und um ein Hilfsmittel zu haben, Fehler im Netz ausfindig zu machen.
Meine Frage an Sie, Herr Peters:
Ist das was ich als ´Ihre Überlegung´gekennzeichnet habe SICHERES WISSEN von Ihnen oder ihre bloße SPEKULATION?
MfG
Ferdinand Peters sagt:
In der Betrachtung 2 geht es mir um den Zähler direkt hinter dem Ortsteil-Trafo.
Auf diesem Zähler wird nur die Hälfte von dem Strom angezeigt oder dokumentiert, der in den 100 Haushalten verbraucht wird.
Folglich braucht der Energieversorger nur die Hälfte von dem Strom an seinen Vorlieferanten zu bezahlen.
In der Abrechnung bei den 100 Haushalten macht er aber die gesamte Strommenge geltend.
Die Frage stellt sich für mich, welchen Betrag der Energieversorger als Erlöse für das EEG-Konto überweist ??
@Herr Peters
Er überweist logischerweise nur das, was auf dem EEG Konto eingeht, nämlich den niedrigen Börsenpreis..
Ferdinand Peters sagt:
Nach meiner Meinung, müsste er den gleichen Betrag überweisen, den er dem Endkunden in Rechnung stellt.
@Herr Peters
Das ist doch hier gebetsmühlenartig meine Rede, wenn ich von einer Merit Order bereinigten Umlage spreche.
Wenn das so praktiziert würde wie Sie der Meinung sind, dann wäre nicht die Differenz zwischen Börsenpreis und EEG Vergütung, sondern zwischen dem, den Kunden in Rechnung gestellten Preis, und der Vergütung die Umlage. Und somit wesentlich geringer.