Reuters berichtet:
Bohrlöcher, die erst vor drei Jahren geschlossen worden waren, werden jetzt erneut gefrackt. Das ist die jüngste Innovation der durch Technologie angeschobenen Schieferöl-Revolution. Hydraulisches Brechen schlug auf die globalen Energiemärkte durch, stieg doch die gesamte Rohöl-Erzeugung in den USA auf ein 25-Jahres-Hoch. Diese Technik jedoch geriet in Schwierigkeiten durch einen raschen Rückgang des Öl- und Gas-Outputs. …
Die Verwendung kleinster Plastikkügelchen, bekannt als Ablenkmedium, die mit hoher Geschwindigkeit zusammen mit Wasser in die alten Bohrlöcher gepumpt werden, von denen die meisten drei bis fünf Jahre alt sind, blockieren einige der älteren Frakturen (die kanadische Firma Encana Corp.). „Der dahinter stehende Gedanke ist, dass das Ablenkmedium in die Frakturen eindringen wird mit dem geringstmöglichen Druck. Es umgeht Frakturen mit höherem Druck und erhöht den Druck im gesamten Bohrloch, so dass der Output zunimmt“, sagte David Martinez , der leitende Manager der Haynesville-Entwicklung.
Es ist ein verbreiteter, aber sehr ernster Fehler, die Zukunft aufgrund der heutigen Erkenntnisse vorherzusagen. In diesem Falle könnten sich alle diejenigen, die das baldige Ende der Schiefer-Revolution vorhergesagt haben, an ihren Worten verschlucken. Das Tempo technologischer Änderungen steigert sich immer mehr und führt zu einer Renaissance vieler Möglichkeiten. Wir erleben dies hautnah in der Welt der Energie, wo noch vor einem Jahrzehnt aus als für immer unzugänglich angesehenen Quellen plötzlich Öl und Gas sprudelte. Es ist ein Fehler zu glauben, dass es keine weiteren Durchbrüche hinsichtlich Fracking und horizontalem Bohren geben wird.
Link: http://www.the-american-interest.com/blog/2014/08/20/refracking-ready-to-rejuvenate-shale-revolution/
Übersetzt von Chris Frey EIKE
Auch bei uns ist ab und zu etwas Vernünftiges zum Fracking zu lesen:
Frackingdebatte als Lackmustest
Bodo Hombach im Handelsblatt
http://tinyurl.com/k72macy
… Außerdem arbeitet die Branche daran, den Chemikalieneinsatz … komplett giftfrei zu machen. Einwände, …„kein Gift in unseren Boden“ mit Totenköpfen auf Plakaten … werden demnächst wegfallen.
Im Berliner Umweltministerium wurde diese Verheißung nicht etwa als Gefahrenabwehr und Glanzleistung der Wissenschaft begrüßt, sondern löste Sorgen aus. Leitende Ministerialbeamte schlugen Alarm. Wenn das Argument möglicher Gifte in Fracking-Flüssigkeit demnächst entfalle, solle man vorsorglich und schnell andere überlegen (der entsprechende Vermerk aus dem Bundesum-weltministerium liegt der Redaktion vor).
Ist eine Zeitenwende beim Journalismus in Norddeutschland angebrochen?
N3 Panorama berichtet endlich einmal ganz anders über das Thema ‚Fracking‘.
Sehr empfehlenswert:
http://tinyurl.com/pr3323b
MfG
Hierzu passend ein paar wahre Worte von Dieter Nuhr über das Thema Fracking:
https://www.youtube.com/watch?v=f7wde75H9RM
1# Frau Andrea Andromidas
Liebe frau Andromidas in der suche an ergiebigen Quellen von Erdgas und selbstverständlich auch bei Fracking sind auch Misserfolge einzukalkulieren. Ein der erste Satz der ich in der deutsche Sprache gelernt habe: „jeden Anfang ist schwer“.
MfG
Die Effizienz jedes einzigen Bohrloches fällt pro Jahr um 40 bis 60%. Das führt von vornherein dazu, dass ständig neu gebohrt werden muß und daran wird die Erfindung mit den Plastikkügelchen wenig ändern.Hinzu kommt, dass selbst nebeneinander liegende Bohrlöcher große Schwankungen in der Erbiebigkeit aufweisen, in manchen Feldern sind nur 6 bis 20% wirtschaftlich. Das aber wußte man vorher.
Das Hauptproblem besteht darin, dass langfristige Wirtschaftlichkeit zu Gunsten eines kurzen Bösenbooms immer mehr aus dem Blickfeld gerät. 2009 veränderte die amerikanische Börsenaufsicht die Regeln dahingehend, dass Angaben über zukünftig förderbare Reserven ohne jeden Beweis akzeptiert wurden, was dazu führte, dass wilde Vermutungen das Märchen vom Goldrausch nährten.Für die Finanzmärkte ist das gut, weil sie, wie jeder weiß, mit Euphorie besser funktioneren. Was nach Abklingen des Rausches mit der Industrie passiert, ist selbigen Interessen ziemlich egal.
In der amerikanischen Energie-Behörde hat man bereits 2010 vor einem zu erwartenden Ponzi-Scheme gewarnt, aber das hat die Geldhaie wenig beeindruckt und die Politik erst recht nicht.