Klima-McCarthyismus: „Sind Sie jetzt oder waren Sie jemals ein Klimaskeptiker?”

Statement der GWPF zum Rücktritt von Lennart Bengtsson: Die Global Warming Policy Foundation GWPF bringt ihr Entsetzen und ihre Sorge über das Ausmaß der Intoleranz innerhalb der Klimawissenschaft zum Ausdruck.

Mit großem Bedauern und ausgeprägtem Erschrecken haben wir den Brief von Professor Lennart Bengtsson zur Kenntnis genommen, in dem er seine Mitgliedschaft im wissenschaftlichen Beratungsgremium [Academic Advisory Council] der GWPF zurückzieht.

Die Foundation, die selbstverständlich Prof. Bengtssons Entscheidung respektiert, nimmt mit tiefem Bedauern und großer Sorge die schändliche Intoleranz innerhalb der Klimawissenschaft zur Kenntnis, die zu seinem Rücktritt geführt hat.

Prof. Bengtssons Brief, in dem er seinen Rückzug aus dem Beratungsgremium der GWPF bekannt gibt, war an den Vorsitzenden des Gremiums Prof. David Henderson gerichtet. Sein Brief und die Erwiderung von Prof. Henderson folgen hier.

Dr. Benny Peiser, Direktor, The Global Warming Policy Foundation

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Der Brief von Bengtsson an Henderson steht bereits hier beim EIKE.

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Die Antwort von Henderson lautet: 

Ihr Brief bzgl. Ihres Rücktritts

Sehr geehrter Professor Bengtsson,

soeben habe ich Ihren Brief an mich gelesen, in dem Sie ihren Rücktritt aus einer Stellung ankündigen, die Sie vor erst drei Wochen akzeptiert hatten, nämlich als Mitglied des wissenschaftlichen Beratungsgremiums der GWPF.

Ihr Brief hat mich völlig überrascht und erschreckt. Ich bedaure zutiefst Ihren Rücktritt, und ich weiß, dass dieses mein Bedauern von allen Mitgliedern des Gremiums geteilt wird.

Ihr Rücktritt ist nicht nur ein trauriges Ereignis für uns hier in der Foundation, sondern auch Gegenstand ausgeprägter und viel weiter reichender Sorgen. Die Reaktionen, von denen Sie sprechen und die Sie veranlasst haben, ihren Beitritt zu uns noch einmal zu überdenken, enthüllen ein Ausmaß an Intoleranz und des Zurückweisens offener wissenschaftlicher Forschung, das wirklich erschreckend ist. Der Vorgang ist Beweis für eine Situation, die zu beheben der Grund für die Gründung der Global Warming Policy Foundation war.

In Ihrem kürzlich veröffentlichten Interview mit Marcel Crok sagten Sie: Falls ich nicht meine eigene Meinung äußern darf, wird das Leben für mich unerträglich. Wir alle hier im Council haben tiefes Mitleid mit Ihnen in einer Sache, der Sie niemals hätten ausgesetzt sein dürfen.

Mit großem Bedauern und vielen guten Wünschen für Ihre Zukunft

David Henderson, Vorsitzender, wissenschaftliches Beratungsgremium der GWPF.

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Statement von Steve McIntyre:

Dies ist einmal mehr ein beschämendes Verhalten seitens der Klima-„Gemeinschaft”.

Allgemein sieht es für mich so aus: falls die Klimaänderung ein so ernstes Problem ist, wie die Klima-„Gemeinschaft“ glaubt, erfordert dies umfangreiche Maßnahmen, die auf einem breit angelegten Engagement aus allen Schichten der Gesellschaft beruhen müssen. Die meisten „Skeptiker“ sind keine Jünger der Koch Brothers [?], aber Menschen, die bislang nicht davon überzeugt sind, dass das Problem so ernst ist wie behauptet oder davon, dass die vorgeschriebene Politik (besonders hinsichtlich Wind, Solar) irgendeine Art Versicherung gegen dieses Risiko darstellen. Dies sind die Menschen, die die Klima-„Gemeinschaft“ zu überreden versucht.

Bengtssons geplante Mitarbeit bei der GWPF schien mir die Art von Kontakten vernünftiger Skeptiker zu sein, die innerhalb der Klima-„Gemeinschaft“ gewürdigt werden sollte.

Stattdessen hat die „Gemeinschaft“ ihre Fatwa noch ausgeweitet. Das ist genau die Art von Maßnahmen und Haltungen, die nur Verachtung für die „Gemeinschaft“ seitens der breiten Gesellschaft erzeugen und verbreiten kann.

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Bei Wikipedia heißt es:

Nothing will change in the rarefied air of climate debate unless people are allowed to speak their minds in science without such pressure. The next time somebody tells you that “science is pure”, show them this.

Der McCarthyismus ist die Praxis, Anklagen von Illoyalität, Subversion oder Hochverrat zu erheben, ohne dafür ordentliche Beweise zu haben. Er bedeutet auch: „Die Praxis, unfaire Vorwürfe zu erheben oder unfaire investigative Methoden zu benutzen, vor allem, um abweichende Meinungen oder Kritik an der Politik zu verhindern“.

Diese Art Hexenjagd für die vermeintliche Sünde, Mitglied in einer klimaskeptischen Gruppe zu sein, ist so antiwissenschaftlich wie nur irgendwas (um die Sprache unserer Gegner zu verwenden).

Ich warte immer noch auf jemanden in der Wissenschaft wie [dem McCarthyismus-Opfer] Joseph N. Welch der sich erhebt und den Klimatyrannen zuruft:

Haben Sie keinen Sinn für Anstand, Sir? Und haben Sie jeden Sinn für Anstand hinter sich gelassen?

Nichts wird sich ändern auf dem exklusiven Gebiet der Klimadebatte, solange man Menschen nicht gestattet, ihre wissenschaftliche Meinung ohne derartigen Druck zu äußern. Das nächste Mal, wenn Ihnen jemand sagt, dass „Wissenschaft sauber ist“, zeigen Sie ihm dies!

Link: http://wattsupwiththat.com/2014/05/14/shameless-climate-mccarthyism-on-full-display-scientist-forced-to-resign/

 

Natürlich gibt es dazu auf der Website der GWPF selbst auch Einiges. Prof. Bengtssons Brief wurde schon erwähnt. In der Times hat Autor Ben Webster dazu auch etwas geschrieben, das bei der GWPF auszugsweise veröffentlicht wird. Die Übersetzung dieses Auszugs folgt hier:

Professor Bengtsson macht US-Klimawissenschaftler für ‚Hexenjagd‘ verantwortlich

Ben Webster, The Times
Ein führender Klimawissenschaftler ist von einem Beratungsgremium einer Expertengruppe zurückgetreten, nachdem er massivem Druck – wie er es nannte, nach Art des McCarthyismus – von Wissenschafts-Kollegen ausgesetzt war.
Professor Lennart Bengtsson, Forscher an der University of Reading, sagte, der Druck war so massiv, dass er sich nicht in der Lage gesehen hat, seine Arbeit fortzusetzen. Außerdem fürchtete er um seine Gesundheit und seine Sicherheit, so dass er seinen Rücktritt vom wissenschaftlichen Beratungsgremium der Global Warming Policy Foundation verkündet hat.
Er sagte, dass der Druck hauptsächlich von Klimawissenschaftlern in den USA ausgegangen war, einschließlich eines Wissenschaftlers, der in Diensten der US-Regierung steht. Dieser drohte, wegen seiner Verbindung zu der Foundation seinen Namen als Mitautor einer bevorstehenden Studie zu entfernen.
Lord Lawson of Blaby, ehemaliger Schatzkanzler und Gründer der GWPF (weil er sicher war, dass das Risiko durch die globale Erwärmung erheblich übertrieben dargestellt wird), verurteilte die Behandlung von Professor Bengtsson. In einem Brief an ihn schrieb Lord Lawson: „Ich habe volles Verständnis für Ihre Gründe, aber es handelt sich um einen erschreckenden Vorgang, und Ihr Vergleich mit dem McCarthyismus ist in vollem Umfang gerechtfertigt“.
Professor Bengtsson, ehemaliger Direktor des Max Planck-Instituts für Meteorologie in Hamburg und Autor von über 200 Studien, akzeptierte eine Einladung des Gremiums vor weniger als drei Wochen. Seine Entscheidung hat die Glaubwürdigkeit der Foundation signifikant verbessert, die verkündet hatte, dass „einer der führenden Klimawissenschaftler Schwedens“ beigetreten ist.
Prof. Bengtsson schrieb in seinem Rücktrittsbrief: „Ich bin in den letzten Tagen aus der ganzen Welt  unter einem so enormen Gruppendruck gestellt worden, der fast unerträglich für mich geworden ist. … Es ist eine Situation, die mich an die Zeit des McCarthy erinnert“.
Er sagte der Times, dass die stärkste Opposition aus den USA gekommen war. „Es war die Klimawissenschafts-Gemeinde in den USA, die dies sehr negativ aufgenommen hat. Ich glaube, dass der Grund in der sehr aufgeladenen Atmosphäre in den USA zu suchen ist … sie würden gerne etwas sehr Substantielles hinsichtlich der Klimaänderung unternehmen“.
Link: http://www.thegwpf.org/professor-bengtsson-blames-u-s-climate-scientists-for-witch-hunt/
Eine Art „Nachruf” auf Bengtsson stammt von Marcel Crok ebenfalls unter dem Link bei WUWT:

Eine frühe rationale Stimme des Klimaskeptizismus: Bengtsson 1990: ‚Man kann den Treibhauseffekt nicht in zu großer Menge verkaufen‘

Marcel Crok
Lennart Bengtsson ist kürzlich dem Akademischen Rat der GWPF beigetreten. Dies erregte einiges Aufsehen in Blogs und Medien. Ich führte ein Interview mit ihm, ebenso Hans von Storch auf seinem Blog Klimazwiebel. Axel Bojanowski schrieb darüber im Spiegel, und auch in der Basler Zeitung fand sich dazu ein Artikel.
Bengtsson betonte, dass er immer ein „Skeptiker“ war. In dem Interview mit mir sagte er:
„Ich war immer eine Art Klimaskeptiker. Ich betrachte dies in keiner Weise negativ, sondern in Wirklichkeit als die natürliche Haltung eines Wissenschaftlers. Ich war nie übermäßig besorgt, meine Meinung zu sagen und habe auch meine Meinung oder meine Haltung gegenüber der Wissenschaft nie geändert“.
Wir alle wissen, dass in den Diskussionen über Klima die Klimawissenschaftler schnell fertig sind mit der Aussage „wir sind alle Skeptiker“, so dass diese Bemerkung wenig über Bengtssons genauen Standpunkt aussagt. Der renommierte niederländische Wissenschaftsautor Simon Rozendaal sandte mir dann eine Kopie seines Interviews mit Bengtsson, das am 27. Oktober 1990 (!) in der holländischen Wochenzeitschrift Elsevier (für die Rozendaal immer noch als Wissenschaftsautor arbeitet) erschienen war.
Damit können wir jetzt bestätigen, dass Bengtsson im Jahre 1990 ziemlich „skeptisch“ war.
Im Original folgt jetzt der längere Artikel aus dem Jahr 1990. Dabei wird Vieles erwähnt, was aus heutiger Sicht schon überholt ist. Da dies außerdem nicht eigentlich Thema dieses Beitrags ist, wird auf eine Übersetzung des Artikels aus dem Jahr 1990 verzichtet. Er ist original unter dem o. g. Link bei WUWT zu finden. – Chris Frey, Übersetzer
Zusammengestellt und übersetzt von Chris Frey EIKE

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